
- 44 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Luthers Denken in Luthers eigener Sprache neu entdecken und weiterdenken: Dazu soll dieses Buch anregen. Aus dem umfangreichen Werk Martin Luthers filtert es zehn Stichwörter heraus, die sein ganzes Werk durchziehen: Gewissen, Herz, Gott, Gesetz, Kreuz, Gnade, Welt, Wort, Liebe und Freude. Es sind Allerweltswörter, die nicht nur von Christen benutzt werden, von denen her aber der Kern von Luthers Lehre verstanden werden kann. Luther kommt dabei so häufig wie möglich selbst zu Wort. Seine anschaulichen und überraschenden Wendungen provozieren Nachdenken, vielleicht auch Widerspruch und hoffentlich Freude am christlichen Glauben.
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Information
Wort
Eines Christen Handwerk ist beten.
Tischreden Nr. 6751
CHRISTLICHER Glaube baut auf das Wort Gottes, wie es in der Bibel überliefert wird. Gottes Wort erschafft und bewahrt die Schöpfung. In ihm ist Gottes Macht zugleich verborgen, gegenwärtig und wirksam.75 Im Wort begegnet der Mensch Gott.
Zuerst gilt dabei, „daß wir Hörer sind und Gott mit uns spricht.“76 Wir können Gottes Wort „mit den Ohren hören und dem Herzen fassen“,77 und auch dies beruht auf Gnade: „Christus nämlich hat uns den Sinn eröffnet, dass wir die Schriften verstehen.“78 Aber selbst wenn wir nicht verstehen, ist Gottes Wort wirksam: „Wenn es dir und mir nicht begreiflich ist, so ist es deshalb nicht unwahr. Es heißt: Das hat Gott gesagt; wie es geschieht, dafür laß ihn sorgen.“79
Umgekehrt gilt aber auch: Gott hört uns zu. „Wenn ein Herz nämlich ernstlich und eifrig betet, ist es unmöglich, daß seine Bitten von Gott nicht erhört werden.“80 Deshalb meint Luther: „In menschlichen Dingen richten wir alles durchs Gebet aus.“81 Das Gebet ist deshalb ein wesentliches Kennzeichen des christlichen Lebens, denn „eines Christen Handwerk ist beten.“82
Drittens hat Gottes Wort eine konkrete Gestalt angenommen:
Christus ist das Wort. Er ist nicht ein Strohhalm, sondern er ist das Wort Gottes, durch das alles geschaffen wird.83
Deshalb muß Gottes Wort als die Frohe Botschaft von Christus unter uns und von uns verbreitet werden. Denn „wäre Christus auch hunderttausend Mal gestorben: es hätte nichts genützt, wenn dies nicht gepredigt würde.“84 Wo Gottes Wort gehört und verkündigt wird, entsteht die christliche Gemeinde als die „Versammlung der Herzen in einem Glauben“.85 Außer in der Predigt, dem gemeinsamen Gebet und Gesang86 verbreitet die Gemeinde Gottes Wort in der Taufe und im Abendmahl. Diese beiden Handlungen sind Sakramente, weil sie auf Gottes Wort beruhen und sich in ihnen Gottes Wort offenbart; denn „wenn das Wort zum Element oder natürlichen Wesen kommt, so wird ein Sakrament daraus“.87
In der Taufe wird „Wasser in Gottes Wort und Gebot gefaßt und dadurch geheiligt.“88 Deshalb wird der Mensch — auch schon der Säugling — durch die Taufe „von Sünden und Tod erlöst, in Gottes Reich und ewiges Leben gebracht“.89 Dafür allerdings muß beim Getauften „das Herz offen“ stehen; man muß also glauben, daß Gott dies an uns bewirken will, sonst nützt die Taufe nichts.90 Doch die Taufe geht dem Glauben voran: „Mein Glaube soll sich auf die Taufe gründen und bauen“,91 denn sie ist Gottes Werk. Die Taufe heiligt den Täufling und macht ihn zum gleichberechtigten Mitglied der christlichen Gemeinde.
Das Abendmahl erneuert die Gemeinschaft der Getauften mit Christus.92 Luther hält es für gegeben,
daß man im Abendmahl wahrhaftig und leiblich Christi Leib ißt und zu sich nimmt. Wie aber das zugehe oder wie er im Brot sei, wissen wir nicht, sollen’s auch nicht wissen. Gottes Wort sollen wir glauben und ihm nicht Weise noch Maß setzen. Brot sehen wir mit den Augen. Aber wir hören mit den Ohren, daß der Leib da sei.93
Vor allem aber: „Das Herz weiß wohl, was der Mund ißt, denn es erfaßt die Worte und ißt das geistlich, was der Mund leiblich ißt.“94 Erst das gläubige Herz, das Gottes Wort annimmt, macht aus Brot und Wein die „ewige Speise“, die es von seinen Sünden befreit und untrennbar mit Christus vereint.
Gottes Wort soll vor aller Welt, also auch den Nichtchristen, bekannt und verkündigt werden; doch auf keinen Fall sollen damit Gewalt und Zwang verbunden sein:
Ich kann mit dem Worte nicht weiter kommen als in die Ohren; ins Herz kann ich nicht kommen. Weil man den Glauben nichts ins Herz gießen kann, so kann und soll auch niemand dazu gezwungen noch gedrungen werden, denn Gott tut solches alleine und macht das Wort lebendig in der Menschen Herzen, wann und wo er will nach seiner göttlichen Erkenntnis und Wohlgefallen.95
Dabei kommt es nicht darauf an, wer Gottes Wort verkündet; denn es wirkt aus sich selbst, wie Luther schreibt:
Das Wort für sich selbst, ohne alles Ansehen der Person, muß dem Herzen genugtun, den Menschen umschließen und ergreifen, daß er, als wäre er darin gefangen, fühlt, wie wahr und recht es sei, wenn auch alle Welt, alle Engel, alle Fürsten der Hölle anders sagten.96
Deshalb, so Luther, sind „alle Christen allgemein“, die getauft und gläubig sind, als Priester Christi berufen, „denn es ist alles ein Ding, Priester, Getaufte, Christen.“97
Anmerkungen
75WA 45, 522, 11–13. Vgl. Barth 1963, S. 60.
76„Nos esse auditores et Deum loqui nobiscum.“ WA 44, 574, 36f.
77WA 45, 23, 16.
78Luther 2006, 281, 21 f.
79„Si non begreiflich mihi et tibi, ideo non est unwar. Es heisst: das hat Gott gesagt, quomodo fiat, da lass ihn drumb sorgen.“ WA 32, 158, 9–11.
80„Quando enim cor serio et ardenter ora...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Gewissen
- Herz
- Gott
- Gesetz
- Kreuz
- Gnade
- Welt
- Wort
- Liebe
- Freude
- Nachwort: Allein
- Literatur
- Impressum