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Wo sich Huhn und Schwein Guten Tag sagen
Nachrichten vom Hof VI - Solidarische Landwirtschaft auf Hof Pente
- 128 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Wo sich Huhn und Schwein Guten Tag sagen
Nachrichten vom Hof VI - Solidarische Landwirtschaft auf Hof Pente
Über dieses Buch
Noch nie, so scheint es, gab es so großes öffentliches Interesse an einer Form von Landwirtschaft, welche die natürlichen Lebensgrundlagen schützt, mit Tieren wesensgemäß umgeht und gesunde, pestizidfreie Lebensmittel erzeugt. Jetzt, wo es zu einer Wende schon fast zu spät ist, wird immer deutlicher, in welche Sackgasse sich die industrialisierte Landwirtschaft begeben und wie weit sie sich von den Vorstellungen und Erwartungen der meisten Verbraucher entfernt hat.
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Information
MEDIENSPIEGEL 2017 HOF PENTE
LERNORT ZUKUNFT ∼ SOLIDARISCH LANDWIRTSCHAFTEN
Erziehungskunst, Oktober 2017
Von Tobias Hartkemeyer

Landwirtschaft ist der Bereich, in dem der Mensch direkt Verantwortung für die Erde, die Pflanzen, die Tiere und sich selbst übernimmt. Hier wird das Lebendige durch die Arbeit, durch die Tätigkeit des Menschen gestaltet und für immer verändert. Aber wohin verändert es sich, oder besser: Wohin wollen wir es verändern?
Pro Tag schließen in Deutschland über 30 landwirtschaftliche Betriebe. Dieser langanhaltende Trend hat bald ein Ende, denn schon in 15 Jahren wird es bei dieser Entwicklung keine Betriebe mehr geben, die noch schließen könnten. Landwirtschaft wird es dann zwar noch geben, nur sie wird etwas vollkommen anderes sein, sie wird kaum noch von Bauern gemacht, sondern vor allem von teuren Robotern, die den großen Kapitalanhäufungen gehören. Google, Monsanto und John Deere haben sich hierzu schon zusammengeschlossen. Was geht da vor sich? Mit welchen Ideen und inneren Bildern wird dieser Prozess Realität, ein Prozess, der die Schöpfung gewaltig verändern wird?
Welche Rolle spielt dann die Arbeit und was bedeutet das »Tätigsein« des Menschen in der Welt? Welche Alternativen gibt es?
Fruchtbarkeit fördern statt Sterilität züchten
Seit Jahrtausenden haben die Menschen Pflanzen und Tiere gezüchtet und waren dabei von der Frage geleitet, wie Gesundheit und Fruchtbarkeit gefördert werden können. Seit einigen Jahren haben sich diese handlungsleitenden Bilder vollkommen geändert und teilweise in ihr Gegenteil verkehrt. Nicht mehr die Frage nach der Förderung des lebendigen Prinzips der Fruchtbarkeit ist entscheidend, erstrebenswert ist vielmehr die Beherrschung der Unfruchtbarkeit. Denn die konventionelle Züchtung orientiert sich nicht primär an den Naturgesetzen, sondern an den von Menschen gemachten Spielregeln der Marktwirtschaft. Marktwirtschaftlich scheint es rationaler, dem Bauern möglichst jedes Jahr wieder Saatgut zu verkaufen. Das geht aber am besten, wenn das einmal verkaufte Saatgut nach der Ernte unfruchtbar ist, dann muss es auch neu gekauft werden. CMS-Saatgut (CMS = zytoplasmatische männliche Sterilität) ist eine solche Züchtung, die sich rasant verbreitet und auch im Biobereich samenfeste Gemüsesorten vernichtet (nur Demeter hat das CMS-Saatgut verboten). Ist es nicht krankhaft, dass bewusst Unfruchtbarkeit gezüchtet wird? Solches Denken und eine solche Praxis zu kritisieren ist schwer, denn sie macht betriebswirtschaftlich Sinn und auch keinen Halt vor dem Ökolandbau, denn er spielt nach den gleichen marktwirtschaftlichen Spielregeln. Da stellt sich nur die Frage: »Machen die von uns erdachten Spielregeln dieser Betriebswirtschaft noch Sinn?«
Niemand arbeitet für sich, sondern für die Anderen
Was passiert, wenn ich in der Welt nach bestimmten Spielregeln tätig bin? Wenn ich arbeite, werde ich meist nach vereinbarten Spielregeln bezahlt. Ich erhalte einen Gegenwert, durch den ich mit anderen Menschen in Austausch treten kann. Ich bringe mich mit meinen Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. Ich arbeite damit letztlich für andere. Die Spielregeln des Wirtschaftens sind dafür da, den Austausch zu ermöglichen. Da ich letzten Endes vor allem für andere arbeite, kommt es darauf an, dass ich auch ein Bewusstsein entwickeln kann für die Bedürfnisse des anderen. Doch letztlich arbeite ich nicht nur für andere Menschen, sondern auch für andere Mitgeschöpfe, für den Boden, die Pflanzen und die Tiere. Wenn ich aber noch nicht einmal die Bedürfnisse meiner Mitmenschen wahrnehmen kann, wie kann ich mich auch noch für die anderen Lebensbereiche sensibilisieren?
