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Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht (Psalm 36,10)
Predigten, Andachten und Kurzansprachen aus dem Alltag eines Pfarrers
- 168 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht (Psalm 36,10)
Predigten, Andachten und Kurzansprachen aus dem Alltag eines Pfarrers
Über dieses Buch
Das neue Buch von Stephan Da Re enthält zahlreiche Predigten, Andachten und Kurzansprachen aus dem Gemeindealltag. Die Anlässe sind sehr unterschiedlich, so dass die Texte auch an anderen Orten und zu anderen Zeiten eingesetzt werden können, auch wenn sie z.T. sehr persönlich sind. Somit bietet die vorliegende Publikation viele gute Anregungen und Impulse zum Weiterdenken und Weiterschreiben.
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Information
Predigten
In Bewegung bleiben
(3. Sonntag vor der Passionszeit; Matthäus 9,9–13)
Liebe Gemeinde,
Sie kennen vielleicht das Spiel „Mein rechter, rechter Platz ist frei“. In der Schule haben wir das oft gespielt. Ein Kind, dessen rechter Platz frei war, durfte sich ein anderes Kind herbeiwünschen, so dass ein anderer Platz frei wurde. Danach war dann das Kind mit dem leeren rechten Platz an der Reihe, das sich nun seinerseits wiederum ein Kind herbeiwünschen durfte. Bei diesem Spiel ging es darum, die Namen der anderen Kinder kennenzulernen und sie mit ihrem Namen anzusprechen. Außerdem bot dieses Spiel die Möglichkeit, alle Kinder einer Klasse zu integrieren, weshalb dieses Spiel bis heute zu den Highlights kindlicher Spielwelten gehört.
Ein weiteres Spiel, das mir ebenfalls noch in guter Erinnerung ist, ist die „Reise nach Jerusalem“. Zur Musik laufen die Kinder um ihre Stühle herum, wobei es genau einen Stuhl weniger wie Kinder gibt. Hört die Musik auf, müssen sich alle Kinder einen Stuhl suchen, wobei ein Kind leer ausgeht. Dieses Kind scheidet aus. In der nächsten Runde wird ein weiterer Stuhl weggenommen, und das Spiel beginnt von neuem. Da keines der Kinder vorzeitig ausscheiden möchte, bleiben sie alle möglichst nah an ihren Stühlen, um sich im Ernstfall möglichst schnell wieder setzen zu können. Es gehört schon eine große Portion Mut dazu, aufzustehen und sich von seinem Stuhl zu entfernen. Geradezu bedrohlich wird die Distanz zu dem Ort, an dem Rettung ist. Und obwohl es sich hierbei um ein kindliches Spiel handelt, spiegelt es doch unsere Lebenserfahrung. Auch wir merken in unserem Leben sehr häufig, dass es bequemer wäre, sitzen zu bleiben anstatt aufzustehen und damit das Bequeme zurückzulassen.
Um beides, um das Festhalten vertrauter Handlungsabläufe und liebgewordener Gewohnheiten wie auch um das Aufstehen, mit dem sich eine Lebensänderung verbindet, geht es in unserem heutigen Predigttext. Jesus begegnet da einem Zöllner, der tagein tagaus am Zoll sitzt und den vorbeiziehenden Menschen das Geld aus der Tasche zieht. Er lebt gut davon – und dass er bei den anderen verhasst ist, scheint ihn nicht weiter zu stören. Und dennoch passiert da etwas, was nicht vorherzusehen war. Hören wir auf Worte aus dem Matthäusevangelium im neunten Kapitel (Verse 9 bis 13):
Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.
Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
Als das Jesus hörte, sprach er: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.
Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): „Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.“ Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.
