
- 384 Seiten
- German
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eBook - ePub
Echte Liebe und Selbstsein!
Über dieses Buch
Die wahre Liebe ist eines der größten Mysterien. Wir können sie weder sehen noch hören, aber wir können sie fühlen. Wir reden von ihr, wir lieben sie und wir sehnen uns danach, sie zu erfahren. Doch um echte Liebe von unseren Mitmenschen und insbesondere von unserem Partner zu erfahren und diese auch zurückgeben zu können, bedarf es einer wichtigen Voraussetzung: Wir müssen als Erstes lernen, uns selbst zu lieben. Doch bis dahin ist es oft ein langer Weg, und nicht selten stehen wir uns dabei selbst im Weg. Erfahren Sie in diesem Buch alles über die echte Liebe, ihre Voraussetzungen und Hindernisse, und lernen Sie Denkansätze kennen, die ihnen dabei helfen können, sich selbst zu lieben.
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Information
Echte Liebe als Voraussetzung für Selbstsein
Echte Liebe ist nur aus einem Selbstsein heraus möglich. Sie auszuleben erhebt den Menschen über das Selbstsein hinaus zum Sein. Liebe ist Sein! Jeder Mensch möchte lieben und geliebt werden. Keiner würde behaupten, dass es die Liebe nicht gibt, obwohl sie für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Der Mensch glaubt an die Liebe und selbst die größten Zweifler, die nur das glauben, was ihr Auge zu sehen vermag, glauben an sie. Der Mensch braucht für alles Beweise und wenn möglich, sollten diese wissenschaftlich untermauert sein. Die Ausnahme bildet die Liebe, diese lässt sich nicht wissenschaftlich messen. Man kann sie nur mit dem Herzen fühlen.
Wie oft aber fragen wir den anderen: Liebst du mich? Diese Frage müsste nicht gestellt werden, denn denjenigen, der zu echter Liebe fähig ist, erkennt man in seiner gelebten Hingabe, in seiner Haltung und seinem Verhalten gegenüber einem Menschen oder einer Sache. Liebe ist ein Wort, das allzu oft und leicht missbraucht wird. Wie oft sagen wir den Satz »Ich liebe dich« nur so daher und sind uns nicht bewusst, was es heißt, wirklich zu lieben. Die echte Liebe zeigt sich in einer innigen Zuwendung sich selbst und anderen Menschen gegenüber. Die echte Liebe stellt keine Forderungen und geht ohne Erwartungen einher. Wer dazu fähig ist, echte Liebe geben zu können, tut dies ohne Erwartung einer Gegenleistung. Es ist ein Gefühl, das tief aus dem Herzen kommt und als ein solches an jemanden oder etwas gegeben wird.
Die echte Liebe eines Menschen kann man an ihrer Innigkeit und Tiefe erkennen. Der Mensch, dem diese wahre Liebe zuteilwird, wird diese spüren. Dazu bedarf es keiner Worte oder Beweise. Auch wenn die Liebe keine Gegenleistung verlangt, bedeutet dies nicht, dass man nichts zurückbekommen darf. Es darf nur nicht der Gedanke aufkommen, etwas für die entgegengebrachte Liebe zurückbekommen zu wollen oder zu müssen. Wer dazu fähig ist, echte Liebe zu geben, wird etwas zurückbekommen. Derjenige, der sie gibt, weiß darum, weshalb sich ihm jede Frage danach erübrigt. Was man zurückerhält, muss nichts für den Menschen Greifbares sein, es kann auch einfach ein Gefühl von Dankbarkeit oder ein kleines Lächeln des Gegenübers sein.
