
- 220 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Überall dort, wo Menschen die Adventszeit und das Weihnachtsfest erleben, geschehen schon immer seltsame, besinnliche oder heitere Dinge.Die Mitglieder des Autorenclub Donau-Ries erzählen in Kurzgeschichten und Gedichten, wie sie diese Zeit erlebt haben und erleben.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Schwarz und Weiß
Günter Schäfer
Es war kurz vor Weihnachten. Emmili lief die Einkaufsstraße entlang. Sie hatte sich sehr warm eingepackt in Mantel und Stiefel, dazu trug sie Handschuhe und eine gestreifte Wollmütze. Ihr rotblonder Haarschopf war kaum zu erkennen, so tief hatte sie sich die Mütze ins Gesicht gezogen. Ein eisig kalter Wind blies ihr um die Nase.
„Nicht mehr lange, dann wird es Schnee geben“, dachte sie sich. Eigentlich hatte sie ja gerade in der Weihnachtszeit eine ganze Menge zu tun. Aber im Moment sah es fast so aus, als würde es überhaupt kein Sorgenkind geben.
„Emmili“, sagte sie zu sich selbst, „sei doch zufrieden, wenn es so ist!“ Doch irgendwie passte ihr das Ganze doch nicht so recht. Denn wer Emmili kannte, der wusste auch, dass es sozusagen ihre Aufgabe war, vor allem Kindern bei ihren Sorgen, Ängsten und Problemen zu helfen. Und einfach nur herumzusitzen oder spazieren zu gehen lag ihr nun einmal ganz und gar nicht. Sie blieb vor dem festlich dekorierten Schaufenster eines Geschäftes stehen.
Allerlei Spielsachen waren dort zu sehen. Wenn man so davor stand, konnte man sich im ersten Moment für gar nichts entscheiden, so groß war das Angebot. Sogar auf den Gedanken Weihnachtsmann zu spielen war Emmili schon gekommen. Ihr fiel dabei allerdings ein, dass sie dafür doch ein wenig zu klein geraten war. Sie konnte zwar mit Hilfe ihrer Gedanken so manches fertigbringen, aber Zauberei? Nein, das ging nun doch nicht. Sie war wütend vor Langeweile. So kannte sich Emmili selbst gar nicht.
„Wenn ich nicht gleich jemanden finde, dem es schlecht geht, dann friere ich hier noch fest“, schimpfte sie vor sich hin. Dabei stampfte sie abwechselnd von einem Bein auf das andere. Es war inzwischen aber auch wirklich unangenehm kalt geworden.
„Fehlt dir etwas, meine Kleine?“, vernahm sie plötzlich eine Frauenstimme neben sich.
Emmili zuckte zusammen, als hätte man ihr einen Eimer kaltes Wasser in den Kragen geschüttet. Sie drehte sich zur Seite. Sie war so sehr in Gedanken gewesen, dass sie die beiden Frauen gar nicht bemerkt hatte. Sie standen direkt neben ihr und unterhielten sich nun über Emmili.
„Vielleicht hat sie sich ja verlaufen und nun findet sie ihre Eltern nicht mehr“, meinte die eine. „Oder sie hat gar keine mehr“, gab die andere zurück. „Dann sollten wir das arme Ding aber schleunigst zur Polizei bringen, oder noch besser ins Waisenhaus. Das wäre doch genau der richtige Platz für sie. Gerade jetzt so kurz vor Weihnachten.“
Emmili hatte auf einmal eine Idee. „Könnten sie mir vielleicht sagen, wo sich das Waisenhaus befindet? Ich bin nämlich gerade auf dem Weg dorthin.“ Ihr war bei dem Gespräch der beiden Frauen etwas eingefallen. Wenn es irgendwo ein Kind gab, das Kummer hatte, dann ganz bestimmt in einem Waisenhaus. Sie bekam den Weg erklärt, es schien gar nicht weit zu sein.
Also nichts wie hin, dachte sie sich und sagte zu den beiden Damen noch: „Vielen Dank, und auf Wiedersehen.“ Sie marschierte los und hörte dann nur noch, wie jemand sagte: „Komische Kleine! Wenn die nur keinen Unsinn macht!“
Unsinn? Nein, den hatte Emmili sicher nicht im Kopf. Sie wunderte sich nur etwas über sich selbst. Es war eigentlich nicht ihre Art, so einfach darauf loszugehen. Sonst hatte sie immer ein ganz besonderes Gefühl, wenn sie wieder einmal irgendwo gebraucht wurde.
