Migrantinnen und Maßnahmen gegen Gewalt
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Migrantinnen und Maßnahmen gegen Gewalt

Die Inanspruchnahme der vorhandenen Maßnahmen gegen häusliche Gewalt

  1. 36 Seiten
  2. German
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Migrantinnen und Maßnahmen gegen Gewalt

Die Inanspruchnahme der vorhandenen Maßnahmen gegen häusliche Gewalt

Über dieses Buch

Dieses Buch dient einerseits als Leitfaden für die Studierenden, die eine qualitative Sozialforschung durchführen wollen. Sie können dieses Buch nutzen, um zu erfahren, wie sie einen Bericht über ihre Forschung ausstellen müssen. Andererseits macht dieses Buch deutlich, welche Lücken bezüglich der vorhandenen Hilfen für die von Partnergewaltbetroffenen existieren. Was die Expertinnen und die Betroffenen in diesem Zusammenhang sagen und welche Veränderungen noch notwendig sind, werden ebenfalls in diesem Buch deutlich.

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Information

1. Einleitung

Gewalt[1] hat viele Gesichter und Formen.[2] Es hat sie immer gegeben und es wird sie höchst wahrscheinlich auch immer geben. Sie passiert auf der Straße, aber auch zuhause. Die Täter können Fremde, Bekannte oder sogar nahe stehende Personen sein. Diverse umfangreiche empirische Untersuchungen in den westlichen Industriestaaten stellen fest, dass viele Frauen heute noch im privaten Lebensraum in ihrer Partnerschaft Opfer von Gewalt werden.[6] Laut einer wissenschaftlichen Studie erlebt jede vierte Frau in ihrem Leben mindestens einmal von einem Lebenspartner körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Schwerwiegende und wiederholte Gewalt in Beziehungen erfahren circa 10 Prozent der Frauen in Deutschland.[7]
In Deutschland machen die erfassten Zahlen bezüglich der Gewalt in der Partnerschaft auf die stark vorhandenen Konflikte zwischen den Partnern aufmerksam. Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigte im Jahre 2012 zum Beispiel, dass folgende Straftaten von den Lebenspartnern beziehungsweise ehemaligen Lebenspartnern in diesem Jahr ausgegangen sind. 21,6 Prozent der vollendeten Morde und des Totschlags sind von den Lebenspartnern ausgegangen. Des Weiteren sind 18,2 Prozent der gesamten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung oder Ausnutzen eines Abhängigkeitsverhältnisses von den Lebenspartnern zustande gekommen. Körperverletzungen durch Lebenspartner lagen bei 15,2 Prozent und Straftaten gegen die persönliche Freiheit bei 15,9 Prozent.[8]
Lamnek 2012 zählt zur häuslichen Gewalt physische, sexuelle, psychische, verbale und auch gegen Sachen gerichtete Aggressionen[9] Gleichzeitig müssen weitere Formen der Gewalt gegen Frauen wie die sozioökonomische und strukturelle Gewalt ebenfalls in diesem Kontext berücksichtigt werden.[10] Gewalt ist ein hohes Risiko, welche meistens akute Beschädigung wie psychische und psychosomatische Störungen verursacht.[11]
Trotz aller Uneinigkeiten über eine Erklärung zu Aggression und Gewalt im deutschsprachigen Raum können mindestens fünf grundlegende Erklärungen für individuelle menschliche Aggression und Gewalt festgelegt werden. Diese Erklärungen bestehen unverbunden nebeneinander. Nach diesen Erklärungen sind Aggression und Gewalt als natürliches Verhaltensrepertoire des Menschen, als pathologische Verhaltensweise, als Defizit in früher Sozialisation, als Folge von ungünstigen sozialen Verhältnissen oder aber als Ergebnis instrumenteller Konditionierung zu betrachten.[12]
Häusliche Gewalt ist auch ein Thema in Migrantenfamilien.[13] Lange Zeit waren die Daten zur Häufigkeit und Ausprägung häuslicher Gewalt bei Migrantinnen unbekannt. Heute ist zwar immer noch die Dunkelziffer sehr groß, aber es wurde inzwischen festgestellt, dass die Migrantinnen stärker von Partnergewalt betroffen sind als deutsche Frauen.[14]
Solche Ergebnisse führten dazu, dass die Verfasserin sich mit dem Thema häusliche Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehung beziehungsweise das Hilfeannahmeverhalten der muslimischen Migrantinnen mit Gewalterfahrung in der Paarbeziehung beschäftigen wollte. Die Gründe der Nichtinanspruchnahme der Hilfe durch die von Partnergewalt betroffenen muslimischen Migrantinnen zu erforschen, wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts eingeplant.
In der vorliegenden Arbeit wird eine kurze Vorstellung der Ausgangslage, Erläuterungen über das Forschungsdefizit und daraus resultierende Fragestellungen beziehungsweise Zielsetzungen dieser Untersuchung und ein paar Ergebnisse demonstriert, die aus den Befragungen resultiert sind.
An dieses Kapitel schließt sich der empirische Teil an, welcher die diversen Schwierigkeiten wie der Feldzugang, die methodische Vorgehensweise bei der Datensammlung und der Datenauswertung plausibilisiert. Der erste Schritt der Auswertung war die initiierende Textarbeit. Das bedeutet, dass die Texte beginnend mit der ersten Zeile sequentiell vollständig durchgelesen wurden. Der Zweck war die Entwicklung eines ersten Gesamtverständnisses für den jeweiligen Text auf der Basis der Forschungsfrage.
Obwohl eine grobe Auswertung der gesamten Textpassagen ebenfalls aufgrund eines besseren Verständnisses durchgeführt wurde, werden aufgrund der ausgewählten Methode der Auswertung (zusammenfassende Inhaltsanalyse) nur die an die Fragestellung orientierten Ergebnissen im vierten Kapitel präsentiert und diskutiert. Während der Auswertungsphase wurde das Ausmaß der vielfältigen Aspekte wie Gewaltformen, Gewaltursachen und Reaktionen der Kinder in solchen Paarbeziehungen oder die subjektive Bedeutung der Hilfe aus der Sicht der Frauen, um einige Aspekte zu benennen, deutlich, welche aber aus dem oben genannten Grund in dieser Arbeit unberücksichtigt bleiben.
An dieses Kapitel schließt sich dann ein Resümee des Forschungsprozesses zum Schluss an.