Derjenige, der eine solche Liebe erfährt, mag vielleicht nicht in der Lage sein, etwas zurückzugeben, da er die echte Liebe nicht kennt (selbst dann nicht, wenn er wollen würde). Er kennt sie bisher nur im Austausch: Wenn er Liebe gibt, erhält er Liebe zurück. Wenn er sie aber von jemand anderem erfährt, ohne selbst etwas zu geben oder zurückzugeben, wird er ein Gefühl erfahren, das er vielleicht noch nie oder bisher nur selten hat erleben können. Diese Wirkung schafft echte Liebe und der Mensch, der diese Liebe kennt und weitergibt, benötigt keine Bestätigung, sei es durch Dinge, Worte oder Taten. Unser Gegenüber wird ihre Wirkung spüren und wir, die sie unserem Gegenüber geben konnten, können uns der Wirkung gewiss sein, auch wenn wir diese bei unserem Gegenüber nicht immer erkennen. In einem innigen Bezug zu dem Menschen, den wir lieben, werden wir die potenzielle Wirkung unserer Liebe aber an dessen Haltung uns gegenüber erkennen. Es ist ein Geben des Herzens, das uns tief berühren kann. Und es wird auch andere Menschen berühren, sofern das Gegebene wirklich aus dem Herzen heraus entstanden ist. Echte Liebe darf nicht verwechselt werden mit dem Umstand, dass die Liebe einzig und allein nur für einen Menschen bestimmt wäre. Viele Menschen meinen, dass sie nur ganz bestimmten Menschen zukommen darf. Natürlich sollte es nahezu eine Selbstverständlichkeit darstellen, dass der Partner, die eigenen Kinder, die Eltern oder die Geschwister diese erhalten sollten. Und dennoch: Echte Liebe geht weit darüber hinaus.
Es gibt Situationen, in denen es schwer sein kann, echte Liebe zu geben. Das ist besonders dann der Fall, wenn Menschen miteinander in Zwietracht leben. Wir werden im Leben immer wieder vor Prüfungen dieser Art gestellt, aber dennoch sollten wir jedem, mit dem wir in Zwietracht stehen und Meinungsverschiedenheiten haben, nie etwas Schlechtes, sondern alles erdenklich Gute wünschen. Auch wenn wir wissen, dass so manche Kontakte oder Beziehungen aus verschiedensten Gründen zu Ende gingen oder gehen werden (und der eine oder andere noch nicht geheilte Wunden aus diesen Beziehungen in sich trägt), sollte jedoch gerade in diesen Situationen der Versuch unternommen werden, auch diesen Menschen echte Liebe zukommen zu lassen. Echte Liebe heißt auch vergeben und verzeihen können. Echte Liebe zu geben ist der tiefste Ausdruck für die Menschlichkeit im Menschsein. Der tagtägliche Versuch, echte Liebe zu leben, macht den Menschen rein. Sie zu erfahren ist unbezahlbar und wer sie erleben durfte, bekommt eine Stärke, einen Impuls, der mit nichts anderem vergleichbar ist. Echte Liebe fragt nicht: »Liebst du mich?« oder äußert nur »Ich liebe dich«. Sie bedarf keiner Worte, echte Liebe lässt sich fühlen und wird fühlbar für jeden, der sie erhält. Jedes Wort scheint gar zu viel, da für sie kein Ausdruck, kein Wort existiert, das angemessen wäre. Damit wir echte Liebe erfahren können, müssen wir sie in uns finden. Dazu müssen wir in uns beheimatet sein und uns selbst lieben können. Wenn dies der Fall ist, sind wir mit uns verbunden. In dieser Verbundenheit, sofern wir diese beibehalten können, können wir uns mehr und mehr lieben lernen. Wir brauchen uns nicht zu fragen, ob wir lieben, denn wenn wir lieben, spüren wir dies durch unsere tiefen innigen Gefühle. Hierbei erfahren wir uns über uns selbst hinaus. Wenn wir Liebe erfahren, dann lieben wir das, was wir tun, und tun es in Hingabe – sei es eine Sache oder ein Mensch.
