
- 96 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Jakob Lorber (1800-1864) wird von seinen Anhängern als Neuoffenbarer verehrt. Zu seinem umfassenden religiösen Werk zählt auch der Laodizenerbrief. Die "lebendige Stimme" wertet darin die Ekklesia ab und lässt für eine erfahrbare Spiritualität keinerlei Raum. Die vergleichende Analyse des zum Großteil aus abgewandelten Kolosserbrief-Versen bestehenden Laodizenerbriefs offenbart zahlreiche Ungereimtheiten und lässt Zweifel am proklamierten göttlichen Anspruch der Schrift aufkommen.
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Information
II Analyse von Lorbers Laodizenerbrief
1. Kapitel
Lorber, Kap. 1, Vers 1
Paulus, ein Apostel Jesu
Christi durch den Willen
und durch die Gnade
Gottes, und der Bruder
Timotheus
Christi durch den Willen
und durch die Gnade
Gottes, und der Bruder
Timotheus
Kolosser 1,1
Paulus, Apostel Christi
Jesu durch den Willen
Gottes, und Timotheus,
der Bruder
Jesu durch den Willen
Gottes, und Timotheus,
der Bruder
Bereits im ersten Vers findet sich eine bezeichnende Ergänzung: Aus dem reformatorischen Prinzip sola gratia wird „und durch die Gnade“. Die nebenordnende Konjunktion „und“ lässt Gnade fast bedeutungslos wirken.
Lorber, Kap. 1, Vers 2
der heiligen Gemeinde
von Laodizea und allen
den gläubigen Brüdern in
Jesu Christo in ihr und
den Weisen im Geiste
Gottes. Gnade sei mit
euch und der wahre
Friede von Gott, unserm
Vater, in dem Herrn Jesu
Christo!
von Laodizea und allen
den gläubigen Brüdern in
Jesu Christo in ihr und
den Weisen im Geiste
Gottes. Gnade sei mit
euch und der wahre
Friede von Gott, unserm
Vater, in dem Herrn Jesu
Christo!
Kolosser 1,2
an die Heiligen in Kolossä,
die Brüder und
Schwestern, die an Christus
glauben: Gnade sei
mit euch und Friede von
Gott, unserem Vater!
die Brüder und
Schwestern, die an Christus
glauben: Gnade sei
mit euch und Friede von
Gott, unserem Vater!
Die Ergänzung „der wahre Friede“ impliziert, dass es auch einen „falschen Frieden“ gibt. Neben „den gläubigen Brüdern“ erscheint die erste eigenständige Aussage: „den Weisen im Geiste Gottes“. Lorber empfand sich als ein solcher. Am auffälligsten ist jedoch der Verzicht auf die Nennung von „Schwestern“. Bewusst umgangen wird damit das bereits in der Gemeinde der Kolosser gängige Verständnis, dass Frauen die gleiche Würde von Gott geschenkt bekommen haben wie Männer. Abgesehen von den zwei kurzen Briefen an Titus und Philemon, ist in der revidierten Lutherbibel erstmals auch in den anderen elf paulinischen Briefen von Brüdern und Schwestern die Rede.
Lorber, Kap. 1, Vers 3
Wir danken und loben
und preisen aber allezeit
Gott, den Vater unseres
Herrn Jesu Christi, und
tragen große Sorge um
euch und beten allezeit
für euch zu Gott.
und preisen aber allezeit
Gott, den Vater unseres
Herrn Jesu Christi, und
tragen große Sorge um
euch und beten allezeit
für euch zu Gott.
Kolosser 1,3
Wir danken Gott, dem
Vater unseres Herrn
Jesus Christus, und beten
allezeit für euch,
Vater unseres Herrn
Jesus Christus, und beten
allezeit für euch,
Neben der Doxologie fällt vor allem „große Sorge“ als abwandelnde Ergänzung auf. Dies hebt die Bedeutung des Laodizenerbriefs auch für alle Gemeinden hervor: Die Sorge scheint so groß zu sein, dass sie in der Lobpreisung Gottes thematisiert wird, was einem Traditionsbruch gleichkommt.