Man kann Lebensmittel nicht kaufen
Die Entwicklung eines solidarischen, geschwisterlichen Wirtschaftens bedarf neuer Lernorte. Die solidarische Landwirtschaft ist ein solcher Lernort. Hier können Lebensmittel nicht mehr gekauft werden. Sie werden gemeinsam ermöglicht. In der solidarischen Landwirtschaft wird der Mitgliedergemeinschaft jährlich der benötigte Aufwand für den Erhalt der Vielfalt aufgezeigt und damit werden auch die durchschnittlichen Kosten für einen Ernteanteil dargestellt. Jedes Mitglied überlegt, wieviel Anteile er für sich und seine Familie braucht und wieviel er dafür geben kann. Dann wird verdeckt errechnet, ob das Budget gedeckt ist oder ob es der Modifikation bedarf. Ist das Budget abgesegnet, erhält jedes Mitglied seinen wöchentlichen Anteil an der Ernte. Rechtlich werden alle gleichbehandelt, egal wieviel jeder für seinen Anteil bezahlt. Die Lebendigkeit der Beziehung zwischen Hofgemeinschaft und Mitgliedern fördert eine Wahrnehmung der Bedürfnisse der Landwirtschaft und der Möglichkeiten der einzelnen Mitglieder. Mitgliedern steht es frei, darüber hinaus den Hof durch verschiedenste Tätigkeiten zu fördern. So gibt es immer auch Menschen, die sich durch ihre Arbeit einbringen, weil sie es wollen und nicht, weil sie es müssen oder dafür bezahlt werden.
Es gibt aber auch Menschen, die weder durch Geld, noch durch Zeit eine vergleichbare Unterstützung für den Hof leisten können wie andere (zum Beispiel Alleinerziehende). Daher ist der Geldbeitrag individuell und die mögliche Hilfe davon unabhängig. Ein solcher Lernort bildet die Grundlage für ein solidarisches Wirtschaften, das neben der Achtsamkeit füreinander auch die Erde und die Pflanzen und Tiere miteinschließt.
Steiners Anregungen sind heute aktueller denn je
Können auch Kinder hier lernen oder müssen sie in einem Klassenzimmer im Takt des Stundenplans belehrt werden? Was könnten Kinder hier lernen und was brauchen sie später im Leben? Wie können sie Spielregeln für ihr späteres Leben entwickeln, die fruchtbar auf ihr Lebensumfeld wirken? Rudolf Steiner entwickelte vor fast 100 Jahren die Grundlage der Waldorfpädagogik und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Er stellte auch in der Beschreibung der Sozialen Dreigliederung wesentliche Aspekte für die fruchtbare Entwicklung des sozialen Miteinanders dar. Sie beinhaltet die Solidarität im Wirtschaften, der Gleichheit im Rechtsleben und der Freiheit im kulturellen und geistigen Leben. Wie können sich diese drei Impulse noch stärker durchdringen und befruchten?
Solidarische Landwirtschaft bietet einen lebenspraktischen Begegnungsraum und einen Lernort, an dem erwachsene Menschen neue, handlungsorientierte Wege zu mehr Nachhaltigkeit entwickeln können. Das gemeinsame solidarische Wirtschaften, der Umgang mit den Ressourcen und der Umgang miteinander sind zentrale Themen. Notwendig sind Erwachsene, die sich um ihre Nachhaltigkeit bemühen und diesen Umgang mit den Ressourcen an die nächste Generation täglich vermitteln.
Die solidarische Landwirtschaft steht dem Impuls der Sozialen Dreigliederung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise nahe, da sie soziale Komponenten mit einbezieht. Doch wie kann der pädagogische Impuls, das heißt die schulische Bildung, in der Landwirtschaft verwirklicht werden?
Schulfächer sollten abgeschafft werden
In Finnland werden gerade die Schulfächer abgeschafft. Gelernt wird in Zukunft in Projekten. Könnte man auch noch einen Schritt weitergehen und die Lernanlässe direkt aus dem echten Leben nehmen? Das Beziehungsfeld der solidarischen Landwirtschaft bietet hierzu viele Möglichkeiten. Anhand von konkreten Projekten stellen sich viele grundsätzliche Fragen und Aufgaben, Gesamtzusammenhänge darzustellen und zu vermitteln. Erde, Pflanzen, Tiere und Menschen – Natur und Kultur – wirken produktiv zusammen. Die Landwirtschaft ist ein Begegnungsraum und Aktionsforschungsfeld für Kinder und Erwachsene, ein Lernort, an dem Zukunft entwickelt wird. Gemeinsam gilt es hier, täglich neue, echte Aufgaben zu lösen.
