
eBook - ePub
Die ottonischen Kirchen St. Servatii, St. Wiperti und St. Marien in Quedlinburg
Eine notwendige Revision
- 104 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Die ottonischen Kirchen St. Servatii, St. Wiperti und St. Marien in Quedlinburg
Eine notwendige Revision
Über dieses Buch
Im Jahr 2010 wurden die archäologischen und baugeschichtlichen Forschungen von Gerhard Leopold zu den drei angeblich ottonischen Kirchenbauten Quedlinburgs veröffentlicht.Da der Autor die Rekonstruktionen Leopolds zur Baugeschichte aller drei Bauten für verfehlt hält, bietet er alternative Rekonstruktionen der Baugeschichten unter demselben Titel als notwenige Revision an.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Die ottonischen Kirchen St. Servatii, St. Wiperti und St. Marien in Quedlinburg von Michael Meisegeier im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Art & Art General. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Die Stiftskirche St. Servatius
Die Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg ist hinsichtlich der Baugeschichte sicher einer der interessantesten Kirchenbauten Mitteldeutschlands. Durch die historischen Bezüge als angeblicher Bestattungsort des ersten deutschen Königs Heinrich I. und seiner Gemahlin Königin Mathilde bestand schon sehr früh ein großes Interesse, insbesondere an der Situation um die Grabanlage Heinrich I.
Die damit verbundene relativ gute Quellenlage zu den bisher erfolgten Bauuntersuchungen gestattet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den bisherigen Forschungsergebnissen. Eine Zusammenstellung der bisherigen Bearbeitungen bis 2008 hat VON DER FORST [2008] vorgelegt. Danach erschien nur noch von LEOPOLD im Jahr 2010 eine neuere Veröffentlichung zur Stiftskirche.

Grundriss aus [LEHMANN, 10]
Grabungen durch GIESAU und WÄSCHER
Erste umfangreiche Grabungen - durch die Nationalsozialisten beauftragt, die die Stiftskirche in eine nationalsozialistische Weihestätte umwandeln wollten - wurden in den Jahren 1938/41 durch GIESAU und WÄSCHER zur Klärung der Situation um das Grab Heinrich I. und zu den Vorgängerbauten durchgeführt.
Die Publikation über die Ergebnisse der Ausgrabungen konnte WÄSCHER erst 1959 herausbringen. GIESAU war bereits 1949 verstorben. [LEOPOLD, 14]
Im Ergebnis sah WÄSCHER [nach VOIGTLÄNDER, 87ff] die zeitliche Bauabfolge an der Stelle der heutigen Stiftskirche wie folgt:
- Großer Saalbau (Mitte 1. Jahrtausend)
- Weiterer jüngerer Saalbau, durch Pfostenlöcher identifiziert
- 3-schiffige Basilika /erste steinerne Kirche / Abmessungen 12 m x 12 m mit Apsis (2. H. 9. Jh.). „Confessio“ später eingebaut.
- Verlängerung nach Westen etwa auf die doppelte Länge und Annexbau im Westen (936)
- Anbau eines Langhauses mit Lage und Abmessungen des heutigen Langhauses / bestehender Bau als Ostbau einbezogen / Westbau (968-997)
- Erneuerung Ostbau mit Einbau einer Krypta in den Abmessungen der 1. Kirche (vor 1021), Aufgabe der „Confessio“
- Nach Brand 1070 völliger Neubau auf den Fundamenten des Vorgängerbaus mit Einbeziehung des Westteils der Krypta von vor 1021 (1070-1129)
Gelber Mörtel
WÄSCHER und GIESAU haben bei ihren Grabungen selbstverständlich auch die Baumaterialien und die Ausführungsart erfasst und diese zur Feststellung der Bauphasen und zur Datierung verwendet.
Eine besondere Bedeutung hatte bei WÄSCHER der so genannte "gelbe Mörtel", der übrigens auch an der nahegelegenen Wipertikirche und vielleicht sogar an der Klosterkirche auf dem Münzenberg [SCHEFTEL 2006, 174, Fußnote 9] festgestellt wurde.
