1) Klimasmart: Sie fördern Ihre Gesundheit, sparen Kosten und schonen die Umwelt
2.000! Ja, genau, 2.000 LKW fahren täglich durch Deutschland und transportieren Flaschenwasser. Volle hin und leere zurück.
Mit knapp 83 Millionen Einwohnern „verbrauchen“ wir 45 Millionen Plastikflaschen pro Tag.
Oha!
2.000 und 45 Millionen täglich; das ist ja verdammt viel!
Die Herstellung, der Transport und das Recycling von Flaschenwasser, unabhängig davon, ob es Glas- oder PET-Flaschen sind, hinterlässt täglich einen gigantischen CO2-Fußabdruck.
Aber Herr Ağaç, Glas ist doch bestimmt besser als PET.
Oder? Nein, ist es nicht. Glas ist schwerer als PET, d. h., das Transportieren fällt stärker ins Gewicht.
Viele Deutsche denken, dass Plastikflaschen, To-go-Becher und der übrige Müll „recycelt“ werden. Dem ist nicht so! Offiziell sind es laut Umweltbundesamt nur 39 %, die recycelt werden. Experten gehen davon aus, dass in der Realität noch viel weniger recycelt wird. Und was passiert mit dem Rest? Na, der wird verbrannt oder ins Ausland exportiert.
„Der Spiegel“ hat dies im Januar 2019 in einer umfassenden Analyse bestätigt.
Das Spannend-Tragische daran: Diese massive Umweltverschmutzung ist völlig unnötig und kann durch einfachste Mittel verhindert werden: Die Stiftung Warentest und andere berichten regelmäßig über die gute Leitungswasserqualität in Deutschland. Gekürztes Fazit dieser Publikationen: Unser Leitungswasser muss sich vor keinem Flaschenwasser verstecken.
Wenn wir uns und unsere Wirtschaft von Flaschenwasser auf gefiltertes Leitungswasser „umrüsten“, vermeiden wir diese Umweltverschmutzung. Sie haben richtig gelesen. Hier geht es erst einmal um „uns“. Denn im Gegensatz zu irgendwelchen komplexen Technologien und Regularien kann jede und jeder von Ihnen sofort ab heute etwas ändern. Und das sogar mit einfachsten Mitteln. Toll, oder?
Und die Sprudelwassertrinker? Keine und keiner muss auf das geliebte Sprudelwasser verzichten. Und schon gar nicht auf den Genuss, da im Blindtest, mit verbundenen Augen, niemand das gefilterte und gesprudelte Leitungswasser geschmacklich von sprudeligem Flaschenwasser unterscheiden kann.
Der Wasserfilter stellt sicher, dass das Leitungswasser von eventuell vorhandenen und störenden Geruchs- und Geschmacksstoffen befreit wird und hygienisch einwandfrei ist.
Stellen Sie sich mal dieses Zukunftsszenario vor: Wir alle laufen mit einer wiederverwendbaren Trinkwasserflasche durch den Alltag und können diese überall mit Trinkwasser auffüllen, entweder umsonst oder für kleines Geld per App. Der Kauf von teurem Flaschenwasser gehört der Vergangenheit an.
Dabei denken Sie an die eigenartigen Zeiten zurück, in denen man noch in großen Mengen Einweg-Wegwerf-Plastik- oder Glasflaschen kaufte und in denen es auch für Betriebe normal war, diese liefern zu lassen. Die Umwelt wurde in diesen Zeiten stark verschmutzt, über den Tag nicht genug getrunken und viel Geld verschwendet. Aber wenige störten sich daran …
Aber damit ist nun Schluss, denn die Zukunft, d. h. die Wasser-Revolution oder besser die Wasser-Evolution, hat bereits begonnen … Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese klimasmarte Erkenntnis durchgesetzt hat.
Zunächst einmal gilt es, in einer verwirrenden Informationslage Klarheit und Ordnung zu schaffen. Los geht’s!
2) Was Sie schon immer über (Trink-)Wasser wissen wollten, aber nicht fragen konnten
Beim Thema Wassertrinken sind viele Menschen etwas verwirrt und schlecht informiert.
Das liegt auch an der Berichterstattung zum Thema Trinkwasser. Wenn Sie Presseartikel in renommierten und weniger renommierten Zeitungen durchforsten, werden Sie Folgendes feststellen: Der Titel ist oft reißerisch und im Text wird extrem viel spekuliert und im Konjunktiv gesprochen. Da werden dann „Experten“ befragt und es werden ungewisse, negative Zukunftsprognosen abgegeben: „Das Trinkwasser könnte aufgrund des fehlenden Regens bzw. der Hitzephasen knapp werden“, „Die Qualität des Leitungswassers könnte sich auch in Deutschland verschlechtern“ et cetera pp.
Kein Wunder, dass Otto Normalverbraucher verwirrt ist und dann oft die falschen Entscheidungen trifft.
Aber alles mit der Ruhe und Schritt für Schritt …
Leitungswasser!
Bevor wir über Leitungswasser sprechen, sollten wir eines klarstellen, was meiner Meinung nach vielen Mitmenschen (nicht mehr) klar ist: Wie in den meisten anderen Ländern der Welt ist es auch in Deutschland so, dass der Abwasserkreislauf strikt vom Trinkwasserkreislauf getrennt ist!
Klartext: Abwasser wird nicht zu Leitungswasser verarbeitet!