Wer sich einmal dem Gefühl der Liebe bewusst werden durfte, möchte dieses Gefühl nicht mehr missen. Liebe ist die größte innere Kraft, da wir mit ihr alles ertragen und überwinden können. Mit ihr verlieren wir nicht die Hoffnung. Liebe nimmt uns das, was uns klein und Angst macht, da Liebe keine Angst kennt. Dazu bedarf es jedoch der notwendigen Voraussetzung, dass wir uns selbst zu lieben imstande sind. Ich nenne es hier Eigenliebe, denn sie dient unserem Selbsterhalt und ist nicht (wie so oft der Fall) eine auf das Ego bezogene Liebe. Nur derjenige, der sich selbst liebt, ist imstande, auch andere wahrhaftig zu lieben. Die Liebe und das Gefühl, das sie in uns hervorbringt, kann kein Gegenstand auf der ganzen Welt hervorrufen. Wenn wir das, was wir können, in uns finden und auch annehmen, werden wir uns lieben. Sollten wir uns nicht lieben, besteht leicht die Gefahr des Neides. Denn derjenige, der nicht liebt, wird meistens seinem Gegenüber kaum liebend erscheinen können und diesen um alles und jeden beneiden. Erscheint uns das, was wir in uns finden, zu gering, werden wir uns nicht entsprechend lieben können, da wir mehr erwarten als wir in uns erkennen. Geschieht das auf Dauer, ist Unzufriedenheit mit uns selbst die Folge. Aus dieser Unzufriedenheit heraus ist keine echte Liebe möglich. Wenn wir erfahren, zu was wir fähig sind und diese Fähigkeiten auch zu nutzen wissen, dann wird es uns nicht schwer fallen, uns und folglich auch andere zu lieben. Für den Fall, dass wir uns unsere Fehler verzeihen können, steht uns die Tür zur Eigenliebe und zur Liebe anderer Menschen offen. Je mehr wir das, was uns möglich ist, zu nutzen wissen und dies über den alleinigen Nutzen hinaus bis hin zur möglichen Erfüllung reicht, desto mehr Liebe können wir dadurch erfahren. Sollten wir aber einen Mangel an Liebe zu und in uns empfinden, finden wir uns auch selbst nicht gut.
Wenn wir die Erfahrung machen, dass die Menschen, die wir lieben, unsere Liebe nicht erwidern, müssen wir uns selbst lieben, da wir ansonsten zugrunde gehen. Gerade wenn wir verlassen werden, ist Eigenliebe essentiell, auch wenn sie uns in solch einer Phase besonders schwer fällt, doch sie ist die wichtigste Liebe überhaupt. Natürlich brauchen wir auch die Liebe anderer, weshalb die Liebe zu uns selbst im Falle des Verlassenwerdens auf Dauer nicht ausreichen wird, aber sie sorgt dafür, dass wir überleben und dennoch imstande sind, Liebe geben zu können.
Wenn wir uns nicht gut fühlen und gut finden, dann suchen wir etwas oder jemanden, der uns positive Impulse gibt. Was wir selbst nicht besitzen oder uns nicht ermöglichen können, versuchen wir durch andere zu bekommen. Das, was wir bekommen, muss aber reinen Herzens sein und darf nicht darauf beruhen, im Gegenzug etwas bieten zu müssen. Denn dann verpufft das positive Gefühl schon bald. Der positivste Impuls ist jener, der echte Liebe hervorzubringen vermag. Echte Liebe ist selbstlos, auf eine Sache oder einen Menschen bedacht und nur dann echt, wenn sie in echter Hingabe geschieht.
Echte Liebe ist das stärkste Gefühl, das wir fühlen können. Ohne sie ist kein erfülltes Leben auf Dauer möglich. Für die wenigsten Menschen ist es ausreichend, sie nur in der Hingabe zu einer Sache erleben zu dürfen. Sie muss auch zusammen mit einem Menschen, zumindest für eine Zeitlang, erfahren werden. Es sei denn, der Mensch kann eine allumfassende Liebe zu anderen Personen entwickeln. In diesem Fall braucht es diesen Bezug zu einer Person oder einigen wenigen Menschen nicht. Denn dieser Mensch ist in der Lage, zu lieben und Liebe geben zu können, ganz gleich, unter welchen Umständen er lebt. Ein Mangel an Liebe, den wir oft als etwas Existentielles erleben, führt dazu, dass wir an allem, wovon wir hoffen, dass es uns Liebe ermöglichen könnte, festhalten. Wenn wir alles versuchen, um uns Liebe zu ermöglichen, dann kann das durchaus gefährlich sein, weil uns das eventuell zu einem Handeln hinreißt, das uns anderen gegenüber in eine Abhängigkeit bringt. Wir müssen verstehen, dass Liebe immer ohne Abhängigkeit einhergeht. Derjenige, der in jeglicher Art und Weise in Abhängigkeit steht und diese mit Liebe verbindet, versteht nicht, was Liebe ist. Sollte diese Abhängigkeit gegeben sein, kann von echter Liebe nicht die Rede sein, doch wird in solchen Fällen oft fälschlicherweise von dieser ausgegangen. Um einer echten Liebe gerecht zu werden, sind bestimmte Kriterien zu berücksichtigen. Sind wir nicht zu lieben imstande, dann müssen wir etwas verändern. Diese Veränderung betrifft uns auch direkt. Die meisten Menschen versuchen, einen Umstand oder auch einen anderen Menschen zu verändern, wobei sie sich meistens selbst davon ausnehmen. Verändern sollen sich immer die anderen, aber nicht sie selbst.
