Die Wiederholung und die Bilder
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Die Wiederholung und die Bilder

Zur Philosophie des Erinnerungsbewußtseins

  1. 443 Seiten
  2. German
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Die Wiederholung und die Bilder

Zur Philosophie des Erinnerungsbewußtseins

Über dieses Buch

Seit der Antike haben sich Philosophen sehr aufmerksam und eindringlich mit 'memoria' und 'reminiscentia', mit Gedächtnis und Erinnerung beschäftigt. Erst in der Neuzeit und insbesondere in der Moderne ist das Thema "Erinnerung" zu einem Problemtitel geraten, und zwar wegen der Bilder, in denen unser Erinnern sich veranschaulicht. War es doch Immanuel Kant, der die fatale Behauptung aufgestellt hat: "wenn man den Begriff nicht von Bildern ablösen kann, wird man niemals rein und fehlerfrei denken können". Seitdem fällt es den Philosophen schwer, in und mit Bildern zu denken, und manche, zum Beispiel Edmund Husserl, wollten darum die Bilder aus der Erinnerung vertreiben. Das aber hat bedenkliche Folgen für unser Verständnis von Bewußtsein, Subjektivität und Personalität. Die Rede von der Erinnerungsvergessenheit der Philosophie ist jedenfalls nicht unbegründet - deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Und ich habe mich bemüht, es so zu schreiben, daß es auch für denjenigen noch lesbar bleibt, der im "Fach Philosophie" nicht zuhause ist; denn wer ein bewußtes Leben führen will, muß das im flüchtigen Strom seiner Erinnerungsbilder tun. Stephan Otto