Lorber, Kap. 1, Vers 4
Denn wir haben vernommen durch des Herrn Geist
und durch den Bruder Epaphras und durch Nymphas,
daß ihr in manchen Stücken abgefallen seid
und durch den Bruder Epaphras und durch Nymphas,
daß ihr in manchen Stücken abgefallen seid
Die „große Sorge“ bezieht sich darauf, dass die Gemeinde von Laodizea „in manchen Stücken abgefallen“ sei. Paulus habe nicht nur von Epaphras und Nymphas davon erfahren, sondern auch unmittelbar durch „des Herrn Geist“ – er beruft sich somit auf seine paranormalen Fähigkeiten. Aus der weiblichen Nympha wird hier erstmals der männliche Nymphas, der ansonsten in keiner Epistel erscheint.
Lorber, Kap. 1, Vers 5
und habet euch erwählt einen Bischof und eine
Geistlichkeit und wollet machen aus Christo einen
Götzen – und habet euch bestimmet ein Haus, einen
Tag und verbrämte Kleider
Geistlichkeit und wollet machen aus Christo einen
Götzen – und habet euch bestimmet ein Haus, einen
Tag und verbrämte Kleider
Die Begründung der „großen Sorge“ wird hier entfaltet. Sie gipfelt darin, dass man durch die Erwählung eines Bischofs und einer Geistlichkeit aus „Christo einen Götzen“ machen wolle. Die „Weisen im Geiste Gottes“ (Kap. 1, Vers 2) sind genehm, die „Geistlichkeit“ wird dagegen stigmatisiert.
Lorber, Kap. 1, Vers 6
also, wie es war zum Teile
unter den Heiden und
unter den Juden, da noch
die Beschneidung des
Fleisches galt vor Gott,
die Er angeordnet hatte
unter dem Vater Abraham
zum Vorzeichen der
lebendigen Beschneidung
des Geistes durch
Jesum Christum in euch.
unter den Heiden und
unter den Juden, da noch
die Beschneidung des
Fleisches galt vor Gott,
die Er angeordnet hatte
unter dem Vater Abraham
zum Vorzeichen der
lebendigen Beschneidung
des Geistes durch
Jesum Christum in euch.
Kolosser 2,11
In ihm seid ihr auch beschnitten
worden mit
einer Beschneidung, die
nicht mit Händen geschieht,
durch Ablegen
des sterblichen Leibes, in
der Beschneidung durch
Christus.
worden mit
einer Beschneidung, die
nicht mit Händen geschieht,
durch Ablegen
des sterblichen Leibes, in
der Beschneidung durch
Christus.
Im Zusammenhang mit dem Abfall vom rechten Glauben wird hier die Beschneidung durch Christus in abgewandelter Form erwähnt. Bestimmte Häuser und Tage werden zur Beschneidung des Fleisches in Beziehung gesetzt. Dem steht die lebendige Beschneidung des Geistes gegenüber. Die „lebendige Stimme“ vermittelt die „lebendige Beschneidung“.
Lorber, Kap. 1, Vers 7
Das aber lasse ich euch
nun wissen, auf daß ihr
erfahret, welch einen
Kampf ich zu leiden habe
um euretwillen, die ihr
gesehen und nicht gesehen
habet das Fleisch
meiner Person,
nun wissen, auf daß ihr
erfahret, welch einen
Kampf ich zu leiden habe
um euretwillen, die ihr
gesehen und nicht gesehen
habet das Fleisch
meiner Person,
Kolosser 2,1
Ich will euch nämlich
wissen lassen, welchen
Kampf ich für euch und
für die in Laodizea und
für alle führe, die mich
nicht von Angesicht gesehen
haben,
wissen lassen, welchen
Kampf ich für euch und
für die in Laodizea und
für alle führe, die mich
nicht von Angesicht gesehen
haben,
In dieser Abwandlung wird der Kampf betont, den Paulus in seiner „großen Sorge“ zu leiden habe. Im Vers zuvor wird Fleisch abgewertet, hier dagegen spricht er vom „Fleisch [s]einer Person“, was sein kämpfendes Leiden nochmals unterstreicht.
Lorber, Kap. 1, Vers 8
und auf daß ihr kräftig
ermahnet werdet in eurem
Herzen und dann
zusammennehmen
möchtet eure Liebe, in
welcher ist aller Reichtum
des gewissen Verstandes,
um zu erkennen
das große Geheimnis
Gottes, des Vaters, in
Seinem Sohne Jesu
Christo,
ermahnet werdet in eurem
Herzen und dann
zusammennehmen
möchtet eure Liebe, in
welcher ist aller Reichtum
des gewissen Verstandes,
um zu erkennen
das große Geheimnis
Gottes, des Vaters, in
Seinem Sohne Jesu
Christo,
Kolosser 2,2
auf dass ihre Herzen gestärkt
und verbunden
werden in der Liebe und
zu allem Reichtum an
der Fülle der Einsicht, zu
erkennen das Geheimnis
Gottes, das Christus ist.
und verbunden
werden in der Liebe und
zu allem Reichtum an
der Fülle der Einsicht, zu
erkennen das Geheimnis
Gottes, das Christus ist.
