
- 672 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Dieses Kompendium bietet dem Leser eine leicht fassliche und zugleich sehr informative Einführung in die verschiedenen Disziplinen und Richtungen der Philosophie auf höchstem Niveau. Angefangen von dem ersten Artikel, der die Beschreibung, Unterscheidung und Vorstellung der verschiedenen Philosophiebegriffe umfasst, die sich in der Geschichte der Philosophie herausgebildet haben, sind alle speziell ausgerichteten Artikel des Bogens von der »Analytischen Ethik« bis zur »Sprachphilosophie« der großen und renommierten Enzyklopädie Philosophie in drei Bänden entnommen, die Hans Jörg Sandkühler 2010 in Verbindung mit Dagmar Borchers, Arnim Regenbogen, Volker Schürmann und Pirmin Stekeler-Weithofer herausgegeben hat.
Das Kompendium enthält die folgenden Artikel:
Philosophiebegriffe
Analytische Ethik
Analytische Philosophie
Angewandte Ethik
Erkenntnis/Erkenntnistheorie
Erste Philosophie
Ethik / Moralphilosophie / Moral
Existenz / Existenzphilosophie / Existentialismus
Geschichte / Geschichtsphilosophie
Idealismus
Kulturphilosophie
Lebensphilosophie
Logik
Metaphysik / Metaphysikkritik
Naturphilosophie
Ontologie
Phänomenologie
Philosophie des Geistes
Philosophische Anthropologie
Philosophische Ästhetik
Politik / politische Philosophie
Rechtsphilosophie
Religion / Religionsphilosophie
Sozialphilosophie
Sprachphilosophie
«?isziplinen der Philosophie« empfiehlt sich nicht nur als eine exzellente Orientierungshilfe für Studenten und an der Philosophie interessierte Leser, sondern auch als hochkarätiges und aktuelles Nachschlagewerk zu den Zielen und Wegen der ganzen Varietät der in Disziplinen aufgefächerten Philosophie von den Anfängen bis zur Gegenwart, das dem seit langem eingeführten Wörterbuch der philosophischen Begriffe (PhB 500) nun ergänzend zur Seite gestellt wird. – Jedem Artikel sind Angaben zu den herangezogenen Quellen und weiterführender Literatur angefügt.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Erkenntnis / Erkenntnistheorie
1 Zu den Begriffen.
1.1 ›Erkenntnis‹.
Der Begriff ›Erkenntnis‹ (E.) – franz. connaissance; engl. cognition, knowledge – bezeichnet sowohl den Prozess (›Erkennen‹) als auch das Resultat des Prozesses, das – im Unterschied zu Meinung/Glaube – in Wissen als gerechtfertigter wahrer Überzeugung bestehen soll. »Mit dem Wort ›erkennen‹ bezeichnen wir diejenige intentionale, auf eine zu erfassende Sachlage gerichtete Tätigkeit, die zum Resultat hat, was wir intersubjektiv verfügbares, objektiv gültiges Wissen = Erkenntnis nennen.«1
Der E.begriff ist mit einem weiten semantischen Feld vernetzt, zu dem u. a. ›Bewusstsein‹, ›Einstellung‹, ›Denken‹, ›Geist‹, ›Gewissheit‹, ›Intentionalität‹, ›Intuition‹, ›Erfahrung‹, ›Evidenz‹, ›Denken‹, ›Kognition‹, ›epistemische Rechtfertigung‹, ›Evidenz‹, ›Proposition/Aussage/Satz‹, ›Repräsentation‹, ›Sachverhalt‹, ›Subjekt‹, ›Subjektivität‹, ›Überzeugung‹, ›Urteil‹, ›Wahrheit‹, ›Wahrnehmung‹, ›Wissen‹ und ›Wissenskultur‹ gehören (zur Geschichte, die hier zu ›E.‹ nur exemplarisch an wichtigen Knotenpunkten dargestellt werden kann, und zum Verständnis des E.problems sind die entsprechenden Artikel heranzuziehen).
Wären, wie ›metaphysische‹ Realisten/Materialisten/Naturalisten behaupten, Sein und Bewusstsein, Objekt und Subjekt, Welt-an-sich und Welt-für-uns, identisch, wäre E. durch das Sein/Seiende determiniert (Determinismus) und gäbe es im Erkennen eine ›direkte Bezugnahme‹ (Referenz) auf ›die Dinge‹, dann gäbe es philosophische Probleme wie das der Intentionalität oder der Rechtfertigung nicht. Vom realistischen Alltagsverstand und common sense wird ›E.‹ spontan so verstanden, als würden ›objektive‹ Formen der Realität (Entitäten, Sachverhalte, Ereignisse) in ›subjektive‹ Formen des Bewusstseins transformiert. Das E.problem besteht aber gerade darin, dass das Erkennen in der phänomenalen Wirklichkeit des Wissens Vorstellungen in Sachverhalte übersetzt (Übersetzung): In der E. werden E.gegenstände zu ›Realobjekten‹. E. ist nicht Repräsentation von Realität im E.subjekt, sondern (Re-)Präsentation von Wirklichkeit durch das E.subjekt. E. kopiert nicht und besteht nicht in Abbildern, sondern sie konstituiert Welten. Dies bedeutet nicht, E. ›schaffe‹ die ›Außenwelt‹, sondern sie verleiht den in ihrem ›An-sich-Sein‹ nicht erkennbaren Entitäten ›für uns‹ Bedeutung in Zeichen und Symbolen, v. a. in der Sprache. In der E. wird Etwas als Etwas repräsentiert.
