Kapitel 1:
NUR WER WEISS, WAS ER WILL, HAT EINE REALE CHANCE
Wenn jemand so unglücklich ist, dass er sich ein anderes Leben wünscht, ist das nicht eine Phase die für zwei Stunden am Tag auftaucht und dann wieder verschwindet. Unzufriedenheit basiert auf Phasen und Lebensumständen, die sich über mehrere Monate oder Jahre ziehen und sich schnell zu Depressionen entwickeln können. Die Folgen sind nicht selten verheerend. Ich sage damit nicht, dass unzufriedene Menschen dem Suizid nahe liegen, sondern eher, dass der Gemütszustand sich nicht ändern wird, bevor sie sich nicht selbst ein schöneres Leben zugestehen, so einfach ist das. Es wird sich nichts ändern, bevor sie sich und ihre Sichtweisen auf bestimmte Dinge nicht ändern. Es wird sich auch nichts ändern, bevor sie nicht erkennen, dass glücklich sein nichts mit tatsächlichem Glück zu tun hat, sondern mit einer Entscheidung. Einer Entscheidung, die sie für sich und ihr Leben treffen müssen. Das ist wie bei jemandem, der mit dem Rauchen aufhören möchte. Alle äußeren Einwirkungen von Menschen und Situationen werden nichts bringen, wenn diese eine Person nicht selbst die Disziplin für Veränderungen aufbringt.
Diese Unzufriedenheit kommt aber nicht von ungefähr. Unzufriedenheit ist ein Endresultat aus vielen Dingen, die im Leben einfach nicht in geraden Bahnen laufen. Was viele aber falsch einordnen ist, schwierige Zeiten fliegen einem nicht nach dem Lotterie-Zufallsprinzip zu. Sie suchen sich auch nicht täglich einen neuen Auserwählten, dem sie heute mal die Arschkarte im Spiel des Lebens zuschieben können. Schwierige Zeiten sind ein Endprodukt aus den Entscheidungen die man tagtäglich für sein Leben trifft – oder die andere für einen treffen, wenn man es selbst nicht tut. Zusammengefasst kann man also sagen, dass die Unzufriedenheit aus den Entscheidungen resultiert, die du für dein Leben getroffen oder eben nicht getroffen hast. Das Leben ist keine Gameshow und es gibt auch keine Auslosung der täglichen Arschlochkarten. Wer sich aber zurücklehnt und sich darauf verlässt, dass das Leben es schon gut mit ihm meinen wird, der wird sich darauf gefasst machen müssen, dass andere für einen das Ruder des Lebens in die Hand nehmen und Entscheidungen für einen treffen, die einem womöglich nicht so gut gefallen werden. Die Konsequenzen darf am aber dann trotzdem noch selbst ausbaden. In diesem Falle kann man dann von dem Tagesgewinn der Arschlochkarte sprechen.
Ich lese täglich ja wirklich viel. Ich verbringe mehrere Stunden auf diversen Social Media Plattformen, interessanten Webseiten oder den Blogs von inspirierenden Persönlichkeiten. Was mir dabei immer wieder auffällt, sind die Rückmeldungen der Menschen, die fast schon verzweifelte Hilferufe aussenden. Wenn man das so liesst, könnte man manchmal fast meinen, dass diese armen Personen vom Leben so geläutert worden sind, dass sie niemals mehr eine Chance auf wahres Glück widerfahren werden. Sicher, nicht jeder hat das Glück in eine intakte Familie geboren oder in stabilen Familienverhältnissen aufgewachsen zu sein, aber mal ganz ehrlich gefragt: ist das wirklich ein Freifahrtschein für alles oder ein Grund es nicht besser machen zu können? Ich meine, jeder Mensch hat doch jederzeit die Möglichkeit einen Schnitt unter die Dinge zu machen, die einem nicht so gut gefallen. Und selbst wenn diese Dinge nicht in der eigenen Hand liegen, liegt es immer noch an einem selbst wie man mit diesen Situationen umgeht. Jeder Mensch hat das Recht auf einen Neuanfang und es besser als diejenigen zu machen, die es vorher verbockt haben, oder nicht? Wenn ich höre oder lese „Ich hasse mein Leben, weil einfach nichts funktioniert“, dann denke ich mir manchmal: Ja, weil du anstatt etwas dagegen zu tun, dich in Selbstmitleid suhlst. Du hasst dein Leben, weil du nichts dagegen tust. Anstatt sich also die Frage zu stellen, warum man beispielsweise jeden Monat so wenig Geld auf dem Konto hat oder einfach keinen Job bekommt, sollte man sich eher fragen, was man denn tun muss um diese Dinge zu erreichen. Es ist alles eine Sache der Perspektive.
