Zahlensystem der Induskultur und Deutungsversuch der Indusschrift
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Zahlensystem der Induskultur und Deutungsversuch der Indusschrift

  1. 84 Seiten
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Zahlensystem der Induskultur und Deutungsversuch der Indusschrift

Über dieses Buch

Ursprünglich wurden die Zahlzeichen der Induskultur mit kurzen und langen Strichen gebildet, es gab an den Rangschwellen einen langen Strich für 100 und ein zusammengesetztes Zeichen aus einem vertikalen und einem horizontalen Strich für 1000. Das Zahlensystem war centesimal. Irgendwann stieß man auf Schwierigkeiten, wenn die Zahlen mit größerer Anzahl von kurzen Strichen geschrieben werden sollten. Man führte ein eigenes Zeichen für 10 ein, und das centesimale Zahlensystem wandelte sich zu einem dezimalen System. Der Verfasser bemüht sich zu erkennen, inwieweit aufgrund der Befunde dieser Untersuchung eine Inschrift der Induskultur übersetzt werden kann.

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Information

Jahr
2017
ISBN drucken
9783744894012
eBook-ISBN:
9783744808606
Auflage
1
Thema
History

RÜCKBLICK

1931 veröffentlichte John Marshall den Bericht über die archäologischen Ausgrabungen in Mohenjo-daro, die in den Jahren 1922 und 1927 im Auftrage der damaligen Britisch-Indischen Regierung ausgeführt worden waren.1 Marshall äußerte seine Ansichten über die Zeichen auf den Siegeln und ging davon aus, dass es sich bei diesen um eine Schrift handelte. Nach seiner Meinung könnte man den Inhalt unter den damaligen Umständen lediglich mutmaßen, möglicherweise seien darauf die Namen der Eigentümer mit Rang und Titel angebracht. Was die Zahlzeichen anbelangt, wäre es zwar denkbar, dass die Anzahl der Objekte auf Behältern gekennzeichnet werden sollten. Dies erscheine jedoch nicht sehr logisch, denn es sei anzunehmen, dass die Menge der Objekte von Fall zu Fall sehr unterschiedlich gewesen sei. Es erhebe sich die Frage, wofür dauerhaft angelegte Siegel erforderlich wären.
Ein Zahlensystem in den Belegen lasse sich ebenfalls nicht erkennen: „…it should be observed that to extract a numeration-system from these writings seems impossible. Counting strokes, the only numbers found are 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, and 12, and even these occur in different sizes and arrangements of unknown significance. Nine, ten and eleven cannot be identified though there is a possibility that they are denoted by a different kind of signs; thirteen is, it may doubtfully be suggested… With so restricted a range of numerals, even admitting the possibility of others not identified, it is hard to believe that a complete numerical-system exits in these inscriptions... The general conclusion is that these collections of strokes, though obviously containing a certain number of units, are not here used in a numerical sense, but most probably with a phonetic value, which is perhaps derived from the native words expressing the respective numbers.” 2
In der 1934 erschienen Dissertation gelangte G. R. Hunter zu dem Ergebnis: Die Indusschrift war phonetisch und monosilbig und aus Ideogrammen und Piktogrammen hervorgegangen. Die Sprache der Induskultur gehörte nicht zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Hunter bezeichnete die Indusschrift als proto-indisch und teilte die Auffassung des Assyriologen Stephen H. Langdon, dass die spätere Brāhmī-Schrift der Indusschrift zu Grunde lag.3 Die unterschiedlich dargestellten langen und die kurzen Strichen der Indusschrift sind nicht nur Zahlzeichen, sondern haben auch andere Verwendungen. So sind z. B. ein kurzer Strich (
) und zwei kurze Striche (
) zwei Vokale. Möglicherweise sind die Bezeichnungen der Zahlzeichen 1 und 2 und der beiden Vokale gleichlautend (homonym). Hunter nannte zwei Merkmale, um zu erkennen, ob die Striche der Indusschrift Zahlzeichen oder Wörter oder Silben sein sollen: „To decide whether in a given text a numeral sign is to be read as a numeral or as a word or syllable that happens to be a homophone of that numeral we have two indicators: (a) the recurrence of a particular sign accompanied by several different numerical signs, (b) the recurrence of one numeral sign, and one only, a number of times with one and the same non-numeral sign. In the former case the numeral sign is to be read as numeral, in the latter as a homophone unconnected with any numeral except by the accident of phonetic identity. There will remain a number of cases where a given sign is found only once or twice with a numeral sign. These will remain for the present dubious”.4 Hunter ging davon aus, dass ein Zeichen für 10 nicht sicher sei.5
