Heiraten! Oder besser doch nicht?
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Heiraten! Oder besser doch nicht?

Episoden einer Versklavung nach deutschem Recht

  1. 140 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Heiraten! Oder besser doch nicht?

Episoden einer Versklavung nach deutschem Recht

Über dieses Buch

"Heiraten! Oder besser doch nicht?" sind die Aufzeichnungen eines jahrelangen Scheidungskriegs, wie es eine allgemeine Redensart nennt. Im Falle des Autors trifft diese allerdings nicht zu, denn in einem Krieg sind beide Seiten mit Waffen ausgestattet. Der Autor aber ist ein entwaffneter Gegner, der, mit allen Tricks und Winkelzügen in die Ecke des bösen Buben gerückt, weder bei der Justiz noch bei seinem eigenen Anwalt Gehör findet. Ein ungleicher Krieg, der ihn an den Rand des physischen, psychischen und finanziellen Abgrunds bringt. Es sind aber nicht nur sehr persönliche Erfahrungen, die der Autor wiedergibt, sie vermitteln auch einen überraschend realistischen Einblick, wohin der "schönste Tag im Leben", wie die Hochzeit gern genannt wird, führen kann, wenn dieser unüberlegt eingegangen wird. Zu informieren, bevor man die Entscheidung seines Lebens fällt, ist deshalb auch ein vorrangiges Anliegen des Autors – zu informieren über die eigenen Fehler und Unterlassungen, aber auch über die des Rechtsstaats und des Gesetzgebers. Denn hinterher ist es meist zu spät.

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Information

DAS ZWEITE BUCH

DIE UNWÜRDE

VORAB
Sie haben es längst schon erahnt. Es ist noch lange nicht zu Ende, das Drama der Scheidung.
Und ich muss es aufschreiben, um mich am Leben zu halten.
Wenn Sie glauben, unbedingt heiraten zu müssen, dann wandern Sie zuvor in den Senegal aus, nach China oder sonst wohin. Das erspart Ihnen möglicherweise großen Kummer, um es einmal milde auszudrücken.
Ich schreibe es an dieser Stelle noch einmal! Wenn Sie ein anständiger Mensch sind, überlegen Sie sich genau, was Sie tun. Es sind nun mal rechtschaffene, gutgläubige und auch gut meinende Menschen, die in dieser Gesellschaft zu Opfern werden. Das dürfte kein Geheimnis sein und ist nun einmal Fakt und scheint staatlich sanktioniert.
Auch das schrieb ich bereits zuvor: Unter dem Mäntelchen der freien Persönlichkeitsentfaltung kann sich Ihr Ehepartner alles herausnehmen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es gibt keine Zuständigkeiten, die Sie als Opfer vor Willkür oder Ausbeutung schützen. Das Einrichten von Schiedsstellen zum Beispiel könnte so manche Ehe oder Familie vor der Zerrüttung bewahren. Wenn es dann als letzten Ausweg zur Scheidung kommt, sind aber plötzlich wieder Ämter und Behörden zuständig und mischen sich kräftig mit ein. Sie geraten in eine regelrechte Mühle, die Sie langsam zermürben wird.
Offenbar ist unsere Welt genau so strukturiert: einerseits nur schwer nachvollziehbares Recht, andererseits die Triebfeder für zweifelhaften Fortschritt, Glanz und Gloria.
Dafür leidet man doch gerne.
JETZT GEHT ES ENDLICH ZUR SACHE

