Agrarproduktion und Agrarhandel von 1961 - 2011 mit Focus auf die Ressource Land
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Agrarproduktion und Agrarhandel von 1961 - 2011 mit Focus auf die Ressource Land

  1. 164 Seiten
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Agrarproduktion und Agrarhandel von 1961 - 2011 mit Focus auf die Ressource Land

Über dieses Buch

Das Buch gibt einen detaillierten weltweiten Überblick über die Verteilung der Landressourcen, die Entwicklung der Agrarproduktion und den internationalen Handel mit Agrargütern über den Zeitraum von 1961 bis 2011. Dabei nimmt es Bezug auf ökologische Konzepte und zeigt die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums und von geänderten Konsumgewohnheiten auf dem agrarischen Sektor. Insbesondere wird die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen durch den internationalen Handel mit Agrargütern berechnet und für den Zeitraum dargestellt.

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Information

1 Einleitung

Vor rund 12.000 Jahren hatte der moderne Mensch alle Kontinente - außer der Antarktis - besiedelt. Seit Jahrtausenden leben die Menschen von den Früchten der Natur. Die Nahrungsmittelproduktion war wie auch heute von der Produktivität und den Landressourcen abhängig. Bevölkerungswachstum wurde somit einerseits über die Steigerung der Produktivität durch Zucht und Verbesserung der Produktionsmethoden und andererseits durch die Nutzung größerer Flächen erreicht. Entscheidende Modifikationen der Produktionsmethoden in der Menschheitsgeschichte waren zweifellos der Übergang von Jäger- und Sammlergesellschaften zu Ackerbaugesellschaften und die Haltung von Haustieren. Dadurch konnten mehr Nahrungsmittel für eine wachsende Bevölkerung erzeugt werden.
Während das Auftauchen des Menschen als Jäger zu einem Artensterben führen konnte, war sein Einfluss auf die Flora und das Landschaftsbild begrenzt. Dies änderte sich mit dem Wandel zu Ackerbau- und Viehzuchtgesellschaften. Für neue Weideflächen und Ackerland wurden Wälder gerodet. Heute leben wir in einer Welt mit mehr als 7 Milliarden Menschen, 30 % bis 50 % der Landoberfläche wurde von Menschen umgeformt, das Klima wird durch menschliche Aktivitäten verändert, die Aussterberate von Pflanzen und Tierarten hat sich vervielfacht und Ressourcen wie fossile Energieträger werden innert weniger Generationen ausgebeutet. Auf Grund dieser Entwicklungen vertreten Wissenschaftler wie der Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und Eugene F. Stoermer die Meinung, dass die Erde in ein neues geologisches Zeitalter eingetreten ist: das Anthropozän, was darauf hinweist, dass der menschliche Einfluss zu einem entscheidenden Faktor für die langfristigen geologischen Prozesse geworden ist.1 Mit der zunehmenden Sichtbarkeit des menschlichen Einflusses auf die Natur drängte sich die Frage nach der Nachhaltigkeit von scheinbar unbegrenztem Wachstum im System Erde mit endlichen Ressourcen auf. Eckpfeiler dieser Entwicklung sind die Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen in Stockholm 1972 und die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992, die Veröffentlichung der Studie ‚The Limits to Growth‘ über die Zukunft der Weltwirtschaft im Jahr 1972 und die Veröffentlichungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Ein bedeutender Aspekt des menschlichen Einflusses auf unseren Planeten ist die Landwirtschaft, wird doch ein großer Teil der Erdoberfläche durch diese verändert, verschiedene biologische Systeme werden durch die Landwirtschaft beeinflusst. Sei dies der Artenreichtum eines Ökosystems, der Stickstoff- oder Phosphorkreislauf oder der Anteil von Aerosolen in der Atmosphäre. Die Landwirtschaft hat damit zwar negative Auswirkungen auf die Ökosysteme der Erde, ist andererseits eine Notwendigkeit unseres Daseins. Während die Landwirtschaft bisher als abstrakter Begriff behandelt wurde, können die Auswirkungen über Konsumgewohnheiten auf die Einwohner verschiedener Staaten und somit auf jeden einzelnen Menschen zugeordnet werden. An diesem Punkt setzt diese Arbeit an.
Ziele dieser Arbeit sind:
  1. Darstellung der Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011 mit Fokus auf die Ressource Land.
  2. Berechnung des Anspruchs verschiedener Staaten und damit ihrer Bevölkerung auf landwirtschaftliche Fläche unter Berücksichtigung jener Fläche, die virtuell über den Export und Import von Agrarprodukten gehandelt wird.

1.1 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit gliedert sich in drei Bereiche:
  1. Kurze Vorstellung von drei Konzepten, die den menschlichen Einfluss auf das Ökosystem Erde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit messen:
    • Ecological Footprint
    • HANPP
    • Concept of Planetary Boundaries
  2. Deskriptive Beschreibung der Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011 in folgenden Bereichen: Anbauflächen, angebaute Pflanzen, Produktionsmenge, Erträge, Handel mit Agrarprodukten.
  3. Berechnung eines Fußabdruckes auf Ackerland und Weideland für die einzelnen Staaten.

