1. Was ist Gender-Mainstream?
Neben einer Begriffsdefinition muss diese Frage aus mindestens fünf Richtungen beleuchtet werden. Zunächst klären wir die politische, danach die ideologische Definition, und schließlich fragen wir nach der Sicht Gottes.
1.1 Die Begriffsdefinition
Der Begriff Gender-Mainstream hat seinen Ursprung in der Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking. Dort wurde beschlossen, die Gendertheorien in den Mainstream, also in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Viele Menschen, vor allem auch Christen, können mit dem Begriff, der eine ganz bestimmte, sehr radikale Theorie über das menschliche Geschlecht, das Mann- und Frausein definieren soll, nichts anfangen. Das menschliche Geschlecht wird als eine „Zwangskategorie“ bezeichnet, von der die Menschheit befreit werden müsse.
In Deutschland hatte bereits im Jahr 2001 die sich damals noch PDS nennende Partei einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, wonach die Kategorien „Mann und Frau“ aus allen amtlichen Dokumenten zu streichen seien, weil die den Menschen in seiner freien Entfaltung einengen würde.1
Die neueste Entwicklung geht inzwischen dahin, dass sogar durch Gesetzgebung das Bundesverfassungsgericht eine dritte Kategorie der Geschlechtlichkeit neben weiblich und männlich erzwingt.
„Der englische Ausdruck gender [ bezeichnet das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. sex). Gender wird mithin als durch Menschen gemachte, soziale Realität gesehen und nicht als natürlich gegebenes Faktum. Diese Form der Geschlechtlichkeit entsteht und verändert sich gesellschaftlich, also in der Interaktion zwischen Individuum, Gruppe und Gesellschaft. „Mainstreaming“ (von engl. mainstream „Hauptströmung“) bezeichnet die Strategie, ein Thema in den „Hauptstrom“ der Politik zu bringen. Konkret bedeutet Gender-Mainstreaming nach der Definition der Vereinten Nationen, bei jeder staatlichen Aktion grundsätzlich auch die geschlechtsspezifischen Folgen abzuschätzen und zu bewerten. Die Strategie zielt auf eine Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen, um so dem Fortbestehen von Geschlechterungleichheit entgegenzuwirken. Entsprechend wird Gender-Mainstreaming auch als Querschnittsaufgabe verstanden, die nicht nur einen bestimmten Bereich in einer Organisation anbelangt, etwa eine Gleichstellungsbeauftragte, sondern sich an alle Menschen in dieser Organisation richtet. Gender-Mainstreaming wird oft mit „durchgängige Gleichstellungsorientierung“ übersetzt. Bei den Behörden der Europäischen Union werden für die Übersetzungen auch folgende Formulierungen verwendet: „geschlechtersensible Folgenabschätzung“, „gleichstellungsorientierte Politik“ oder einfach „Gleichstellungspolitik“. Mit Bezug auf die zentrale Formel der Pekinger Weltfrauenkonferenz von 1995 – „mainstreaming a gender perspective in all policies and programmes“ – kann Gender-Mainstreaming auch mit „umfassender Implementierung einer Gender-Perspektive“ übersetzt werden.“2 Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Warum wird hier der Begriff „Gender“ eingeführt und nicht einfach über „Sex“ gesprochen? Im Englischen jedenfalls werden die beiden Begriffe Synonym3 gebrau
2.1 Die Politische Definition des Gender Main-Streaming
Im internationalen Recht und ebenso im deutschen Verfassungsrecht und in den Bundesgesetzen ist eine Gleichstellungspolitik verankert, die im Sinn des Gender-Mainstream ausgelegt wird. In der deutschen Verfassung ist festgeschrieben, dass eine effektive Gleichstellungspolitik umgesetzt wird. Wesentlicher Punkt ist dabei, dass Verhinderung der sogenannten Geschlechterdiskriminierung verbindlich durchgesetzt wird. So findet dies beispielsweise Bedeutung bei der Errichtung einer gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion. Es soll unter anderem Sorge dafür tragen, dass gleichqualifizierte Personen unabhängig des Geschlechts Zugang zu Spitzenpositionen im Berufsleben bekommen.
