Strategien zur Mitarbeiterbindung für Handwerksunternehmen der Kälte- und Klimabranche am Beispiel von Personal der Generation Y und Z
eBook - ePub

Strategien zur Mitarbeiterbindung für Handwerksunternehmen der Kälte- und Klimabranche am Beispiel von Personal der Generation Y und Z

Praktische Tipps und Überprüfung der Hypothesen anhand einer breiten Online-Umfrage im Kältehandwerk

  1. 100 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Strategien zur Mitarbeiterbindung für Handwerksunternehmen der Kälte- und Klimabranche am Beispiel von Personal der Generation Y und Z

Praktische Tipps und Überprüfung der Hypothesen anhand einer breiten Online-Umfrage im Kältehandwerk

Über dieses Buch

Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, Strategien zu identifizieren, die ein OC der beiden Generationen Y und Z in der Kälte-Klima-Branche ermöglichen. Daher befasst sich die Arbeit zu Beginn mit der Analyse des Kälte-Klima-Handwerks, um einen möglichen gegenwärtigen und zukünftigen Fachkräfteengpass zu ermitteln. Anhand von z. B. sinkenden Azubizahlen, hohen Abwanderungen in die Industrie und steigenden Qualifikationsanforderungen ergibt sich bereits heute ein Nachfrageüberhang an Fachkräften in der Kälte-Klima-Technik. Im Verlauf dieser Arbeit werden zunächst Motivationstheorien von March und Simon sowie Maslow und Herzberg vorgestellt, um das Entscheidungsverhalten und die Bedürfnisse von Menschen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse in der Strategiegestaltung zu berücksichtigen. Anschließend werden die Formen der Mitarbeiterbindung erklärt. Um herauszufinden, welche materiellen oder immateriellen Bindungseigenschaften das Handwerk besitzt, werden ausgewählte Anreize vorgestellt und im Kontext der Handwerksbranche dargestellt. Damit diese Anreize die Motive und Bedürfnisse der Gen YZ zielorientiert ansprechen, werden die Ansprüche der beiden Generationen an das Handwerk erklärt, um daraus deren Bindungseigenschaften abzuleiten. Anhand dieser Analysen werden insgesamt 32 Zusammenhangshypothesen aufgestellt, die im Praxisteil der Arbeit in einer empirischen Online-Umfrage durch 266 Teilnehmer aus dem Kälte-Klima-Fachbereich überprüft werden. Dabei konnten die Analysen zur Erforschung des OC einen mehrfachen Beitrag für das Handwerk leisten. Den ersten Beitrag liefert die Studie mittels einer Korrelationsanalyse nach Pearson oder Spearman. Dadurch wurden signifikante Zusammenhänge zwischen den materiellen bzw. immateriellen Anreizen und dem OC für die Strategiegestaltung hervorgebracht. Durch eine differenzierte Analyse des OC konnten weitere Anreize und Erkenntnisse über die Bindungsform der theoretisch hergeleiteten Zusammenhänge gefunden und für die Strategieentwicklung berücksichtigt werden. Damit wurde ein zweiter Beitrag für das Handwerk geliefert. Weitere Strategiemöglichkeiten für das Kältehandwerk liefern zusätzliche Analysen, die die Zielgruppen der Gen YZ nach dem Geschlecht differenzieren sowie den Bildungsstatus – Haupt-, Realschule und Abiturienten – einschließen.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Strategien zur Mitarbeiterbindung für Handwerksunternehmen der Kälte- und Klimabranche am Beispiel von Personal der Generation Y und Z von Dennis Hansen im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Betriebswirtschaft & Business allgemein. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