AUGUST 2010

Den Weg zum Briefkasten erledigte ich früher stets gedankenlos und nebenbei. Das ist seit einiger Zeit etwas anders. Ich bekomme jetzt regelmäßig Buchschmerzen, wenn ich einen amtlich oder anwaltlichen Brief im Kasten vorfinde.
Man wird mit den Jahren der Quälerei halt etwas dünnhäutig, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Doch auch hier – am Briefkasten – Momente des Schmunzelns. Am 21.07.2010 erreichte mich eine Rechnung des Amtsgerichts. »438,00 Euro wg. Scheidung«, steht da, »binnen zu entrichten« – binnen was? Binnen heute oder morgen? Binnen der kommenden Dekade? Muss so eine Rechnung überhaupt bezahlt werden?
Ich weiß es nicht.
438,00 Euro wg. Scheidung. Das Kürzel »wg.« stammt im Übrigen von Franz Josef Strauss. Der benutzte es, wenn ich mich recht entsinne, in einem Notizbüchlein für Schmiergelder. Was ihm damals letztlich ein klein wenig Ärger mit einem Ausschuss einbrachte – oder so ähnlich.
Die Geschichte interessiert heute niemanden mehr, aber mit diesem Kürzel hat F. J. Strauss einen unsterblichen Beitrag zur deutschen Grammatik abgeliefert. Auch ein Politiker schafft hin und wieder etwas, das ihn noch lange überdauert.
Aber Spaß beiseite, jetzt ging es endlich zur Sache.
In diesem August begann ich erstmals für mich eine Gesamtrechnung aufzustellen, wie sich die finanzielle Situation seit dem Auszug der Frau entwickelt hat. Was dabei herauskam, war erstaunlich und erschreckend zugleich. DAS hatte ich nicht erwartet.
Nach dem überraschenden Auszug der Frau waren das die dringendsten und nötigsten Anschaffungen – in 13 Monaten, von Juni 2009 bis Juni 2010.
KOSTENAUFSTELLUNG
Kosten Betrag in €
Ein Auto (ein kleineres Modell) 16.550,00
Küchenmöbel 2.900,00
Schlafzimmermöbel 2.298,00
Lampen, Kleinmöbel, Tapeten, Farben … ca. 2.000,00
Renovierung der Altwohnung 816,88
Umzugsfirma 1.250,00
Direkte Kosten, die sofort zu Buche schlugen 25.814,88
Unterhaltszahlungen September bis Dezember 2009 2.800,00
Unterhaltszahlungen Januar bis Mai 2010 3.500,00
Nachzahlung wegen Aufstockung des Unterhalts nach einer weiteren Verhandlung 3.487,00
Wegen der angerichteten Konfusion der Gegenseite 2 x 317,00 € zu viel überwiesenen Unterhalt, Juni 2010 1.017,00
Bevor ich zum 1. Juli die übliche Überweisung tätigen konnte, wurden mir laut der Juni-Gehaltsabrechnung gepfändet 2.028,21
Pfändungsgebühr 5,11
Eigener Anwalt 10.08.2009 1.040,75
Überweisung an gegnerische Anwaltskanzlei: Kostenfestsetzungsbeschluss 1.471,49
Gerichtskosten an Landesoberkasse, 21.11.2009 124,50
Gerichtskosten an Landesoberkasse, 26.04.2010 93,50
Eigener Anwalt 17.05.2010 2.880,99
Gerichtskosten 75 %iger Anteil, 21.07.2010 438,00
Direkte Kosten 44.701,43
Der Euro erscheint wertloser und inflationärer denn je.
Mein Nettoeinkommen von 7/2009 bis 7/2010 = 13 Monate = 32.904,14 Euro. Die vorläufigen Scheidungs- und Unkosten überstiegen damit mein Nettoeinkommen um 11.797,09 Euro. Da hatte ich aber weder eine Scheibe Brot gegessen, noch die Miete bezahlt. So war ich gezwungen, für diese Zeit rund 35.000,00 Euro aus meinem Vorsorgekapital zu entnehmen.
Allein diese Summe erneut anzusparen erfordert Jahre – diese Zeit bleibt mir nicht.
Falls ich also Gelder aus meinem Vorsorgekapital benötigen sollte, könnte das zu einem echten Problem werden. Dabei bin ich mir nicht einmal sicher, ob es rechtlich überhaupt zulässig sein kann, dass ich trotz § 851 C Zivilprozessordnung gezwungen werden kann, für diese Zwecke Gelder aus meiner Altersversorgung zu entnehmen.
Sollten Sie jemals in eine ähnliche Situation geraten, ohne finanzielle Rücklagen, möglicherweise noch mit Schulden beladen, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht zu unterschätzen, letztlich unter einer Brücke oder auf dem Campingplatz zu stranden.
KURIOSUM AM RANDE
Auf meine Einkommensteuer für 2009 wurde eine Steuernachzahlung über 209,15 Euro erhoben. Darüber hinaus wurde mir beiläufig mitgeteilt, dass trotz getrennter Veranlagung meiner Frau ein fünfzigprozentiger Anteil, sprich 285,00 Euro aus meinem Behindertenpauschbetrag zusteht.
Wer kann so etwas verstehen? Zumal die permanente, unausweichliche Stresssituation möglicherweise der Auslöser für meine Krebserkrankung gewesen sein kann. Trat die Krankheit doch just zu der Zeit auf, als ich endgültig zu resignieren begann.
