Das bayerische auf Rückladung abgeänderte Gewehr M.1858 (Podewils-Gewehr)
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Das bayerische auf Rückladung abgeänderte Gewehr M.1858 (Podewils-Gewehr)

Tipps für Sammler und Schützen

  1. 108 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Das bayerische auf Rückladung abgeänderte Gewehr M.1858 (Podewils-Gewehr)

Tipps für Sammler und Schützen

Über dieses Buch

Das Buch richtet sich gleichermaßen an Sammler, die Informationen über das bayerische, auf Rückladung geänderte Gewehr M.1858 (Podewils-Gewehr) suchen wie auch an Schützen, die mit ihrem Podewils-Gewehr schießen möchten.Viele deutsche Staaten hatten schon vor dem Krieg von 1866 die Notwendigkeit erkannt, irgendwann einmal Hinterlader einführen zu müssen. Man hatte sogar Kommissionen eingesetzt, die tagten und tagten, ohne jedoch zu Entschlüssen zu kommen. Der Krieg von 1866 machte jedem noch so konservativen General auf brutale Weise deutlich, dass die Ära der militärischen Vorderlader zu Ende war, egal, wie weit oder präzise sie auch schossen. Wollte man in einem zukünftigen Krieg nicht schon vor seinem Beginn als Verlierer feststehen, musste man die Armee so schnell wie möglich mit Hinterlader-Gewehren bewaffnen. Vor diesem Problem standen 1866 nicht nur Bayern, sondern alle süddeutschen Staaten. Während Baden, Hessen und Württemberg letztlich das preußische Zündnadelsystem übernahmen und ihre Gewehre entsprechend änderten, ging Bayern einen anderen Weg. Man übernahm hier nicht das Gewehr der ungeliebten Preußen, sondern entwickelte ein eigenes System zur Änderung seiner Vorderlader in Hinterlader. Das so entstandene Gewehr, heute als Podewils-Gewehr bekannt, ist Thema dieses Buches.

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783749478934
eBook-ISBN:
9783749493104
Auflage
1

Der Umfang der Änderung

An den Vorderlader-Gewehren Muster 1858 wurden fast nur Änderungen vorgenommen, die für Umstellung auf Hinterladung notwendig waren. Die unterschiedlichen Visierungen der drei Modelle blieben (von Detailänderungen abgesehen) erhalten; denn durch die Umstellung änderten sich weder die Flugbahn der Geschosse noch die Trefferleistung der Waffen. So wurden sowohl die Kosten der Umstellung als auch der durch die geänderte Ladeweise zusätzlich notwendige Ausbildungsaufwand verringert.
Gleichzeitig nutzte man die Umstellung, um (inzwischen) bekannte Schwachstellen des Gewehrs M.1858 zu beheben.
Durch das Ansetzen des Verschlusses wurden die Gewehre (verglichen mit dem Ausgangsmodell) um 0,8“ (20,9 mm) kürzer, allerdings stieg ihr Gewicht aus dem gleichen Grund um 24 Loth (420 Gramm). Nach der Umstellung hatten die einzelnen Modelle folgende Abmessungen und Massen:
Modell Masse Gesamtlänge
I 8 Pfund 8 Loth (4,62 kg) 50“ rh. (130,8 cm)
II 8 Pfund 8 Loth (4,62 kg) 50“ rh. (130,8 cm)
III 8 Pfund 4 Loth (4,55 kg) 46“ rh. (120,3 cm)
Bei der Umstellung wurde an der ursprünglichen Waffe eine Reihe von Teilen verändert, außerdem wurden einige neue Teile hinzugefügt:

Geänderte Teile

Schaft

Der Schaft wurde soweit umgearbeitet, dass die Verschlusshülse, das Schloss mit dem Schlossblechansatz und die Sperrvorrichtung am Abzug eingesetzt werden konnten. Zusätzlich dazu wurde der Schaft leicht verkürzt, was dazu führte, dass der Oberring nachgesetzt werden musste.