Am Himmel hatte sich inzwischen die Sonne durch die Wolkendecke gekämpft. Allerdings besaß sie nicht mehr die Kraft, um es richtig warm werden zu lassen. Emmili sah ein Schild, das ihr den Weg zum Waisenhaus deutete. Sie kniff die Augen zusammen, als sie nach oben blickte. Die Sonnenstrahlen kitzelten sie in der Nase, und sie musste niesen. Als sie dann nach einiger Zeit das Gelände des Waisenhauses erreicht hatte, war dieses untrügliche Gefühl in ihr wieder da. „Also scheine ich hier irgendwie doch richtig zu sein“, stellte sie zufrieden fest.
Vor dem Gebäude befand sich ein großer Garten. Darin waren zwischen einigen kahlen Bäumen allerlei Spielgeräte aufgestellt. Ein Sandkasten war vorhanden, Klettergeräte, verschiedene Schaukeln und auch eine Rutsche. Ein älterer Mann, Emmili vermutete, dass es der Hausmeister war, baute gerade die Sitzbänke ab. Es war inzwischen auch zu kalt, um sich noch längere Zeit draußen hinzusetzen. Außer diesem Mann waren noch einige Kinder im Garten.
Emmili sah auch eine ältere Dame. Sie war anscheinend zur Aufsicht der Kinder dabei. Eine Person aber fiel ihr ganz besonders auf. Es handelte sich um einen Jungen. Sein Alter war schlecht abzuschätzen. Emmili sah ihn sich eine Weile an. Er mochte vielleicht zehn oder elf Jahre alt sein, möglicherweise aber auch etwas älter.
Er war dunkelhäutig. Sein krauses Haar war sehr kurz geschnitten. Er trug einen rot-weißen Skioverall, der ihn vor der Kälte schützte, und ein breites Stirnband um die Ohren. Irgendwie wirkte er lustlos und ein wenig bedrückt, denn er hatte sich abseits von allen anderen an die Rutsche gelehnt und starrte in die Gegend. Einmal schaute er kurz zu Emmili herüber, schien sie aber gar nicht richtig wahrzunehmen.
Emmili sah sich die anderen Kinder etwas genauer an. Sie erkannte nun, dass dieser Junge der einzige dunkelhäutige war. Ihr wurde nun auch klar, warum er so alleine dastand. Er fühlte sich bestimmt wegen seiner Hautfarbe ausgestoßen. Nicht eines der übrigen Kinder machte auch nur den Versuch, ihn zum Spielen zu holen und Emmili dachte sich sofort, dass hier schleunigst etwas geschehen musste. Aber was? Und wie?
Sie lief einige Schritte auf und ab und dachte angestrengt darüber nach. Plötzlich hatte sie eine Idee. Wenn es nur ein einziges Kind mit dunkler Hautfarbe im Waisenhaus gab, dann musste eben noch ein zweites hinein. Aber woher? Sie grübelte und grübelte, dann grinste sie mit einem Mal vor sich hin. Ja, genau so würde sie es machen! Da würden die anderen ganz schön komisch aus der Wäsche gucken. Um ihr Vorhaben durchzuführen, musste sie aber zuerst noch einige Vorbereitungen treffen. Also machte sie sich wieder auf den Weg zurück in die Stadt. Sie wollte morgen wiederkommen.
Am Tag darauf ertönte die Türglocke des Waisenhauses. Frau Bergler, die Leiterin, ging, um zu öffnen. Ihre Augen wurden riesengroß, als sie sah, wer sich dort vor der Türe eingefunden hatte. Vor ihr stand ein Mädchen. Rotblondes Haar, dunkelhäutig. Vielleicht ein Mischlingskind? Nein. Das passte irgendwie nicht zusammen. Dunkle Haut, und dann diese Haarfarbe?
Frau Bergler war irritiert. Sie wusste im ersten Moment gar nicht, was sie sagen sollte. Emmili aber grinste in sich hinein.
Überraschung gelungen, dachte sie sich. Aber jetzt bloß nicht verplappern.
„Ja bitte?“ Frau Bergler hatte sich nun wieder in der Fassung, und setzte ihre Brille ab. „Was kann ich denn für dich tun, mein Kind?“
„Ich bin die Emmili. Und ich soll hier wohnen. Weil doch bald Weihnachten ist und ich ja sonst niemanden habe, bei dem ich bleiben könnte.“
Emmili sagte dies alles mit einer so sehr weinerlichen Stimme, dass sie fast noch selbst glaubte, was sie dieser Dame hier vorflunkerte. Andererseits musste sie sich doch auch sehr zusammennehmen, um dabei nicht einfach loszulachen.
