Die Erdgöttinnen
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Die Erdgöttinnen

Die Götter der Germanen - Band 23

  1. 212 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Erdgöttinnen

Die Götter der Germanen - Band 23

Über dieses Buch

Die ReiheDie achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeit der Menschen in ihr zu beschreiben.Das BuchDie Germanen hatten viele Erdgöttinnen: Jörd, Skadi, Rindr, Gefion, Hlodyn, Fiörgyn, Haudr, Herche, Gyma, Folde, Erce und Mona. Letztlich sind dies jedoch nur verschiedene Namen für dieselbe Göttin der Erde. Sie ist die Urmutter, die Allernährerin, die Jenseitsgöttin sowie die Wiederzeugungs-Geliebte und die Wiedergeburts-Mutter der Sonne.

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Information

I Die Erdgöttin in der germanischen Überlieferung

1. Jörd
Die Riesin Jörd ist die personifizierte Erde.

1. a) Der Name „Jörd“

Der Name „Jörd“ bedeutet „Erde“.
Aus diesem Namen bzw. Wort haben sich in mehreren Sprachen die Bezeichnungen für die Erde entwickelt:
Bezeichnungen für die Erde, die mit „Jörd“ verwandt sind
Bezeichnung für die „Erde“
Island Jörd
Faröer Jörd
Dänemark Jord
Schweden Jord
Norwegen Jord
England Altenglisch Eorde
Neuenglisch earth
Deutschland Erde

1. b) Lokasenna

In diesem Lied wird der Donnergott Thor mit „Jardar burr“, d.h. „Sohn der Erde“ umschrieben. Jörd ist folglich die Mutter des Thor.
Loki:
„Der Erde Sohn ist eingetreten:
Nun kannst Du knirschen, Thor;
Doch wenig wagst Du, wenn Du den Wolf bestehen sollst,
Der den Siegvater verschlingt.“

1. c) Skaldskaparmal

In den Kenningar-Listen in dem Skaldenkunst-Lehrbuch des Snorri Sturluson wird bestätigt, daß Thor der Sohn der Jörd ist:
„Wie soll man die Erde umschreiben?“ – „Folgendermaßen: Indem man sie
Fleisch des Ymir nennt (sie wurde aus dem Fleisch des Urriesen erschaffen)
und Mutter des Thor, (Thor ist Jörds Sohn)
Tochter des Onarr, (Onarr („Anderer“) ist Jörds Vater)
Odins Braut, (Thor ist der Sohn von Odin und Jörd)
Nebenfrau der Frigg (Frigg ist ebenfalls Odins Frau)
und der Rindr (Rindr ist wie Jörd die Geliebte des Odin)
und der Gunnlöd, (Gunnlöd ist wie Jörd die Geliebte des Odin)
Schwiegermutter der Sif, (Sif ist die Frau von Thor, dem Sohn der Jörd)
Flur (Fußboden (=Erde) unter der Luft („Sturm-Halle“))
und Boden der Sturm-Halle, (Erde unter dem Luftraum („Sturm-Halle“))
Meer der Tiere, (Jörd ist für die Tiere wie das Meer für die Fische)
Tochter der Nott, (Nott („Nacht“) ist Jörds Mutter)
Schwester von Audr (Audr ist die „Fülle“)
und Dag.“ (Dag ist der „Tag“)
Aus diesen Kenningarn ergibt sich die folgende Familie der Jörd:
Auf die Aufzählung dieser Erde-Kenningar folgen noch einige Beispiele für die Anwendung dieser Umschreibungen, die in den Versen jeweils fett gedruckt sind.
So sang Eyvindr Skaldenverderber:
„Nun liegt das leuchtende Gold verborgen
in dem Leib der Mutter
des Feindes der Riesen; das war der Rat
einer starken und Mächtigen Sippe.
Der „Feind der Riesen“ ist Thor. Die „Mutter des Thor“ ist Jörd. Der „Leib der Jörd“ ist der Erdboden. Das Gold ist der Grabschatz in einem Hügelgrab.
So wie Hallfredr Ärger-Skalde sang:
„Im Rat wurde beschlossen,
daß der Freund des Königs, weise im Rat,
das Land heiraten sollte, die einzige Tochter
des Onarr, die grün Bewaldete.“
Die „einzige Tochter des Onarr“ ist Jörd. Der „Freund des Königs“ ist ein angehender Fürst, der durch seine symbolisch-rituelle Ehe mit der Landesgöttin Jörd inthronisiert wird.
Und er sang weiterhin:
„Der tapfere Herr des Raben-Platzes
erhielt die breitgesichtige Braut des Odin,
das Land, das mit königlichem Rat
und Waffen zu ihm gelockt wurde.“
Der „Raben-Platz“ ist das Schlachtfeld. Der „Herr des Schlachtfeldes“ ist der siegreiche König. In seinen Besitz wurde das Land durch Rat und Waffengewalt „gelockt“.
Die „Braut des Odin“ ist Jörd. Die Erdoberfläche wird hier als ihr „breites Gesicht“ angesehen.
Auch Thjodolfr sang:
„Der Fürst, der Krieger-Frohe
in dem geruderten Bootsrumpf,
befestigte die Schiffe der Männer an dem Ende des Strandes,
am Kopf der Kiel-gepflügten See.“
Das „Ende des Strandes“ ist die Erde und somit Jörd. Der Strand wird auch als der „Kopf“ des Meeres, d.h. des Ägir oder der Ran angesehen.
So sang Hallfredr:
„Voller Abscheu, das Land entgleiten zu lassen
halte ich den herrlichen Speer-Fürsten:
Audrs Schwester ist dem glorreichen
Schatz-Spender unterworfen worden.“
„Audrs Schwester“ ist Jörd, d.h. das Land, das der Kriegsherr erobert hat, der sowohl kriegerisch („Speer-Fürst“) als auch freigiebig („Schatz-Spender“) ist.
So sang Thjodolfr:
„Fern stand diesmal der Speer-langsame Faulpelz
als der Schlacht-Flammen-Anfeuerer
die Nebenfrau der Rindr ergriff,
die keine Mitgift erhielt.“
Der zweite Teil dieser Strophe, die nicht im Skaldskaparmal enthalten ist, lautet:
„Es war dem Fürsten der Afrikaner
und seinen Leute nicht möglich,
das mit einer Hagel-Kette geschmückte
Mädchen des Onarr gegen ihn zu halten.“
Der „Schlacht-Flamme“ ist das Schwert. Der „Schwert-Anfeuerer“ ist manchmal der Schlachtengott Odin – hier ist jedoch der Anführer der Wikinger gemeint. Die „Nebenfrau der Rindr“ kann Jörd, Gunnlöd oder auch Frigg sein.
Der „Pfeil-langsamen Faulpelz“, d.h. der Mann, der offenbar nicht schnell mit seinen Waffen. d.h. nicht kriegerisch ist, ist ein afrikanischer Sarazenen-Anführer, gegen den die Wikinger kämpfen – dies ergibt sich erst durch den Rest des Gedichtes, das über eine Schlacht in der Nähe von Sizilien berichtet.
Das „Mädchen des Onarr“ ist Jörd. Der „Hagel“ sind die Speere und Pfeile der Wikinger, die diese auf die Afrikanischen Sarazenen geworfen bzw. geschossen haben. Dieser „Hagel“ bildet nun den „Halsschmuck“ des eroberten Landes.

