Das metamoderne Zeitalter
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Das metamoderne Zeitalter

Spirituelle Selbst-Verwirklichung als Quantensprung der menschlichen Evolution

  1. 216 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Das metamoderne Zeitalter

Spirituelle Selbst-Verwirklichung als Quantensprung der menschlichen Evolution

Über dieses Buch

Shri Mataji Nirmala Devis 'Metamodernes Zeitalter' ist ein liebevoll geschriebenes und zugleich verpflichtendes und kraftvolles Buch. Es beschreibt einen real greifbaren spirituellen Durchbruch für das 21. Jahrhundert: Die spontane Selbst-Verwirklichung durch 'Sahaja Yoga' ermöglicht den Zugang zu einer neuen Dimension des menschlichen Bewusstseins.Geschrieben von einer Kandidatin für den Friedensnobelpreis und einer der größten Stimmen der Spiritualität, bietet der Text tiefe Einsichten in die Krisen unserer modernen Zeit und darüber hinaus Lösungen für ihre zugrundeliegenden Ursachen.

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Information

Jahr
2018
ISBN drucken
9783752862904
eBook-ISBN:
9783752802016

1 Modernismus und Rationalität

In den Puranas wird unsere moderne Zeit als Kali Yuga bezeichnet, als Zeitalter der Verwirrung und Konflikte. Yugas sind Zeitabschnitte von Jahrtausenden, die sich zyklisch oder spiralartig wiederholen. Das Dwapara Yuga etwa ist das zweite Zeitalter, in dem die Menschen anfangen, einige der großen Qualitäten zu verlieren, die sie im Ersten oder Goldenen Zeitalter noch hatten. Der tiefste Punkt der moralischen und geistigen Entwicklung eines jeden Zyklus wird im der heutigen modernen Zeit entsprechenden Kali Yuga erreicht. Darauf folgt die Zeit der Transformation und Umsetzung der spirituellen Erfahrung im Krita Yuga. Dieses mündet schließlich ins Satya Yuga, das Zeitalter der Wahrheit oder Wirklichkeit. Das Goldene Zeitalter kehrt zurück, und alle spirituellen Fähigkeiten des Menschen beginnen, sich wieder im vollen Glanz zu offenbaren. Den Puranas zufolge dürfen die Menschen nun auf das Satya Yuga hoffen, das ihnen Frieden, Harmonie und Gottes Liebe bringen wird.
Vergleichen wir die Beschreibung des Kali Yugas in den Puranas mit dem offensichtlichen Zustand unserer heutigen Gesellschaft, so begann die schlimmste Phase des Kali Yugas wie mir scheint im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Es ist kaum zu glauben, wie schnell sich die Veränderungen in der Kultur und der Denkweise der Menschen besonders im Westen vollzogen haben, der wiederum alle anderen Kulturen beeinflusste. Im Kali Yuga werden traditionelle Werte immer stärker aufgeweicht und zerstört, sodass es zu immer stärkeren moralischen Verwirrungen kommt. Rastlos suchen die Menschen nach neuen Lebensstilen und Gesellschaftsordnungen. Am Tiefpunkt angekommen, werden sie gemäß den Puranas kein Gespür mehr für das ihnen innewohnende Dharma haben und Recht nicht von Unrecht unterscheiden können. Kinder werden ihre Eltern nicht mehr respektieren, Männer werden denken und handeln wie Frauen und Frauen wie Männer. Menschen niedrigsten Niveaus werden Macht und Ansehen besitzen, während höher entwickelte und spirituell orientierte auf Ablehnung und Verachtung stoßen.
