7 Intelligentes Marketing mit dem Google Tag Manager
Maik Mohl (Metamove GmbH), Ralf-Christian Härting
7.1 Einführung
Online-Marketing kann auch als Google-Marketing bezeichnet werden.93 Mit Marktanteilen von über 80% sind Google Search oder Google Ads marktbeherrschende Dienste für das Online-Marketing.94 Viele Google-Dienste entstanden im Rahmen der sogenannten Google Labs. Inzwischen ist diese Google-Experimentierplattform offiziell geschlossen. Durch den Suchmaschinenriesen Alphabet Inc. (vormalig Google Inc) werden aber weiter Dienste entwickelt, die sich zunehmend auch an Unternehmen wenden. Beispiele für solche Dienste sind neben Ads and Search auch Google Analytics, My Business oder der Tag Manager.
Eine Studie der Hochschule Aalen über neue Ansätze im Online-Marketing untersuchte den Einfluss ausgewählter Google Services auf die Potentiale neuer Online-Marketing-Aktivitäten.95 Nach Aussagen von Experten sind Google-Services im Online-Marketing nicht mehr wegzudenken.96 Mit ihnen lassen sich beispielsweise gezieltere Werbeaktionen ankündigen, die Sichtbarkeit von Websites erhöhen und ermöglichen ein effizientes Tracking.97 Insbesondere Letzteres „das Tracking“ ist für erfolgreiche Online-Marketing-Kampagnen essentiell. Ein zentrales und mächtiges Tool das eine effiziente Umsetzung von Tracking-Aktivitäten ermöglicht ist Der Google Tag Manager (GTM).
Das Google Tag Manager-Tool ist sehr leistungsstark und zudem sogar kostenlos. Der Tag Manager ermöglicht es, das Webanalyse-Tool Google-Analytics einfach in die eigene Website zu integrieren. Das Tool erfreut sich immer größerer Beliebtheit, denn es ermöglicht ein leistungsfähiges und flexibles Online-Marketing und ist zudem sehr leicht zu bedienen.98 Im Folgenden wir vorgestellt, wie der Google Tag Manager funktioniert und welche Kosten- und Zeitvorteile das Tool im digitalen Marketing bietet.
7.2 Vorteile und Features des GTM-Tools
Jedes Unternehmen und jede (Online-)Marketingdisziplin hat ganz eigene Anforderungen an eine Webanalyse. Hier spielt es keine Rolle, ob es sich um eine neue Quelle für Online-Traffic handelt, die hinzukommt oder um eine neue Möglichkeit für Conversions. Sobald etwas Neues hinzukommt, das gemessen werden muss, ist eine grundlegende Webanalyse wichtig: Denn dadurch lässt sich der Erfolg der einzelnen Maßnahmen übersichtlich tracken.
Damit aber konkrete Messungen zu Stande kommen können, muss der entsprechende Trackingcode auf der Webseite eingebunden werden. Hier punktet das Tool mit einem entscheidenden Vorteil: Die Implementierung der verwendeten Funktionen wird komplett vom Webseiten Code getrennt unabhängig vorgenommen. Im Unterschied dazu wäre der Code sonst über einen Programmierer oder Webdeveloper in den Webseiten Code direkt einzusetzen, was fehleranfälliger ist.
Somit können über das „Tag Management System (TMS)“ mehrere Tracking-Codes ohne technisches Knowhow eingebunden werden. Generell können auch IT-Teams den Google Tag Manager nutzen, doch auch normale Webmaster ohne fundierte Programmierkenntnisse können von den Vorteilen des Tools profitieren.
Die beiden Code-Schnipsel sind mit dem Google Tag Manager nur ein einziges Mal zu implementieren. Alle weiteren Einbindungen wie beispielsweise das Google Analytics Webtracking können über die Tag Manager Oberfläche leicht durchgeführt werden. Am Quelltext muss nichts weiter geändert werden.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Kostenlos, flexibel und leistungsstark
- Kann ohne großen Aufwand in Webseiten integriert werden
- Der Erfolg diverser Marketingmaßnahmen wird bequem gemessen
- Mehr unabhängiges und selbstbestimmtes Arbeiten
- Erfordert keine Kenntnisse in der Programmierung
- Zeit- und kostensparend
- Sicherer, da im Quellcode keine Änderungen vorgenommen werden
- Aus einem Master-Tool können alle Tags verwaltet werden.