Das Wasser, welches Sie zum Duschen verwenden, die Toilette hinunterspülen und welches aus der Industrie und sonst woher über die Kanalisationen geleitet wird, kommt in eine sogenannte Kläranlage. Dort werden dann die Unreinheiten „geklärt“ und das gereinigte Wasser geht in die Natur über, d. h., es wird in Flüsse, Seen etc. geleitet.
Davon komplett getrennt ist der Trinkwasserkreislauf, mit dessen Hilfe die Wasserwerke Leitungswasser herstellen. Die Chance, dass Sie aus der Leitung ehemaliges Abwasser aus Ihrem Haushalt oder einem anderen deutschen Haushalt herausbekommen, ist gleich null!
Und woher kommt das Wasser, welches von den Wasserwerken aufbereitet und in die Leitungen gelassen wird? In Deutschland kommt es vor allem aus dem Grundwasser.
Regenwasser gelangt in die Erde und versickert durch viele Gesteinsschichten herab. Dieses sammelt sich dann zum Grundwasser.
Leitungswasser ist in Deutschland ein geschütztes Lebensmittel! Ja, wir haben das Privileg, dass nach deutscher Trinkwasserverordnung ca. 6.000 Wasserwerke sicherstellen, dass das, was da in die Leitungen und sogar bis ins Haus fließt, gesundheitlich einwandfrei und unbedenklich ist. Und das ist auch so! Egal was in der Boulevard-Presse bzw. der „seriösen“ Presse steht, alle angeblich im Leitungswasser vorkommenden, unschönen Dinge sind so stark verdünnt, dass wir Hunderte Liter pro Tag trinken müssten, um überhaupt einen Langzeiteffekt zu bewirken. Wenn Sie nicht nur den reißerischen Titel, sondern auch den eigentlichen Pressetext dazu lesen, werden Sie auch genau das herausfinden.
Übrigens veröffentlichen die meisten Wasserwerke auf ihren Internet-Auftritten Analysen zum örtlichen Wasser. Dort können Sie sich kostenlos schlaumachen. Und manche Wasserwerke, so wie die Stadtwerke Düsseldorf, machen sogar Werbung für ihr Leitungswasser.
Und die Leitungen? Die alten Bleileitungen gibt es bekanntlich nur in Gebäuden, die vor 1973 gebaut wurden, und wir werden in den nächsten Kapiteln sehen, dass sich die Filterung des Wassers anbietet, weil durch die Leitungen Geruchs- und Geschmacksstoffe in das Wasser gelangen können, die am Wasserhahn das „Erlebnis“ beeinträchtigen können – nicht müssen!
Wichtig festzuhalten: Leitungswasser fließt bei kühlen Temperaturen und in der Dunkelheit der Wasserleitungen durch die Städte, Gemeinden und übers Land. So richtig viele Möglichkeiten, dass sich da etwas im Untergrund bildet, was die Gesundheit beeinträchtigen könnte, gibt es gar nicht. Das ist keine gute Basis für Keime, Bakterien & Co.
Ach, und noch was Interessantes: Das Leitungswasser kostet fast nichts. Ein Liter kostet im Durchschnitt 0,2 Cent, d. h., Sie müssten fünf Liter zum Trinken, Duschen oder Kochen verwenden, damit Sie einen Cent Kosten haben. Spottbillig! Vielleicht ist auch dieser extrem niedrige Preis ein Teil des Problems. Wenn es teurer wäre, würden wir es als „wertiger“ betrachten und dementsprechend damit umgehen.
Und nun wird es für jeden spannend: Ärgern Sie sich auch ab und an über die Preise für Flaschenwasser to go? Da werden bis zu 4 € für ein kleines Fläschchen verlangt. In meinen Seminaren lasse ich die Teilnehmenden oft die tatsächlichen Kosten für Flaschenwasser schätzen und errechnen, die sie über ein Jahr haben.
- Erkenntnis 1: Viele können die Kosten nicht wirklich spontan aus dem Gedächtnis abrufen (weil sich das niemand ausrechnet).
- Erkenntnis 2: Bei ehrlicher Summierung aller Flaschenwasserkosten fallen einige vom Glauben ab. Was da über zwölf Monate zu Hause, im Betrieb, unterwegs und im Restaurant vertrunken wird, ist beachtlich. Hierzu später mehr.
Leitungswasser ist das klimafreundlichste und kostengünstigste Wasser, welches wir trinken können. Besser geht nicht! Warum? Na, weil es über das Leitungsnetz überall hinkommt, nicht mehr transportiert werden muss und dafür auch keine Flaschen notwendig sind!
Das also zum Leitungswasser: klimafreundlich und kostensparend.
Und nun zum Flaschenwasser ...
Viele Deutsche trinken eher nicht aus der Leitung, und das liegt vor allem an vier Gegebenheiten plus dem Komfort-Faktor. Lassen Sie uns das mal Schritt für Schritt durchgehen:
Das Erste ist, dass wir ein typisches Sprudeltrinkerland sind. Egal ob Medium oder Klassik, prickeln darf es gern. Und natürlich prickelt es nicht aus der Leitung. Die „Prickel-Sucht“ ist stark ausgeprägt: Es gibt Menschen, die nur Sprudelwasser trinken und überhaupt nicht „still“ können.
Falls Sie ebenfalls gerne Prickelndes mögen: keine Sorge! Auch Sie müssen in Zukunft nicht etwa verzichten, sondern können weiterhin Ihr Sprudelwasser genießen. Dazu später mehr.
Auf jeden Fall ist hier de...