Tag für Tag erneuert
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Tag für Tag erneuert

  1. 172 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Tag für Tag erneuert

Über dieses Buch

Tag für Tag erneuertSpiritualität ist ein Weg der Verwandlung. In diesen Briefenlässt Gertrud tiefe Einblicke in das Zusammenspiel zwischenmeditativen Übungen, ihrem Alltag und Erinnerungen anschöne und schmerzliche Lebenserfahrungen nehmen.Viele zentrale Themen dieses Weges bringt sie zur Sprache: Leib als Ort spiritueller Erfahrung, Bedeutung von äußerenund inneren Bildern, bewusstes Nicht-Tun, Klärungsprozesse, Gottesvorstellungen, Umgang mit Leiden, Ja zum Leben."Der Kampf gegen mein Leben kostet so viel Kraft und istdoch sinnlos. Die Kraft brauche ich besser für das Leben, umden Alltag zu bestehen. Ich habe es schon ganz gut gelernt, jeden Augenblick so zu leben, wie er nun einmal ist.""Vor vielen Jahren hatte ich den Eindruck, dass meinUnterbewusstsein wie ein dunkler Keller ist....... Allmählichim Laufe von vielen Jahren ist aus einem dunklen Kellereine Krypta geworden, in der es Leben gibt."Gertrud schreibt aus ihrenpersönlichen Erfahrungen heraus, nie belehrend. Das macht die Briefeanregend für den eigenenWeg, der immer beginnen kannund nie endet.

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Information

Wenn auch unser
äußerer Mensch verfällt,
so wird doch der innere
von Tag zu Tag erneuert –
Briefe Januar 2001 bis Mai 2005
Die folgenden Briefe sind nach ihrem Unfall, der sie rechtsseitig erheblich behinderte, Anfang Januar 2001 in großen Druckbuchstaben geschrieben. Die ersten Zeilen danach finden sich auf einer Doppelkarte, die vorn ein Bild trägt von Paul Klee mit der Unterschrift „1939 MN13 Engel noch tastend“.
19.1.01
Mein vierter heller Engel tastet sich behutsam mit der linken Hand durch viele Schmerzen in ein neues Leben mit unbeschreiblichen Erfahrungen.
31.1.01
Heute ist ein ganz besonderer Tag: ich habe es geschafft, mir eine Kerze anzuzünden! Zum ersten Mal wieder still vor einer Kerze zu sitzen, das ist fast wie Weihnachten, ein Stück Hoffnung. Das ist schön.
2.3.01
Als ich in der vergangenen Nacht wach lag, bin ich auf die Suche gegangen nach meinem hellen Engel. Er war so lange schon nicht mehr da. Ich habe ihn gefunden. Er saß ganz verstört in einer dunklen Ecke. Er berührte ganz behutsam meine Fingerspitzen. Diese Berührung war gar nicht mehr so schrecklich unangenehm, sondern eher so, als ob wieder ein bisschen Leben drinnen ist. Das muss ich Dir nun ganz schnell schreiben, weil ich glaube, dass mir dann das kleine Fünkchen Hoffnung nicht so schnell wieder verloren gehen kann.
22.3.01
Wenn ich könnte, hätte ich Dir sicher kürzlich einen langen Brief geschrieben, weil ich etwas sehr Schönes erlebt habe. Im Nachhinein denke ich, es war eine Wegzehrung für die Dunkelheit, die danach kam. Aber auch jetzt gibt es immer einmal wieder kurze Lichtblicke. Es kommt mir so vor, als lebe ich in zwei Welten und weiß nicht, wo ich eigentlich zu Hause bin.
26.4.01
Ich muss Dir schnell noch einmal danke sagen für Deine Hilfe.
Als mir durch unser Gespräch klar wurde, dass mir ja gar nichts Ungewöhnliches geschieht, verlor das, was ich erlebt habe, viel von seinem Schrecklichen. Es hat sogar schon etwas Tröstliches. Am Himmel des Ostermorgens wird es schon ein kleines bisschen hell.
Ich fand gerade diese Karte wieder. Sie stammt aus der Zeit, als ich noch Beauftragte für ehrenamtliche MitarbeiterInnen war. Jetzt könnte sie für mich sein.
Dem Brief beigefügt ist eine Karte (Photographie, Gegenlichtaufnahme), die ein aus einem Wald herausragendes Kreuz zeigt. Hinter dem dunklen Vordergrund mit Wald und Kreuz reißt offenbar eine Wolkendecke auf und ein Regenbogen steigt über den linken Rand des Kreuzes auf. Die Karte ist aufgeklebt auf einen Brief, der nicht datiert ist:
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Gemeinde! Mit diesem Foto möchte ich Sie herzlich grüßen und Ihnen ein fröhliches Osterfest wünschen.