Vor 25 Jahren etwa begann jedoch die Zeit der Wandlung, das Krita Yuga, und kündigte damit ganz leise ein neues Satya Yuga an. Das Krita Yuga ist eine einzigartige Zeit spirituellen Bewusstseins, da die alles durchdringende und auf Sanskrit Param Chaitanya genannte göttliche Kraft nun auch auf der ganz normalen Ebene menschlicher Existenz aktiv ist. Aus Weissagungen wissen wir, dass diese göttliche Aktivität das ersehnte Satya Yuga hervorbringen wird, das Zeitalter des Wachstums und des spirituellen Aufstiegs. Alle Zeichen sprechen dafür, dass sich nun dieses Zeitalter der Wahrheit nähert. Man kann deutlich beobachten, wie ganz normale und Sahaja Yoga praktizierende Menschen der absoluten Wahrheit und Realität gewahr werden. Sahaja Yoga bedeutet die spontane Vereinigung des individuellen Bewusstseins mit der alles durchdringenden göttlichen Kraft. Dieser Vorgang erfolgt mit Hilfe die Erweckung der Kundalini, einer „schlafenden“2 Kraft. Sie ruht im Kreuzbein oder auch Os sacrum, also dem „Heiligem Knochen“ am Ende der Wirbelsäule jedes Menschen.
Zum Krita Yuga gehört es auch, dass die Falschheit aller äußerlichen Religionen und die Verlogenheit der Mächtigen, die ihr Land nicht lieben, zwangsläufig ans Tageslicht kommen. Falsche Propheten und Sektenführer werden genauso entlarvt wie Organisationen, die im Namen Gottes Hass und Falschheit verbreiten, denn im Krita Yuga kommt die Wahrheit spontan ans Licht. Auch korrupte Unternehmer und falsche Lehrer werden exponiert.
Ein weiteres Merkmal des Krita Yugas besteht darin, dass die dem Menschen angeborenen göttlichen Gesetze der Rechtschaffenheit – die nicht nur die menschliche Existenz und die Struktur der Welt, sondern auch alles kosmische Geschehen lenken – bei einer Abkehr vom Dharma zum Tragen kommen und ihre Wirkung entfalten. Es handelt sich dabei um das „Gesetz der Polarität“ – auf Sanskrit Karma Phalam, die „Früchte des Handelns“. Das heißt, man wird die Früchte seiner Taten ernten: „Was ihr gesät habt, werdet ihr ernten.“3 In diesem Yuga werden also alle Menschen ihr aus der Gegenwart oder Vergangenheit resultierendes Karma Phalam erhalten. Führten sie ihr Leben im Einklang mit den universellen und ewigen Gesetzen des Seins, dem Dharma, können sie ein harmonisches und erfülltes Dasein genießen. Für alle schlechten Taten – also alle individuellen oder kollektiven Abweichungen vom zentralen Pfad des Dharmas – werden sie im Laufe ihres Lebens bezahlen müssen.
Leider ist es so, dass das Krita Yuga viel Leid mit sich bringen kann. Doch letztlich ist alles eine Folge unserer Handlungen, der wir uns stellen müssen. Natürlich müssen die Menschen nicht leiden, wenn sie spirituell wachsen und – wie es in der Sprache des Yoga heißt – den Zustand des Atmas erreichen, des Einsseins mit der göttlichen Kraft. Das Gesetz der Polarität, durch das wir Bestrafung und Bloßstellung erfahren, wird nur so lange wirken, bis wir den für den Menschen einzig wahren und befriedigenden Weg der absoluten Spiritualität einschlagen. Individuelles und kollektives Leid wird nur das Ergebnis der eigenen, heute getroffenen Entscheidungen sein – Karma Phalam.
Gleichzeitig ist das Krita Yuga für alle aufrichtigen Wahrheitssucher eine Zeit voller Freude, denn es bietet einzigartige Chancen der Transformation. Die Sucher werden eine hohe Ebene der Spiritualität erlangen; und durch die segensreiche Aktivität der alles durchdringenden Kraft des göttlichen Mitgefühls und der göttlichen Liebe, des Param Chaitanyas, werden im Krita Yuga auch alle erlöst, die unter den Folgen ihrer Fehler zu leiden haben. In den Puranas heißt es, dass die Kundalini – die innere Energie, die uns fortwährend drängt, nach Höherem zu suchen und so den Menschen zum Aufstieg führt – erweckt wird und dadurch die Sucher ihre Selbst-Verwirklichung das Wissen über ihr wahres Selbst erhalten. Diese Kraft schenkt körperliches, mentales, emotionales und spirituelles Glück; und alle inneren Probleme der Energiezentren des Subtilen Systems (s. Abb. 3, S. , AdÜ) werden durch die spontane reinigende und harmonisierende Wirkung der Kundalini gelöst. Alle individuellen, aber auch menschengemachten kollektiven oder gesellschaftlichen Probleme werden beseitigt. Es heißt, dieser Zustand sei denen vorbehalten, die durch ihren spirituellen Aufstieg den Zustand der Selbstheit erreicht haben. Es sind uralte Weissagungen, die nun sichtbar eintreffen.
Als erster großer Astrologe und Pionier auf seinem Gebiet hat Bhrigu Muni in seinem Buch Nadi Granth die Moderne sehr genau vorhergesagt. Insbesondere weissagte er die spontane Erweckung der Kundalini durch Sahaja Yoga, die spontane Vereinigung mit dem Göttlichen. Er sagte die Inkarnation eines großen Yogis voraus, durch dessen Lehre die Kundalini zum Instrument der individuellen und kollektiven Transformation vieler Menschen werde. Er4 sei ein konkurrenzloser Meister der Kundalini, der alle in die uralten Geheimnisse der Selbst-Transformation einweiht. Es ist die Zeit, die in der Heiligen Schrift als „Jüngstes Gericht“ und im Koran als Kiyama beschrieben wird, als „Zeit der Auferstehung“. In der Astrologie spricht man vom „Wassermann-Zeitalter“, der „Zeit der Wiedergeburt“ und des großen spirituellen Wachstums auf Erden.
Selbstverständlich ist es auch das Zeitalter der Wissenschaft und der Technologie, in dem die Menschen über das Stadium blinden Glaubens hinausgewachsen sind. In dieser Zeit des Jüngsten Gerichts und der Auferstehung darf und sollte man nicht einfach blindlings glauben, was über Aufstieg oder Erlösung gesagt wird. Man sollte das Gesagte als Hypothese sehen und die Tatsachen genau wie ein Wissenschaftler mit wachem und offenem Geist prüfen. Stellt sich eine Hypothese schließlich als wahr heraus, wird ein ehrlicher und wissenschaftlich denkender Mensch sie auch annehmen. Das reine und sich durch die Selbst-Verwirklichung unmittelbar manifestierende göttliche Wissen wird nach und nach eine neue Art von Menschen für das neue Zeitalter entstehen lassen. Dieses Wissen wird dann nicht mehr wie früher wenigen und Privilegierten vorbehalten sein, sondern der ganzen Welt zugutekommen. Der letzte evolutionäre Durchbruch des Menschen wird in großem Maßstab stattfinden und die Menschheit diese Erneuerung und Transformation als Ganzes erfahren. Das Dharma der gottgesetzten Ordnung der Welt wird wieder universell geachtet, und die Menschen werden ein Leben in Frieden und Harmonie mit sich selbst und im Einklang mit der Natur und ihren Mitmenschen führen.
Den meisten mag der Beginn des Krita Yuga noch verborgen sein, denn das Kali Yuga ist noch überall gegenwärtig. Im Westen scheint es besonders tief zu greifen. Doch auch in Indien und vielen anderen sogenannten Entwicklungsländern, in denen das Dharma eigentlich noch geachtet wird, hat das Kali Yuga vor allem in den Städten eine vom traditionellen und dharmischen Lebensstil abweichende Lebensweise hervorgebracht. Die moderne westliche Kultur ist eine große Bedrohung für die des Ostens, da sie junge Menschen zu einer billigen, leichtfertigen, oberflächlichen und selbstsüchtigen Lebensweise „bekehrt“.