Dieses Denken findet in den Köpfen vieler Menschen statt. Jeder Einzelne sollte sich um Veränderung bemühen, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen, sei es eine Partnerschaft, eine Freundschaft oder ein Arbeitsverhältnis, geht. Dies ist eine Notwendigkeit. Das heißt aber nicht, dass man sich verstellen soll. Es geht um eine Veränderung, bei der man Kompromisse eingeht und seine besten Seiten zum Vorschein bringt. Eine Veränderung unter der Prämisse, sich selbst treu zu bleiben. Darüber müssen wir uns klar werden. Denn nur, wenn wir uns selbst verändern können, sind wir dazu fähig, Veränderungen einzuleiten, die für ein verstärktes Ausleben und Praktizieren von Liebe notwendig sind. Wenn wir keine Liebe erfahren, wird das sehr schmerzen, doch auch das sollten wir zum Anlass nehmen, dass wir etwas verändern müssen. Wenn wir uns jedoch nicht in der Lage sehen, Liebe zu geben, werden wir viel Schmerz erfahren, weil wir unter dieser Unfähigkeit leiden werden. Kein Mensch kann dauerhaft ohne Liebe ein ausgeglichenes und somit zufriedenes Leben führen. Wir können fehlende Liebe kaum verdrängen, denn ohne Liebe leidet unsere Seele. Somit ist Seelenleid auch Liebesleid. Dieses Leid verspüren wir und dieses werden wir auf Dauer auch nicht verdrängen können, da es tief aus unserem Inneren kommt. Es ist also existentiell. Wir können sehr wohl diese nicht erfahrene Liebe und deren Ursache bestimmten Umständen oder Menschen zuschreiben. Das geschieht auch öfter als gedacht. Tatsache ist jedoch: Wir sind es, die die Liebe nicht erfahren. Diesem Umstand können wir nicht ausweichen. Und somit sollten wir damit anfangen, bei uns etwas zu verändern. Dieser Prozess ist zwar schwer, aber immer noch einfacher als der Versuch, andere Menschen verändern zu wollen. Wir können keinen Menschen verändern, den Willen zur Veränderung muss jeder Mensch selbst aufbringen. Was uns betrifft, so haben wir jedoch die Chance, uns zu verändern, weil wir uns und unser Leben in der Hand haben. Das Erfahren echter Liebe stellt ausnahmslos für jeden einzelnen Menschen etwas Elementares dar.
Kommen wir nicht oder nicht zur Genüge in den Genuss echter Liebe, werden wir diesen Umstand nie vollends verdrängen können. Denn je mehr wir die Liebe und ihr Fehlen verdrängen, desto mehr werden wir darunter leiden. Unser Leid einer nicht vorhandenen Liebe wird dadurch verstärkt, dass wir beinahe tagtäglich von allen Seiten von diesem wunderbaren Gefühl hören, es aber selbst weder erleben noch geben. Liebe ist in aller Munde, auch wenn wir sie nicht sehen oder hören. Sie ist uns allgegenwärtig, auch wenn es nicht die Liebe ist, um die es hier geht.