Visier

Das Visier aller Modelle wurde leicht verändert, um so das Zielen zu erleichtern. Die bisher gewölbten Kornbacken wurden begradigt und die Spitze des Korns leicht abgeflacht. So entstand ein oben leicht abgeflachtes Dachkorn. Die Kimmen erhielten etwas tiefer gefeilte Visierkerben.
Die Länge der Visierlinie (Abstand Kimme-Korn) betrug bei den Modellen I und II 28,66 Zoll rh, (74,95 cm) beim Modell III 25,89 Zoll rh. (67,70cm). Die Höhe der Kimmen36 blieb unverändert und betrug:
Kimme für Modell I Modell 2 Modell III
200 Schritt - 0,881 0,879
300 Schritt 1,000 1,000 0,988
400 Schritt 1,121 1,119 1,094
500 Schritt - 1,250 1,213
600 Schritt 1,398 1,394 1,342
700 Schritt - 1,552 1,485
800 Schritt 1,733 1,728 1,643
900 Schritt - 1,923 1,820
1000 Schritt - - 2,016
1100 Schritt - 2,384 2,233
1200 Schritt - - 2,479
Die Höhe der Kimme ist als Abstand zur Seelenachse und in rheinischem Zoll (1“ rh = 26,15mm) angegeben.
Das Korn hatte bei den Modellen I und II eine Höhe über der Seelenachse von 0,66“, beim Modell III (der ehemaligen Büchse) betrug dieser Wert 0,68“ rheinisch.

Ladestock

Der bei einem Hinterlader überflüssige Ladestock blieb als Putz- und Entladestock erhalten. Da er beim Schuss immer nach vorn rutschte, wurde an seinem unteren Ende ein Gewinde geschnitten, mit dem er im System verschraubt wurde. Die bisherige Ladestockfeder konnte deshalb entfallen.
Sein Kopf (der Setzerkopf) war, um Beschädigungen des Laufes möglichst zu vermeiden, mit Kupfer ummantelt. Die kupferne Ummantelung musste immer frei von Grünspan sein, sollte aber nicht blankgescheuert werden.

Schloss

Am Schloss wurde eine Reihe von Änderungen vorgenommen. Das Schlossblech erhielt einen Ansatz. So sollte die feste Anlage der Schlossplatte an der Verschlusshülse gewährleistet werden. Gleichzeitig konnte so eine schwache Stelle am Schlosskasten beseitigt werden.
Angefügter Ansatz am Schlossblech
Eine der beiden Schrauben, die das Schloss hielten, wurde auf die Vorderseite der Schlossplatte verlegt.
Um eine korrekte Anlage des Schlossblechs an der Verschlusshülse zu erreichen, wurden die inneren Schlossblechstulpen ausgefeilt.
Der Hahn wurde gestreckt und an die neue Position des Zündkegels (Pistons) angepasst.
Da das Verschlussgehäuse Platz brauchte, musste die Studel abgeschrägt werden. Durch diese Änderung wurde sie allerdings geschwächt und konnte brechen, wie man hin und wieder an einigen der heute vorhandenen Gewehre sehen kann.
Die abgeschrägte Studel37. Maße in bayer. Artilleriezoll
Perkussionsschloss38 mit angedeutetem neuen Zündkegel und
dem umgestalteten Abzug
Der Springkegel (die Fliege) im Schloss der ehemaligen Jägerbüchse (Gewehr, Modell III) blieb auch beim Umbau erhalten.

Lauf

Auf den in Höhe der Schwanzschraube abgeschnittenen Lauf wurde ein G...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Danksagung
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorwort
  5. Das Ausgangsmodell - der bayerische Vorderlader Muster 1858
  6. Die Umstellung auf Hinterladung
  7. Der Umfang der Änderung
  8. Der Umgang mit dem Gewehr
  9. Die Patrone des auf Rückladung geänderten Gewehrs
  10. Schießausbildung
  11. Stempelung der Waffen
  12. Die Leistung der Waffe
  13. Einsatz im Krieg von 1870/71
  14. Die Bayerische Armee
  15. Podewils-Gewehre heute
  16. Patronen heute herstellen
  17. Münzen, Maße und Gewichte
  18. Literatur
  19. Impressum