Sie dachte zurück an gestern. Da war ihr doch dieser grandiose Einfall gekommen. Sie wollte sich bei Gelegenheit dafür noch selbst auf die Schulter klopfen. Da sie ja keine dunkle Hautfarbe hatte, musste sie sich eben eine ‘besorgen’. Und wie macht man dies am besten? Genau! Anmalen! Sie war zurück in die Stadt gegangen und hatte sich in einer Drogerie dunkle Kosmetikfarbe besorgt. Die Verkäuferin war ganz schön erstaunt, als Emmili ihr sagte, wie viel sie davon bräuchte. Aber nachdem sie erzählte, sie brauche es für das Waisenhaus, bekam sie dann auch, wonach sie verlangt hatte.
„Du armes Ding“, hörte sie Frau Bergler nun sagen. „Na, dann komm doch erst einmal herein. Aber wo ist denn deine Begleitperson geblieben? Du bist doch wohl nicht etwa alleine hierhergekommen?“
„Äh, doch. Ich bin alleine hier“, sagte Emmili nun doch etwas verlegen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass Kinder nicht alleine ins Waisenhaus gehen. Ihr war es gar nicht wohl dabei, immer auf diese kleinen Notlügen zurückgreifen zu müssen. Das war eigentlich gar nicht so ihr Fall. Aber manchmal sah sie eben keine andere Möglichkeit. Schließlich ging es ja um eine gute Sache, aber davon wollte sie nichts verraten. Vielleicht konnte sie die Geschichte ja bei Gelegenheit aufklären. Sie nahm es sich auch ganz fest vor, und somit hatte sie ihr schlechtes Gewissen auch wieder ein wenig beruhigt.
Frau Bergler führte sie nun in ihr Büro und setzte sich an ihren Schreibtisch. Zuerst musste der Papierkram erledigt werden. So war das nun einmal. Sie holte einen Bogen Papier heraus, spannte ihn in die Schreibmaschine, die vor ihr stand, und blickte dann auf Emmili.
„Du heißt also Emmili?“
„Ja, sagte ich das nicht schon?“
Frau Bergler lächelte. „Doch. Und weiter?“
„Wie, weiter?“, wiederholte Emmili.
„Na, deinen Nachnamen. Du wirst doch wohl einen Nachnamen haben, oder?“
„Keine Ahnung“, sagte Emmili, „weiß ich nicht.“
„So etwas“, murmelte Frau Bergler leise vor sich hin, „nicht einmal ihren Nachnamen weiß die Kleine.“ Dann fragte sie weiter. „Und wo kommst du her? Ich meine, wo warst du denn bis jetzt?“
„Ach, mal hier, mal da“, antwortete Emmili. Und das war nun ja nicht einmal gelogen. Sie war eigentlich immer da, wo sie gerade gebraucht wurde.
„Seltsam“, murmelte Frau Bergler nun wieder. „Sehr seltsam.“ Sie machte sich auch noch einige andere Notizen, dann erhob sie sich von ihrem Stuhl. „Na, dann wollen wir einmal sehen, wo wir dich unterbringen können. Komm mal mit! Wir werden sicher einen schönen Platz für dich finden.“
Emmili wollte vor lauter Ungeduld schon fast mit ihrem Anliegen herausplatzen. Doch jetzt war noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür. „Hoffentlich können mich die anderen Kinder auch leiden“, sagte sie mit gespielter Sorge. „Schließlich bin ich ja doch anders als sie.“
„Keine Angst, das werden wir schon hinkriegen“, versuchte Frau Bergler sie zu beruhigen. Dabei lächelte sie etwas seltsam, doch Emmili konnte sich gar nicht denken, warum. „Wir haben hier bei uns auch jemanden, der ein wenig anders ist.“
„Ja?“, fragte Emmili, und versuchte sehr überrascht zu klingen.
„Ja. Wir haben noch jemanden, der fast so ist wie du. Auch er ist dunkelhäutig, und leider ist er auch mein Sorgenkind hier.“
„Wieso denn das?“, fragte Emmili.