Häufig gestellte Fragen

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Information

Anmerkungen

Einleitung (Seite 13–22)
1 Pierre Nora, Les Lieux de mémoire, 3 voll., Paris 1984–1986
2 So, zum Beispiel, Anselm Haverkamp / Renate Lachmann (Hg.), Memoria. Vergessen und Erinnern (Poetik und Hermeneutik XV), München 1993
3 Ebd., 370, Anm. 24
4 »Das wäre das anzustrebende Ideal«, notiert aus theoretisch-literarischer Perspektive die Schriftstellerin Anna Mitgutsch: »Bilder behaftet mit der Schwere und Komplexität des Erinnerns zu einer neuen Wirklichkeit zusammengefügt« (Erinnern und Erfinden. Grazer Poetik-Vorlesungen, Graz – Wien 1999, 29)
5 Friedrich Georg Jünger, Gedächtnis und Erinnerung, Frankfurt am Main 1957, 10: »Von Vergessenheit und Wiederkehr weiß die Philosophie, die seit Descartes zur Bewußtseinsphilosophie wird, wenig, und um so weniger, als ihr Denken sich der Vorstellung als solcher zuwendet, ohne die Rückstellungen zu untersuchen, die in Gedächtnis und Erinnerung erfolgen, und zwar so erfolgen, daß ohne sie Vorstellungen nicht denkbar sind.«
6 Werke in zwanzig Bänden, Redaktion Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt am Main 1969–1971; hier Bd. 6, 258: »Es muß nun allerdings zugegeben werden, daß der Begriff als solcher noch nicht vollständig ist, sondern in die Idee sich erheben muß, welche erst die Einheit des Begriffs und der Realität ist«. – Im Folgenden wird diese Werkausgabe unter dem Sigel WW zitiert.
7 WW Bd. 10, 259
8 Im Folgenden wird die endgültige Fassung der Neuen Wissenschaft vom Jahre 1744 unter dem Sigel SNS (Scienza Nuova Seconda) und unter Heranziehung ihrer deutschen Übersetzung zitiert: Vittorio Hösle / Christoph Jermann (Hg.), Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker, 2 Bde., Hamburg 1990. Gelegentliche Unschärfen dieser Übersetzung sind korrigiert. – Zur Vicoschen Trias memoria-fantasia-ingegno liegen zwei deutsche Untersuchungen von Jürgen Trabant vor (in: Memoria. Vergessen und Erinnern, s. Anm. 2, 406–424, sowie in Trabants Buch Neue Wissenschaft von alten Zeichen: Vicos Sematologie, Frankfurt am Main 1994, 167–193). In italienischer Sprache ist nachzulesen Stephan Otto, Il conflitto tra immagini e parole, in: Stephan Otto / Vincenzo Vitiello, Vico – Hegel. La memoria e il sacro, Napoli 2001, 9–73.
9 Unter den Philosophen der »klassischen« Zeit war es einzig Friedrich Heinrich Jacobi, der die Scienza Nuova ebenso wie Vicos Schrift De antiquissima Italorum sapientia kannte; letztere zitiert er in seinem Werk Von den göttlichen Dingen und ihrer Offenbarung (Werke, hg. von Friedrich Roth und Friedrich Köppen, Nachdruck Berlin 2001, Bd. III, 352–353.
10 Vom ingegno sagt der italienische Text: »pone in acconcezza ed assettamento«, das ingenium »setzt« die »geordnete« Synthese der von der memoria erinnerten und von der phantasia (oder imaginatio) vorgestellten Dinge. Wenn dieses ingenium aber selber nur als Moment der Triade memoria, phantasia, ingenium fungieren darf, dann trägt es seine Ordnungsleistung auch nicht als »extrinsische« Funktion an das Erinnern und Vorstellen heran. Obwohl das ingenium sie ordnet, ist es doch niemals von den Akten des Erinnerns und Vorstellens abzutrennen.
11 Gilles Deleuze, Differenz und Wiederholung, aus dem Französischen von Joseph Vogl, München 1992, 104 f.
Erstes Kapitel (Seite 23–77)
1 Giambattista Vico, Liber metaphysicus (De antiquissima Italorum sapientia liber primus), 1710, und Risposte, 1711 und 1712, aus dem Lateinischen und Italienischen ins Deutsche übertragen von Stephan Otto und Helmut Viechtbauer, mit einer Einleitung von Stephan Otto, München 1979, 138 f. – Die Risposte sind Entgegnungen Vicos auf Kritiken seines Liber metaphysicus; das Werk wird im Folgenden unter dem Sigel LM zitiert.
2 De dignitate et augmentis scientiarum II, 1
3 Giambattista Vico, Institutiones oratoriae, § 67 (Testo critico, versione e commento di Giuliano Crifò, Napoli 1989, 430)
4 Vico leitet seine Rede vom ingeniös entworfenen »Charakter« – er spricht von Jupiter als einem »göttlichen Charakter« oder »phantastischem« Allgemeinbegriff (SNS § 381) – von dem griechischen Wort charássein, »prägen«, her; sein Konzept des »Charakters« konturiert wiederum ein Bild, das Bild nämlich eines »Einprägens in den Geist«. – Vgl. dazu Jürgen Trabant, Neue Wissenschaft von alten Zeichen: Vicos Sematologie, Frankfurt am Main 1994, 49–52 mit dem Hinweis auf die erste Fassung der Neuen Wissenschaft, in welcher das Dreieck als »gezeichneter Charakter der Geometrie« beschrieben wird; dem entspricht das im Einleitungskapitel unseres Buches verwendete Wort »Figur«.
5 Vgl. Alfred Baeumler, Das Irrationalitätsproblem in der Ästhetik und Logik des 18. Jahrhunderts bis zur Kritik der Urteilskraft, Tübingen 1967
6 Akademie-Textausgabe Bd. VIII, 145: es »gefällt sich das Genie sehr in seinem kühnen Schwunge, da es den Faden, woran es sonst die Vernunft lenkte, abgestreift hat. Es bezaubert bald auch andere durch Machtsprüche und große Erwartungen und scheint sich selbst nunmehr auf einen Thron gesetzt zu haben, den langsame, schwerfällige Vernunft so schlecht zierte«.
7 Matteo Peregrini, I fonti dell’ingegno ridotti all’arte, Bologna 1650, 22
8 Emmanuele Tesauro, Il Cannochiale aristotelico, Torino 1670, capp. 3; 7; 9
9 Vici Vindiciae, cap. XVI (Opere, a cura di Fausto Nicolini, tom. III, Bari 1931, 302; 304): »sed philosophia, geometria, philologia atque adeo omnia doctrinarum genera istam opinionem – ingenium cum veritate pugnare – absurdissimam esse manifesto convincunt […] philologia in rhetoricis docet ingenii acumen sine veritate stare non posse«.
10 Die Auslegung der platonischen anamnesis im Gefälle eines »Apriorismus« ist nicht unproblematisch; schon Nicolai Hartmann hatte eingeschränkt: die anamnesis ist »ein Bewußtmachen latenten Wissens« (Das Problem des Apriorismus in der Platonischen Philosophie in: Kleinere Schriften II, Berlin 1957, 57), und Theodor Ebert erklärt: »Es scheint aber nicht zufällig, daß die Versuche einer philosophischen Deutung der Anamnesislehre als einer Theorie des Apriori in Schwierigkeiten kommen und schließlich doch immer wieder an der Metapher des Wiedererinnerns scheitern« (Meinung und Wissen in der Philosophie Platons, Berlin–New York 1974, 86). – Bereits hier geraten die methodologischen Probleme der Philosophie des Er...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über den Autor
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Anstelle eines Vorwortes
  6. Inhalt
  7. Einleitung
  8. Erstes Kapitel
  9. Zweites Kapitel
  10. Drittes Kapitel
  11. Viertes Kapitel
  12. Fünftes Kapitel
  13. Sechstes Kapitel
  14. Anmerkungen
  15. Personenregister
  16. Sachregister