Analytisch können bei der E.tätigkeit Operationen unterschieden werden, die nicht nacheinander in der Zeit – als Stufenfolge –, sondern gleichzeitig vollzogen werden und Wahrnehmung, Erfahrung, Konstruktion, Interpretation und Wissen miteinander verbinden: die Hervorhebung (Identifikation) eines zu erkennenden Objekts aus der Mannigfaltigkeit der Sinnesdaten durch das Unterscheiden von und Vergleichen zwischen E.objekten; die Zergliederung des E.gegenstandes in Teile und die Re-Komposition zum Ganzen; das Abstrahieren (Abstraktion) von unwesentlichen Objektmerkmalen und das Synthetisieren als wesentlich angesehener Eigenschaften; die Zuordnung einzelner E.gegenstände zu Objektklassen; die interpretierende Zuschreibung von Bedeutung und die Zeichen- und Namengebung. Jede Operation ist mit allen anderen vernetzt. Sinnlichkeit und rationale Verarbeitung bilden in jedem Moment des Prozesses der E. eine Einheit. Was als erkannt gilt, ist auf seine Zweckmäßigkeit für die Welt-Orientierung und die Praxis geprüft und bewertet – im Rahmen von wissenskulturellen Instanzen, von kumulierter Erfahrung, von Empirie und Experiment, von Vorwissen bzw. Vor-Urteilen sowie von Überzeugungen. Den Resultaten der auf Einzelnes/Besonderes bezogenen Wahrnehmung und Erfahrung wird ihr Ort in übergreifenden epistemischen und praktischen Zusammenhängen zugewiesen. Welten, Weltversionen, Interpretationswelten, Paradigmata und Wissenskulturen bilden Landkarten, auf denen diese Orte angezeigt werden.
Mit besonderen Orten, mit spezifischen E.dispositionen, mit Fragen nach der Bedeutung von Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechterverhältnissen (Philosophie und Geschlechter) für die E. beschäftigen sich feministische E.theorien.2 Gesellschaftliche Bedingungen und Dimensionen der E. stehen im Zentrum des Interesses der ›Social Epistemology‹.3
Mit dem E.begriff sind einige wesentliche, bereits auf der Ebene des Alltagsbewusstseins wahrgenommene, von der Philosophie seit ihren Anfängen thematisierte und bis heute kontrovers verhandelte Probleme verbunden: Referiert E., direkt/vermittelt? Repräsentiert E., wie repräsentiert sie etwas von einer Außenwelt, das von epistemischer bzw. kognitiver Aktivität abhängig/unabhängig ist? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit E. wahre bzw. richtige (Re-)Präsentationen sind, und wie können wahre bzw. richtige von falschen bzw. unrichtigen E. unterschieden werden? Führt E., wie führt E. zu Wissen als gerechtfertigter wahrer Überzeugung? Wie ist, wenn Erkennen individuell und subjektiv ist, Intersubjektivität möglich? Wie ist, wenn E. kultur-kontextuell ist, Transkulturalität möglich? »Was heißt Wissen? Wissen wir überhaupt etwas? Und – wenn ja, was können wir wissen? Wer (oder was) ist es, der (oder das) etwas weiß, wenn überhaupt etwas gewusst wird? Woher stammt unsere E. und wie lässt sie sich rechtfertigen?«4
Bezogen auf solche Fragen erörtern bestimmte realistische E.theorien (Realismus) das ›Problem der Außenwelt‹. Nicht nur R. Carnap zufolge handelt es sich um ein Scheinproblem. Niemand zweifelt ernsthaft an der Existenz der Außenwelt. Das Problem ist anders zu stellen: »An external world, as philosophers have used the term, is not some distant planet external to earth. Nor is the external world, strictly speaking, a world. Rather, the external world consists of those objects and events which exist external to perceivers.«5
Da es sich bei den Formen, Wegen, Verfahren und Ergebnissen von E. nicht um von den veränderlichen Lebensweisen der Menschen unabhängige Konstanten/Invarianten handelt, begegnen in der Geschichte unterschiedliche/gegensätzliche – mythische, religiöse, ästhetische, philosophische, wissenschaftliche – Reflexionen auf die E.probleme. Die Pluralität auch der in der Philosophie entstandenen E.begriffe und Problemlösungsansätze ist Ausdruck und Form der Geschichtlichkeit der E.6
