Hauloch
eBook - ePub

Hauloch

  1. 192 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Über dieses Buch

Hauloch - ein durch die Großeltern mit Mythen und Sagen beladener, leicht zerklüfteter Waldrain.Hier wurden die Träume von Weltreisen - verbunden mit großen Abenteuern - geboren.Nepal, Tibet und vor allem die Sahara waren die ersten Ziele.Auch schicksalhafte, oft abenteuerliche Begegnungen im Alltag berührten die Seele und ließen die Gefühlswelt aufwirbeln.Willi Bechtold, Hesse und Kosmopolit, erzählt in seinen Geschichten von außergewöhnlichen Reiseerlebnissen, wundersamen Begegnungen und prägenden Eindrücken.Sein authentischer Erzählstil ist lebendig und unverwechselbar und bereitet mit seinen tiefgründigen Gedanken ein unvergessliches Lesevergnügen.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Hauloch von Willi Bechtold im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literatur & Poesie. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2018
ISBN drucken
9783752829341
eBook-ISBN:
9783748114260
Auflage
1
Thema
Poesie

Kapitel 1

Absturz

British Columbia.
West-Kanada.
Trekking in den Bergen.
Was treibt mich eigentlich hierher?
Wollte solche Touren nicht mehr machen. Besessenheit, Illusionen oder Abenteuerlust? Vielleicht von jedem etwas.
Warum diese Plagerei wieder?
Bergauf, bergab, Regen, vielleicht Schnee, glitschiger Untergrund, Frieren, Schwitzen und weitere unangenehme Umstände.
Die Gruppengröße von acht Personen war ideal.
Ein Jeep brachte uns vom Ausgangsort, am Fluss gelegen, auf knapp 2.000 Höhenmeter.
Die ersten Regentropfen fielen.
Wind.
Nach Aussage der Einheimischen sollte das Wetter regnerisch bleiben. Keine optimalen Aussichten.
Der Fahrweg war zu Ende. Aufstieg.
Regenjacke anziehen und den Rucksack mit Regenschutz schultern.
Ein Blick in die Runde zeigte keine begeisterten Gesichter.
Der Jeep fuhr zurück und brachte unser Hauptgepäck auf die andere Talseite in eine Hütte. Diese Hütte war unser Anlaufpunkt. Die Tour ging über einen Pass, der auf 3.000 Höhenmetern lag.
Der Aufstieg, pfadlos, war rutschig und mühsam. Wir kamen in die Randzone der relativ tiefen Schlucht. Der Guide meinte, hier seien die Orientierung und auch die Bodenbeschaffenheit am besten.
Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen. Keine Gespräche.
Näheres Kennenlernen war bisher nicht möglich gewesen.
Der seitliche Abhang zur Schlucht war sehr steil. Stellenweise bewachsen. Die Sträucher verhinderten den Blick auf die Talsohle. Bach oder Fluss? An der Schluchtkante standen noch einige recht große Bäume. Die Wurzeln waren schluchtwärts zum Teil freigespült und ragten wie ein Federbausch in die Luft. Es grenzte an ein Wunder, dass diese schweren Kolosse noch Halt fanden.
Der Aufstieg wurde immer beschwerlicher.
Der Regen nahm zu.
Wind fegte durch die Schlucht und erzeugte eigenartige Geräusche.
Die meisten der Gruppe hielten sich im sicheren Abstand zur Kante.
Ich trat auf eine größere Wurzel. Plötzlich ein Erschüttern, die Wurzel hob sich und drohte auszureißen. Meine Reflexbewegung ging Richtung Baumstamm. Ich hatte größte Mühe, das Gleichgewicht zu halten und umklammerte den Stamm. Arme und Beine krallten sich affenartig fest. Das war eine schlechte Entscheidung. Ein Blick über die Schulter lähmte meinen Körper.
„Oh Sch...", die Wurzel reckte sich in die Höhe, und der Baum neigte sich immer mehr gen Schlucht.
Hätte ich mich anders entscheiden oder reagieren können? Nein.
Angst, Verzweiflung und Gefühlslosigkeit wechselten.
Die Gruppenmitglieder schrien: „Komm zurück!”
Unmöglich.
Langsam löste sich das Wurzelwerk aus dem Boden, und der Baum begab sich rutschend bergab in die Schlucht. Noch verzweifelter klammerte ich mich an den Stamm.
Ich verkrampfte.
Langsam bekam ich mit viel Mühe eine Hand frei und angelte einen kleinen Ast. Abrutschen vom Stamm war dadurch etwas reduziert. Die Rutschfahrt in die Tiefe ging mal schneller, mal langsamer. Je nach Hangbewuchs.
Ich schloss die Augen.
Immer wieder zuckte vorwurfsvoll durchs Hirn: Ich wollte nicht hierher. Ich wollte nicht hierher. Werde ich letztlich im Bergbach oder Fluss landen und ertrinken?
Die Gedanken fanden keine rationale Basis. Plötzlich ein Krachen der Äste, ein Ruck, und die Rutschfahrt schien zu Ende zu sein. Die Baumspitze war in der gegenüberliegenden Schluchtwand verkrallt.
Für die Dauer der Abfahrt hatte ich kein Zeitgefühl.
In solchen Situationen schwinden Einschätzung für Zeit und Raum.
Hinter mir hörte ich, dass noch einiges Geröll in die Tiefe schoss. Ohne mich zu treffen.
