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Festung Glückstadt
Vorträge anlässlich des 200. Jahrestages der Belagerung Glückstadts 1813/14
- 228 Seiten
- German
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Festung Glückstadt
Vorträge anlässlich des 200. Jahrestages der Belagerung Glückstadts 1813/14
Über dieses Buch
2014 jährte sich die Belagerung und das Ende der Festung Glückstadt zum 200. Mal. Im Januar 1814 endete die Belagerung der Stadt Glückstadt durch die Gegner Napoleons. Anlässlich des 200. Jahrestages dieses wichtigen historischen Ereignisses, beschloss der Vorstand der Detlefsen-Gesellschaft im November 2012 unter Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, eine Vortragsreihe zur Festungsgeschichte Glückstadts zu veranstalten. Die sechs Vorträge sollten an die Belagerung vor 200 Jahren erinnern und im Winter 2014 stattfinden.
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Information
Die Festung Glückstadt als wichtige dänische Landesfestung von ihrer Gründung bis in das Jahr 1813 und ihre Rolle in den militärischen Konflikten des dänischen Königshauses
Christian Boldt
Im Jahr 1544 hatte König Christian III. die Herzogtümer unter sich und seinen beiden Brüdern aufgeteilt. Nach dem Tod Herzogs Johann des Älteren von Hadersleben 1580, teilten König Friedrich II. und Herzog Adolf von Gottorf dessen Anteil unter sich auf. Der Konflikt zwischen König und Gottorfer Herzog um die Frage der Souveränität des Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf dominierte gleichsam als politisches Leitmotiv das gesamte 17. Jahrhundert.
Die Gründung Glückstadts
„Glückstadt / ist von der Königl. Mayest. zu Dennemarck / Norwegen / etc. König Christian IV. höchstseligen Andenckens / umb das Jahr 1620. erst erbawet. Ja die gantze Gegend daherumb / war nichts anders als eine Wüsteney oder Wildnuß / wie sie auch den Namen Wildnuß führete / welchen Ort höchsterwehnete Ihre Königl. Mayest. mit einem Teiche umbfangen / und die Stadt / weil der Ort einen zimblichen Hafen hatte / daselbst anlegen / und boni ominis ergo, Glückstadt nennen lassen. Sie lieget sonsten an einem tieften kotigen Orte / worzu man über einen langen Steindamm / der wol drey vierteihl Meilen weges lang / von der Krempe außreisen muß / ihr lat. ist 53. gr. 52. min. long. aber 42. gr. 45. min. ist entlegen von der Krempe eine kleine Meile weges / von Itzeho so wol als der Wüster 2. Meil weges / von Hamburg 7. Meilen / von Rendesburg 8. Meilen / von Gottorff ellff Meilen / von Kiel 10. Meil / von Lübeck 12. Meil weges.“17

Die unbebauten Wildnisse. Karte von Bartholomäus Schröder 1601, Bückeburg, Niedersächsisches Staatsarchiv.
Diese wenig schmeichelhafte Beschreibung der Lage der neuen Stadt von Caspar Danckwerth lässt einen an der Urteilskraft des dänischen Königs zweifeln. Auch der Plan von der Wildnis vor der Eindeichung von 1601, lässt Zweifel aufkommen. Der Plan vom 24. September 1601 von Bartholomäus Schröder zeigt die südliche Grenze des königlichen Anteils zu den schauenburgischen Besitzungen in Holstein sowie den Verlauf des Elbdeiches um die Wildnis und das eingedeichte Herrenfeld. Dieses Wildnis genannte Außendeichsland war fortwährend den Sturmfluten ausgesetzt und im Laufe der Jahre durch Anschwemmungen höher als die umliegenden bedeichten Ländereien. Die Trockenlegung der ca. 7 km langen und 4,5 km tiefen Fläche war Voraussetzung für eine Stadtgründung an dieser Stelle. Schon Christians Vater, Friedrich II. von Dänemark, hatte 1575 die Eindeichung erwogen, jedoch nicht ausgeführt. Es stellt sich unweigerlich die Frage, warum Christian IV. nun 40 Jahre später eine Stadt in den sumpfigen, mückenverseuchten und von Sturmfluten geplagten Elbmarschen baute.
Ausgangspunkt für die Gründung Glückstadts war das Bestreben Christian IV., einen Stützpunkt in der Nähe Hamburgs zu erhalten. Zwar war er als Herzog von Holstein nominell auch Landesherr über Hamburg, doch die reiche Handelsstadt hatte sich schon unter seinen Vorgängern weitgehend verselbstständigt. Sie strebte danach, sich ganz vom Landesherren zu lösen und eine Reichsstadt zu werden. Das wollte der reiche und unternehmende Renaissancefürst Christian IV. nicht zulassen. Deshalb versuchte er noch vor Beginn des eigentlichen Kräftemessens mit Hamburg die bereits von seinem Großvater ausgebaute Festung Krempe so nach vorne zu bringen, dass sie ihm als Stützpunkt dienen konnte (1598–1605).18 Er musste dann jedoch erkennen, dass die verkehrsferne Lage Krempes eine großzügige Lösung – vor allem einen Zugang zum Meer – nicht bieten konnte.19 So beschloss der König, in den Marschen an der Mündung des Rhins in die Elbe einen modernen Nordseehafen zu bauen. Der königliche Anteil der Herzogtümer Schleswig und Holstein besaß keinen für Seeschiffe geeigneten Nordseehafen, denn Husum und Tönning gehörten zum Anteil der Gottorfer Herzöge.20