7.3 Die Komponenten – Aufbau des GTM
Der Google Tag Manager besteht aus mehreren unterschiedlichen Komponenten.
Abbildung 46: Struktur des Google Tag Managers99
Der wichtigste Bestandteil ist der sogenannte Container, von denen jeder seine eigene ID hat. Im Container befinden sich alle Tags und Skripte. Im Seitenquelltext wird der Google Tag Manager-Container eingebunden. Der Container-Code sollte im Idealfall einmal vom Programmierer implementiert werden. Anschließend können die gewünschten Einstellungen schnell und effektiv selbst vorgenommen werden. Der Container besteht aus den folgenden Komponenten:
Tags – Snippets und Skripte
Verschiedene Snippets und Java-Skripte, die auf der Webseite über den Container des Google Tag Managers ausgeführt werden können, werden als Tags bezeichnet. Im Google Tag Manager finden sich hierfür auch verschiedene Tag-Vorlagen wie beispielsweise der Google Analytics Code. Auch ein Google Ad-Words Code lässt sich auf diese Weise leicht einbinden. Es stehen also viele verschiedene solcher Schablonen zur Verfügung, die allerdings nicht unbedingt auch zum Einsatz kommen müssen: Es kann auch ein benutzerdefiniertes HTML- oder Java-Skript definiert werden, wie z.B. für die Nutzung von Facebook Retargeting. Zudem gibt es noch spezielle Java-Skript-Tags, die dafür sorgen, dass andere Tags ausgelöst werden, die jedoch keinerlei Daten weiterschicken.
Trigger – der „Auslöser“ für die Einstellungen im Google Tag Manager
Es gibt Tags, die auf jeder einzelnen Unterseite der Webseite ausgelöst werden sollen und solche, die nur auf bestimmten Seiten greifen sollen: Bei exakt dieser Steuerung setzen die Trigger an. Die Trigger („Auslöser“) sind die Regeln im Tag Manager-Tool: Hiermit kann beispielsweise definiert werden, ob der Google Analytics Code auf allen Seiten ausgeführt werden soll oder nur auf einer bestimmten Unterseite oder einem bestimmten eintretenden Ereignis.
Es ist von zentraler Bedeutung, ein sogenanntes Ereignis für den Trigger zu definieren: Das kann beispielsweise der Aufruf einer Seite oder eines Videos, der Klick auf einen Button, aber auch die Anmeldung für einen Newsletter sein. Der Trigger regelt im Detail, unter welchen konkreten Bedingungen, ein Tag ausgeführt wird oder nicht. Jedes Tag braucht unbedingt einen Trigger, um überhaupt ausgelöst werden zu können.
Variablen – das dritte zentrale Element des Google Tag Managers
Variablen steuern die Tags und die Trigger im Google Tag Manager. Sie sind in erster Linie ein Informationsspeicher. Eine Information, die in einer Variablen gespeichert werden kann ist beispielsweise die Google Analytics Tracking ID. Auch hier bietet der Google Tag Manager bereits vordefinierte Variablentypen. Der große Vorteil der Variablen ist die einmalige Festlegung und die vielfache Einbindungsmöglichkeit im Google Tag Manager, was auch im Falle von Änderungen eine schnelle Anpassung ermöglicht. Diese drei Komponenten – Tags, Trigger und Variablen – sind also die zusammenhängenden Komponenten des Google Tag Managers.
Der Data Layer im Google Tag Manager – was ist das eigentlich? Unter diesem Begriff wird ein spezielles Java-Skript Objekt verstanden, das alle notwendigen Daten für den Google Tag Manager zur Verfügung stellt. Durch diese Datenstruktur kann der GMT alles in einer einheitlichen Form auslesen.
7.4 Fazit – Bedeutung des GTM für die SEO
Wer professionelles Online Marketing betreiben möchte, ist auf eine umfassende Sammlung von Daten grundlegend angewiesen. Diese Daten bilden für den Webseitenbetreiber exakt ab, wo die User hinkommen und wie das Nutzungsverhalten auf der jeweiligen Webseite ist.
Da sich über den Google Tag Manager effektiv mehrere Tracking-Codes verwalten lassen, erleichtert ...