Die Abwandlung liegt hier in der Formulierung „kräftig ermahnet“. Das Geheimnis Gottes, das Christus ist, wird ergänzt um „groß“, „des Vaters“, „in Seinem Sohne Jesu Christo“. Die kräftigen Ermahnungen müssen sein, um diese Differenzierungen erkennen zu können.
Lorber, Kap. 1, Vers 9
in dem aber verborgen
sind alle Schätze der
Weisheit und der lebendigen
Erkenntnis im
Geiste.
sind alle Schätze der
Weisheit und der lebendigen
Erkenntnis im
Geiste.
Kolosser 2,3
In ihm liegen verborgen
alle Schätze der Weisheit
und der Erkenntnis.
alle Schätze der Weisheit
und der Erkenntnis.
Die Revision lässt die Ergänzung „der lebendigen Erkenntnis im Geiste“, die an die „lebendige Beschneidung des Geistes“ (vgl. Kap. 1, Vers 6) erinnert, umso fragwürdiger erscheinen. Denn es liegt in der Natur der Sache, dass jede Erkenntnis lebendig ist und dass an jeder Erkenntnis der Geist beteiligt ist. Wenn man glaubt, dass das Geheimnis Gottes Christus ist, dann beinhaltet das natürlich auch Leben und Geist. Deshalb muss dies nicht extra betont werden.
Lorber, Kap. 1, Vers 10
Ich aber vermahne euch
darum, auf daß euch
niemand verführe durch
vernünftige (d. h.
verstandesmäßige; d. Hsg.)
und geschmückte Reden
und durch die Philosophie
der Heiden.
darum, auf daß euch
niemand verführe durch
vernünftige (d. h.
verstandesmäßige; d. Hsg.)
und geschmückte Reden
und durch die Philosophie
der Heiden.
Kolosser 2,4
Ich sage das, damit euch
niemand betrüge mit
verführerischen Reden.
niemand betrüge mit
verführerischen Reden.
Aus der „großen Sorge“ folgt abgewandelt ein Vermahnen. Aus „betrüge“ wird „verführe“ und aus „verführerischen Reden“ wird „vernünftige und geschmückte Reden“. Das spiegelt die beherrschende Position des Geistigen wider, die für die Gnosis charakteristisch ist. In Christus aber, dem Geheimnis Gottes, liegen alle Schätze und Erkenntnisse verborgen. Die „lebendige Stimme“ will ihre „Weisheit“ hervorheben, indem sie erneut abwandelt – sowohl bei „Erkenntnis“ wie auch in Vers 6 bei „Beschneidung“.
Lorber, Kap. 1, Vers 11
Denn Vernunft ist auch den Tieren eigen, wie die
Philosophie den Heiden, welche den toten Götzen
opfern! –
Philosophie den Heiden, welche den toten Götzen
opfern! –
Laut dieser eigenständigen Aussage liegt es in der Natur der Sache, dass Heiden Götzen opfern: So wie Tiere ihre Grenzen hätten, so kämen die Heiden nicht über die Philosophie hinaus. Ausgerechnet die „lebendige Stimme“, die selber mit ihren fragwürdigen Abwandlungen verwirrt, tritt als „Vermahner“ auf.
Lorber, Kap. 1, Vers 12
Ihr aber seid erkauft durch den Tod des Einen zum
ewigen Leben in Gott dem Vater; wie möget ihr da
euer Herz, das da eine Wohnstätte des Heiligen Geistes
geworden ist, wieder dem Geiste der Toten weihen?!
ewigen Leben in Gott dem Vater; wie möget ihr da
euer Herz, das da eine Wohnstätte des Heiligen Geistes
geworden ist, wieder dem Geiste der Toten weihen?!
Das Unfassbare wird aufgegriffen: Obwohl der Heilige Geist in den Herzen der Laodizener Woh...
Inhaltsverzeichnis
- Der Autor
- Geleitwort
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Analyse von Lorbers Laodizenerbrief
- III. Resümee
- IV. Literatur
- Impressum