Programmieren lernen für Kinder - Experten

Dirk Hardy, Barbara Hardy

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2016
• ISBN drucken: 9783741266447
• eBook-ISBN: 9783741268960
• Auflage: 1
• Thema: Informatik
• Thema: Informatik Allgemein

Programmieren macht Spass! Manchmal ist es auch schwierig und funktioniert nicht so gut, wie man es erwartet. Aber mit Kreativität, Logik und viel Beharrlichkeit kann man den Computer dazu bringen, Probleme zu lösen und sogar etwas Neues zu erschaffen. Für dieses Buch wurde eine "neue Programmiersprache" entwickelt, die nur aus wenigen deutschen Schlüsselwörtern besteht. Um mit dieser Sprache programmieren zu können, wurde eine eigene kleine Entwicklungsumgebung geschaffen, mit der die Kinder sehr schnell zu den ersten Programmierresultaten kommen. Diese Entwicklungsumgebung wird als ProLern, für "Programmieren lernen", bezeichnet. Sie ist neben allen Beispielen und Lösungen auf der Internet-Seite von ProLern zu finden. Wie bei allem, mit dem man beginnt, ist es auch beim Programmieren empfehlenswert, erst einmal die Grundlagen zu erlernen. Dafür wurden die Bände "Programmieren lernen für Kinder - Einsteiger" und "Programmieren lernen für Kinder - Fortgeschrittene" geschrieben. Wer diese Grundlagen bereits beherrscht, ist bereit für den Band "Programmieren lernen für Kinder - Experten". Hier geht es um die hohe Kunst der Fensterprogrammierung und das Verarbeiten von Ereignissen. Mithilfe der einfachen Befehle von ProLern werden in Rekordzeit echte Windows-Anwendungen auf den Bildschirm gezaubert - die Möglichkeiten sind grenzenlos!Dieser vorliegende Band ist für Experten entworfen worden und umfasst Profi-Unterprogramme, Fensterprogramme sowie Werkzeuge, um in ein Fenster zu zeichnen.

Kapitel 1

Unterprogramme für Profis

Bevor die Programmierung von Fenstern startet, müssen die Kenntnisse über Unterprogramme aus dem zweiten Band „Programmieren lernen für Kinder -Fortgeschrittene“ noch vertieft werden. Dazu werden spezielle Unterprogramme, die Funktionen, vorgestellt. Weiterhin gibt es noch eine wichtige Ergänzung zu den Übergabe-Platzhaltern von Unterprogrammen. Aber nun viel Erfolg bei den kommenden spannenden Themen!

1.1 Felder an Unterprogramme übergeben

Die Übergabe von Werten an ein Unterprogramm beschränkte sich bislang auf Zahlen und Worte (bzw. Texte). Das hat auch einen guten Grund, denn es gibt einen sehr wichtigen Unterschied in der Übergabe von Feldern und von einfachen ZAHL- oder WORT-Platzhaltern. Diesen Unterschied betrachten wir am besten anhand eines kleinen Beispiels:

BEMERKUNG: *************************

BEMERKUNG: Programmbeispiel:

BEMERKUNG: Felder an Unterprogramme übergeben

BEMERKUNG: *************************

UNTERPROGRAMM Felderübergabe(ZAHLFELD werte)

RECHNEN werte[0] = 20

RECHNEN werte[1] = 10

ENDE

START

ZAHLFELD zahlen[2]

RECHNEN zahlen[0] = 10

RECHNEN zahlen[1] = 20

AUSGABE "Vor dem Aufruf:"

AUSGABE zahlen[0]

AUSGABE zahlen[1]

RECHNEN Felderübergabe(zahlen)

AUSGABE "Nach dem Aufruf:"

AUSGABE zahlen[0]

AUSGABE zahlen[1]

STOPP

Nach dem Starten erscheint die folgende Bildschirmausgabe:

