Tagebücher aus dem Feldzug 1809 (III)
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Tagebücher aus dem Feldzug 1809 (III)

Avantgarden-Brigade von Gutschmidt und Carl August Schneider

  1. 80 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Tagebücher aus dem Feldzug 1809 (III)

Avantgarden-Brigade von Gutschmidt und Carl August Schneider

Über dieses Buch

Dieser Band enthält Auszüge aus dem vom Brigade-Adjutanten Leutnant Marschall von Bieberstein geführten Feldzugs-Journal der Brigade-Gutschmidt und die 1836 niedergeschriebenen Erinnerungen des 1809 im Schützenbataillon von Metzsch stehenden Leutnants Schneider.

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783749421381
eBook-ISBN:
9783749457434
Auflage
1

Carl August Schneider

Als im Monat Mai des Jahres 1809 die sächsischen Truppen bei Linz angekommen waren, und durch ihr Erscheinen sowie ihre Teilnahme einen Überfall der Österreicher auf ein württembergisches Korps, welches diesen wichtigen Übergangspunkt über die Donau besetzt hielt, unschädlich gemacht hatten, wurden den Tag darauf aus den, in der Eile auf dem Marsch gebildeten 4 leichten Infanterie-Bataillonen zwei Schützen-Bataillone formiert und das eine unter die Befehle des Majors von Egidy, das andere unter den Hauptmann von Metzsch gestellt.
Das Bataillon vom Metzsch rückte mit dem Gros des sächsischen Korps, nach dem Abzug der Württemberger auf den Pöstlingsberg, einer Höhe hart vor dem Brückenkopf auf dem linken Ufer der Donau, welche die Gegend beherrschte, - und das Bataillon von Egidy nebst den Husaren und den Bataillon Clemens-Dragoner kamen unter die Befehle des Generalmajor von Gutschmidt, welchem der Auftrag ward, mit diesen Truppen eine Art Avantgarde zu bilden, und rechts, unfern der Donau, bei dem Dorfe Katzbach, eine Aufstellung zu nehmen, und dadurch die rechte Flanke der Position von Linz zu decken.
Der General von Gutschmidt, welcher vorzüglich die Straße von Budweis im Auge haben sollte, die bei dem Städtchen Neumark sich nach Linz und Ems teilt, sendete bei seinem Auftreten sogleich eine Rekognoszierungspatrouille von ca. 80 Pferden vor und ließ 1 Offizier und 40 Schützen folgen. Allein sie stieß bald auf einen überlegenen Feind und ward größtenteils gefangen.
Hierauf unternahm der General auf Befehl des Prinzen von Pontecorvo mit beiden Kavallerie-Regimentern und dem Schützen-Bataillon eine Rekognoszierung in den späten Nachmittagsstunden und als er gegen Abend Gallenneukirchen, ein Flecken auf dem halben Wege von Neumark, erreicht hatte, ohne auf den Feind zu stoßen, ließ er an diesem Orte 2 Eskadrons Clemens-Dragoner und 1 Kompanie Schützen und ging, obschon es völlig dunkel geworden war, mit den Husaren, 2 Eskadrons Clemens und 3 Kompanien Schützen weiter vor.
Bald traf er auf einen österreichischen Infanterie-Feldwachposten, welcher auf der Straße stand und von dem Erscheinen der Sachsen nichts ahnte, überfiel solchen, obgleich der Feind, 3 – 4.000 Mann stark und aus Kavallerie und Infanterie bestehend, vorrückte und warf das Ganze bis hinter Neumark zurück.
In Neumark, wo Gutschmidt stehen blieb und die in Gallenneukirchen zurückgelassenen 2 Eskadrons Dragoner, desgleichen die Kompanie Schützen an sich zog, erkannte er bald, dass ein nicht unbedeutendes feindliches Korps sich ganz in seiner Nähe befände, dass er zuviel gewagt, zu weit sich entfernt habe und dass er ohne Verlust zu erleiden nicht zurückkommen würde, wenn der Feind, seine Schwäche ahnend mit Kraft gegen ihn handle. Auch der Prinz war unzufrieden über dieses starke Vordringen und befahl, als er die Meldung davon bekommen hatte, den Rückzug, welcher jedoch erst bei wieder einbrechender Nacht ausgeführt werden konnte. Nur die Unentschlossenheit der Österreicher, welche einen ganzen Tag Zeit hatten, um sich durch eine Rekognoszierung zu überzeugen, wen sie vor sich hatten, rettete Gutschmidt und ließ ihn mit allen seinen Truppen glücklich zurückgelangen.