WARUM ES SO WICHTIG IST SICH SELBST ZU VERWIRKLICHEN
Ich kann mich nicht mehr genau an den Tag erinnern, an dem sich meine Lebenseinstellung von Mitläufer zum Einzelgänger gedreht hat. Ich kann mich aber noch sehr genau an das Gefühl erinnern, als mir das erste Mal so richtig bewusst wurde, was da gerade passiert war. Es war eine wahnsinnige Mischung aus purem Adrenalin, Glückshormonen und einer Art Schockstarre, die mich für einen Moment absolut ausser Gefecht gesetzt hatte. Ich saß im Flugzeug Richtung Detroit und starrte aus dem Fenster. Ich klammerte mich regelrecht an meinen Reisepass und den Glücksbringer, den mir meine Mutter mitgegeben hatte. „Wir sind so stolz auf dich! Lass dich dort drüben nicht unterkriegen!“, waren die letzten Worte meiner Eltern, bevor ich durch die Sicherheitsschleuse ging. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Ich wollte es mir nicht anmerken lassen, aber ich hatte ganz schön die Hosen voll. Als ich so allein im Flugzeug saß und aus dem Fenster schaute, wurde mir erstmals richtig bewusst, was ich mir da eingebrockt hatte. Tränen flossen vor Freude und ich war einfach nur überwältigt. Es war eine Mischung aus Angst und Aufregung. Ich wollte unbedingt dieses Auslandspraktikum machen. Ich wusste, ich würde es nie bereuen. Nun sollte es das erste Mal darum gehen, was ich wollte und nicht darum, es irgendjemandem recht zu machen. Es war eine Summe aus Situationen in der Vergangenheit, die mir gezeigt hatte, dass ich niemandem auf dieser Welt etwas beweisen musste – außer mir selbst. Ich wollte es mir selbst beweisen. Ich wollte mir beweisen, dass ich es besser kann, als all die, die nur über ihre Träume sprachen. Ich wusste, ich konnte es besser als all jene, die meine Träume und Ziele schlecht geredet oder als absolut überzogen bezeichnet hatten.
Millionen von Menschen fühlen sich tagtäglich in derselben Lage. Sie wachen jeden Morgen auf und gehen griesgrämig zur Arbeit weil die Gesellschaft verlangt, dass man für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss. Nicht, dass daran etwas verkehrt wäre, aber wenn man diesen Sitten schon Folge leisten muss, warum sollte man dann nicht das tun können, was man liebt? Wir alle wissen, was es heisst, in einem miserablen Job zu arbeiten. Jeder von uns hatte schon das Bedrängnis, etwas zu tun, das man gehasst hat. Lass es das Babysitting in den Jugendjahren oder der Studentenjob in einer heruntergekommenen Spülküche sein, alles für einen Hungerlohn. Oder aber auch die Anstellung in einem großen Konzern, von mir aus auch in der Managerebene, in der man an schlechten Tagen wie ein Stück Vieh durch die Gänge getrieben wurde und seine eigene Meinung an der Pforte abgeben musste. So what – we’ve been there! Doch es geht auch anders: Jeder ist seines Glückes Schmied, wie meine Oma mir einst sagte. Und sie hatte recht. Ich verrate dir nun ein paar Gründe, warum Selbstverwirklichung dein Leben nicht nur auf den Kopf stellen wird, sondern auch, warum du nur davon profitieren kannst.
Niemand kennt deine Träume, Wünsche und Bedürfnisse besser als du selbst!
Es spielt keine Rolle, womit, wie viel oder in welcher Branche du dein Geld verdienst. Die einen finden ihre Erfüllung in Gesetzesbüchern, die anderen in ehrenamtlicher Tätigkeit in Namibia. Die einen sind nur glücklich mit einem sechsstelligen Betrag auf ihrem Konto, die anderen sind als Aussteiger in den Bergen am glücklichsten, ohne Geld, ohne materiellen Luxus, nur mit der Natur vereint. Auch wenn viele Menschen um dich herum meinen, sie wüssten am Besten was gut für dich ist; du weisst noch immer am Besten, was dich glücklich macht.