Es ist erkennbar, dass die Feldelemente vor dem Aufruf des Unterprogramms einen anderen Wert haben, als nach dem Aufruf. Es wurden also nicht die Werte des Feldes an das Unterprogramm übergeben, sondern anscheinend eine Art Verbindung zu dem Zahlenfeld im Hauptprogramm übertragen. In dem Unterprogramm hat der Übergabe-Platzhalter für das Feld also eine andere Bedeutung, als es aus vorhergehenden Kapiteln bekannt ist. Der Übergabe-Platzhalter ist so etwas wie ein zweiter Name für den Feld-Platzhalter aus dem Hauptprogramm. Wenn nun in dem Unterprogramm ein Feldwert geändert wird, so ist es eigentlich eine Änderung des Feldwertes aus dem Hauptprogramm. Die folgende Abbildung soll das noch einmal verdeutlichen:

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum es bei der Übergabe von Feldern völlig anders läuft, als bei der Übergabe der einfachen Platzhalter? Das hat damit zu tun, dass ein Feld ja beliebig groß sein kann (mehr als 1 Millionen Elemente beispielsweise). Wenn nun alle Werte des Feldes bei einer Übergabe an das Unterprogramm in den Speicher kopiert werden müssten, dann hätte der Computer sehr viel zu tun und der Speicher würde auch sehr belastet. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nur den Namen des Feldes und nicht die Werte zu übergeben.

Der Unterprogramm-Platzhalter ist dann eine Art zweiter Name für das Feld aus dem Hauptprogramm – jede Veränderung des Feldes im Unterprogramm wirkt sich nun direkt auf das Feld aus dem Hauptprogramm aus.

In der Programmierfachsprache spricht man bei einer solchen Felderübergabe von einem Referenzaufruf. Eine Referenz heißt so viel wie ein zweiter Name für einen Platzhalter. Die Aufrufe mit den einfachen ZAHL- oder WORT-Platzhaltern werden dagegen Wertaufruf genannt, weil die Werte und nicht die Namen an das Unterprogramm übergeben werden.

1.2 Unterprogramme geben etwas zurück

Der Aufruf eines Unterprogramms ist bislang etwas einseitig. Das Hauptprogramm oder das aufrufende Unterprogramm übergeben Werte oder Namen (Referenzen) an das Unterprogramm, aber erhalten nichts zurück. Man könnte fast meinen, dass ein Unterprogramm „undankbar“ ist. Das soll sich aber nun ändern. Dazu betrachten wir zuerst ein kleines Beispiel:

BEMERKUNG: *************************

BEMERKUNG: Programmbeispiel: Eine

BEMERKUNG: Funktion schreiben

BEMERKUNG: *************************

FUNKTION ZAHL Zurückgeben(ZAHL x)

RECHNEN x = x + 10

RUECKGABE x

ENDE

START

ZAHL y

RECHNEN y = Zurückgeben(10)

AUSGABE y

STOPP

Nach dem Starten erscheint folgende Bildschirmausgabe:

An dem Programm ist erkennbar, dass sich einiges geändert hat. Zuerst einmal heißt das Unterprogramm nicht mehr UNTERPROGRAMM, sondern FUNKTION. Dann steht nach dem FUNKTION-Befehl ein ZAHL-Befehl und in dem Unterprogramm wird noch ein RUECKGABE-Befehl eingesetzt. Das sind einige Neuigkeiten, die nun Schritt für Schritt betrachtet werden müssen:

• Die Unterprogramme, die etwas zurückgeben können, werden Funktionen genannt. Der Begriff Funktion sollte dir aus vielen Bereichen bekannt vorkommen. Unter einer Funktion versteht man im täglichen Leben oftmals, dass eine bestimmte Aufgabe erledigt wird. Beispielsweise hat eine Lehrerin oder ein Lehrer die Funktion (A...

Inhaltsverzeichnis

• Herausgeber
• Vorwort
• Zur Benutzung des Buches
• Inhaltsverzeichnis
• Kapitel 1: Unterprogramme für Profis
• Kapitel 2: Das erste Fenster
• Kapitel 3: Fenstermalerei
• Kapitel 4: Fensterelemente
• Index
• Impressum