„Der "Internationalen Charta der Gender-Rechte" liegt der Gedanke zugrunde, dass "alle menschlichen Wesen das Recht haben, ihre geschlechtliche Identität selbst zu bestimmen, unabhängig von dem durch die Chromosomen vorgegebenen Geschlecht bei der Geburt, den geschlechtlichen Merkmalen oder dem angeborenen Geschlechtsverhalten. Alles komme nur auf "gender" an, d.h., dass jeder Mensch sein Geschlecht - schwul, lesbisch, bi- oder transsexuell - nach seinem eigenen Empfinden frei wählen kann, und dass die Wahl durch ein Gesetz geschützt werden müsse. Wer hier an den gesunden Menschenverstand appelliert und diesem Ansinnen das Prädikat "verrückt" verpasst, verletzt die political correctness und hat mit ernsthaften Sanktionen zu rechnen. Zielgruppen sind dabei jene, die an der geschlechtlichen Polarität von Mann und Frau festhalten, z.B. christliche Eltern, die ihre Kinder von den Auswüchsen des Sexual- oder Ethikunterrichts befreien und diese Rechte als Eltern vor Gericht einklagen wollen. Sie werden mit der Begründung abgewiesen, man wolle keine "Parallelgesellschaften" begünstigen, Christen dürfen ihre Kinder nicht nach christlichen Grundsätzen erziehen. Wie weit die Diktatur des Genderismus schon gediehen ist, zeigt ein Blick auf den "Entschließungsantrag" des Europäischen Parlaments vom 11. Januar 2006. Dort wird Homophobie, "die irrationale Furcht vor und Aversion gegen Homosexualität und schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Menschen", gleichgestellt mit Rassismus, Xenophobie und Antisemitismus. Während der Regierungszeit von Bundeskanzler Schröder hat die Bundesregierung das Konzept von Gender Mainstreaming (die Gleichstellung von Frauen und Männern) ihrer Geschäftsordnung eingegliedert und zum Hauptprinzip für alle Bundesbehörden erklärt. Die CDU-Familienministerin von der Leyen übernahm diese in der Tendenz totalitäre Ideologie einer sowohl geistigen als auch "politischen Geschlechtsumwandlung" (Volker Zastrow). Auf ihrer Website kann man lesen, dass Geschlechtsrollen im Gegensatz zum biologischen Geschlecht nur erlernt seien. Und Alice Schwarzer? Sie freut sich, dass "die konservative Familienministerin die rot-grüne Familienpolitik nicht nur fortsetzt, sondern weitertreibt".4
Gender Mainstream ist heute ein Auftrag vom Familienministerium an die Spitze einer Verwaltung, einer Organisation, eines Unternehmens und an alle Beschäftigten, die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern in der Struktur, in der Gestaltung von Prozessen und Arbeitsabläufen, in den Ergebnissen und Produkten, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, in der Steuerung (Controlling) von vorne herein zu berücksichtigen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern effektiv verwirklichen zu können. Also Gleichstellung durch Kontrolle. Wer aber erteilte da einen "Auftrag" - von wem wurde er abgesegnet? Und wie kam es zu dem Auftrag? Wie kam er ins Familienministerium? Das ist eine lange Geschichte. Grob verkürzt, gingen die Initiatoren so vor: Internationale Konferenzen (nach Nairobi 1985 kam Peking 1995) von Frauenrechtlerinnen. Verabschiedung von Papieren, Annahme der Papiere in internationalen Gremien und schließlich Einbringung in die Gesetzgebung der Länder. Die Konferenz in Peking beschloss "die Verpflichtung, ein Konzept zur Implementierung (!) von Gender Mainstream zu entwickeln". Schon 1994 war das Gender Mainstream-Konzept im Europarat "implementiert". Es wurde ein Lenkungsausschuss eingesetzt, der bis heute direkt beim Ministerkomitee angesiedelt ist. Man verliert keine Zeit. Schon beginnt die Arbeit in den einzelnen Ländern. Schweden macht den Anfang. Dort wird Gender Mainstream "auf nationaler, regionaler und kommunaler Politikebene" umgesetzt. 1995 Resolution der Generalversammlung der UN Nr. 52/100. Die Europäische Union verpflichtet sich 1996 auf Gender Mainstream, und im selben Jahr werden in Norwegen die Staatssekretäre der Ministerien zuständig für die Durchführung von Gender Mainstreaming. Das Tempo ist atemberaubend. 1997 das Europäische Parlament. 1998 die Europäische Kommission. Im gleichen Jahr Umsetzung in den Niederlanden und Finnland. 1998 ist es schließlich auch in Deutschland angelangt: Die ÖTV beschließt, Gender Mainstream in der Tarifarbeit umzusetzen und stellt eine "Genderbeauftragte" im Tarifsekretariat ein. Besoldung nach Tarif. Die Landesregierung Niedersachsen beschließt unter der grün-roten Koalition: "Das gesamte Kabinett wird umfassend zu Gender- Mainstream geschult." Gender-Mainstream im Amsterdamer Vertrag 1999, im Bundeskabinett. Die gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien vom 26. Juli 2000 schreibt Gender Mainstreaming als Leitprinzip fest. Es folgen zahlreiche Landesregierungen. Vorläufiger Höhepunkt: Als erste Gewerkschaft verankert ver.di Gender Mainstream 2001 als Aufgabe in der Satzung (§ 5) und setzt ein Mann/Frau-Team als Genderbeauftragte beim Bundesvorstand ein. 2001 folgt Einweihung des Gender-Instituts „GISA“ in Sachsen-Anhalt. Gender Mainstreaming, wird immer wieder betont, soll die bestehenden Diskriminierungen von Frauen aufheben, aber auch die von Männern! Später wird dieses Thema noch weiter ausgeführt um darzustellen, wie sich eine Ideologie zum Zwang der Menschen geriert.
Man kann es kaum glauben, aber obwohl die meisten Frauen den Begriff Gender-Mainstream bis heute nicht kennen, handelt es sich dabei um eine durchgreifende Maxime sowohl in der deutschen wie in der europäischen Politik. Dabei spielt es keine Rolle, dass viele Unionspolitiker in Bund und Ländern in den Genderprojekten eine unerklärliche, anonyme Strömung des Zeitgeistes vermuten. Dennoch verabschieden CDU/ CSU Abgeordnete ein Gesetz, dass den Betroffenen inhaltlich, auch außerhalb der Frühsexualisierung, diametral widerspricht. Das Bundesfamilienministerium macht sich nicht die Mühe, der Bevölkerung den Genderbegriff zu erklären. Vielmehr finanziert es seit dem Jahr 2003 unter dem Dach des „Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität in Berlin“ ein sogenanntes Gender-Kompetenzzentrum. Auch dieses definiert den Gender-Mainstream-Begriff nicht. Man muss also vermuten, dass die Unverständlichkeit gewollt ist.
Von der Begrifflichkeit her ist überhaupt nicht nachvollziehbar, hinter welchen Masken mit dem Begriff „Gender“ fabuliert wird, stammt doch de...