Die altnordische Sprache und Literatur werden noch heute an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland unterrichtet und die komplexe altisländische Sprache samt der umfangreichen Literatur des mittelalterlichen Islands sind im Laufe der letzten zweihundert Jahre vielfältig diskutiert worden. Für Studienanfänger und interessierte Quereinsteiger ist diese internationale Diskussion jedoch nicht selten unübersichtlich geworden.
Lernziele:
Orientierung über den Fachbereich durch Einführung in Texte, Theorien und Methoden der altwestnordischen Mediävistik; Verständnis sprachgeschichtlicher Entwicklungen und ihrer Terminologie; Einblicke in die umfangreiche Literatur des mittelalterlichen Islands (Sagas, Eddas und Skaldendichtung); Überblick über Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen.
Konzeption:
Diese Einführung bietet einen soliden Überblick über Quellen, Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen, diskutiert Inhalte, Methoden und Theorien. Die Herausbildung und Besonderheiten der altwestnordischen Sprache werden ebenso behandelt wie die großen Literaturgattungen des isländischen Mittelalters: Sagas, Eddas und Skaldendichtung, daneben gelehrte Literatur des Nordens.
Zahlreiche miteinander verknüpfte Kurzkapitel, ein umfangreiches Glossar zu Fachwörtern sowie ein mehrseitiger Index ermöglichen den unproblematischen Einstieg in verschiedene Themen. Abgerundet wird das Buch durch weiterführende Literaturhinweise.
Häufig gestellte Fragen
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Dieser erste Teil unseres Buches vermittelt grundlegende Fakten zur Geschichte der nordischen Sprachen und zeigt die wichtigsten historischen Entwicklungslinien auf. Sie reichen von den ältesten Zeiten bis zu dem Sprachstand, mit dem der Norden die schriftlichen Aufzeichnungen seiner großen Literaturen beginnt.
Das Kapitel führt zunächst in eine vorliterarische Zeit zurück, für die wir die Sprache mühsam rekonstruieren müssen. Forschungsgeschichtlich ist das – wie wir zeigen wollen – eine spannende Zeit, die immer wieder Spekulationen Tür und Tor geöffnet hat. Sie werden große Namen aus der Forschungsgeschichte kennenlernen und die immense Leistung, die diese Forscher in einem damaligen Neuland erbracht haben. Hier geht es also nicht einfach um die Vermittlung von Grundkenntnissen über alte Sprachen. Sie sollen gleichsam der Geburt einer Wissenschaft zusehen, die heute ganz selbstverständlich erscheint: der Vergleichenden Historischen Sprachforschung. Zugleich werden wir versuchen, Ihnen Grundlagen der Terminologie zu vermitteln, die über das Nordische hinaus bei jeder historischen Beschäftigung mit Sprache notwendig ist. Zu jedem mit
markierten Begriff aus der Sprachgeschichte gibt es übrigens im Glossar (ab S. 207) eine einfache Erklärung.
Eine Perspektive, die die Sprache im Zeitverlauf, in ihrer Entwicklung und ihren Veränderungen betrachtet, ist heute nicht mehr so selbstverständlich wie bis in die 1970er Jahre. Man nennt diese Perspektive
diachron. Heute tritt bei der Beschäftigung mit Sprache(n) oft die
synchrone Perspektive in den Vordergrund. Diese betrachtet die Sprache an einem ganz bestimmten Zeitpunkt, konzentriert sich zum Beispiel auf ihre Struktur oder zielt allgemein auf zeitlose, gültige Erkenntnisse.
Natürlich muss man sich fragen, welchen Sinn sprachgeschichtliche Kenntnisse für das Verständnis der modernen Sprachen und Literaturen machen und welches Ausmaß ihre Vermittlung annehmen darf und muss. Wie schon im Vorwort ausgeführt, drängt sich beim Studium der nordischen Philologie und Mediävistik zweifellos schon von der Struktur des Faches her ein gewisses Maß an historischer Sprachbetrachtung geradezu auf. Nach wie vor bilden das Altisländische mit seiner einzigartigen Literatur und die neunordischen Sprachen und Literaturen die beiden Eckpunkte der Nordischen Philologie, zwischen denen eine Verbindung hergestellt werden muss. Wir werden weder das Eine noch das Andere vollständig verstehen, wenn wir nicht auch von den dazwischen liegenden Entwicklungen wissen und manche von ihnen auch vor historischen Hintergründen betrachten – zum Beispiel die grundlegenden Veränderungen des nordischen Wortschatzes durch den deutschen Einfluss der Hanse im Spätmittelalter.
Fragen drängen sich auf, die nur von der Sprachgeschichte her beantwortet werden können, etwa: Warum ist das Isländische so formenreich, so anders als alle anderen nordischen Sprachen, wenn sie doch alle auf einer gemeinsamen Sprache, dem Altnordischen, beruhen? Antwort: weil das Isländische seinen alten Charakter als eine
synthetische Sprache bewahrt hat, in der die grammatische Funktion eines Wortes durch seine Flexionsendungen (und nicht durch hinzukommende Wörter) kenntlich gemacht wird. Auch Färöisch ist heute noch eine synthetische Sprache, aber nicht mehr in dem Maße wie Isländisch. Bei den anderen nordischen Sprachen zeigt sich mit dem Ende ihrer jeweiligen altnordischen Sprachperiode, etwa ab dem ausgehenden 14. Jahrhundert, der allmähliche Übergang von der synthetischen zur immer stärker
analytisch geprägten Struktur der modernen festlandskandinavischen Sprachen, in denen sich die Beziehungen der Wörter zueinander nicht mehr durch Flexionsendu...