Die Göttliche Komödie: Läuterungsberg
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Die Göttliche Komödie: Läuterungsberg

  1. 340 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Göttliche Komödie: Läuterungsberg

Über dieses Buch

Eine neue, gut lesbare Übersetzung, klar und genau, in natürlicher Sprache. Sie wird ergänzt durch: Zahlreiche knappe Erläuterungen und Lesehilfen, eine Einführung in die Göttliche Komödie und in Dantes Zeit, eine Biographie des Dichters, eine Übersicht über seine sonstigen Werke und ein ausführliches Register.Dantes Göttliche Komödie ist ein Höhepunkt der Weltliteratur. Obwohl im Mittelalter geschrieben, ist sie immer noch lebendige Lektüre. Doch ist es keine Komödie.Es ist die Schilderung einer ungewöhnlichen Reise, die der Pilger Dante antreten muss. Ihren Anfang nimmt sie bei einer "midlife crisis", wo "der rechte Weg" verlorengeht. Die Reise führt ihn hinab in die Hölle, dann hinauf auf den Läuterungs-berg und schliesslich ins Paradies. Ganz am Schluss wird ihm ein Blick auf das Licht Gottes zuteil. Aber er muss wieder zur Erde zurück. Es ist der Weg eines Menschen zu immer grösserer Selbsterkenntnis. (Man kann die Göttliche Komödie durch-aus auch psychologisch lesen.) Spirituelle Einsichten und konkrete, überraschende Geschehnisse mischen sich. In zahlreichen Begegnungen mit namhaften Persönlichkeiten im Jenseits erfahren wir von diesseitigen Schicksalen. Ein reiches Panorama des weltlichen Geschehens entfaltet sich. Es zeigen sich Höhen und Tiefen der Gesellschaft, der Politik, aber auch des familiären Lebens. Neben Vorbildlichem ist da auch Betrug, Verrat, Gewalt, Habgier und Machtstreben. In Dantes unnachahmlicher Sprache werden selbst schwierigere Themen fasslich und Abstraktes anschaulich.Im Italienischen ist die Göttliche Komödie in Versen mit kunstvollen Reimen gehalten. Sie im Deutschen zu imitieren, wirkt gezwungen und unbefriedigend. Diese Übersetzung strebt eine natürliche Sprache an, mit der Möglichkeit, die Zeilen als Verse zu lesen.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783734786976
eBook-ISBN:
9783738691245
Läuterungsberg