Die Rolle der Zöllner im Römischen Reich
Der Zoll, den Menschen damals zu entrichten hatten, war eine Abgabe oder Steuer, die z.B. als Straßenbenutzungsgebühr oder als Grenzabgabe für eingeführte Waren erhoben wurde. Die Römer hatten in dem von ihnen beherrschten Reich das Zollwesen systematisch ausgebaut. Zollgebiet war in der Regel jede römische Provinz wie etwa auch Judäa. Der Ertrag wurde an die römische Staatskasse abgeführt. Auch Städte und von den Römern abhängige Fürstentümer konnten für sich Zoll erheben.
Der römische Staat nahm den Zoll jedoch nicht durch eigene Beamte ein, sondern verpachtete das Recht auf Zolleinnahme an Privatpersonen. Diese Zollpächter – auch Oberzöllner genannt – stellten ihrerseits wiederum Einnehmer an. Sie waren dafür bekannt, dass sie dabei möglichst hohe Gewinne durch willkürliche und betrügerische Tarife zu erzielen versuchten. Deshalb galt der Beruf des Zöllners als unehrenhaftes Gewerbe; sie waren bei der Bevölkerung verhasst und galten als Nutznießer der römischen Herrschaft. Deswegen vermieden die Menschen nach Möglichkeit jeden Umgang mit ihnen.
Der Zöllner Matthäus und seine Sehnsucht vom gelingenden Leben
Ein solcher Zöllner war auch Matthäus, von dem in unserem Predigttext die Rede ist. Tag für Tag ging er zu seinem Zollhaus und kassierte das Geld von allen, die sein Zollhaus passierten. Viele Auseinandersetzungen musste er führen und viele Beleidigungen und Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Wenn ich auf unseren Predigttext schaue, dann habe ich den Eindruck, als sei es ihm keineswegs egal gewesen, was mit den anderen Menschen passierte. Es scheint, als sehnte er sich geradezu nach etwas anderem, als würde er doch viel lieber etwas ganz anderes machen wollen, wenn er denn nur könnte. Es muss doch mehr als dieses Leben geben. In Matthäus schlummert offensichtlich schon seit langem ein Durst, eine Sehnsucht.
Die Sehnsucht im Leben eines Menschen und deren Erfüllung
Seit einigen Jahren halte ich Rundfunkandachten und nehme an Ausbildungen teil. Dort lernen wir, dass bei einem einzigen Wort alle Menschen aufhorchen, egal wo sie es im Radio gerade hören: bei dem Wort Sehnsucht. Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Frieden, nach Gesundheit, nach Erfahrungen, die in die Tiefe gehen, ja Sehnsucht nach Liebe. Matthäus sehnt sich offensichtlich auch. Er will aus seiner Rolle raus. Er will nicht mehr Sünder sein. Es muss nur der richtige kommen. Er muss ihm in die Augen sehen und ihn ansprechen. Keine langen Worte, kein langes Hineinhorchen in die Seele. Sie ist schon lange darauf vorbereitet. Sie will aus ihrer selbst gewählten Gefangenschaft heraus. „Folge mir nach.“ Komm einfach mit. Richte deinen Blick von dir weg. Komm mit mir auf den Weg der Barmherzigkeit. Wofür würdest du deinen sicheren Platz aufgeben? Und wofür würden Sie Ihren sicheren Platz aufgeben? Matthäus lässt sich ansprechen auf seinen sicheren Platz, um aus seiner Selbstbezogenheit herauszukommen. „Und er folgte ihm“, heißt es da. Matthäus geht mit. Er vertraut Jesus, und er glaubt ihm, dass er – dieser Jesus – noch etwas mit ihm vorhaben würde. Dem Zöllner Matthäus wird mit einem Mal eine Perspektive geboten. Er fühlt sich wieder wohl in seiner Haut, denn er hat es gewagt, aufzustehen und loszugehen, auch wenn sein Platz an der Zollhütte schon bald von einem anderen besetzt sein wird.