1 Einleitung

1.1 Relevanz und Zielstellung
Das Zitat von Peter Drucker zeigt sehr deutlich, welche Herausforderungen auch auf die Kälte-Klima-Handwerksunternehmen in Deutschland zukommen werden. Denn nur wenn ein Betrieb durch den optimalen Einsatz der volkswirtschaftlichen Ressourcen Arbeit, Kapital und Boden ein oder mehrere Erfolgspotenziale aufbaut, kann es sich gegenüber seinen Konkurrenten nachhaltig am Markt durchsetzen.2 Dementsprechend stellt insbesondere der Produktionsfaktor Arbeit für das Handwerk einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. Denn hier sind es ganz besonders die Mitarbeiter3, die den erfolgreichen Leistungsfluss in den Betrieben durch ihr Handwerk sicherstellen. Durch deren Wissen und Fähigkeiten bieten sie den Betrieben die entscheidenden Möglichkeiten, Wettbewerbsvorteile zu generieren.4
Derzeit sieht sich das Kältehandwerk in Deutschland mit seinen 2.770 kleinen und mittleren Unternehmen 5 und einem Umsatz von 1,51 Mrd. Euro 6 vielen Veränderungen mit zum Teil sehr großen Auswirkungen auf die Personalarbeit konfrontiert. 7 Den größten Einfluss auf das Handwerk8 hat dabei der demografische Wandel. Durch die rückläufigen Geburtenzahlen der vergangenen Jahre verringert sich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2060 von aktuell rund 82 Millionen auf etwa 65 Millionen Menschen.9 Dabei betrug zum Ende des 19. Jahrhunderts der Anteil der Bevölkerung unter 20 Jahren, 45 Prozent und bereits 2020 wird sich der Anteil auf 16 Prozent verringert haben.10 Bei dieser Altersgruppe handelt es sich um die Generation Z (Gen Z), die Gegenstand vorliegender Thematik ist. Durch diese demografischen Entwicklungen wird sich folgerichtig auch die Zahl der Schüler von derzeit 10,8 Mio. bis zum Jahr 2025 um etwa 10 Prozent auf 9,7 Mio. reduzieren.11
Dementsprechend sinkt auch die Ausbildungsplatznachfrage in Deutschland.12 Dabei hat sich die Relation zwischen dem Angebot und der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen augenscheinlich besonders deutlich im Handwerk verschoben, denn aktuell stehen noch 28.000 freie Ausbildungsplätze in dieser Branche zur Verfügung (5000 mehr als im Vorjahr).13 Dieser Trend wird auch durch eine langfristige Betrachtung bestätigt, denn seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Azubis im Handwerk um 35,6 Prozent gesunken.14 Auch die abnehmende Zahl der Neuverträge für den Ausbildungsberuf des Mechatronikers für Kältetechnik unterstreicht mit einem Rückgang von 2,9 Prozent zum Vorjahr diese Entwicklungen. Hauptursache für diesen starken Rückgang im Handwerk dürfte sein, dass die Mehrzahl der Auszubildenden Ende 2013 entweder über einen Hauptschulabschluss (48 Prozent)15 oder einen Realschulabschluss (38 Prozent) verfügten 16 und dass diese beiden Zielgruppen anhand von Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) sich bis 2025 um insgesamt ca. 40 Prozent verringern werden.17 Auch der vor Kurzem eingeführte Mindestlohn18 trägt dazu bei, dass zukünftig weniger Schulabsolventen eine Ausbildung im Handwerk beginnen und eher in ungelernte Jobs abwandern, in denen die Verdienstmöglichkeiten nunmehr nicht schlechter sind.19 Da im Handwerk in der Vergangenheit immer mehr Fachkräfte ausgebildet wurden, als Bedarf vorhanden war, wird diese Branche auch als „Facharbeiterschmiede der Nation“ bezeichnet und von den Entwicklungen der Personalknappheit selbst am stärksten betroffen sein.20 So gibt es zunehmend Schwierigkeiten, gelernte Fachkräfte einzustellen, da 40,7 Prozent der Handwerksbetriebe kein oder nicht ausreichend qualifiziertes Personal zur Besetzung der offenen Stellen finden.21 Daher können im Durchschnitt 2,1 Stellen in dieser Branche nicht ausreichend mit Fachkräften besetzt werden.22 Besonders deutlich wird der Fachkräfteengpass in der Kältetechnik sichtbar, denn hier kommen auf 100 gemeldete offene Stellen lediglich 28 Arbeitssuchende in dieser Fachrichtung.23