Läuterungsberg, 1. Gesang

Anrufung der Musen – Morgenstimmung – Vorgelände des Läuterungsbergs, unweit vom Strand – Cato erscheint, streng – sie müssen ihr Kommen begründen – er heisst Vergil, Dantes Gesicht am Strand zu reinigen
Um bessere Gewässer zu befahren, hisst nun
das Schifflein meines Geistes seine Segel,
das hinter sich zurücklässt ein so grauenvolles Meer,
und ich will von jenem zweiten Reiche singen,
wo der menschliche Geist sich läutert
und würdig wird, zum Himmel aufzusteigen.
Hier aber soll die tote Dichtkunst wieder auferstehen,
o heilige Musen, da ich der eure bin,
und hier soll Kallíope sich ein wenig erheben
und mein Lied begleiten mit jenem Klang,
von dem die elenden Elstern sich so sehr
getroffen fühlten, dass sie verzweifelten an der Vergebung.
Die sanfte Farbe des morgenländischen Saphirs,
die sich sammelte im heiteren Anblick
des Himmels, der rein war bis zum ersten Kreis,
brachte meinen Augen wieder Freude,
sobald ich heraustrat aus der toten Luft,
die mir Augen und Brust bekümmert hatte.
Der schöne Planet, der uns zu lieben veranlasst,
liess den ganzen Osten strahlend lachen
und verschleierte die Fische, die in seinem Geleite waren.
Ich wandte mich zur Rechten und richtete meinen Sinn
auf den andern Pol und sah vier Sterne,
die niemand je gesehen hatte, ausser den ersten Menschen.
ausser den ersten Menschen (= Adam und Eva): Sie lebten im Paradies zuoberst auf dem Läuterungsberg; nach ihrer Vertreibung wegen ihres Sündenfalls lebten die Menschen auf der entgegengesetzten Hemisphäre, wo sich alles Land befindet.
an ihren Flämmchen: diesen vier Sternen
verwaiste: da sie ohne die vier Sterne sind, die sie nicht sehen können
dem andern Pol (= dem Nordpol) zuwandte
der (Grosse) Wagen: Er befindet sich unter dem nördlichen Horizont und ist deshalb vom Läuterungsberg nicht mehr sichtbar.
einen Greis: Der Greis, nicht genannt, aber aus dem folgenden erkennbar, ist Cato (der Jüngere), 95–46 v. Chr., römischer Staatsmann, eine bedeutende Persönlichkeit.
der Ehrfurcht würdig: Cato setzte sich unbeugsam für freiheitliche Gesinnung (und für die römische Republik) ein, gegen Machtansprüche vor allem Cäsars, und ist für Dante ein Symbol für die Freiheit des Geistes.
eine doppelte Strähne: eine Strähne links und rechts
Sterne: bei Dante „Lichter“
dem blinden (= unterirdischen) Fluss entgegen: dem Bächlein, das in das Erdinnere hinabfliesst und längs dem Vergil und Dante vom Kozytus zur Erdoberfläche aufgestiegen sind (vgl. Hölle 34, 127–134). – blind: weil man den „Fluss“ im unterirdischen Dunkel nicht sehen kann
die Gesetze des Abgrunds (= der Hölle): dass Verdammte die Hölle nicht verlassen können
der jüngste Ratschluss: der erst nach Christi Tod und „Abstieg zur Hölle“ (vgl. Hölle 4, Anm. 49) entstand (nicht wie die anderen, früheren Gesetze des Weltalls), nach welchem es nicht nur die Hölle, sondern auch einen Läuterungsort und das Paradies geben solle
zu meinen Felsen: Es sind die Felsen, wo der Aufstieg zum Läuterungsberg beginnt. Dante und Vergil befinden sich auf einer Ebene, die den Fuss des Läuterungsbergs umgibt (vgl. unten Z. 113–118). Noch sind sie aber nicht im eigentlichen Läuterungsbereich, zu dem sie erst weiter oben gelangen (im 8. Gesang), sondern im Vorpurgatorium (1.–8. Ges., eine Erfindung Dantes).
mit Knien und Augen ehrfürchtig sein: Er liess mich die Knie beugen und den Blick senken.
Eine Frau … vom Himmel: Beatrice
den letzten Abend: seinen leiblichen und seelischen Tod
wegen seiner Torheit: den rechten Weg zu verlassen und sich im dunklen Wald der Sünde zu verlieren
Der Himmel schien sich zu freuen an ihren Flämmchen:
Ach, ihr nördlichen Breiten – verwaiste,
weil euch versagt ist, sie zu schauen!
Als ich mich von ihrem Anblick trennte
und mich ein wenig dem andern Pol zuwandte,
dorthin, wo der Wagen schon verschwunden war,
sah ich nahe bei mir einen Greis, allein,
so sehr der Ehrfurcht würdig in seiner Erscheinung,
dass kein Sohn seinem Vater grössere schuldet.
Den Bart trug er lang und mit weissen Haaren vermischt,
ähnlich seinem Haupthaar,
von dem eine doppelte Strähne auf die Brust niederfiel.
Die Strahlen der vier heiligen Sterne
schmückten sein Angesicht so mit Licht,
dass ich ihn sah, als wäre vor mir die Sonne.
„Wer seid ihr, die ihr dem blinden Fluss entgegen
aus dem ewigen Kerker entflohen seid?“
sagte er, seinen ehrwürdigen Bart bewegend.
„Wer hat euch geleitet, oder was war euch Leuchte,
wie ihr herausgestiegen seid aus der tiefen Nacht,
die das höllische Tal immer schwarz sein lässt?
Sind die Gesetze des Abgrunds so gebrochen?
Oder hat sich im Himmel der jüngste Ratschluss geändert,
dass ihr, als Verdammte, zu meinen Felsen kommt?“
Da fasste mich mein Führer,
und mit Worten und mit Händen und mit Blicken
hiess er mich, mit Knien und Augen ehrfürchtig sein.
Darauf erwiderte er: „Von mir aus bin ich nicht gekommen:
Eine Frau stieg vom Himmel herab, auf deren Bitten
ich diesem hier mit meiner Begleitung zu Hilfe kam.
Aber da es dein Wunsch ist, dass man dir
unsre Bewandtnis näher erklärt, wie sie wirklich ist,
kann es nicht der meine sein, ihn dir zu verweigern.
Dieser hat den letzten Abend noch nicht gesehen,
doch wegen seiner Torheit war er ihm so nah,
eine (göttliche) Kraft, die mir (= Beatrice) hilft
Freiheit: Die Freiheit, die Dante sucht, ist die des Geistes, aber auch des menschlichen Willens, der nicht mehr den Begierden unterworfen ist (von denen der Sündenfall im Paradies der Anfang war), sondern wie im ursprünglichen paradiesischen Zustand in Freiheit dem göttlichen Gesetz folgt.
wie der (= Cato) weiss, der um ihretwillen (= der Freiheit) dem Leben entsagt (zu Z. 72–74): Als Cato seine Sache gegen die Machtansprüche Cäsars verloren sah, gab er sich in Utica (an der Nordküste Afrikas) selbst den Tod, um nicht den Untergang der Freiheit erleben zu müssen – eine Haltung, deren moralische Kraft seine Zeit und viel später auch Dante tief beeindruckte. Daneben tritt die Tatsache des Selbstmordes zurück (der ihn in den 2. Ring des 7. Kreises hätte bringen müssen), er bekommt vielmehr den Charakter eines christlichen Märtyrertodes, als das Resultat einer konsequent vorbildlichen Haltung. Deshalb macht Dante Cato zum Hüter des Läuterungsbergs. (Cato war bei seinem Tod erst 48 oder 49 Jahre alt, doch beginnt für Dante das Alter mit 46 Jahren [wie er in seinem „Gastmahl“ schreibt: „Es steht also fest, dass das Erwachsenenalter sich im 45. Jahr erfüllt. Und […] so folgt der Niedergang, d. h. das Alter.“ [4. Buch, 24. Kap., 4]).
das Kleid: die sterbliche Hülle
am grossen Tag: am Jüngsten Tag
so hell: so leuchtend wie bei den Seligen. Dante gibt zu verstehen, dass auch Cato nach dem Jüngsten Tag schliesslich doch zu den Seligen gehören wird (vgl. Anm. 89).
Die ewigen Gesetze werden durch uns nicht verletzt: da die („ewigen“) Gesetze der Hölle nicht auf Dante oder Vergil zutreffen, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweis zum Bild
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Läuterungsberg (Text und Anmerkungen)
  4. Dantes Läuterungsberg: Schema (Graphik)
  5. Impressum