Du erlebst Momente, die mit Geld nicht bezahlbar sind
Wie ich dir soeben erzählt habe, hatte ich diesen einen Moment in dem Flugzeug, der mich voll aus dem Konzept gebracht hatte. In den folgenden Monaten und Jahren folgten noch einige mehr, die ich wohl nie erlebt hätte, wenn ich nicht mein Arsch hochgekriegt, diszipliniert an den Bewerbungen drangeblieben und meinem damaligen Partner nicht den Laufpass gegeben hätte. Menschen, die ihren Träumen eine reale Chance auf Verwirklichung geben, erleben Momente, die sie sich nicht im Ansatz hätten vorstellen können. Nehmen wir als Beispiel einen Abenteurer, der noch ziemlich in den Anfängen steckt. Er verzichtet bewusst auf das grosse Geld, ist als Backpacker unterwegs, aber er ist stolz, weil er seinen Traum lebt und die Welt sieht. Er schläft in heruntergekommenen Hostels, duscht wahrscheinlich nur alle paar Tage und reist von Ziel zu Ziel mit den schäbigsten Verkehrsmitteln, weil er auf sein Budget achten muss. Das nimmt er aber gerne in Kauf, weil er in Momenten lebt, die kein Geld der Welt ersetzen könnten. Bescheidenheit ermöglicht einem Dinge, die mit Geld nicht bezahlbar sind. Und dort, wo dieses Glücksgefühl herkommt, gibt es noch mehr, man muss sich einfach nur trauen.
Man sieht es dir an
Wenn du glücklich bist, wirkt es sich auf deine Körpersprache und dein Erscheinungsbild aus, denn glückliche Menschen sagen viel durch ihre Ausstrahlung aus. Dankbarkeit, Ausgeglichenheit und Wertschätzung treten in den Vordergrund und geben dir das Bedürfnis weiterzumachen. Man sieht dir dein Glück an und dein Umfeld wird es dir danken.
Deine Beziehung profitiert davon
Ich weiss, ich bin nicht unbedingt das grösste Vorbild um zu sagen, Selbstverwirklichung wird dir das Glück in deiner Beziehung bringen, aber trotz meiner Erfahrung steht tatsächlich folgende Frage im Raum: wer möchte nicht gerne seinen Partner oder seine Partnerin glücklich sehen? Viele (aber durchaus nicht alle) Frustrationen, die in Beziehungen so aufkommen, stammen aus dem Problem, dass sich Männlein und/oder Weiblein nicht verstanden fühlt. Während der eine Part in der Beziehung (meistens der Mann) sich selbst verwirklicht, sein Karriereleben rockt, vor Selbstbewusstsein nur so strotzt und sich Freiheiten herausnimmt, die ihn zum Überflieger in seinem Leben machen, schaut der andere Teil (meistens die Frau) ziemlich dumm aus der Wäsche und bleibt mit dem Gefühl zurück, ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Sie fühlt sich häufig vernachlässigt und dazu verdammt, das ewige Anhängsel zu spielen. Umso wichtiger ist es ja, dass wir Frauen einmal kräftig auf den Tisch hauen, ein lautes „so nicht“ hallen lassen und selbst dafür sorgen, dass unsere Bedürfnisse nach Anerkennung und Erfüllung auch wahrgenommen werden. Durch das positive Erscheinungsbild und das damit gewonnene Selbstbewusstsein, das wir damit vermitteln, wird auch die Beziehung wieder intensiver, es wird mehr gesprochen und jeder kreiert unabhängig voneinander sein eigenes kleines Imperium, neben dem Leben, dass man miteinander führt.
Sicherlich ist dies kein Garant für eine Never-Ending-Lovestory, aber du lernst, dass du deines eigenen Glückes Schmied bist, dass Dinge die du liebst, gehegt und gepflegt werden müssen und das gute Dinge nicht vom Himmel fallen. Dafür sind sie es jede Sekunde Wert. Bei mir hat das mit dem Verständnis des Partners zwar damals nicht so gut funktioniert, aber Ausnahmen bestätigen ja Gott sei Dank immer noch die Regel und mittlerweile sind ja auch schon ein paar Jährchen ins Land gegangen, wo mir Männer auch durchaus das Gegenteil bewiesen haben.