1938 veröffentlichte Alan S. C. Ross die Arbeit über „The ‚Numeral-Signs‘ of the Mohenjodaro Script“. Es ging ihm in erster Linie nicht um das Zahlensystem der Induskultur, sondern um die Art der Verwendung der Zahlzeichen mit Strichen in der Indusschrift, auch wenn er beiläufig auf das Zahlensystem einging. Außerdem beabsichtigte er die Frage zu klären, ob eine mit der Indussprache verwandte Sprache existiert und legte zu diesem Zweck zwei Hypothesen vor, von denen unten gleich die Rede sein wird.
Um die Charakteristika der Zahlzeichen zu erkennen, stellte Ross die Belege aus der Publikation von Marshall tabellarisch zusammen und bemerkte, dass es zwar denkbar wäre, dass Zahlzeichen der Indusschrift tatsächlich als Zahlzeichen verwendet worden waren, was er jedoch nicht für wahrscheinlich hielt: „Let us first consider the obvious possibility - that some or all of the numeral-signs actually signify the numbers indicated, i.e., that the numeral-signs are simple ideograms… if some of the numeral-signs are ideograms signifying the numbers indicated, the positions of the numeral-signs relative to the other signs of the script might be expected tobe, in many cases similar. On the ideogram-hypothesis we should expect that the same sign would often be found to the immediate left or right (according to the direction of the script and the position of the numeral with regard to the thing qualified in the language concerned) of different numerals-signs. Actually this is not the case… Under these circumstances the obvious hypothesis - that the numeral-signs are in general used as ideograms signifying accrual numbers - is not tenable.”6 Nach Ross bleiben noch zwei Hypothesen übrig: I. Zahlzeichen werden für homonyme Wörter verwendet. Die Schwierigkeit einer solchen Hypothese besteht allerdings darin, dass es kaum Sprachen gibt, in denen ein Homonym zu jedem Zahlzeichen vorkommt. II. Zahlzeichen sind Phoneme. Ross hielt diese Hypothese für wahrscheinlicher und ging davon aus, dass es sich dabei um die Silben handelte.
Das Zahlensystem der Induskultur setzte Ross als dezimal voraus. Er berief sich dabei auf A. S. Hemmy, der einige Objekte im Hinblick auf ihre Gewichte untersuchte und feststellte, dass das dabei verwendete Zahlensystem teils dezimal und teils binär sein müsste.7 Aus den Belegen der Indusschrift lasse sich allerdings das System nicht erkennen: „All that we should be entitled to conclude from the script itself on this point would be that the base of the chief numeration-system was greater than 8 and that it was not 11; for the next number to the base is usually a change-point… and, as we have shown, none of the numbers 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, are change-points; further 12 is not a change-point.”8 Mit dem Ausdruck „change-point“ ist die Rangschwelle eines Zahlensystems gemeint. Die 12 soll ein Sonderfall sein, über deren Ursprung Ross lediglich mutmaßen konnte. Er implizierte, dass neben dem Dezimalsystem auch ein anderes System vorhanden sein könnte.9 Es kö...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Vorwort zur 2. Auflage
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Rückblick
  5. Induszahlen nach Wells
  6. Zahlensystem der Induskultur
  7. Zahlzeichen auf Funden
  8. Zahlzeichen 10 und 12
  9. Offene Fragen
  10. Literatur
  11. Zusammenfassung
  12. Abstract
  13. Fortsetzung
  14. Induszeichen nach Farmer et al
  15. Verwendung der Induszahlen
  16. Darstellung und Bedeutung der Induszeichen
  17. Deutungsversuch der Indusschrift
  18. Induszeichen nach Priyanka
  19. Offene Frage
  20. Literatur (Ergänzung)
  21. Zusammenfassung
  22. Abstract
  23. Personenregister
  24. Sachregister
  25. Impressum