1. d) Skaldskaparmal

Die Thor-Kenning „Sohn der Jörd“ ist sehr weit verbreitet gewesen:
„Welche Bilder sollte man benutzen, um den Namen des Thor zu umschreiben?“
„Diese: Man sollte ihn Sohn des Odin und der Jörd nennen, Vater des Magni und des Modi und der Thrudr, Mann der Sif … … … .
… … …
So sang Ölvir abgeschnitte-Nase-und-abgebissene-Ohren:
Der Umkreiser aller Länder
und Jörds Sohn suchten einander.“
Der „Umkreiser aller Länder“ ist die Riesenschlange Jörmungandr, die im Weltmeer liegt und ganz Midgard umgibt. „Jörds Sohn“ ist Thor. Die beschriebene Szene ist der Kampf zwischen Thor und Jörmungandr, der u.a. im Hymir-Lied, im Thor-Lied, in der Thorsdrapa und in der Ragnarsdrapa besungen wird.

1. e) Haustlöng

In diesem Lied finden sich noch ein weiteres Beispiel für die Thor-Kenning „Jörds Sohn“:
Auf dem Kreis kann man auch sehen,
O Mann des Höhlen-Feuers,
wie der Schrecken der Riesen
dem Hügel der Stein-Stadt einen Besuch abstattete.
Der wütende Sohn der Jörd
fuhr zu dem Spiel des Eisens
und der Weg des Mondes donnerte unter ihm.
Wut schwoll an Meilis Bruder.
Der „Kreis“ ist der Schild, den der Skalde Thjodolfr von Thorleif erhalten hat.
Das „Höhlen-Feuer“ ist das Gold. Der „Mann des Goldes“ ist der Fürst Thorleif, der dem Thjodolfr den Schild geschenkt hat, den dieser nun besingt.
Die sonst übliche Kenning für „Gold“ ist „Meeres-Feuer“ o.ä. Da die Skalden an die Stelle des Wortes „Wasser“ auch das Wort „Höhle“ setzen konnten, müssen die „tiefen Wasser“ und die „Höhle“ dieselbe mythologische Bedeutung gehabt haben: Sie waren beide Bilder für die Unterwelt. Die Göttin der Wasser-Unterwelt ist die Riesin-Göttin Ran und die Göttin der Höh...

Inhaltsverzeichnis

  1. Bücher von Harry Eilenstein
  2. Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. I. Die Erdgöttin in der germanischen Überlieferung
  5. II. Die Erdgöttin in der indogermanischen Überlieferung
  6. III. Die Erde in der jungsteinzeitlichen Überlieferung
  7. IV. Die Erde in der spät-altsteinzeitlichen Überlieferung
  8. V. Die Erde in der mittel-altsteinzeitlichen Überlieferung
  9. VI. Die Erde in der früh-altsteinzeitlichen Überlieferung
  10. VII. Die Biographie der Erdgöttin
  11. VIII. Traumreise zu der Erdgöttin
  12. IX. Die heutige Bedeutung der Erdgöttin
  13. X. Hymnen an die Erdgöttin
  14. Verzeichnis der Themen
  15. Impressum