Du nimmst Herausforderungen gerne an
Wenn ein Mensch nicht gefordert wird, wird ihm schnell langweilig und Langeweile ist nicht gut fürs Geschäft. Mit einzelnen Erfolgserlebnissen hast du schnell Blut geleckt und mit neuen Herausforderungen stellst du dich selbst auf die Probe und tust etwas für dein Ego. Deine Aufgaben werden mit Erfolg umgesetzt werden und du wirst deinen Zielen Schritt für Schritt entgegenkommen. Und was könnte einen mehr motivieren, als der Ehrgeiz und der Stolz, etwas erreicht zu haben, mit den Dingen, die man liebt.
Es ist dir egal was andere denken
Dein ultimativer Traumjob ist nicht jedermanns Sache? Okay, aber das ist auch nicht wichtig, denn du – nur du allein – musst dich dabei wohlfühlen! Es spielt keine Rolle, ob deine Freunde einen Tausender mehr verdienen als du. Es spielt auch keine Rolle, ob du vielleicht nur einmal im Jahr daheim bist, weil du schon immer bei einer Reisernte in China mithelfen wolltest. Dein Traumjob ist dein Traumjob – und wenn er noch so skurril ist – who cares?! Freu dich stattdessen auf die Gesichter auf dem Klassentreffen in 15 Jahren! Wenn deine Klassenkameraden von ihrem öden Job erzählen (wenn sie überhaupt einen haben) und du von den aufregendsten Jahren deines Lebens mit stolzer Brust berichten kannst.
Rock On!
Du bist in der glücklichen Lage, dass du dein Geld mit deiner Leidenschaft verdienst. Dies ist aber kein Grund die Füsse hochzulegen. Ein perfektes Leben besteht aus der perfekten Balance aus privaten und beruflichen Angelegenheiten. Während du also im Job gerade rockst, kannst du dich Schritt für Schritt anderen Bereichen in deinem Leben widmen, die gerade etwas Handlungsbedarf melden.
Du hast das Gefühl gebraucht zu werden (und du liebst es)
Auch wenn du nur eine One-Man-Show betreibst, heisst das nicht, dass du weniger Verantwortung hast. Deine Kunden lieben dich und deine Geschichten und warten nahezu darauf Neues von dir zu hören. Wenn du ein eigenes kleines Business betreibst, hast du eine Verantwortung gegenüber deinen Kunden, die deinen Service zu schätzen wissen und sich auf dich verlassen. Du willst auch dir und deiner Familie beweisen, dass du ein Gewinner bist und du es verdienst, so zu leben.
Es gibt immer Potenzial nach oben
Hast du schonmal überlegt, ob es eventuell noch andere Dinge gibt, die dich reizen würden? Wolltest du dich schon immer mal weiterbilden oder Kurse in komplett anderer Richtung belegen und hattest bisher noch nie die Gelegenheit genutzt? Jetzt hast du die Chance! Man lernt schliesslich nie aus und du kannst nur davon profitieren – privat wie beruflich!
Du bereust nichts
Stell dir vor dein Plan der Selbstverwirklichung geht auf und du triffst dich in zehn Jahren mit deinem jetzigen Ich zu Kaffee. Was wirst du ihm sagen? Wirst du dir für deinen Ehrgeiz, deine Ausdauer und den Glauben an dich bedanken oder wirst du dir sagen, wie stolz du auf dich bist, weil du entgegen aller negativen Stimmen, an dich und deine Idee geglaubt hast? In ein paar Jahren wirst du auf dein Meisterwerk zurückblicken und dich daran erinnern, wie du dich als Newcomer durchgebissen hast und du womöglich die einzige Person warst, die an dich und deine Idee geglaubt hat. Du hast dich für Dinge aufgeopfert, die du nun vielleicht anders tun würdest, aber das ist auch in Ordnung. Die ein oder anderen Momente werden dich zum schmunzeln bringen. Aber du wirst nichts bereuen, denn dies ist ein grosser Bestandteil deines Weges und der Teil, der dich erst dorthin gebracht hat, wo du jetzt bist.
HAND AUF´S HERZ – GIBST DU WIRKLICH ALLES?