Gallenneukirchen blieb besetzt und auch weiter rechts, hart an der Donau in Steyereck, ein Posten aufgestellt, welcher sich jedoch bei einbrechender Dunkelheit eine halbe Stunde weit zurückzog und an einem Felsenvorsprung, das steinerne Tor genannt – aufgestellt war.
Bei dem nächtlichen Gefecht hatten die Schützen nur 2 Verwundete, die Kavallerie ebenfalls nicht viel mehr, der Feind verlor aber mehrere Tote, die wir auf dem Platze liegend fanden, viele Verwundete und 1 Hauptmann, 1 Feldwebel und 18 Mann, welche von den Schützen gefangen eingebracht wurden.
Überhaupt war dieses glückliche Gefecht bei Neumark von vielem Nutzen für das Gutschmidt’sche Korps. Die Leute hatten sich bei dieser Gelegenheit ausgezeichnet brav geschlagen, Kavallerie und Schützen sich kennen und schätzen gelernt und ihre Anführer, der General von Gutschmidt, Oberst von Lobkowitz und Major von Egidy einen solchen Grad von Liebe und Zutrauen bei ihnen erlangt, dass sie alles fordern konnten.
Mehrere kleine Vorposten- und Patrouillengefechte, welche nach diese Begebenheit vorfielen, bildeten die Truppe zu guten Vorpostensoldaten aus und gab ihr die Festigkeit, Ausdauer und das Selbstvertrauen, welches sich nicht allein in diesem Feldzuge, sondern auch den folgenden erhielt.
Den 31. Mai lösten uns die Bayern ab und das sächsische Korps marschierte über Linz und Amstetten nach St. Pölten, wo es stehen blieb und ein Hüttenlager bezog.
Ein oder zwei Tage zuvor war in Amstetten das sächsische Grenadier-Bataillon von Hake und die Karabiniers vom Feinde überfallen worden, welcher eine dunkle Nacht nutzend, über die Donau gegangen, sich der ausgestellten Vedetten bemächtigt und überraschend in der Stadt eingedrungen war.
Die Gutaschmidt’sche Abteilung marschierte, während die übrigen Sachsen sich auf der großen Straße nach St. Pölten fortbewegten, längs der Ufer der Donau und nahm ihre Aufstellung bei Mautern, einem Städtchen hart an dem Donauufer. Seine hölzerne Jochbrück, welche die Stadt mit Krems, am anderen Ufer liegend, verbindet, war teilweise abgetragen und letzterer Ort vom Feinde besetzt.
Der Zweck der Aufstellung bei Mautern war, den Übergang hier und die Ufer der Donau zu bewachen, da die Österreicher während des ganzen Feldzuges Herr des linken Uferrandes blieben.
Die Gutschmidt’sche Kavallerie biwakierte hinter Mautern, das Schützenbataillon vor der Stadt, rechts der Brücke und längs dem rechten Ufer nach Kloster Mölk zu, wurden in Niedersteine, Rassatzbach und Rassatz Infanterieposten aufgestellt. Diese Posten standen wieder in Verbindung mit denen, die von St. Pölten aus an die Donau detachiert wurden. Außer kleinen Neckereien und einem unbedeutenden Gefecht bei Rassatzbach zwischen dem Feinde und einer Abteilung Schützen, fiel in dieser Zeit nichts vor; auch weilten wir hier nicht lange, sondern erhielten den Befehl, nach Sichartskirchen zu marschieren, welches an der Straße von St. Pölten nach Wien, ungefähr 6 Stunden von der Hauptstadt entfernt, liegt. Hier sollten wir uns mit der Division Dupas vereinigen, welche ebenfalls wie die Sachsen zum IX. Armeekorps gehörend, unter den Befehlen des Prinzen von Pontecorvo stand.
Bei Sichartskirchen stieß das Schützenbataillon von Metzsch noch zu der Gutschmidt’schen Abteilung, welche nunmehro eine Brigade der Division Dupas bildete.
Ich, der ich am Tage der Formierung der Schützenbataillone bei dem Bataillon von Egidy gestanden hatte, kam bei Sichartskirchen zu dem Schützenbataillon von Metzsch und erhielt das Kommando einer Kompanie.