In diesem offenen Begegnungsraum können Erwachsene vor allem als Vorbilder und Begleiter erlebt werden. Neben ihnen können die Kinder spielerisch ihren individuellen Weg zum Tätigsein in der Welt erproben. Das Lernen ist Teil dieses Spiels. Die Grundlage dieses Lernortes bildet die gemeinsame Kultivierung der Erde, der Pflanzen, der Tiere und der Gemeinschaft.
In dieser Gemeinschaft kann sich eine tiefe Wertschätzung für Lebensmittel und Natur entwickeln. Kinder lernen durch eigene Erfahrung, wie anstrengend es ist, Nahrungsmittel zu produzieren – eine Erfahrung, die man so nicht in Schulbüchern vermitteln kann. Der bäuerliche Arbeitsbereich ist hervorragend geeignet, die Tiefe der Lebenszusammenhänge durch Tätigkeiten erfahrbar zu machen. Hier können die Impulse zum Lernen für alle Lebensbereiche aus der Praxis kommen und Teil eines lebendigen Prozesses sein. Wie Boden, Pflanzen und Tiere zusammenhängen und von Wetter und Klima beeinflusst werden, wird hier deutlich und trägt dazu bei, dass Kinder und Erwachsene ein lebensnahes Verständnis für den Umgang mit den Ressourcen entwickeln. Die Verbindung von Sozialer Dreigliederung, Waldorfpädagogik und biologisch-dynamischer Landwirtschaft ist ein Plädoyer für das Lebendige. Sie ist ein Versuch, mehr Orte zu schaffen, an denen der Mensch das Lebendige gestaltet. Es geht darum, die Erde ins Zentrum der Kultur und der Bildung zu rücken, also Orte zu gestalten, an denen die Beziehung zur Natur mit allen Sinnen erfahrbar ist. Darin liegt die Chance, innere Bilder und Fähigkeiten für die Entwicklung von Fruchtbarkeit in die Zukunft zu tragen.
Auf dem Hof Pente wird in diese Richtung gearbeitet. Lehrer, Schüler, Eltern und Landwirte sind beteiligt. Viel Erfahrung mit Schülern, Schulklassen, Auszubildenden und einem eigenen Kindergarten wurde gesammelt und bildet die Grundlage für die Gründung der Freien Hofschule Pente.
Zum Autor: Dr. Tobias Hartkemeyer ist Landwirt, Lehrer, Aktionsforscher; Mitbegründer des »CSA Hofs Pente« und der Arbeitsgemeinschaft »Handlungspädagogik«.
CSA-HOF PENTE STELLT NEU GEGRÜNDETE STIFTUNG VOR, NOZ 05.06.2017

Präsentierten die neue Stiftung: Der Vorstand mit (v. l.): Kai Brickwedde, Ingo Wiehenkämper und Julia Hartkemeyer sowie das Kuratorium bestehend aus Hans Stallkamp, Dietrich Hoffmann, Julia Essel, Tobias Hartkemeyer und Johannes Hartkemeyer. Es fehlt Johannes Stallkamp. Foto: CSA-Hof
Pente. Auf dem CSA-Hof wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung die neu gegründete „Gemeinschaftsstiftung Hof Pente“ von Vorstand und Kuratorium vorgestellt.
Der Unternehmer Ingo Wiehenkämper – Mitglied des Stiftungsvorstands – stellte die neu gegründete „Gemeinschaftsstiftung Hof Pente“ vor. „Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist für uns ein wichtiges Thema. Dabei geht es uns vor allem um die direkte Verknüpfung mit der Praxis. Gesunde Lebensmittel, solidarische Landwirtschaft und Artenvielfalt sind wichtige Themen, die wir mit unserer Stiftung auf dem CSA-Hof Pente fördern wollen“, so Wiehenkämper. Er sei froh, sich auf diese Weise für das Gemeinwohl einsetzen zu können und ein Projekt zu unterstützen, das auch international zunehmende Beachtung fände. Julia Hartkemeyer aus dem Vorstand der Stiftung betonte: „Die gesamte Gesellschaft hat eine Mitverantwortung für die Erzeugung gesunder Lebensmittel; damit kann man die Bauern nicht allein lassen. In der Umsetzung braucht es dafür geeignete Instrumente, wie zum Beispiel eine Stiftung.“ Die Stiftung soll helfen, Landwirtschaft auch als Lebenslernort weiter zu entwickeln.