1.2 ›Erkenntnistheorie‹
Die zentralen Fragen der philosophischen Erkenntnistheorie (ETh.) – franz. théorie de la connaissance, épistémologie; engl. theory of knowledge, epistemology – lauten: »(a) Was ist das Ziel unserer E.bemühungen? (b) Wie lässt sich dieses Ziel erreichen? (c) Anhand welcher Kriterien können wir entscheiden, ob wir das Ziel erreicht haben? […] (d) In welchen Bereichen können wir dieses Ziel erreichen?«7
Der Geschichtlichkeit der E. entsprechend fallen die eth. Antworten je nach den Weltbildern und Evidenzen einer Zeit, nach Theorierahmen und je nach praktischen Interessen, in deren Horizont sie gegeben werden, unterschiedlich aus. E.begriffe der ETh.n sind kultur-, theorie- und handlungskontextuell (Kontextualismus). Zu eth. E.begriffen gehören ontologische Seins- und epistemologische Wirklichkeitsbegriffe: Ob ›E.‹ als auf eine ›objektive‹ Realität referierend und sie abbildend oder als ›subjektive‹ Vorstellung einer im Bewusstsein konstituierten phänomenalen Wirklichkeit bestimmt wird, hängt wesentlich von den ontologischen (Ontologie), epistemologischen und methodologischen (Methode/Methodologie) Voraussetzungen als Rahmen der Definitionen von ›E.‹ ab. Solche Theorierahmen stellen z. B. Idealismus und Materialismus, Rationalismus und Empirismus, Realismus, Monismus/Dualismus und Pluralismus dar. Probleme, die im Horizont der Weltbilder bzw. Rahmentheorien behandelt werden, sind u. a. die Beziehungen zwischen Psychischem und Physischem (Körper und Geist8, Leib-Seele-Problem), Sinnlichkeit und Rationalität, Wahrnehmung, Beobachtung, Erfahrung und Interpretation (Bedeutungszuschreibung), Meinung, Alltagswissen und Vorurteil. Immer geht es letztlich um epistemische Rechtfertigung9 und um die Frage nach Möglichkeiten und Grenzen von Gewissheit.10
›Die‹ ETh. gibt es nicht; welche Art von Antworten zu erwarten ist, hängt vom jeweiligen Typus und von voraussetzungsvollen Strategien ab. Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählen ontologische Realitätskonzeptionen. Realismus besteht in einem weiten Sinne in einer »fundamentalen ontologischen Intuition«, deren einfachste Version besagt, es gebe Dinge außer mir selbst. Dieser Minimal-Realismus schliesst die nicht weniger fundamentale epistemologische Intuition ein, die Dinge außer mir, zumindest teilweise, aufgrund eines direkten kognitiven Bezugs zu ihnen auch erkennen zu können. Diejenigen, welche diese Intuitionen als unangemessen in Zweifel ziehen, werden von Verteidigern eines starken Realismus oft als Anti-Realisten bezeichnet – eine Karikatur, denn die Skeptiker behaupten keinen ontologischen Anti-Realismus im Sinne der Leugnung der Existenz der Außenwelt. Was sie geltend machen, ist etwas anderes: Unsere E.se beziehen sich (referieren) nicht direkt und nicht kausal verursacht auf die Realität; sie entstehen vielmehr als Bewusstseinsleistungen in Kontexten, in denen jeweils interpretiert wird, was wirklich ist und wie es wirklich ist. Die vermeintlichen Anti-Realisten bevorzugen schwach-realistische Epistemologien und verweigern sich dem Mythos des Gegebenen. In systematischer Hinsicht unterscheiden sich ontologische Begr...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Vorbemerkung
- Inhalt
- Philosophiebegriffe
- Analytische Ethik
- Analytische Philosophie
- Angewandte Ethik
- Erkenntnis / Erkenntnistheorie
- Erste Philosophie
- Ethik / Moralphilosophie / Moral
- Existenz / Existenzphilosophie / Existentialismus
- Geschichte / Geschichtsphilosophie
- Idealismus
- Kulturphilosophie
- Lebensphilosophie
- Logik
- Metaphysik / Metaphysikkritik
- Naturphilosophie
- Ontologie
- Phänomenologie
- Philosophie des Geistes
- Philosophische Anthropologie
- Philosophische Ästhetik
- Politik / politische Philosophie
- Rechtsphilosophie
- Religion / Religionsphilosophie
- Sozialphilosophie
- Sprachphilosophie