Die Politische Einteilung Schleswig-Holsteins im Jahr 1622. Kopie der Karte im Stadtarchiv Glückstadt, Kleine Schriften II.
Wie auf der Karte zu ersehen, stellten die Herzogtümer Schleswig und Holstein kein einheitliches Territorium dar, weil nach den Landesteilungen von 1544 und 1580 das Land in zwei Herrschaftsbereiche, den königlichen und den gottorfischen Anteil, zerfiel. Die Gottorfer, wiewohl aus königlich-dänischem (also: oldenburgischem) Hause hervorgegangen, näherten sich im 17. Jahrhundert mehr und mehr dem Königreich Schweden an – in erster Linie, um ein Gegengewicht zu der erdrückenden könig-herzoglichen Macht des dänischen Königs zu gewinnen, denn diese bedrohte den Bestand des kleinen Fürstentums mit Reunions-(Wiedervereinigungs-)gelüsten. Als weitere Territorien bestanden in Holstein noch das Bistum Lübeck (mit Schwerpunkt in Eutin), die Grafschaft Holstein-Pinneberg (im Wesentlichen das Gebiet des heutigen Kreises Pinneberg), das Herzogtum Sachsen-Lauenburg und schließlich das Gebiet der Freien Reichsstadt Lübeck. Hamburg konnte erst 1618 einen ersten staatsrechtlichen Erfolg auf dem Weg zur Reichsfreiheit erlangen, als das Reichskammergericht als höchstes Gericht des Reiches seine Reichsunmittelbarkeit anerkannte.21
So kam es von 1615 bis 1628 zur Gründung und zum Ausbau Glückstadts. 1616, nachdem die „Wildnisse“ beiderseits der Rhinmündung, zusammen mit den Schauenburgern22, eingedeicht waren, soll Christian selber den Grundriss für Stadt und Festung abgesteckt haben. Als offizielles Gründungsdatum der planvoll nach Art der Renaissance mit zwölf radial vom Marktplatz ausgehenden Straßen angelegten Stadt gilt der 22. März 1617, als Glückstadt das Stadtrecht verliehen bekam.
Die Originalurkunde, die ca. 38 x 50 cm groß ist, wird im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig unter der Signatur „Urkundenabteilung B Holstein Nr. 286“ aufbewahrt.23

Gründungsurkunde Glückstadts. Die Originalurkunde (38 x 50cm) wird im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig aufbewahrt. Foto: Stadtarchiv Glückstadt, Köhn-Sammlung.
Die neue Stadt im Herrschaftsbereich des Herzogs sollte nicht nur im Handel Hamburg Konkurrenz machen. Sie hatte eine wichtige strategische Funktion. Zeug-, Proviant und Gießhäuser wurden für die Garnison und den Flottenstützpunkt gebaut. Glückstadt sollte nicht nur helfen, die Interessen gegen Hamburg zu wahren, es war gleichzeitig als gesicherter Elbübergang für die Ambitionen Christians im Niedersächsischen Kreis wie auch als Rückzugspunkt im Falle militärischer Rückschläge gedacht.24

Restaurierte Sektion am Selymbria Tor. Im Vordergrund die Vormauer und die Brustwehr über dem ehemaligen Wassergraben, links im Hintergrund ein Turm der Hauptmauer, Istanbul 2006. Foto: Wikipedia, CC BY-SA 3.0.
Das Aufkommen der Feuerwaffen
Die besonderen Festungsanlagen verdankt Glückstadt der fortschreitenden Entwicklung der Feuerwaffen, denn das Aufkommen der Feuerwaffen verursachte eine tiefe Zäsur in der Geschichte der Wehrbautechnik. Immer wirkungsvollere, schnellere Geschütze machten seit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhund...
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Klaus-J. Lorenzen-Schmidt: Garnisonsleben in Glückstadt 1689–1813
- Christian Boldt: Die Festung Glückstadt als wichtige dänische Landesfestung von ihrer Gründung bis in das Jahr 1813 und ihre Rolle in den militärischen Konflikten des dänischen Königshauses
- Reimer Möller: Über den englischen Seekrieg in den norddeutschen Küstengewässern, insbesondere die Belagerung der Festung Glückstadt 1813/1814
- Ruth Möller: Die Belagerung der Festung – Leiden der Einwohner
- Klaus-J. Lorenzen-Schmidt: Die Belastungen der Zivilbevölkerung bei der Belagerung der Festung Glückstadt im Dezember 1813 und Januar 1814
- Ruth Möller: Die Entfestung Glückstadts, die Schaffung der Anlagen und das Gedenken an die Belagerung in Worten und Objekten
- Literatur
- Impressum