Anwendungsbeispiele
Beginnen wir mit der Lichtsteuerung. Sie werden damit anfangen, allen Ausgängen Ihrer LCN-Module in der Planungs- und Installationsphase mechanisch Verbraucher zuzuordnen. Leuchten, die sie niemals dimmen werden, können Sie auch auf Relais-Ausgänge geben. Auf diese Weise können Sie an einem Modul über die zwei Schaltausgänge und den 8er-Relaisblock R8H insgesamt zehn Lichtquellen ansteuern.
Bedenken Sie, dass ihre Lichtquellen nicht nur an den Decken und Wänden angebracht sind, sondern auch in Form von Stehlampen Einzug halten werden. Wir haben im gesamten Haus Doppelsteckdosen montiert, bei denen jeweils die linke Steckdose über LCN schaltbar ist und die rechte dauerhaft Strom führt. Mehrere solcher schaltbaren Steckdosen (jeweils zwei bis drei) sind wiederum in einer Steckdosen-Gruppe zusammengefasst und hängen an einem Relais.
Nun ordnen Sie irgendeine beliebige Taste im Haus, von der aus Ihnen eine Betätigung sinnvoll erscheint, dem gewünschten Schaltausgang bzw. dem Relais zu. Es können auch mehrere Tasten an unterschiedlichen Stellen im Haus die gleiche Funktion aufweisen. Befindet sich ein Taster in Sichtweite des Verbrauchers, so kann es Sinn ergeben, den Umschalt-Befehl zu verwenden, dass Sie den Status in Form des eingeschalteten Lichts stets als Rückmeldung im Blick haben. Bei Verbrauchern außer Sichtreichweite – wenn Sie also nicht wissen, ob die Lampe bereits ein oder aus ist – können Sie am Taster den Kurz-Befehl für das Einschalten und den Lang-Befehl für das Ausschalten verwenden. Somit besteht Eindeutigkeit, was gerade im anderen Raum geschieht.
Für dimmbare Leuchten können Sie den Kurz-Befehl zum Umschalten (Ein- und Ausschalten) verwenden und den Lang/Los-Befehl zum Dimmen (Ebenfalls im Umschalt-Modus für Auf- und Abdimmen). Die Lampe wird dann in der vorgegebenen Geschwindigkeit auf-oder abgedimmt, solange Sie die Taste drücken – und wenn Sie die Taste loslassen, stoppt der Vorgang beim aktuellen Prozentwert.
Bei einer Konstantlicht-Regelung misst ein Lichtsensor die Summe aus Kunst- und Sonnenlicht und vergleicht den aktuellen Messwert mit einem definierten Sollwert. Das Kunstlicht wird stetig gedimmt, so dass der immer gleiche Helligkeitseindruck entsteht.
Es lassen sich auch beliebig viele Schaltvorgänge zu logischen Gruppen zusammenfassen, so dass Sie zum Beispiel mit einem einzigen Tastendruck abends beim Heimkommen alle Verbraucher auf einer Etage in den gewünschten Zustand schalten. Und beim Zubettgehen tippe ich im Wohnzimmer auf die „Gute Nacht“-Taste, um auf einen Schlag alle Lichtquellen herunterzufahren.
Farbenfroh in den Tag
Den LEDnet Controller von SyncroTec verwende ich beim Übergang zwischen Haus und Garage, der im Obergeschoss Bad und Ankleide miteinander verbindet. Auf dem Weg zum Anziehen sieht man dort schon an der Farbstimmung der LEDs, welche Temperatur draußen herrscht. Mal sehen, vielleicht lasse ich mir besondere Tage kalendergesteuert auch in besonderem Licht erscheinen. Neuere LCN-Module seit 2014 haben vier Ausgänge zur Ansteuerung von Rot, Grün, Blau und Weiß – und erlauben damit das ganze Farbspektrum komfortabel einzustellen.