Hans Stallkamp, Mitglied des Stiftungskuratoriums, erläuterte: „Als ehemaliger Landwirt ist es mir wichtig, dass landwirtschaftliche Flächen einem gemeinwohlorientierten Zweck zukommen. Boden wird leider immer mehr zum Spekulations- und Anlageobjekt und Bauern immer mehr zum Spielball internationaler Kapitalmärkte. Wir zeigen, dass es auch anders geht.“ Die Landwirtschaft müsse wieder aus der Kritik herauskommen, indem sie selbst zur Förderin der Artenvielfalt würde. Denn allein der Bestand von Rebhühnern sei in den letzten Jahren um 94 % zurückgegangen.
Zum Start wurde sowohl Geld als auch Land in die Stiftung eingebracht. Damit wurde nun ein Instrument geschaffen, mit dem die gemeinnützigen Zwecke umgesetzt werden können. Neue Stifter sind weiterhin willkommen. So kann sich die Gesellschaft aus der passiven Rolle des Beobachters befreien und sich konkret einsetzen, Flächen langfristig für eine ökologische Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen. Auch soll erfahrbar werden, dass Landwirtschaft viele Mehrwerte für Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen schaffen kann.
Bramscher Nachrichten 18.05.2017
ARBEITSPFERDE FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT
CSA-Hof Pente setzt auf Pferde als Nutztiere

Zugpferdefreunde auf dem CSA Hof mit Arbeitspferden im Einsatz mit Grubber und Häufelpflug in den Frühkartoffeln. Foto: Hartkemeyer
Pente. Pferdearbeit in der Landwirtschaft? Zugpferdefreunde aus der Region haben sich auf dem CSA-Hof in Pente getroffen und haben auf einem Gemüseacker den Einsatz der Arbeitspferde erprobt.
Pferdearbeit in der Landwirtschaft mutet in der heutigen schnelllebigen Zeit etwas altmodisch, bestenfalls romantisch an. Erstaunlich aber ist, dass in den USA aktuell der Anteil der Flächen zunimmt, die mit Pferden bearbeitet werden. Zudem werden dort wieder vermehrt moderne Pferdegeräte entwickelt. Zu diesem Thema findet in den USA Ende Juni eine große Ausstellung statt.
Die hiesige Debatte um Umweltfreundlichkeit und Krisensicherheit der Landwirtschaft hat offenbar auch bei uns zu einer neuen Betrachtung geführt, heißt es in einer Pressemitteilung des CSA-Hofs. Zugpferdeinteressierte aus der Region trafen sich daher auf dem CSA-Hof Pente und haben auf einem Gemüseacker den Einsatz der Arbeitspferde erprobt. Die Vorteile liegen auf der Hand: kein Lärm, keine Abgase, kein tropfendes Öl stört die Natur. Der Bodendruck ist durch die leichtgängigen Geräte zu vernachlässigen. „Man kann viel früher mit der Beikrautregulierung beginnen, weil hier kein Reifendruck bei feuchtem Acker das Bodenleben zerstört“, so Gärtner Jürgen Wolter vom CSA Hof. Nebenbei ist diese Arbeit krisenfest und CO2-neutral, da sie weder vom Erdölimport noch vom Stromnetz abhängig ist.
Die Pferde können selbst gezüchtet und die Arbeitsgeräte selbst entwickelt und repariert werden. Pferdearbeit fördere die körperliche Ertüchtigung, meint Tobias Hartkemeyer: „Mittlerweile wird der Umgang mit Pferden auch im gehobenen Managementtraining eingesetzt. Pferde lügen nicht, sie geben ein klares Feedback und testen die Führungsqualitäten“. Die Pferdearbeit soll allerdings auf Hof Pente vorerst nur in den Gewächshäusern und im Gemüseacker eingesetzt werden, wo es auf höchste Bodenqualität und schonende Bearbeitung ankommt. Auch Rosalind Kühnert-Hall ist zufrieden. „Es macht einfach Freude, mit den Tieren sinnvoll und praktisch zu arbeiten“.
PRODUZENTEN VS. KONSUMENTEN
Ausgeglichenes Verhältnis sichert Artenvielfalt auf dem CSA Hof Pente
von Rolf Hammerschmidt
Nehmen wir den KOSMOSnaturführer „Pareys Buch der Insekten“ von Michael Chinery beim Wort, dann sollen derzeit weltweit bereits ca. 1 Million Insektenarten beschrieben und benannt sein, viele aber noch ihrer Entdeckung harren. Diesem gewaltigen, fast unglaublich anmutenden Mengengerüst gegenüber ist eine angemessene Beachtung zu schenken das mindeste. Diese Vielfalt steht im Wesentlichen den Nahr...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Januar 2017
- Februar 2017
- März 2017
- April 2017
- Mai 2017
- Juni 2017
- Juli 2017
- August 2017
- September 2017
- Oktober 2017
- November 2017
- Dezember 2017
- Medienspiegel 2017 Hof Pente
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