Dazu aus der Medizin: Stress verursacht kein Krebs. Jedenfalls nicht immer. Entscheidend für das Krebsrisiko scheint zu sein, ob es sich um positiven oder um negativen Stress handelt. Dänische Forscher stellten fest, dass nur Stress gefährlich ist, der von dem Menschen auf Dauer als sehr belastend empfunden wird (aus der Zeitschrift TV14).
Weiter aus dem Steuerbescheid: Von den Umzugs- und Handwerkerkosten wurden leider nur 185,00 Euro anerkannt. Der Frau stehen daraus wiederum 92,00 Euro absetzbare Kosten zu. Mir dagegen bleiben die ganze Arbeit, alle Kosten, den Dreck wegzuräumen, ihre 50 Dübellöcher zu verfüllen und die komplette alte Wohnung herzurichten. Fenster und Fensterrahmen zum Beispiel, die zuvor noch nie mit Wasser in Berührung gekommen waren.
*
Wegen der neuerlichen Kostenexplosion und trotz aller Sparsamkeit – ich gehe in keine Kneipe, in kein Stadion, schon gar nicht in den Urlaub – ist es an der Zeit für eine »Chronologie eines Raubzuges«:
Von 1993 bis heute, auch noch nach dem Auszug der Frau, hatte ich mit meinem gesamten Nettoeinkommen für den Unterhalt der Familie eingestanden.
Das, so wissen wir aus den Kapiteln des ersten Buches, reichte aber weder damals noch heute wirklich. Ich will jetzt nicht noch einmal ins Detail gehen, aber zwischen 1993 bis dato wurden zusätzlich aus der Zeit vor der Ehe Ersparnisse von sieben bis acht Jahren verbraucht. Was in der Konsequenz bedeutet: Alles was ich in der Hälfte meiner Lebensarbeitszeit von 47 Jahren – also in ca. 24 Jahren – erarbeitet und erspart habe, habe ich in das Glück und den Unterhalt der Familie investiert.
Spätestens 2007 wurde ich dieser lästig und aus dem Familienunternehmen hinausgedrängt, ausgebootet. Einfach dadurch, dass meine Frau den Kontakt zwischen mir und Marek unterband und die ein bis zwei monatlichen Fahrten nach Pilsen schlagartig aufhörten.
Gab es doch in all den Jahren zuvor regelmäßig Ärger, wenn ich einmal »nicht schon wieder« nach Pilsen fahren wollte.
Was hier geschah, ist unwürdig und verachtend – menschenverachtend.
DIE SACHE MIT DER WÜRDE
Die soll ja unantastbar sein – so habe ich gehört. Nun ja, vielleicht nicht so ganz.
Immerhin wird die Würde täglich verletzt in diesem Land. Oft so nachhaltig, dass irreparable Schäden bleiben.
Staat und Justiz als Hüter der Würde und Beschützer der Opfer und der Schwachen treten kaum in Erscheinung. Besonders Kinder leiden häufig, werden zu Tode geprügelt, weggeworfen oder verhungern in unserem »reichen Land«. Frauen werden zutiefst entwürdigt, benutzt und ausgebeutet.
Und die Männer?
Oft genug von vornherein und mit voller Absicht ausgeplündert!
Unter dem Deckmäntelchen einer würdevollen Kultur herrschen tief verwurzelte archaische Strukturen und Verhaltensweise. Strukturen der Macht. Das hat im Grund etwas Tierisches, das in uns steckt, bis hoch in höchste Ämter und hohe Würden. Dem sind besonders Kinder hilflos ausgeliefert. Sie wissen schon, wovon ich spreche.
Der Mensch ist nun mal von Natur aus nicht gutartig – keiner von uns. Der Mensch ist sozialisiert, die meisten jedenfalls, was aber im Grunde nur eine dünne Schale ist.
Die weniger Sozialisierten, oft Menschen ohne Skrupel, herrschen über die etwas mehr Sozialisierten.
Für Frauen in höchster Not gibt es immerhin private Organisationen oder Frauenhäuser, in die sie flüchten können. Männern wird gar keine Hilfe zuteil. Der Mann ist ja angeblich kein typisches Opfer, sondern Täter.
Ich kreide es dem Gesetzgerber an, dass Menschen gezwungen sind, ein Trennungsjahr einzuhalten. So steht es auf dem Papier, in Wirklichkeit dauert das Trennungsjahr länger – oft viel länger. Da brauchen Sie sich nur einmal umzuhören.
Tatsächlich kommen die geltenden Gesetze und Richtlinien kaum zum Tragen. Entnervte und resignierte Richter neigen zum Automatismus, der sich mehr und mehr eingeschlichen hat.
So müssen Opfer beiderlei Geschlechts unter unwürdigen Umständen ausharren und versuchen irgendwie weiter zu existieren, ohne dass ihr Scheidungsbegehren näher hinterfragt wird.
Damit öffnen die Justiz und der Gesetzgeber Tür und Tor für weitergehenden Missbrauch, für Mord und Totschlag, Selbstmord, Alkoholismus und Verzweiflung. Da ist es wenig verwunderlich, dass die Nutznießer dieser Politik sich geradezu bestäti...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Einleitung
  4. Das erste Buch: Wie mir geschah!
  5. Das zweite Buch: Die Unwürde
  6. Das dritte Buch: Zeitsprung
  7. Danke!
  8. Bilder des Privatmuseums »Überraschungs-Ei«
  9. Impressum