Die unsichtbaren Taster
Eine besondere Art des Tasters ist der LCN-TU4C: Er ist unsichtbar! Genauer gesagt, lässt er sich unter Holz, Kunststoff und Glas bis 2,5 Zentimeter Dicke (Fliesen und Granitstein immerhin noch bis 2 Zentimeter Dicke) verbauen. Der TU4C besteht aus vier selbstklebenden Sensorflächen, die hinter elektrisch nicht leitfähigen Materialien angebracht werden. So lassen sich überall dort raffinierte Lösungen realisieren, wo man keine sichtbaren Schalter wünscht, zum Beispiel in einem exklusiven Bad – oder bei mir am gefliesten Boden meines Gartenhauses.
Mit Bewegung etwas bewegen
In Durchgangs-Räumen (Eingang, Flur, WC, Bad, Ankleide, Vorratskammer), in denen Sie sich in der Regel nur wenige Minuten aufhalten, können Sie den Bedienkomfort dadurch steigern, dass der Nutzer gar nichts bedienen muss. Es reicht seine bloße Anwesenheit, damit das Licht oder ähnliches angeht. Definieren Sie bei der Programmierung für jeden Raum, wie lange „kurz“ heißt und lassen Sie danach wieder alles ausgehen – es sei denn, der Bewegungsmelder registriert immer noch einen Menschen in seinem Erfassungsbereich.
Wenn Helligkeit ins Spiel kommt
Der LCN-GBL ist ein Glas-Bewegungsmelder mit Lichtsensor. Das bedeutet, sein Design passt nicht nur hervorragend zu den Glastastern der LCN GT-Serie, sondern er kann Ihnen auch die Lichtverhältnisse am Bewegungsmelder erfassen.
In einem Flur mit viel Tageslicht macht es keinen Sinn, wenn das Licht bei Bewegung angeht, falls es draußen schon oder noch hell genug ist. Der Einschaltbefehl für Licht sollte also an die Bedingung geknüpft sein, dass Bewegung registriert und es gleichzeitig dunkel ist.
Vorsicht: Der Ausschaltbefehl sollte bedingungslos erfolgen, schließlich ist es ja in jedem Fall hell, wenn Sie ein Licht eingeschaltet haben. Ich lasse für diesen Fall mein Flurlicht in jedem Fall bei Bewegungsende ausschalten, auch wenn es vorher gar nicht an war.
Wenn die Augen müde sind
Und spätabends/nachts geht in meinem Flur nicht mehr die große Beleuchtung an, sondern nur noch ein kleines Licht. Ebenso schaltet die Beleuchtung im Bad nachts zwischen 22 und 6 Uhr auf Sparflamme – die Augen freuen sich darüber, und man wird nicht „hellwach“, wie es so treffend heißt, wenn man nur mal kurz raus muss...
Kleiner, wirkungsvoller Schlüsselanhänger
Es gibt jedoch nicht nur Taster und Bewegungsmelder zum Auslösen von Funktionen. Damit zu der hochinteressanten Transponder-Lösung. Hier handelt es sich um Funk-Sender und –Empfänger, die auf der kostenlos und lizenzfrei nutzbaren Frequenz 868 MHz arbeiten. Der Transponder ist so groß wie ein Schlüssel-Anhänger und sendet ein kurzes Signal an die Empfangsstation, sobald er sich in dessen Reichweite begibt. Über den individuellen Transponder-Code identifiziert die Anlage, um welche Person es sich handelt. Der Nutzer ist mit diesem Vorgang überhaupt nicht befasst, d.h. er muss nicht einmal eine Taste drücken, geschweige denn den Transponder aus der Tasche nehmen. Das System kann etwa in Verbindung mit einem Bewegungsmelder feststellen, in welchem Bereich genau sich der Nutzer befindet und entsprechende vorher programmierte Aktionen auslösen, zum Beispiel das Licht im Eingangsbereich vor dem Haus aktivieren und innen in der Diele den Nutzer mit Licht und Musik begrüßen. Rein theoretisch könnte man auch die Haustüre öffnen lassen, wenn sie elektrisch betätigt werden kann.