Das Nadi Granth sagte sogar voraus, dass man von Metalltellern statt von traditionell hergestelltem Geschirr essen wird oder Kinder ihren Eltern Widerworte geben werden. Indien hat jedoch den Vorteil, dass der Glaube an das Göttliche nicht so stark in Frage gestellt wird wie im Westen, wo viele destruktiv und gottlos handeln. Der Hang zu vulgären, unmoralischen Verhaltensweisen und die Bereitschaft zur Selbstzerstörung ist im Westen stärker.
In Indien war der Glaube an die und die angeborene Achtung vor den göttlichen Gesetzen und einer universellen Harmonie des Kosmos bei vielen Menschen vorhanden.
Im unverdorbenen Zustand unschuldiger Kindheit haben praktisch alle Menschen ein natürliches und unmittelbares Gefühl für die Existenz eines allmächtigen Gottes. Mit zunehmendem Alter kann es jedoch passieren, dass sie von diesem Glauben abweichen und beginnen, an politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Kräfte zu glauben. Genauso kann der reine Glaube an einen wohlwollenden Gott zu destruktiven Religionsformen wie Orthodoxie, Fundamentalismus, Sektierertum, schwarzer Magie oder Hexerei verkommen. Manche verlieren aus vielen Gründen sogar völlig ihren Glauben und glauben noch nicht einmal mehr an sich selbst. Im Westen ist dies heute weitgehend Alltag. Nur in Ländern wie Indien ist vor allem auf dem Land der tiefe Glaube an das Göttliche noch normaler Bestandteil des Lebens.
Auch in Indien mögen die Auswirkungen des Kali Yugas bis zu einem gewissen Maß spürbar sein. Doch die Grenze der dem Menschen angeborenen Rechtschaffenheit und Gottgläubigkeit ist noch nicht überschritten. Dieser im Westen wohl als antichristlich bezeichnete Lebensstil wird im normalen indischen Alltag weit weniger akzeptiert. Dennoch haben nicht alle Inder ihr angeborenes Gespür für spirituellen Reichtum bewahrt. Viele in den Städten geborene Inder haben einen westlichen Lebensstil angenommen, selbst wenn sie einigen Respekt vor traditionellen Werten und überlieferter Weisheit verinnerlicht haben.
Ironischerweise finden manche Inder den Westen gerade wegen seines nicht zu übersehenden Überflusses so attraktiv. Indien war einst ein sehr reiches Land, das infolge der Fremdherrschaft jedoch verarmte und sich auch seit der Unabhängigkeit noch nicht wieder davon erholt hat. Einige der vielen englische Vermächtnisse sind gut, ein Großteil davon aber schlecht. Außer der verwestlichten Schicht der sogenannten Intellektuellen hat niemand den britischen Lebensstil in Indien anerkannt.
Nachdem die Engländer nach 300 Jahren einer Teile-und-herrsche-Politik abgezogen waren, wurde das Land nach der Religionszugehörigkeit geteilt. Vielerorts verbreiteten sich Zorn und Hass und schufen einen Nährboden für Fundamentalismus und Gewalt. Der traditionelle Lebensstil des Landes blieb jedoch trotz aller Rückschläge weitgehend erhalten. Die Menschen achteten weiterhin überlieferte Werte, und der Glaube an das Göttliche und die Rechtschaffenheit verloren auch nach der Unabhängigkeit bei vielen nicht an Bedeutung.
Nach der Unabhängigkeit führten besonders in der Bürokratie, Politik und Wirtschaft Scheinheiligkeit und mangelnder Patriotismus vieler dazu, dass die einfache und unschuldige Bevölkerung ausgenutzt wurde – Verhaltensweisen, die keineswegs typisch für den Lebensstil der meisten noch fest in traditioneller Weisheit verwurzelten Inder sind. Viele Probleme sind Betrügereien der Mächtigen zuzuschreiben, die den Wohlstand des Landes in der Hand halten. Zum Glück gab es in Indien nur wenige Intellektuelle wie Freud oder de Sade. Ihre endlosen mentalen Projektionen hatten allein den Zweck, Veränderungen um der Veränderung willen zu bewirken sowie den Verfall traditioneller Werte und das Auseinanderbrechen der Gesellschaft nach westlichem Muster zu forcieren. Auch von großen Kriegen blieb Indien glücklicherweise verschont.