"Besonders die Beachtung des verschieden zusammengesetzten Mörtels war von großem Interesse. ... daß der früheste Mörtel ganz zähflüssig aus Bodekies mit Kalk hergestellt war. Die Fundamente eines anderen Baues, die in den Felsen eingetieft sind, sind ohne Mörtel mit Steinbrocken und Erde ausgezwickt, in die Fugen ist aber teilweise der Mörtel von dem gleichzeitigen aufgehenden Mauerwerk eingeflossen. wieder ein anderer Mörtel, der von den Bauten des 10. Jahrhunderts stammt, ist leuchtend gelb von dem hier verwendeten Lehhofsand und mit Gips gebunden. Die Fundamentmauern dieser Bauzeit sind aus den örtlich gewonnenen gelben eisenhaltigen Sandsteinbrocken errichtet, desgleichen die Gewölbe, deren Fugen mit einem auffällig silbergrauen Gipsmörtel ausgeworfen sind, der auch für den gesamten Estrich und die Stuckarbeiten dieser Zeit verwendet wurde. Die aufgehenden Mauern dieser frühen Bauperiode sind aus sorgfältig behauenen Bruchsteinen mit bedeutend niedrigeren Schichthöhen als das Mauerwerk der Bauten des 12. Jahrhunderts errichtet. Bei letzteren ist sowohl für das Mauerwerk, wie für den Fußbodenestrich und die Stukkaturen ein blütenweißer Gipsmörtel verwendet worden." [WÄSCHER, 24]
"Wie bei allen Bauten vom Ende des 10. Jahrhunderts sind auch die Fundamentmauern des Kirchenbaus aus Bruchstücken des mit eisenhaltigen Adern durchsetzten gelben Sandsteines und dem leuchtend gelben Mörtel, die aufgehenden Mauern aber aus grünlichen, sehr harten Sandsteinquadern mit dem uns schon bekannten silbergrauen Mörtel ... Das Material der Fundamente des Baus von 1129 hebt sich durch die verwendeten weißen Sandsteinblöcke mit weißem Mörtel ... ganz deutlich ab." [WÄSCHER, 36]
Der "gelbe Mörtel" wurde von WÄSCHER an folgenden Bauteilen gefunden (nach [LEOPOLD]):
- zweite Schicht in den Fundamenten der Mittelschiffsarkaden [ebd., 48]
- Ostwandfundament im nördlichen Querarm [ebd., 32]
- Fundamentecke nördlich der Nordostecke des Chores [ebd., 32]
- zwei westliche Kryptajoche und Arkade zum südlichen Querarm [ebd., 34, 59]
- Kapelle St. Nicolai in vinculis und Treppenraum [ebd., 42]
- Fundament südlich der Confessio [ebd., 59] (Konnte vom Autor leider weder bei LEOPOLD noch bei WÄSCHER identifiziert werden.)
- Spannfundament unter der Ostwand des heutigen Turmzwischenbaus [ebd., 56] (wird von LEOPOLD bezweifelt)
Es erhebt sich natürlich die Frage, wie WÄSCHER zu der Datierung "um 1000" für den gelben Mörtel kam?
Soweit vom Autor erkennbar, ordnete er den "gelben Mörtel" zwei seiner, von ihm (falsch) rekonstruierten Bauphasen zu und verband diese dann mit der Baunachricht von 997 und der Nachricht über die Weihe von 1021, nach Auffassung des Autors beides spätere Fälschungen.
WÄSCHERs Datierung "um 1000" ist somit auf einen Zirkelschluss seinerseits zurückzuführen.
Nachfolgend setzte er alle Bauteile, wo der "gelbe Mörtel" festgestellt wurde, der Zeit "um 1000" zu.
Noch schwerwiegender wirkte sich ein weiterer Fehler WÄSCHERs aus. Aus den unterschiedlichen Baumaterialien schloss er auf zeitlich separate Bauphasen, ohne in Erwägung zu ziehen, dass es Gründe geben könnte, ein anderes, z. B. billigeres Baumaterial am selben Bau einzusetzen.
Durch diese äußerst problematische Verfahrensweise entstand ein völlig falsches Bild der Baugeschichte. Leider haben LEOPOLD, aber auch VOIGTLÄNDER, diese Fehler WÄSCHERs im Wesentlichen kritiklos übernommen.
So schloss z. B. LEOPOLD aus den drei Schichten der Arkadenfundamente, darunter der "gelbe Mörtel" in der zweiten Schicht, auf drei verschiedene Kirchenbauten an derselben Stelle [LEOPOLD, 41] - natürlich ein fataler Fehlschluss.