Unsere Sehnsucht vom gelingenden Leben
Liebe Gemeinde, das kennen wir doch auch, dass das Sitzenbleiben zu einer Mentalität geworden ist, die Politik, Gesellschaft und auch unsere Kirche zunehmend prägt. Was haben wir nicht alles verschlafen an Reformen in den vergangenen 20 / 30 Jahren, weil wir es uns so gemütlich eingerichtet hatten und ja eigentlich alles in Ordnung war. Nun merken wir langsam, wohin das führt. In unserer Kirche schrumpfen die Gemeinden und Pfarrstellen, und es scheint, als kümmerten wir uns viel zu spät um dieses Problem. Es stimmt mich aber zuversichtlich, dass unter dem Titel „Kirche der Freiheit. Perspektiven für die Evangelische Kirche im 21. Jahrhundert“ ein Papier verabschiedet wurde, das uns allen helfen soll, wieder zu einer lebendigen Kirche zu werden – wenn wir es denn nicht schon sind –, die andere ansteckt und in deren Botschaft Leben steckt. Die nächsten 10 Jahre – bis zum 500-jährigen Reformationsjubiläum im Jahr 2017 – sollen genutzt werden, unsere Kirche zu einer Kirche werden zu lassen, die Menschen begeistert und in der man sich wohlfühlt – und nicht nur klagt. Ich wünsche mir, dass dieser Prozess gelingt. Ich wünsche mir, dass wir aufstehen und auch manche unbequeme Entscheidung treffen, von der wir glauben, sie könnte uns diesem Ziel näher bringen. Beten wir, dass dies so sein wird. Denn Sitzenzubleiben und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, das mag ja ganz bequem sein. Es wird aber immer dann bedrohlich, wenn es uns unserer Möglichkeiten beraubt, wenn wir das, wonach wir uns sehnen, nicht verwirklichen können – oder verwirklichen wollen, weil uns der nötige Anstoß fehlt, weil niemand da ist, der zu uns sagt: „Folge mir nach.“ Dann kann die Bequemlichkeit, die uns an so vielen Stellen begegnet und die so oft nach uns greift, tödlich wirken. Denn dann sind wir innerlich wie tot – und hätten doch noch so vieles erleben können. Stehen wir also auf und machen uns auf den Weg. Gott wird für uns sorgen. Er wird uns nicht vor schlimmen Erfahrungen bewahren. Aber er trägt uns hindurch. Bleiben wir also in Bewegung!
Vorschlag zur Liturgie
Musik zum Eingang / Orgelvorspiel
Begrüßung
Lied: EG 241,1–4 „Wach auf, du Geist der ersten Zeugen“
Votum – Salutatio – Eingangswort – Eingangspsalm
Sündenbekenntnis
Gnadenverkündigung
Kollektengebet
Schriftlesung: Matthäus 20,1–16a
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Lied: EG 409,1–8 „Gott liebt diese Welt“
Predigt über Matthäus 9,9–13
Lied: EG 293,1–2 „Lobt Gott den Herrn“
Abendmahlsfeier (mit Vaterunser)
Präfation – Vaterunser – Eucharistiegebet / Einsetzungsworte – Austeilung – Dankgebet
Lied: EG 225,1–3 „Komm, sag es allen weiter“
Fürbittengebet (Ektenie)
Abkündigungen / Bekanntmachungen
Lied: EG 171,1–4 „Bewahre uns, Gott“
Segen
Musik zum Ausgang / Orgelnachspiel
Eingangswort1
Septuagesimae meint siebzig, der Name dieses Tages
die Spanne bis Ostern: Dann ist vollbracht, was j...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit
- Texte aus der Reihe „Auf ein Wort“ der Mainzer Allgemeinen Zeitung
- Rundfunkandachten aus der Reihe „Bibel heute“ des Evangeliumsrundfunks (ERF)
- Rundfunkandachten aus der Reihe „SWR 4-Sonntagsgedanken“
- Rundfunkandachten aus der Reihe „SWR 4-Abendgedanken“
- Songandacht – „Auf uns“ von Andreas Bourani
- Christvesper 2010 – SWR-4 Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
- Grußworte und Kurzansprachen aus dem Gemeindealltag
- Gottesdienste und Predigten
- Epilog
- Impressum