Die Liebe, von der überall gesprochen wird, meint zwar die echte Liebe, jedoch ist sie es nicht. Es ist mehr eine solche Liebe, die immer mit Erwartungen und mit einem Nehmen und Geben einhergeht. Viele von uns haben falsche Vorstellungen von der echten Liebe und sind folglich unfähig, wahrhaftig zu lieben, was dazu führt, dass wir emotionsloser und emotionsärmer werden. denn nur erfahrene echte Liebe ruft in uns Emotionen hervor, die wir sonst nicht erleben würden. Solche durch die Liebe erfahrenen Emotionen prägen uns und sind existentiell. Ohne Liebe wäre der Mensch kaum lebensfähig, und wenn doch, würde dieser Mensch durch ein destruktives Verhalten auch gegenüber anderen auffällig werden. Alle Menschen, die Neid oder ähnliche negative Gefühle anderen gegenüber hegen, können echte Liebe nicht leben.
Gibt es in unserer heutigen Zeit nicht viele Menschen, die diesbezüglich auffällig sind? Wohl mehr als genug! Nicht zu lieben oder das Gefühl in sich zu tragen, nicht geliebt zu werden, kommt einer seelischen Todesstrafe gleich. Diese innere seelische Qual oder auch eine daraus resultierende Abstumpfung werden negative Auswirkungen auf den Charakter des Menschen haben. Das Gefühl, für niemanden wichtig zu sein bzw. nicht so wichtig zu sein, um geliebt zu werden, kann zu einer tiefen Traurigkeit und bis hin zu einer großen Wut sowie Hass gegenüber anderen führen. Das fehlende Gefühl des Geliebtwerdens kann den Menschen bis an den Abgrund führen. Wenn uns ein anderer Mensch wichtig ist, dann lieben wir ihn auch. Doch es ist eine andere Liebe als jene zwischen zwei Menschen in einer Partnerschaft, da hier im Gegensatz zu der zuvor erwähnten Liebe ein ständiger Bezug vorhanden ist. Wer zu keiner Liebe fähig ist oder nicht das Gefühl hat, geliebt zu werden, ist nicht wirklich wütend über andere, sondern eigentlich über sich selbst – nur lässt er dieses negative Gefühl an anderen aus. Seinen Schmerz, den er nicht erleben will, müssen andere umso stärker zu spüren bekommen. Der Mensch, der keine Liebe erfährt oder nicht imstande ist zu lieben, möchte verletzen, um seinen eigenen Schmerz nicht zu fühlen. Letztendlich ist also die Wut, die wir gegenüber anderen verspüren, mehr eine Wut gegen uns selbst. Eine Wut darüber, dass wir nicht so wie andere sein können, um auch geliebt zu werden. Menschen, die nicht wirklich zu lieben imstande sind, weil ihr Egoismus zu groß ist, gibt es häufiger als allgemein angenommen. Doch wer möchte so etwas bei sich selbst oder bei anderen wahrnehmen wollen? Niemand. Selbst, wenn wir uns dessen bewusst wären, würden wir das Bewusstsein, nicht geliebt zu werden oder keine Liebe geben zu können, verdrängen. Denn die Wenigsten gestehen sich dieses Leid ein.
Jedoch stellt sich die Frage: Lieben diejenigen, die lieben, überhaupt wirklich? Die meisten würden bejahen, dass sie lieben. Würden wir jedoch näher nachfragen, würden wir in so manchen Fällen feststellen, dass sie weiter entfernt von der echten Liebe sind, als sie annehmen. Das ist ihnen nur nicht klar, da sie von der echten Liebe nichts wissen. Viele lieben nicht wirklich, da sie von einer anderen Liebe ausgehen als von der, welche die echte Liebe darstellt. Es braucht Bedingungen, damit wir von der Liebe, die hier gemeint ist, sprechen können. Aber sie darf keine Bedingungen setzen.
