
Die Blumen des Bösen
Vollständige deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Stefan George
- 94 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
Die Blumen des Bösen
Vollständige deutsche Ausgabe in der Übersetzung von Stefan George
Über dieses Buch
»Die Blumen des Bösen« (frz. Originaltitel: Les fleurs du mal) von Charles Baudelaire sind ein Klassiker der Weltliteratur. Der Gedichtband von 1857 war ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Lyrik. Charles Baudelaire weist im einleitenden Gedicht »An den Leser« warnend darauf hin, der Inhalt des Bandes sei eine Ausgeburt der höllischen Fantasie. Tatsächlich gelingt es Baudelaire, ein poetisches Licht auf gesellschaftliche Erscheinungen zu werfen, die gemeinhin nicht mit Poetik in Verbindung gebracht werden. Baudelaire entdeckt seine »Blumen des Bösen« etwa in den Reizen der Großstadt Paris, in verschiedenen Rauschmitteln, in der Revolte, und im Tod. Die vorliegende Übersetzung von Stefan George trug entscheidend zu der bis heute andauernden Popularität der »Blumen des Bösen« im deutschen Sprachraum bei.
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Information
Trübsinn und Vergeistigung
Segen
Der dichter auf die trübe erde steigt
So schaudert seine mutter und mit fluchen
Bedroht sie Gott der selber mitleid zeigt:
Eh ich ernährte solch ein zwitterding!
Verwünscht die nacht mit flüchtigem verlangen
In der mein leib die sühne mit empfing!
Dem blöden mann der vor mir abscheu hat ·
Weshalb kann ich den flammen nicht vertrauen
Die missgeburt wie ein verfänglich blatt?
Aufs grause Werkzeug deiner schadensucht ·
So gut will diesen schlechten stamm ich renken
Dass nie er zeitigt die verseuchte frucht. –
Mit keiner ahnung von des himmels rat
Und türmt sich in der hölle selbst die scheiter ·
Den lohn für mütterliche greuelthat.
Haucht der Enterbte froh im sonnenschein
Und was er isst und trinkt ist ihm zu nutze
Wie götterbrod und roter götterwein.
Berauscht sich an der kreuzweg-lieder laut.
Der geist · sein führer auf den pilgerzügen ·
Weint da er ihn so frisch und heiter schaut.
Und andre die sein friede kühn gemacht
Versuchen eifrig klagen ihm zu wecken
Erprobend was die roheit ausgedacht.
Vermischten eklen speichel sie und russ.
Sie werfen heuchelnd weg was er berührte
Und fluchen · ging durch seine bahn ihr fuss.
– Da er mich liebenswert erklärt und hold
Treib ich das handwerk einer götterfratze:
Stets lass ich schmücken mich mit frischem gold.
An kniefall tief im staub · an fleisch und wein.
Im sinn den meine reizungen verwirren
Nehm ich mit lachen Gottes stelle ein.
So fasst mein starker schwacher arm ihn an
Und meine nägel · nägel der harpye ·
Verfolgen bis zu seinem herz die bahn.
Dies herz ganz rot reiss ich aus seiner brust.
Auf dass mein lieblings-tier sich daran füttert
Werf ich zu boden es mit kalter lust. –
Der dichter heiter hebt den frommen arm
Und seines lichten geistes weite blitze
Verhüllen ihm der Völker wilden schwarm.
Uns die wir unrein sind zum heilungs-fluss ·
Zum klaren filter der uns vorbereitet ·
Die starken auf den heiligen genuss!
Mit seliger legionen schar gemein ·
Ich weiss du lädst ihn zu den ewigen festen
Der Kräfte Mächte und der Thronen ein.
Den erde nie und hölle niederwarf
Und dass wenn ich mein göttlich stirnband flechte
Ich aller weitenkreise zins bedarf.
Verborgen gold und perlen in dem meer
Von dir emporgeholt dürft ich nicht küren
Zu dieser krone sonnenhell und hehr.
Das ich vom heilgen Strahlenherd erlas
Dem aller glanz der menschlichen gesichte
Nichts ist als armes trübes spiegelglas. –
Der Albatros
Inhaltsverzeichnis
- Titelseite
- Trübsinn und Vergeistigung
- Pariser Bilder
- Der Wein
- Blumen des Bösen
- Aufruhr
- Der Tod
- Impressum