
Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
- 128 Seiten
- German
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Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
Über dieses Buch
Die Reformationsgeschichte des heutigen Ruhrgebietes zeichnet sich durch vielfältige Entwicklungen aus, die vor allem mit den politischen Rahmenbedingungen zusammenhingen. So verfolgte das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, zu dem auch die Grafschaft Mark gehörte, in religionspolitischer Hinsicht eine mittlere Linie zwischen dem Katholizismus und dem Luthertum. Damit wurde den einzelnen Gemeinden ein gewisser Spielraum in der Gestaltung der religiösen Praxis eröffnet. Charakteristisch für die Anfänge der Reformation in dieser Region waren die Einführung einer evangelischen Predigt, das Singen von Lutherliedern und die Feier des Abendmahls in beiderlei Gestalt (d.h. mit Brot und Wein). Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 verstärkten sich dann die Bemühungen, die Reformation einzuführen. Dabei kam es auch zu innerprotestantischen Konflikten zwischen Lutheranern und Reformierten, die im Zuge der Emigration von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden ins Ruhrgebiet einwanderten.Anders als in vielen anderen Städten der Region sind darum die Anfänge der Reformation in Bochum, bedingt durch die politischen Verhältnisse erst relativ spät, ab circa 1570 anzusetzen. Es dauerte lange, bis reformatorisches Gedankengut in Bochum und der Grafschaft Mark etabliert war. Auch am Ende dieses Vorgangs, der sich über das 16. und 17. Jahrhundert erstreckte, herrschte keineswegs ein einheitliches protestantisches Theologie- und Liturgieverständnis vor, vielmehr war eine außergewöhnliche mehrkonfessionelle Kultur (Dieter Scheler) entstanden. Diese spannende, wechselvolle Entwicklung der Reformation in unserer Region will dieser Vortragsband erhellen und dokumentieren. Die durch die politischen Umstände im 16. Jahrhundert in Bochum erzwungene vielfache Kooperation zwischen Protestanten und Katholiken, wie sie sich u.a. in der etwa 100-jährigen gemeinsamen Nutzung der Kirche St. Peter und Paul widergespiegelt hat, war, wie Michael Basse schreibt, in ihrer Zeit politisch geboten. Aus heutiger Sicht vielleicht eine ökumenische Zukunftsperspektive - im Rückblick jedenfalls ein Beispiel für eine interkonfessionelle Toleranz, die in damaliger Zeit keineswegs üblich war.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Schriftenreihe Evangelische Perspektiven
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Dank: Arno Lohmann
- Gute Zeiten – schlechte Zeiten Bochum während der Reformationszeit: Stefan Pätzold
- Die Reformation in Bochum und in der Grafschaft Mark: Michael Basse
- Johann Bömken, Melchior Ebbinghaus, die Schmidts und andere Pastoren und Prediger der Bochumer Reformationszeit: Clemens Kreuzer
- Sey zwar catholisch, allein administrire das Sacrament in beider Gestalt. Zeugenbefragungen zu den Konfessionen in Bochum im Dreißigjährigen Krieg: Ralf-Peter Fuchs
- Die landesherrliche Kirchenpolitik und die Anfänge der Reformation im Amt Bochum: Dieter Scheler
- Anhang
- Autoren- und Herausgeberverzeichnis
- Impressum