Vor einiger Zeit habe ich neben meiner Vollzeitanstellung ein Fernstudium im Bereich Medienmanagement begonnen. Aus fester Überzeugung, mit dem Bachelor und dem anschliessenden Mastertitel irgendwann das grosse Geld absahnen zu können, war ich am Anfang wahnsinnig motiviert. Einmal in der Woche hatte ich online meine Vorlesung und einzelne Lernmodule, die ich in der ersten Zeit auch super während meinem Vollzeitjob meistern konnte. Mitten im zweiten Semester habe ich das Studium dann abgebrochen bzw. erstmal auf Eis gelegt. Meine anfängliche Euphorie und Überzeugung hielten nicht mehr stand und ich war mir nicht mehr sicher, ob dass das richtige für mich war. Und das obwohl ich mir Anfangs sicher war, ich hätte alles dafür gegeben, meinen Job, das Studium und mein Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Heute frage ich mich, ob das wirklich so war. Ich meine, habe ich regelmässig die nötige Disziplin an den Tag gelegt, jeden Tag eine Stunde zu lernen? Wenn mich andere fragten: aber klar doch. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war: nicht wirklich. Die erste Zeit hatte das alles noch super funktioniert, danach wurden die Abstände immer unregelmässiger. Vorlesungen wurden unter einem Vorwand, den ich mir selbst einredete, versäumt und ich hatte irgendwann auch keine Lust mehr zu lernen.
Manchmal muss ich mich in einem sechs-Augen Gespräch mit Engelchen und Teufelchen zu mehr Realismus ermahnen und mir eingestehen, dass ich noch nicht alles getan habe um meine Ziele zu erreichen. Damit meine ich nicht die mentale Stärke, die Bereitschaft zum Risiko oder das Selbstvertrauen, dass ich das alles allein bewerkstelligen kann. Ich sehe eher noch viel Arbeit an der organisatorischen Front und an der Lernkurve. Es gibt noch so viele Dinge zu tun.
Das ist heute auch noch so. Würde ich mir hin und wieder mal gehörig in den Hintern treten, wäre ich sicherlich schon viel weiter als ich es jetzt bin. Stattdessen lege ich mich manchmal abends deprimiert auf die Couch und versinke in Selbstmitleid, weil es mir alles viel zu lange dauert und ich wieder mit meiner Ungeduld zu kämpfen habe. Seit Monaten habe ich verschiedene Themenideen auf meinem iPad gespeichert, bereit um sie mal genauer zu betrachten und das Potenzial für ein neues Projekt ausfindig zu machen. Dieses Thema schiebe ich nun schon seit einiger Zeit hin und her. Gerade einmal eine grobe Struktur steht. Abgeschreckt von meiner To-Do Liste, die jeden Tag ins Unermessliche wächst, habe ich manchmal das Gefühl, dass immer mehr Dinge dazu kommen und die abgehakten Dinge einfach nicht aufwiegen. Ich streiche einen Punkt und füge drei hinzu, das ist echt frustrierend! Mittlerweile investiere ich mehrere Stunden täglich in mein Business und bin nur noch am schreiben, umsetzen, ausprobieren und testen. Es gibt Tage, da treibt mich mein Perfektionismus in den Wahnsinn und es gibt andere Tage, da arbeite ich mehr schwammig als wirklich produktiv.
Erst letztlich habe ich mit meinem Coach über das Gefühl des stockenden Hamsterrades gesprochen. Ihre Reaktion darauf war für mich niederschmetternd, aber ich liebe es, wenn sie mir den Spiegel vorhält und die Wahrheit einfach so vor den Latz knallt. Sie darf das. Sie sagte mir, dass alles von meiner Disziplin und meinen Aktionen abhängig ist. Und sie hatte ja so recht und eigentlich hätte ich ja da auch selbst darauf kommen können. Wie soll denn etwas vorankommen, wenn Dinge ständig aufgeschoben werden und ich sie nur halbherzig angehe? Es klingelt keiner an meiner Haustür und fragt, ob er mir behilflich sein kann – leider. Ich sollte draussen wohl besser eine Leuchtreklame anbringen. Ich weiss, es ist hart die Komfortzone zu verlassen. In der Hinsicht gibt es kein „Schauen wir mal“. Wenn es für etwas gut sein soll, muss das Komplette her. Mut. Ausdauer. Disziplin. Risikobereitschaft. Trotz aller Angst zu versagen. Obwohl vielleicht einige Dinge auf einen zukommen werden, die ungemütlich erscheinen, wie zu...