Vielleicht erscheint Ihnen dieses Bild zu dunkel und so gar nicht fröhlich. Aber bei längerem Betrachten erschien es mir doch sehr verheißungsvoll.
Im Dunkel unserer Welt und unseres eigenen Lebens ragt das Kreuz in den Himmel als Zeichen, dass Jesus auch mitten in unserer Dunkelheit bei uns steht.
Und dahinter der helle Regenbogen als Verheißung, dass die Dunkelheit nicht das Letzte ist.
Mir scheint der Regenbogen nicht wie ein stilles Licht zu sein, das für eine Weile das Dunkel zudeckt und dann schnell wieder vergeht, sondern es sieht so aus, als würde das Licht aus der Dunkelheit mit Macht hervorbrechen. Es könnte ein Zeichen von Auferstehung sein, denn Jesus hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt“. Darum könnte es auch ein Hoffnungsschimmer für uns sein, eine Ermutigung, ein Aufstehen, auch ein Neuanfang für unser persönliches Leben und für unsere Gemeinde. So könnte aus diesem Hoffnungsschimmer allmählich für uns eine ganz große (Oster-)Freude werden.
Das wünsche ich uns allen!
Ihre Gertrud
9.6.01
Seit Tagen fühle ich mich wie in Ps. 22,15+16, auf die Erde geschüttet wie eine Schüssel voll schmutzigem Wasser. Aber für mich gibt es auch in dem Schrecklichen noch einen Trost: es ist Gott selbst, der es tut.
Und jetzt kommt da ganz leise ein Gedanke hoch: Wenn es nun das Wasser war, mit dem Jesus seinen Jüngern die müden Füße erfrischt hat? Das wäre im Nachhinein ein tröstlicher Gedanke.
19.6.01
Mich treibt eine Frage um: Seit einiger Zeit erlebe ich Gott als dunkel, aber nicht bedrohlich. In unserem Bibelhauskreis kamen wir im Gespräch darauf, dass Gott gar nicht immer so ist, wie wir ihn uns vorstellen. Als ich sagte, dass ich Gott im Augenblick als dunkel erlebe, gab es allgemeinen Protest. Gott kann gar nicht dunkel sein, sondern die Dunkelheit liegt nur in mir. Für mich ist es ein schrecklicher Gedanke, dass es in mir so dunkel sein könnte, dass ich damit Gottes Helligkeit zudecke. Ich sehe es eher so, wie eine Mutter, die in sehr tiefer Trauer lebt und ganz in schwarz gekleidet ist. Sie hat ihr Kind an der Hand. Dann erlebt dies Kind die Trauer mit, ist aber trotzdem ganz geborgen, weil es ja die gleiche Hand der Mutter ist, die es hält in Dunkelheit oder Freude. Im Augenblick empfinde ich meine Situation so.
Ist das wirklich so abwegig?
10.7.01
Ich war am Sonntag zum ersten Mal nach 6 Monaten wieder im Gottesdienst. Und am vergangenen Sonnabend war ich mit meiner A44 bei meinem Sohn C zum Geburtstag. Riesenfortschritte also auf dem Weg in die „Normalität“. Ich habe es genossen, wieder einmal im Kreis meiner großen Familie zu sein und das kleine Haus anzusehen, das C sich gekauft hat und nun zu seinem Traumhaus umbaut. Es war schön, wieder einmal „mitten im Leben“ zu sein. Aber trotzdem ist es mir ganz deutlich, dass ich gar nicht mittendrin, sondern nur noch Zuschauer bin. Das klingt vielleicht traurig, ist es aber nicht. Ich darf genießen, bin aber nicht verantwortlich, darf lassen, was ich nicht mehr kann, das ist schön. Dass alle das auch behutsam und ohne viele Worte akzeptieren, ist ein großes Geschenk, für das ich sehr dankbar bin. Als ich am Abend wieder zu Hause war, kam es mir so vor, als käme ich von einem schönen Ausflug in ein anderes Leben zurück. Mein „wirkliches Leben“ ist das aber nicht mehr. -