Diesseits Sichartskirchen, links und rechts der Straße, bezogen wir ein Hüttenlager und lernten den folgenden Tag unsern nunmehrigen Divisions-General, den General Dupas kennen, der nichts weniger als die Kunst verstand, sich die Zuneigung einer fremden, unter sein Kommando gestellten Truppe zu erwerben. Wahrscheinlich misstrauisch gemacht von seinen eigenen Truppen bei Fassungen von Lebensmitteln und anderen Bedürfnissen, glaubte er von uns nichts Besseres erwarten zu können und bewies uns dies bei der ersten Revue, die er am Tage nach unserer Ankunft hielt.
Er glaubte den pflichtmäßig abgeforderten Beständen der Bataillone und Kompanien nicht, zählte nicht allein die Mannschaften, sondern untersuchte, was wir sächsischen Offiziere noch nicht erlebt hatten, mit einer beleidigenden Genauigkeit die Zahl der Kranken, die im Dienst, aus Wache pp. sich befindenden Mannschaften. Die Kranken, welche sich aus den Baracken bis zum Aufstellungsort schleppen konnten, mussten herbei und die übrigen Kranken wurden von französischen Offizieren aufgesucht und während der Revue bewacht.
Dieses Misstrauen schmerzte nicht allein, sondern es erbitterte. Wir waren gewohnt als Männer von Ehrte behandelt zu werden und hier schenkte ein fremder Befehlshaber, unter dessen Kommando wir nur getreten, unsern pflichtmäßig abgeforderten Beständen nicht unbedingten Glauben.
Es konnte daher nicht fehlen, dass Äußerungen laut wurden, die dem General Dupas nicht gefallen konnten und die nur zu deutlich unsern Missmut über sein Benehmen zu erkennen gaben. Natürlich trug dies nicht zur Wiederherstellung des guten Verhältnisses bei, indem der französische Divisionsgeneral in unserem Benehmen nicht das feine Ehrgefühl erkannte, dem er zu nahe getreten war, sondern es unserem Missmut, unter sein Kommando gekommen zu sein, zuschrieb. Er wollte uns daher zeigen, dass er der Befehlende und wir die Gehorchenden wären, indem er wenige Tage darauf unsern Bataillons-Kommandanten, den Hauptmann von Metzsch arretiere, weil ein Kommando des Bataillons unter den Befehlen des Leutnant von Zychlinsky, welches abgesendet war, Lebensmittel in den nahen Dörfern einzutreiben, sich einen kleinen Exzess dabei erlaubt hatte. Nur auf Verwendung des Generals von Gutschmidt ward der Hauptmann von Metzsch nach wenigen Stunden seines Arrestes entlassen. Der Leutnant von Zychlinsky aber, ein junger Offizier, dem wenig dabei zur Last zu legen war, ward an den Prinzen gemeldet mit der Drohung, ihn einem Kriegsgericht zu übergeben.
Nachdem wir ungefähr 3 Wochen bei Sichartskirchen gestanden hatten, trat im letzten Drittel des Monats Juni eine Veränderung ein. Die weiter zurück bei St. Pölten stehenden sächsischen Truppen rückten näher heran, unser Brigadier, der General von Gutschmidt, die sächsischen Kavallerie-Regimenter und das Schützenbataillon von Metzsch, wozu das sächsische Grenadier-Bataillon von Radeloff stieb, blieben bei der Division Dupas. Beide sächsischen Bataillons wurden der französischen Brigade Vaux einverleibt und noch denselben Tag der Marsch nach Wien angetreten.
In Weinhaus und Herrenhals, Vorstädten von Wien, wurden wir einquartiert und blieben bis zum 3. Juli. An diesem Tag früh hielt der Kaiser bei Schö...

Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweise
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Avantgarden-Brigade von Gutschmidt
  5. Carl August Schneider
  6. Bemerkungen
  7. Befehl vom 7.Juli 1809
  8. Verzeichnis der Im Text genannten sächsischen Offiziere
  9. Quellen
  10. In dieser Reihe sind an Memoiren, Berichten und Tagebüchern weiterhin erschienen
  11. Impressum