Nachdem das Ästekrachen und der Geröllabgang sich beruhigt hatten, atmete ich tief durch.
In welchem Zustand war ich?
Hände, o.k.
Füße, o.k.
Kopf, o.k. – Oh, meine Mütze war abhandengekommen.
Keinerlei Blessuren.
Rucksack war noch auf meinem Rücken.
Was nun?
Zurück war unmöglich.
Unter mir rauschte der Bergbach. Zwei oder drei Meter konnten es sein.
Mein Blick ging zur Baumspitze und von dort weiter nach oben.
Mir lief es eiskalt über den Rücken. Eine steile Bergwand ohne Bewuchs lag vor mir. Wenn ich hier wieder rauswollte, musste ich unweigerlich zur Felswand hoch.
Die Höhe war nur schwer einzuschätzen. Könnten achtzig bis hundert Meter sein. Spontan erinnerte ich mich an meine drei Klettergrundkurse und die folgenden Klettertouren mit einem Bergführer in den Alpen. Wenn ich die Grundregeln beachte, nicht kopflos werde, müsste ich da schon hochkommen.
Sofort schoss der altbekannte Horrorgedanke durch den Kopf: Wenn du aber in der Mitte der Wand die nötige Kraft verlierst, was wird dann?
Nun, ich war gut trainiert.
Allerdings, meine letzten Klettertouren lagen schon ein paar Tage zurück. Zunächst musste ich erst einmal zur Felswand. Ich hangelte mich mühsam durch das Geäst.
Der Baum lag stabil.
Was würde der Guide der Gruppe unternehmen? Würde er mich suchen lassen oder warten, bis ich vom Bergbach in den Fluss gespült würde? Ein Hubschrauber konnte hier nicht weiterhelfen. Ob es eine Bergrettungsmannschaft mit entsprechender Ausrüstung in dem kleinen Ort gab, bezweifelte ich schon.
Selber helfen, machte ich mir Mut.
Die Wand war aus festem Gestein; welcher Art konnte ich nicht exakt einordnen. Ähnlich Granit.
Erste Griffe zeigten ein festes Felsgefüge. Grundregel: Immer drei Punkte fix; beide Hände und ein Fuß oder beide Füße und eine Hand.
Ich angelte meine Trinkflasche aus dem Rucksack und nahm einen Schluck Tee.
Tief Luft holen.
Disziplin wahren, keine Hektik, signalisierte das Hirn.
Die ersten Klettermeter waren wie üblich: leicht und schnell.
Tempo drosseln; Kraft muss reichen, bis oben.
Ich schaute nicht nach oben und nicht nach unten. Meter für Meter hangelte ich mich im Zeitlupentempo hinauf.
Die Zeit verrann, und die Kräfte ließen nach. Erstes typisches Anzeichen: Knie zitterten. Rein gefühlsmäßig müssten die letzten Meter zu bewältigen sein.
Ich schaute nach oben. Drei bis vier Meter zum Ende der Wand, schätzte ich.
Allerdings ragte eine Humus- oder Erdschicht mit Wurzeln über die Kante. Seitlich sah ich eine helle Wurzel, leicht gekrümmt.
Das könnte ein Angelhaken sein.
Ein paar Griffe musste ich seitlich queren. Einige Steine lösten sich und kullerten in die Schlucht. Im oberen Teil der Felswand war das Steingefüge nicht mehr so fest.
Ich gelangte an die Wurzel.
Mehrfach heftiges Zerren blieb ohne Folgen. Dies gab mir die Gewissheit, dass ich diese Wurzel zum Hochziehen benutzen konnte. An die Wurzel und in den Boden krallend zog ich mich über die Kante. Krabbelte zwei bis drei Meter auf allen Vieren in sichere Gefilde.
Wieder spielten die Gedanken Karussell. Freude und ein gewisser Stolz überwogen jedoch bald.
Geschafft.
Mein Anorak und die Hose waren total verdreckt und nass. Ich stellte mich auf und ging noch ein paar Schritte Richtung Wald. Der Baumbestand war hier nicht so gewaltig wie auf der anderen Schluchtseite.
Was tun?
Ich musste wieder runter, talwärts, Richtung Fluss. In den Ausgangsort konnte ich ohne Überquerung des Bergbachs nicht gelangen.
Meine Hoffnung schwand.
Zunächst einmal bergab.
Der Regen hatte an Intensität zugenommen. Der Boden war rutschig und streckenweise morastig.
Umrisse einer Hütte oder eines Hauses zeichneten sich zwischen den Bäumen und dem Buschwerk ab.
Ich rief: „Hallo, ist da jemand?"
Nichts.
Ich wollte einem Erschrockenen nicht in die Flinte laufen.
Keine Regung, kein Laut. Nur das Rauschen des Bergbachs und der Regen waren zu hören.
Natürliche Geräusche.
Ich umrundete die Hütte.
Zur Bergseite war eine Tür.
Drei Stufen gingen hoch.
Die Tür war unverschlossen.
Quietschgeräusche beim Öffnen.
Das Innere machte einen halbwegs ordentlichen Eindruck. Ofen, kleiner Herd, zwei Regale gefüllt...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Kapitel 1: Absturz
  4. Kapitel 2: Norden
  5. Kapitel 3: Fremder
  6. Kapitel 4: Schräglage
  7. Kapitel 5: Wüste
  8. Kapitel 6: Hexe
  9. Kapitel 7: Heiligabend
  10. Kapitel 8: Leichtsinn
  11. Kapitel 9: Apokalyptische Wirrungen
  12. Kapitel 10: Mungo
  13. Kapitel 11: Flucht
  14. Kapitel 12: Sterne singen
  15. Danksagung
  16. Impressum