Mein Haus hat jetzt ein neues Dach und ist sehr schön geworden. Aber als das Gerüst um das Haus herum abgebaut war, sah ich, dass die Beete doch sehr verwüstet waren, viele Blumen zertrampelt und zerstört. Das war ein Schock. Ich mochte das gar nicht ansehen, denn ich hatte den Eindruck, dass es ein Abbild von meinem eigenen Körper war: zerstört, was vorher noch geblüht hat. Ich habe das meiner B so erzählt. Daraufhin hat sie die Beete neu hergerichtet, das Zerstörte herausgerissen und Neues gepflanzt, obwohl sie sonst sehr behutsam darauf achtet, mir keine Arbeit wegzunehmen, wenn ich sie nicht ausdrücklich darum bitte. Nun wächst also etwas Neues auf diesen Beeten und ich mag sie wieder ansehen. Und doch ist auch da etwas anders geworden: Es blüht etwas in meinem Garten, was ich nicht gepflanzt habe. Auch ein Stück loslassen. Aber eigentlich tut auch das nicht weh, sondern ist tröstlich. Auch das ist ein Loslassen dürfen und kein Loslassen müssen. Es ist für mich gut zu sehen, dass B Freude am Garten und am Haus hat, das ihr ja doch wohl in absehbarer Zeit gehören wird. So ist auch das ein allmählicher Übergang. -
Ich war heute bei einer Beerdigung. … und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe. Wie wahr das doch ist. Als ich vor ca. 30 Jahren begriffen hatte, was es heißt, mit Gott zu leben, schien mir alles, was vorher war, irgendwie am Leben vorbei gewesen zu sein. Beim Einsatz für die Haushalterschaft, den Gemeindedienst und die Gemeinden hielt ich dies für das wirklich Wichtige. Und jetzt in meinem „dritten Lebensabschnitt“ sehe ich , dass von allem Tun nur eine Schüssel schmutzigen Wassers nach bleibt, das ausgeschüttet ist, weil es nichts mehr wert ist. Ob ich nun wohl das wirklich Wichtige gefunden habe? Oder ob ich eines Tages erleben werde, dass alles doch noch wieder ganz anders ist?
Ich wünsche Dir eine schöne Urlaubszeit, in der Du nichts wichtigeres mehr zu tun hast, als Dich von Gott lieben zu lassen.
22. August 2001
Ich freue mich mit Dir, dass solche Schritte in ein „normales“ Leben wieder möglich geworden sind wie der Gottesdienst-Besuch oder der Besuch bei Deinem Sohn.
Vielleicht gehört das jetzt zu dem „Normalen“ Deines Lebens, dass Du in all dem nicht mehr zu Hause bist; ja, Dir selbst Dein Garten, selbst Dein Körper zwar noch Geborgenheit und Schutz bieten, Du aber auch da ein Stückchen Fremdsein erlebst. Könnte es sein, dass das alles Vorbereitung ist darauf, dass Du nur noch in der Liebe Gottes zu Hause und verwurzelt bist? Das ist wohl die eigenartige Spannung zwischen dem Erstaunen über das Fremdwerden in diesem Leben und dem Einverstandensein damit: Du hältst es nur aus, weil tief in Dir das Wissen und die Erfahrung dieser dunkel-lichten Liebe Gottes Dir Heimat und bleibende Geborgenheit gibt.
Üben wir uns weiter, nichts Wichtigeres zu tun zu haben, als uns von Gott lieben zu lassen – Du auf deinem Weg im vertraut-fremden Alltag und ich in meinem Urlaub und später wieder bei der Arbeit.
19.8.01
Dein Brief hat mich gerade zur richtigen Zeit erreicht. Ich war eine Woche auf Rügen. Meine Tochter A hatte für sich und ihre jüngste Tochter eine Ferienwohnung auf einem Bauernhof
in Wiek auf Rügen gemietet. Sie hat mich überredet mitzukommen, damit ich mal wieder etwas anderes erlebe als meine vier Wände.
Für mich war das ein Experiment. Die liebevolle Rücksichtsnahme meiner kleinen D45 und die Fürsorge meiner Tochter habe ich sehr genossen, trotzdem waren die Tage eine Überforderung für mich. Ich habe gemerkt, wie wenig ich meinem Körper zumuten kann, aber wie wenig mir z.B. ein Bummel über die Kurpromenade in Binz bedeutet. Zu Hause spüre ich das nicht ganz so sehr. Als ich wieder zu Hause war, war ich einerseits erleichtert, aber dafür war ich nun auch wieder allein. Da fand ich Deinen Brief im Briefkasten. Er hatte schon eine Woche da gelegen. Und nun war ich wieder richtig zu Hause und es geht mir gut.