Indien hat zahlreiche große Persönlichkeiten mit hohen Idealen hervorgebracht, die die Wahrheit und alte Weisheiten hochhielten. Seine Geschichte wurde von Heiligen, Sehern, großen Königen und echten Sozialreformern spirituell bereichert, die vom einfachen Volk bis heute geschätzt und verehrt werden. Hochgebildete und charakterstarke Männer und Frauen mit tiefem spirituellem Wissen wie der selbst-verwirklichte Mahatma Gandhi gründete eine ganze Generation großer Patrioten. Wie Gandhi glaubten sie an eine universelle und alle Prinzipien der großen Weltreligionen umfassende Religion. Nach der Selbst-Verwirklichung ist leicht zu erkennen, dass alle Religionen auf dem gleichen lebendigen Baum der Spiritualität gewachsen sind. Die Verantwortlichen dieser Religionen rissen jedoch einzelne Blüten ab und kämpfen jetzt mit abgestorbenen Blüten von Teilwahrheiten gegeneinander. Leider lebten die meisten Patrioten aus Gandhis Generation nur kurz und konnten den ihnen gebührenden Platz im politischen Leben Indiens nicht einnehmen. Da aber die meisten Religionen des Landes nicht organisiert sind und völlige Glaubensfreiheit herrscht, ist auch der Hindu-Fundamentalismus eher eine Art Nationalismus und der überlieferte Glaube an die eine universelle Religion im Volk noch stark verbreitet. So blieben die traditionellen gesellschaftlichen Werte weitgehend intakt.
Nach 300 Jahren britischer Herrschaft liegt das Hauptproblem Indiens in der Armut und der industriellen und wirtschaftlichen Unterentwicklung. Im Gegensatz zu England ist die Church of England nicht die einzige religiöse Autorität. Am schlimmsten ist es in Frankreich, der angeblich ältesten Tochter der Katholischen Kirche. Trotz aller illegalen Aktivitäten und haarsträubender Verbrechen, die rund um den Erdball aufgedeckt werden, gibt es die ADFI5, eine katholische Organisation mit großem Einfluss auf das Justizwesen der meisten europäischen Staaten. Dabei gilt Frankreich als Säkularstaat.
Anders als in Europa kann in Indien keine offizielle Religion einen anderen Glauben als Sekte abtun oder als unerwünscht abstempeln, ohne dabei der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Jeder kann frei einer Religion oder Ideologie seiner Wahl folgen. Die Kehrseite dieser Aufgeschlossenheit und religiösen Toleranz besteht darin, dass die Menschen alle möglichen Irrwege einschlagen und jeden zu ihrem Guru machen können. Glücklicherweise sind alle falschen Gurus raffsüchtig und geldgierig und fühlen sich vom Westen angezogen – das ist der Vorteil eines armen Landes. In Ländern mit einer offiziellen Staatsreligion sind die Menschen jedoch in ihrer Entscheidungsfreiheit völlig eingeschränk...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Hinweise
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorwort zur zweiten deutschen Ausgabe
  5. Vorwort zur englischen Ausgabe
  6. 1. Modernismus und Rationalität
  7. 2. Die Qual der Wahl
  8. 3. Demokratie
  9. 4. Rassismus
  10. 5. Die Kultur des Westens
  11. 6. Religionen
  12. 7. Frieden
  13. 8. Weltfrieden
  14. 9. Evolution
  15. 10. Die Botschaft der Metawissenschaft
  16. 11. Das Subtile System
  17. Glossar und Index
  18. Impressum