Eine weitere Herausforderung, die den Fachkräftemangel im Handwerk verschärft, ist die überdurchschnittlich hohe Anzahl von vorzeitigen Vertragsauflösungen während der dualen Betriebsausbildung.24 Die Abbrüche beim Mechatroniker für Kältetechnik stiegen dabei im Jahr 2013 um 24 Prozent und die Abbruchquote pro Lehrjahr lag 2013 mit 9,13 Prozent25 auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2000.26
Weiterhin hat die sinkende Attraktivität des Handwerks einen negativen Einfluss auf die Bindung von Mitarbeitern. Dabei wurde ermittelt, dass die Bezahlung für schlecht gehalten wird (64 Prozent) und die Arbeitsplätze für unsicher gelten (53 Prozent). Untersuchungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass die Abwanderungen aus dem Handwerk in die Industrie jahrelang mit 50 Prozent relativ konstant geblieben waren, sodass damit nur etwa die Hälfte der Mitarbeiter, die im Handwerk ausgebildet wurden, auch im Handwerk geblieben sind. Neuere Daten zeigen allerdings eine Zunahme dieser Abwanderungen, da im Jahr 2006 nur noch 34,5 Prozent (West) bzw. 42,8 Prozent (Ost) der Beschäftigten im Handwerk tätig waren, die auch eine Ausbildung im Handwerk begonnen hatten. Die Abwanderungen erfolgten dabei mit 24,9 Prozent (West) bzw. 13,4 Prozent (Ost) vorzugsweise in die Industrie.27 Diese negativen Entwicklungen werden besonders deutlich bei der Zielgruppe vorliegender Arbeit, den 15- bis 25-Jährigen. Denn hier sank der Anteil um 30 Prozent auf knapp die Hälfte aller Beschäftigten im Handwerk.28 Sehen also die jungen Fachkräfte keine Perspektive mehr im Handwerk, werden sie freiwillig in andere für sie attraktivere Wirtschaftsbereiche wechseln.29 Als Ursache dafür belegt eine Studie des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) die hohe Qualifikationsstruktur der Handwerksbeschäftigten. Denn der Anteil der Fachkräfte unter den Beschäftigten – in diesem Fall Gesellen und Meister – liegt mit 45 Prozent über der entsprechenden Qualifikationsstruktur aus der Industrie.
Daher steigt auch in Zukunft die Gefahr, dass vermehrt Handwerker in die Industrie abwandern. Dies bestätigen auch die aktuellen Arbeitsmarktprojektionen, da auf absehbare Zeit in Deutschland der Gesamtbedarf an Arbeitskräften mit abgeschlossener Berufsausbildung nicht mehr gedeckt werden kann.30 Angesichts der eher schwachen Position der meisten Handwerksbetriebe im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte würde das Handwerk von dieser Entwicklung dann überproportional betroffen sein31 und es entsteht ein Fachkräftedefizit,32 das mittelbis langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im Handwerk gefährden wird.33 Auch die Dynamik der Qualifikationsanforderungen hat im Handwerk zugenommen. 34 Im Zuge des technologischen Fortschritts weisen auch die vom Handwerk gefertigten Produkte eine steigende Komplexität auf und um die Produktion herum bündeln sich immer mehr wissensintensive und begleitende Dienstleistungen.35 Dass die Anforderungen zugenommen haben, bestätigten im Jahr 1999 39,9 Prozent der Beschäftigten, während 2006 bereits 51,5 Prozent dieser Einschätzung zustimmten.36
Ein weiterer Verlust von Fachkräften droht dem Handwerk durch die kürzlich eingeführte abschlagsfreie Rente ab dem 63. Lebensjahr. Denn ca. 400.000 Mitarb...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Abbildungsverzeichnis
  3. Tabellenverzeichnis
  4. Abkürzungsverzeichnis
  5. Symbolverzeichnis
  6. 1 Einleitung
  7. 2 Theoretische Rahmenbedingungen für ein motivierendes organisationales Commitment
  8. 3 Mitarbeiterbindung – Retention Management
  9. 4 Mögliche Anreize zur Mitarbeiterbindung
  10. 5 Generationsstudien junger Fachkräfte
  11. 6 Empirische Erhebung
  12. 7 Zusammenfassung, kritische Betrachtung und Ausblick
  13. 8 Anhang
  14. Literaturverzeichnis
  15. Impressum