Was Du schreibst vom Fremdsein hier und dem Zuhause sein in Gottes Liebe ist ja so wahr. Seit meinem Unfall, als ich direkt in Gottes Arme gefallen bin, weiß ich, wo ich zu Hause bin und wäre ja auch gern dort geblieben. Aber meine Zeit ist hier noch nicht abgelaufen und ich kann jetzt auch dazu wieder ja sagen. Aber ich weiß doch jetzt, wo ich wirklich zu Hause bin. Das wird sich hoffentlich auch nicht mehr ändern. Jedenfalls möchte ich es nicht mehr vergessen.
Wenn der Alltag wieder einmal so sehr mühselig wird, rückt der Gedanke daran wohl schon mal ein bisschen in den Hintergrund. Aber Dein Brief hat das alles wieder ganz hell und deutlich gemacht. -
(Beim Schreiben bin ich eben selbst über das Wort „mühselig“ gestolpert. Was ist daran eigentlich selig? Vielleicht müsste ich mal darüber nachdenken.)
Seit vielen Jahren hatte mich immer mal wieder ein Traum belastet: Ich wollte nach Hause und Menschen haben mir den Weg versperrt. Oder ich wollte nach Hause und fand den Weg nicht, konnte auch niemanden fragen, weil ich die Adresse selbst nicht wusste. Der letzte dieser Träume endete damit, dass der Weg plötzlich zu Ende war und ich am Meer stand. Der Rückweg war versperrt, aber das war für mich nicht beängstigend, weil ich gern am Meer bin. Als Du mir vom zu Hause sein geschrieben hast, fiel mir ein, dass diese Träume jetzt lange nicht mehr gekommen sind. Vielleicht habe ich erst jetzt mein wirkliches Zuhause gefunden und muss nun nicht mehr suchen. Diese Erfahrung habe ich teuer bezahlen müssen, aber ich denke, es ist nicht zu teuer.
Es ist für mich ein schöner Gedanke, dass wir gemeinsam an der gleichen Lektion üben. Ich denke, es lohnt sich!
26.8.01
Ich möchte Dir gern erzählen, was ich erlebt habe und weiß doch nicht, ob es Worte dafür gibt. Aber versuchen will ich es trotzdem:
Vor einigen Tagen lag ich auf meinem Bett und war so verzweifelt, konnte nur noch sagen: ich halte es nicht mehr aus. Da war es so, als wenn Jesus neben mir liegt mit den gleichen Schmerzen. Um uns herum breitete sich etwas aus wie ein geschützter Raum. Meine Schmerzen sind nicht weg, aber sie sind anders geworden. Ich kann nicht sagen, dass es schön war, aber bis in die Tiefe hinein gut, so etwas Heilendes. -
Jetzt sind die Schmerzen in meinen Händen nicht mehr nur schrecklich, sondern bei ganz leiser Berührung ist da eine Sensibilität, die ich früher nicht gespürt habe. Eigentlich ist es in meinem ganzen Körper so, eine ganz besondere Sensibilität, so dass ich Dinge spüre, die ich früher nicht gespürt habe. Z.B. habe ich mich schon früher immer an der Zusage Jesu festgehalten, dass er bei uns sein will. Dass man das auch körperlich spüren kann, habe ich mir bisher nicht vorstellen können. Jetzt habe ich es erlebt. Vielleicht gibt es ja viele Dinge ganz real, die wir nur nicht spüren, weil wir die Sensibilität dafür verloren haben. Aber ich bin doch froh, dass mich vorher niemand gefragt hat, ob ich bereit bin, den Preis dafür zu bezahlen, nun dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Freiwillig könnte ich es nicht. Nun ist es so und mir bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu leben. Manchmal habe ich Angst vor dem, was da noch alles auf mich zukommen kann. -
8.9.01
Seit einigen Tagen habe ich wieder versucht, in der Stille zu sitzen. Ich bin froh, dass ich es schon für eine kurze Zeit aushalte. Dafür habe ich mir die Auferstehungsikone aus Deinem Buch aufgestellt. Aber sie ist mir so fremd geworden, obwohl sie mir einmal so vertraut war. Ich wünsche mir Jesus so, abe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Statt eines Vorwortes
  4. Einleitung
  5. Schatz in irdenen Gefäßen – Briefe August 1999 bis Dezember 2000
  6. Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert – Briefe Januar 2001 bis Mai 2005
  7. Anhang: Übungen, auf die sich die Brief beziehen
  8. Statt eines Nachwortes: Gedanken zum Lebensende
  9. Dank
  10. Über den Autor
  11. Impressum