Plausibler ist, dass man bei den vorbereitenden Baumaßnahmen generell so vorging, wie SCHEFTEL für die Münzenbergkirche aus Mauerwerksuntersuchungen festgestellt hat: "Dabei trug man zur Vorbereitung des Baugrundes zunächst die oberste, brüchige Sandsteinschicht ab und mauerte mit diesem Material die Grundmauern bis auf eine Höhe von ca. 60-80 cm auf." [SCHEFTEL 2006, 173f]
Vermutlich legte man bei Baubeginn die Grundmauern mit dem am Ort anfallenden Material grob an, danach, in einem folgenden Schritt, mauerte man diese weiter auf, wobei man auf preisgünstiges Liefermaterial eines örtlichen Lieferanten, z. B. gelber Sandstein und gelber Mörtel, zurückgriff, bis man dann die endgültige aufgehende Konstruktion aus dem Liefermaterial errichtete, das für den aufgehenden Bau vorgesehen war. Größere zeitliche Abstände zwischen den einzelnen Bauschritten sind dabei keinesfalls zwingend, drei verschiedene Kirchenbauten schon gleich gar nicht.
Verwendung fand der "gelbe Mörtel" offensichtlich für untergeordnete bzw. später zu verputzende Bauteile.
Der Autor geht davon aus, dass diese ortsnahe Baustoffquelle für den "gelben Mörtel" über einen gewissen Zeitraum zur Verfügung stand; die erste Verwendung etwas vor bzw. um die Mitte des 11. Jh., die späteste vielleicht Anfang des 12. Jh.
Bisherige Rekonstruktionen der
Baugeschichte
Seit der Veröffentlichung der Grabungsergebnisse haben sich zahlreiche namhafte Experten zur Rekonstruktion der frühen Baugeschichte dieser angeblich für die Ottonenzeit so wichtigen Kirche geäußert.
Nach Auffassung LEOPOLDs gelang es "ihren Verfassern ... jedoch nicht, die von Wäscher und Giesau mitgeteilten Beobachtungen mit der historischen Überlieferung so weit zur Deckung zu bringen, dass sich für das 10. und 11. Jahrhundert ein einigermaßen gesicherter Bauablauf ergab." [LEOPOLD, 14]
Zur Klärung der "Ungereimtheiten" beschäftigte sich LEOPOLD intensiv mit allen erreichbaren Unterlagen der Grabungen und führte "an einigen entscheidenden Stellen eine Nachprüfung der Befunde am Ort" durch [ebd., 14].
Im Ergebnis konnte er eine eigene Interpretation der Baugeschichte präsentieren, die nachfolgend in kurzer Form wiedergegeben wird (Die nachfolgenden Quellenangaben entsprechend [LEOPOLD]):
Bau Ia: Burgkirche König Heinrich I.
Kleine 3-schiffige Anlage, 12 m breit, 15 m lang, innen 10 m x 9,5 m. Das Mittelschiff hatte eine Breite von 4,5 m, die Seitenschiffe je 1,7 m. Die Stützen Pfeiler mit quadratischem Querschnitt. Das Mittelschiff mit Ostapsis. Im Westen möglicherweise sehr kleine Empore. Der Bau wahrscheinlich mit basilikalem Querschnitt. Die Kirche war dem hl. Petrus und dem hl. Servatius gewidmet. [15ff]
Westlich anschließend, entsprechend dem Verlauf des südlichen Steilhangs leicht abgewinkelt, ein 27,5 m langer Rechtecksaal, der so genannte "Stein-Erdbau", evtl. das Palatium der ersten Burg. Von diesem Reste der Süd- und Westwandfundamente (1,30 m bzw. 1,60 m dick) ergraben. Das Südwandfundament setzt an der Südwestecke des o. a. kleinen 3-schiffigen Baus an. Aufgrund der Fundamentdicke nimmt LEOPOLD einen massiven Wandaufbau darüber an. Im Bereich dieses Fundaments wurden großflächige Putzreste mit Abdruck von Binsengeflecht gefunden; nach LEOPOLD von einer ehemaligen Decke eines Raumes. Die Nordwand wurde nicht ergraben. (LEOPOLD sieht diese in Fortsetzung der Nordwand der o. a. kleinen 3-schiffigen Anlage.) Der Saal hatte keine eigene Ostwand, d. h. er wurde nachträglich an die 3-schiffige Anlage angebaut oder gleichzeitig mit ihr errichtet. Aufgrund von Pfostenlöchern geht er von einem Einbau in diesem Saal aus. [21f]