Einige Voraussetzungen für das Empfinden und Schenken echter Liebe sind Wertschätzung, Respekt, Akzeptanz und Vergebung sowie eine gewisse Anspruchslosigkeit und vor allem eine gewisse Empathiefähigkeit (neben anderen hier nicht aufgezählten Eigenschaften). Echte Liebe hat nichts mit Sex zu tun, dennoch kann dieser durchaus mit vorhanden sein. Nicht selten ist beim Sex keine Liebe im Spiel und die echte schon gar nicht. Und das selbst dann nicht, wenn glühende Leidenschaft vorhanden ist, denn diese kann auch Ausdruck eines Besitzanspruches sein oder jener dranghaft ausgelebten Triebe. Derjenige, der Liebe erfahren möchte, muss das Leben und natürlich auch sein Leben bejahen. Das ist nicht nur in guten, sondern auch in weniger guten Zeiten eine Voraussetzung, was aber nicht bedeutet, dass wir nicht auch mit unserem Leben einmal zweifeln oder hadern dürfen. Selbst dann sind wir in der Lage, das Leben zu bejahen, weil Zweifel und Hadern auch ein Stück weit zur menschlichen Unvollkommenheit und somit auch zum Leben dazugehören.
Nichtliebende Menschen tragen Groll und Frustration sowie erlebte Qualen in sich. Diese Qualen, sofern sie längere Zeit andauern, können zu einem inneren Zerreißen führen, welches wiederum soweit führen kann, dass das Licht der Liebe in ihrem Inneren erlischt. Sollte sich dies so zutragen, heißt das nicht, dass das Licht ein für allemal erloschen bleibt, denn alle Menschen (auch wir) können das Licht in uns wieder entfachen. Das vermag durchaus schwierig sein und bedeutet häufig einen langen und steinigen Weg, den wir gehen müssen.
Bei diesem Weg handelt es sich um keinen geringeren als um den Weg zu uns selbst. Er führt uns durch das Tal der Tränen und geht häufig mit unterschiedlichen Schmerzen einher, bis wir das Licht in uns wieder zum Leuchten bringen. Wenn es vorkommt, dass wir die Liebe in uns verloren haben, dann bedarf es der Arbeit an uns selbst, um sie wieder zu erlangen. Dabei stellt der Versuch, sie wiederzufinden, häufig einen schmerzhaften Prozess dar. Es hat immer eine Ursache, warum wir nicht lieben können. Die Unfähigkeit zu lieben ist ein langer Prozess. Diese Unfähigkeit zeigt sich in zunehmendem Misstrauen, Neid und einer Egobezogenheit. Dabei wurden diese negativen Emotionen oft durch starke Verletzungen hervorgerufen. Je mehr wir von der echten Liebe entfernt sind, umso mehr zeigen sich diese Eigenschaften.
Wer nicht lieben kann, wurde zutiefst enttäuscht und konnte keine echte Wertschätzung und Anerkennung erfahren, ob durch andere oder durch sich selbst. Je stärker diese Eigenschaften zum Vorschein kommen, desto eher geht das Gefühl der Liebe in und zu uns selbst verloren. Und dennoch: Auch wenn wir einen Mangel an Liebe erfahren haben sollten, ist es dennoch möglich und sehr wahrscheinlich, dass wir wieder lieben können, weil wir wissen, dass es an uns liegt, ob wir lieben oder nicht. Wir können die schlimmsten Ereignisse im Leben erfahren, doch egal, was wir durchleben oder durchlebt haben, ist dies kein Grund, nicht doch zur echten Liebe fähig zu sein. Wir dürfen unsere Liebesfähigkeit nicht von Enttäuschungen abhängig machen. Vielleicht wurden wir von anderen Menschen zutiefst enttäuscht, doch vielleicht lag es auch daran, dass wir uns in anderen täuschten? Vielleicht trugen wir eine Erwartungshaltung in uns, der unser Gegenüber nicht gerecht werden konnte? Eine Erwartungshaltung, von der wir überzeugt waren, dass diese durch den anderen erfüllt werden könnte. Wir fühlten uns enttäuscht, doch eigentlich täuschten wir uns selbst in unserer Vorstellung des anderen, da dieser nicht so war, wie wir dachten oder uns gar erhofften. Auch wenn es zunächst absurd klingen mag: Wenn uns jemand enttäuscht hat, hat dies auch etwas Gutes, auch wenn wir dies im Schmerz der Enttäuschung häufig nicht wahrnehmen, geschweige denn verstehen können. Doch mit der Zeit wird sich uns durch die erlebte Enttäuschung offenbaren, dass derjenige, der uns enttäuscht hat, nicht gut für uns war und es daher sogar besser ist, dass wir enttäuscht wurden und das hoffentlich noch rechtzeitig erkennen konnten. Wer darum weiß, dass Enttäuschungen zum Leben dazugehören, weil wir uns täuschen oder getäuscht wurden, dem wird die Liebe nicht verloren gehen. Damit wir die Schmerzen, die sich durch die Täuschung ergeben, überwinden können, bedarf es des Willens, diese auch zu überwinden.