1.2 Definitionen

Ackerland: Der Begriff Ackerland bezieht sich in dieser Arbeit nicht alleine auf Flächen für einjährige Pflanzen, sondern auch auf solche, auf denen mehrjährige Pflanzen angebaut werden. Die FAO fasst diese Flächen in den beiden Kategorien Arable land und Permanent crops (land use database) zusammen.
Arable land: Arable land is the land under temporary agricultural crops (multiple-cropped areas are counted only once), temporary meadows for mowing or pasture, land under market and kitchen gardens and land temporarily fallow (less than five years). The abandoned land resulting from shifting cultivation is not included in this category. Data for “Arable land” are not meant to indicate the amount of land that is potentially cultivable.2
Permanent crops: Permanent crops is the land cultivated with long-term crops which do not have to be replanted for several years (such as cocoa and coffee); land under trees and shrubs producing flowers, such as roses and jasmine; and nurseries (except those for forest trees, which should be classified under "forest"). Permanent meadows and pastures are excluded from land under permanent crops3.

1 Vgl. Crutzen/Stoermer 2010, o. S.
2 FAO o.J.
3 FAO o.J.

2 Theoretische Grundlagen

In diesem Teil werden drei verschiedene Konzepte zur Messung des Einflusses der Menschheit auf das Ökosystem Erde vorgestellt.

2.1 Ecological Footprint

Das Konzept des ökologischen Fussabdrucks wurde in den frühen 1990er Jahren von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. Im Grunde ist dieser ein Buchhaltungssystem, das den Verbrauch der natürlichen Ressourcen durch die Menschen der biologischen Kapazität der Erde gegenüberstellt. Der Indikator (= der ökologische Fussabdruck) zeigt an, wie nachhaltig die Nutzung des Planeten durch die Menschheit ist. Dabei wird aber nicht nur die Produktionsfläche berücksichtigt, sondern auch jene Fläche, die für die Absorption von Abfällen benötigt wird.4 In der Berechnung des Verbrauches von natürlichen Ressourcen werden verschiedene Landtypen unterschieden:
Cropland: Ackerland ist das Land mit der höchsten biologischen Produktivität. In der Berechnung werden 164 verschiedene Pflanzen betrachtet. Nicht berücksichtigt wird, ob Anbaumethoden langfristig nachhaltig sind (Versorgung mit Wasser, Bodendegradation).
Grazing land: Die Menge des Angebots an Viehfutter von Grasflächen wird mit dem Bedarf verglichen. Der Fußabdruck kann aber nicht größer sein als die Biokapazität des Graslandes.
Forest for timber and fuelwood: In dieser Kategorie wird der Fußabdruck durch die Holznutzung berechnet. Die durchschnittliche weltweite Produktivität wird mit 1,81 m3 Holz je ha und Jahr angegeben, variiert aber nach Region.
Fishing ground: Hier wird der Fußabdruck durch die Nutzung von Meeresfrüchten berechnet. Dabei wird für verschiedene Fischarten die maximal nachhaltig nutzbare Menge abgeschätzt und mit der tatsächlichen Nutzung verglichen.
Built-up land: In dieser Kategorie wird alles Land zusammengefasst, das mit menschlicher Infrastruktur bedeckt ist. Es wird angenommen, dass dieses Land vorher Ackerland war. Ebenfalls in diesen Bereich fallen von Menschen geschaffene Seen (z. B. für die Stromerzeugung). Für diese Fläche wird allerdings nicht angenommen, dass sie vorher Ackerland war. Insgesamt wurde diese Kategorie im Jahr 2007 auf 167 Millionen ha Fläche geschätzt.
Forest for carbon dioxide uptake: In dieser Kategorie wird die Fläche berechnet, die nötig ist, um den Kohlendioxid-Ausstoß zu absorbieren. Das Kohlendioxid kann aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern, aber auch von einer veränderten Landnutzung, wie zum Beispiel der Abholzung von Wäldern, stammen. Von der gesamt ausgestoßenen CO2 Menge wird jene Menge, welche die Ozeane absorbieren, abgezogen. Für die restliche Menge wird in dieser Kategorie die benötigte Waldfläche zur Absorption berechnet.5
Von Hektar zu Global Hectares
In den verschiedenen Kategorien bestehen große Unterschiede in der Produktivität der einzelnen Hektar. So kann ein Hektar Ackerland je nach Standort eine enorme Spannweite in der Produktivität aufweisen. Das gleiche gilt aber auch zwischen den verschiedenen Landnutzungskategorien. Um die verschiedenen Hektar innerhalb der Kategorie, aber auch insgesamt vergleichbar zu machen, werden sie mit Ertragsfaktoren (yield factor) und Äquivalenzfaktoren normalisiert. Ein reales Hektar wird ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Abbildungsverzeichnis
  3. Tabellenverzeichnis
  4. 1. Einleitung
  5. 2. Theoretische Grundlagen
  6. 3. Entwicklung der Landwirtschaft von 1961 bis 2011
  7. 4. Agrarflächenbeanspruchung durch Handel
  8. 5. Resümee
  9. Literaturverzeichnis
  10. Anhang
  11. Impressum