Datierung: "Nach den im Bereich des Quedlinburger Schlossbergs geborgenen Funden, unter denen bisher keine vor dem 10. Jahrhundert gefertigte mittelalterliche Ware entdeckt werden konnte, war dieser zwischen der römischen Kaiserzeit und dem 10. Jahrhundert offenbar nicht besiedelt. Die erste nachweisbare Anlage auf dem Berg wird also kaum vor dem 10. Jahrhundert entstanden sein. Sie war aber 922 sehr wahrscheinlich schon vorhanden, als der Ort "Quedlinburg" zum ersten Mal in den überlieferten Schriftquellen genannt wird." [15]
Bau Ib: Erweiterung der Burgkirche
Erweiterung des bestehenden Baus I durch westlichen Anbau eines gleich breiten, quadratischen Raumes, der den Bereich der heutigen Vierung einnahm. In dessen Mitte ein großes, aus Stuck hergestelltes Taufbecken eingetieft. Offensichtlich war der Anbau als Laienbereich vorgesehen. Vermutlich zugleich mit dem Anbau wurde die innere Unterteilung der alten, ursprünglich 3-schiffigen Anlage aufgehoben und mit dem Neubau zu einem großen Saalraum räumlich verbunden. Der alte, westlich anschließende Rechtecksaal wurde um die Anbaulänge verkürzt. [22]
Von den Wänden der Erweiterung waren nur Teile ihrer Fundamente erhalten.
Datierung: "Die kurze dreischiffige Petruskirche erwies sich offenbar schon bald nach ihrer Errichtung als zu klein." [22] "Mit ihm (dem geringen Platz vor dem Hauptaltar von 7 m x 4,5 m - der Verf.) hätten sich bei ihren Besuchen der Burg auch der König und seine Begleitung begnügen müssen. Dieser Zustand wird wahrscheinlich sehr bald eine Erweiterung des Raums notwendig gemacht haben, ..." [16] LEOPOLD vermutet, dass das Taufbecken für die Taufe von Heinrich I. drittem Sohn Heinrich angefertigt wurde, der 922 in Quedlinburg beim Osterfest getauft sein könnte (nach einer Hinweis von ALTHOFF). LEOPOLD spekuliert munter weiter, dass es wenig wahrscheinlich sei, dass damals noch die kleine dreischiffige Kirche aufrecht stand. Er datiert deswegen den Umbau vielleicht schon 919 oder sogar noch früher, spätestens um 922 [25].
Bau II: Stiftskirche der Königin Mathilde
Nach völligem Rückbau des Erweiterungsbaus (Bau Ib) Neubau der Vierung bei Wiederverwendung der Fundamente des Baus Ib. Im Bereich der Vierung je ein gleichlanger Annexbau im Norden und Süden.
Im Westen wurde ein Rechtecksaal als Langhaus angefügt. Damit entstand ein kreuzförmiger Grundriss. Das Langhaus war zur Vierung mit großem Bogen geöffnet. Der Fußboden im Langhaus lag zwei Stufen höher als der in der Vierung. In den Querarmen sieht LEOPOLD aufgrund der geringen Höhe des Mittelpfeilers von 3,30 m Emporen.
In der Westwand und den Mittelpfeilern der Vierung sind noch Reste dieses Baus vorhanden.
Die „Confessio“ wurde nachträglich eingebaut und war ursprünglich eine gewölbte Krypta. Die Krypta könnte schon zu Bau Ib gehört haben, ist möglicherweise aber auch jünger. Da der Stuck der Nische mit dem Sarg Mathildes jünger ist als der übrige Stuck, ist die Anlage vor 968 zu datieren. Die „Confessio“ wurde zwischen 999 und 1021 wieder abgebrochen.
Nicht einordnen konnte LEOPOLD den zweiten Reliquienschacht westlich des Hauptaltars (im Osten der Vierung). Die Anordnung eines zweiten Altars vor oder hinter dem Hochaltar sei selten. [39...
Inhaltsverzeichnis
- Über den Autor
- Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Fragwürdige Schriftquellen
- Die Stiftskirche St. Servatius
- Die Kirche St. Wiperti
- Die ehemalige Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg
- St. Servatius, St. Wiperti und St. Marien als Eigenkirchen
- Literaturverzeichnis
- Impressum