Je mehr wir zu echter Liebe fähig sein können, umso leichter wird es uns fallen, diese Schmerzen zu verarbeiten. Wir dürfen uns durch den aus der Enttäuschung entstehenden Schmerz nicht entmutigen lassen. Es ist von hoher Bedeutung, diese Schmerzen im Zuge einer intensiven Arbeit an uns selbst zu überwinden. Wenn wir den Schmerz, der aus der Arbeit an uns entsteht, scheuen, dann werden wir die Liebe nicht zurückgewinnen können. Schaffen wir es hingegen, uns dem Schmerz zuzuwenden und ihn zu überwinden, dann wird das Licht der Liebe wieder in uns zu leuchten beginnen. Wenn dieses Licht sowieso in uns brennt, dann werden wir Enttäuschungen schneller und leichter überwinden. Dies ist möglich, wenn wir wieder näher zu uns finden, Vertrauen in uns aufbauen und uns zutrauen, uns selbst z...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Die Motivation dieses Werkes
- Vorwort
- Liebe und Seinszustand
- Liebe als Seinszustand – uns selbst lieben lernen und uns diese Liebe bewahren
- Anleitung zur echten (Selbst-)Liebe
- Liebe entwickeln, spüren und entfalten
- Selbstsein und echte Liebe
- Echte Liebe will bewiesen werden
- Unser Herz entdecken und mit dem Herzen leben
- Mit dem Herzen leben
- Die Liebe liegt allzu oft im Kleinen verborgen
- Unsere Gedanken sind der Anfang möglicher echter Liebe
- Selbstverständnis erlangen und echte Liebe praktisch leben
- Liebe entsteht dann, wenn wir das tun, was wir tun sollen, und nicht aus dem, was wir tun wollen.
- Uns für uns entscheiden und lieben
- Liebe und Erfüllung als elementare Bestandteile unseres Lebens
- Eine innere liebende Haltung
- In der Liebe zu uns sind wir ganz wir selbst
- Ich glaube an mich und an das Leben
- Was wir wissen sollten, damit andere den Glauben an uns selbst nicht erschüttern können
- Selbstsein und Selbstliebe erfordern ein zu uns bewusstes Ja-Sagen
- Dem Herzen folgen, Liebe erfahren und Selbstsein werden
- Der Weg zur Liebe – als Voraussetzung zum Selbstsein
- Uns zu lösen wagen, um uns Selbstliebe zu ermöglichen
- Echte Liebe als Voraussetzung für Selbstsein
- Voraussetzung für echte Liebe
- Menschlichsein und Menschlichkeit als Voraussetzung echter Liebe
- Ermöglichen von Liebe durch Selbstsein und Selbstsein durch Liebe
- Echte Liebe durch Wohlergehen und inneren Frieden
- Erst wenn wir in Beziehung zu uns selbst stehen, ermöglichen wir uns auch die Liebe zu uns selbst.
- So zu sein, wie wir wirklich sind, ist die beste Voraussetzung dafür, uns selbst und andere lieben zu können
- Beziehung und echte Liebe
- Liebesverhinderer
- Idealisierung und mögliche Folgen der Liebe zu uns selbst und zu anderen
- Echte Liebe in der Zweisamkeit und der Versuch, sie zu vermeiden.
- Zurück zu uns selbst, um uns lieben zu können
- Impressum