[1] Gewalt ist hier im Sinne von Weltgesundheitsorganisation (Hrsg.) 2003, S. 6 zu verstehen: „Der absichtliche Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichem Zwang oder physischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, der entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation führt“.
[2] vgl. Lamnek 2012, S. 113ff.
[3] vgl. Bunch 1998 n. Heiliger 2000, S. 15
[4] „Häusliche Gewalt ist jede Gewalt, die innerhalb oder außerhalb des Hauses zwischen Familien- oder Haushaltsmitgliedern oder Partnern in existierenden oder früheren Beziehungen geschieht. Sie kann seelische und sexuelle Misshandlungen, sowie körperliche An-/Übergriffe einschließen.“ (London Borough of Waltham Forest Hrsg. 1999, S. 12 n. Gabriel 2004, S. 21).
[5] vgl. Lamnek 2012, S. 113ff.
[6] vgl. Müller/Schröttle n. Albrecht/Groenemeyer (Hrsg.) 2012, S. 670
[7] vgl Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration 2013, http://www.ms.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=5023&article_id=14102&_psmand=17, am 18.11.2013
[8] vgl. Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2012 n. Bundesministerium des Innern (Hrsg.) 2012, S. 28
[9] vgl. Lamnek 2012, S. 3
[10] vgl. Müller/Schröttle n. Albrecht/Groenemeyer (Hrsg.) 2012, S. 669ff.
[11] vgl. Heiliger/Hoffmann (Hrsg.) 1998, S.33
[12] Vgl. Lück/Strüber/Roth (Hrsg.) 2005, S. 7f.; Wahl 2009, S. 7ff., Lamnek 2012, S. 102
[13] „Von Migration spricht man, wenn eine Person ihren Lebensmittelpunkt räumlich verlegt. Von internationaler Migration spricht man dann, wenn dies über Staatsgrenzen hinweg geschieht" (BAMF 2006 n. Bundeszentrale für politische Bildung 2013). Zu den Menschen mit Migrationshintergrund (im weiteren Sinn) zählen "a...

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung
  2. 2. Ausgangslage
  3. 3. Empirischer Teil
  4. 4. Ergebnisse
  5. 5. Schlusswort
  6. 6. Literatur
  7. Impressum