„Na ja. Die anderen Kinder scheinen ihn nicht besonders zu mögen. Weil er eben anders aussieht als sie selbst.“
„Aber das ist doch kein Grund, jemanden nicht zu mögen, nur weil er eine andere Hautfarbe hat.“
„Du scheinst mir ja ein sehr kluges Mädchen zu sein“, meinte Frau Bergler. „Ich bin mir sicher, dass ihr beide euch sehr gut verstehen werdet. Vielleicht gelingt es euch ja zu zweit, Anschluss an die anderen zu finden.“
„Mal sehen“, sagte Emmili nur. „Wo ist er denn?“
„Du wirst später alle Kinder kennenlernen. Zunächst möchte ich dir dein Zimmer zeigen, wo du deine Sachen ablegen kannst, und wo du auch schlafen wirst.“
Emmili wurde in ein Zimmer geführt, in dem nur ein einziges Bett stand. Dazu ein Schrank, ein Tisch, zwei Stühle und ein großes Regal.
„Komme ich denn nicht zu den anderen Kindern?“, fragte Emmili erstaunt.
Frau Bergler sagte: „Der große Saal ist leider voll belegt. Dies hier ist sozusagen unser Zimmer für den Notfall. Und dies ist doch sicher ein Notfall, oder täusche ich mich?“ Wieder lächelte sie so seltsam, dass Emmili sich keinen Reim darauf machen konnte.
„Ja, irgendwie schon“, gab sie zur Antwort.
„Na, dann verstau jetzt erst einmal deine Sachen im Schrank und finde dich etwas zurecht! In einer halben Stunde gibt es Mittagessen. Dann hole ich dich hier wieder ab, um dich den anderen Kindern vorzustellen. Bis nachher also.“
„Bis nachher“, gab Emmili zurück. Sie setzte sich auf das Bett und dachte nach. Ob die wohl etwas ahnte? Man könnte es fast meinen. „Ach was“, sagte Emmili leise zu sich. Eine halbe Stunde später klopfte es an die Zimmertüre. Emmili hatte am Fenster gestanden und in den Garten hinunter gesehen. Sie wollte nach diesem Jungen Ausschau halten, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Als sie das Klopfen vernahm, ging sie zur Türe und öffnete. Frau Bergler stand draußen. „Komm, Zeit zum Mittagessen!“, meinte sie, „und auch Zeit, dich den anderen vorzustellen.“
Sie gingen zusammen durch einen langen Flur, blieben dann vor einer großen Türe stehen. „Dies hier ist unser Speisesaal“, hörte Emmili. Hinter der Türe war allerlei Stimmengewirr zu vernehmen. Frau Bergler öffnete.
Als sie mit Emmili den Saal betrat, verstummten augenblicklich alle Gespräche. Es herrschte auf einmal Totenstille. Alle Gesichter waren auf Emmili gerichtet. Dann fingen die ersten Kinder an zu tuscheln. Manche zeigten dabei mit den Fingern auf sie herüber. Emmili vernahm nun einige Wortfetzen wie:
„Schon wieder eine Schwarze!“, oder „Oh Gott!“, und einige lachten sogar.
Emmili schluckte. So schlimm hatte sie es gar nicht erwartet. Natürlich dachte sie sich, dass man sie nicht mit Pauken und Trompeten begrüßen würde. Aber dass es so schlimm sein würde, das hatte sie dann doch nicht geglaubt.
Aus der letzten Reihe stand plötzlich jemand auf. Emmili sah, dass es sich dabei um den Jungen handelte, wegen dem sie hier war. Er kam geradewegs auf sie zu und reichte ihr die Hand. Emmili lächelte. Er lächelte zurück.
„Ich freue mich, dass du da bist“, sagte er freundlich zu ihr.
„Ich freue mich auch“, sagte Emmili. Dann nahm sie der Junge an die Hand und führte sie zu sei...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Ochse und Esel an der Krippe
- Wieder einmal Weihnachten ohne Vater
- Das ungewöhnliche Ereignis in Bethlehem
- …und jetzt auch noch Weihnachten
- Fröhliche Weihnachten
- Schwarz und Weiß
- Der schönste Augenblick
- Eine schöne Bescherung
- Abschied am Weihnachtstag
- Die Weihnachtsgans
- Die Staade Zeit
- Der Adventskalender
- Kindheitsträume zur Weihnachtszeit
- Opas Wünsche ans Christkendle
- Weihnachten, das besondere Fest
- Josef fehlt
- Hadis erster Advent
- Oh du Fröhliche
- Der allererste Weihnachts-Einsatz
- Eine sonderbare Begegnung
- Feliz navidad!
- Weihnacht wie’s früher war …
- Weihnachten in der Fremde
- Die Winterfee
- Verwandelt und verschandelt!
- Mir backat Plätzla
- Das rote Sofa
- Peterles schönstes Weihnachtsfest
- Eine Weihnachtsgeschichte
- Schenken Sie sich auch nichts?
- Über die Autorinnen und Autoren
- Weitere Informationen
- Impressum