Damit dies allerdings nicht versehentlich passieren kann, empfiehlt sich als zusätzliche Anforderung das Drücken einer Taste zum Beispiel an der Sprechanlage. Die Taste würde man so programmieren, dass sie für Dritte wirkungslos wäre und nur in Verbindung mit den berechtigten Transpondern im Erfassungsbereich zum Öffnen der Tür führt. Die Kopplung mit einem Bewegungsmelder ist deshalb wichtig, damit das System erkennen kann, ob sich der Nutzer außerhalb oder innerhalb des Gebäudes befindet. Gerade in diesen Teil der Programmierung, bei dem es sich um eine sicherheitsrelevante Anwendung handelt, muss besonders viel Zeit gesteckt werden, damit die Logik keine Lücken aufweist.
Der Transponder lässt sich vielseitig einsetzen. Vom Reinigungspersonal bis zu Freunden, die ein paar Tage zu Besuch sind. Bei der alleinigen Anwesenheit Dritter können bestimmte Funktionen eingeschränkt oder gar nicht funktionieren, wenn Sie das wünschen. Es gibt passive Transponder, die man an ein Lesegerät hält, dort kann auch ein gängiger Autoschlüssel eindeutig vom Bus erkannt werden.
Ich habe von einem Anwender gehört, der sich unter den Pflastersteinen vor seinem Hauseingang ein universelles Transponder-Lesegerät einbauen und das passende Gegenstück in seine Schuhe einarbeiten ließ. Tritt er auf die Fliese, öffnet sich auf geradezu magische Weise seine Haustüre. Seine Kinder erhielten präparierte Playmobil-Figuren, die ebenfalls Zugang zum Haus gewähren. Wenn ein Kind sein „Spielzeug“ verliert, wird der passende Transpondercode einfach aus der Berechtigungsliste entfernt und damit wertlos. Hat früher ein Kind den Hausschlüssel verloren, dann war das in der Regel nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig, vor allem wenn teure Sicherheitsschlösser ausgetauscht werden mussten.
Im gewerblichen Kontext wäre leicht realisierbar, dass der Rechner eines Mitarbeiters bereits hochfährt, sobald er das Gebäude betritt. Sein Transponder wird schon beim Eingang erkannt, und während er zu seinem Büro geht, sendet die Visualisierungssoftware LCN-GVS ein Netzwerkkommando, damit sein Rechner bereits hochgefahren ist, wenn sich der Mitarbeiter an seinen Schreibtisch setzt15.
In einem Krankenhaus herrschen gestiegene Sicherheitsanforderungen. Wer darf in den OP? Wie ist der Zutritt zum Medikamentenzimmer gesichert? Auch hier erlauben Transponder eindeutige, praktische und hochsichere Lösungen. Je nach Funktion erhält ein Mitarbeiter zu bestimmten Räumen Zutritt oder nicht, manche Räume lassen sich nur durch zwei Berechtigte gleichzeitig öffnen – und andere Türen öffnen sich automatisch, wenn jemand ein Krankenbett durchschieben möchte.
Doch zurück zu meinem eigenen Hausprojekt.
Agent 007
2015 brachte LCN einen Fingerprintsensor auf den Markt, der an das Design der eleganten Glastaster angelehnt ist. Die biometrischen Daten des Fingers werden gespeichert und bekommen einen Transpondercode zugewiesen. Über die Gebäudevisualisierung kommunizieren alle Fingerprint-Sensoren in einer Anlage miteinander und tauschen die biometrischen Daten aus. So kann ein einmal gelernter Fingerabdruck weltweit innerhalb der gleichen Anlage genutzt und mit Benutzerrechten verknüpft werden. Um hohe Sicherheitsstandards zu erfüllen, hat LCN eine Lebendfinger-Erkennung integriert
Der LCN-GFPS verwendet intern Transpondercodes und arbeitet ähnlich wie Fernbedienungen oder Transpondermodule. So ist es möglich, eine Eingangstür zu öf...