Journale, Tagebücher, Befehle (I)
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Journale, Tagebücher, Befehle (I)

Johann Adolph von Zezschwitz 17.07.1812-27.07.1812 und Heinrich Christian von Klengel 30.07.1812-28.02.1813

  1. 76 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Journale, Tagebücher, Befehle (I)

Johann Adolph von Zezschwitz 17.07.1812-27.07.1812 und Heinrich Christian von Klengel 30.07.1812-28.02.1813

Über dieses Buch

Dieses Heft enthält das Tagebuch des Obersten v.Zezschwitz (Ulanen-Regiment Prinz Clemens) mit einer ausführlichen Beschreibung des Gefechtes bei Kobryn vom 25.-27.07.1812 sowie ausgewählte Befehle des Generalmajors v.Klengel, während der Kriegsgefangenschaft seiner Brigade.

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783750428003
eBook-ISBN:
9783750447141
Auflage
1

Johann Adolph von Zezschwitz

Tagebuch

17.07. 1812 – 27.07.1812

Den 17ten Juli marschierte ich mit meinem Regiment nach Ostrow und bezog in der Nähe des Orts ein Biwak dass bei dem sehr schlechten Wetter eben nicht das angenehmste war.
Den 18ten marschierten wir in ein Dorf ohnweit Bytyn wo wir Quartier bekamen und den 19ten Rast hatten. Ich war den Mittag sehr froh mit meinen Offiziers und ritt Nachmittags in die Stadt, wo ich den Befehl erhielt, dass ich mit dem General Klengel nach Kobryn und Brzesz detachiert wäre um daselbst das österreichische Korps abzulösen. Ich bat sehr dringend um genauere Instruktionen erhielt aber so wenig eine, als der General Klengel, doch aber die Versicherung, wir sollten sie nachgeschickt bekommen. Graf La Tour, Adjutant vom Fürsten Schwarzenberg, war bei General Reynier und da er sehr dringend um baldmöglichste Ablösung der österreichischen Avantgarde bat, so wurde anbefohlen, dass den 24ten der Posten von Kobryn durch das Korps selbst, der von Brzesz aber durch ein Detachement von 80 Pferden unter dem Rittmeister Heymann abgelöst und letzterer den 25ten durch das Regiment König verstärkt werden sollte.
Ich meldete mich beim General Klengel und marschierte den 20ten mit ihm nach Kossow, wo ich mit meinem Regiment, welches indes, da mir die 3te Eskadron und mehrere Kommandos fehlten, noch nicht 350 Mann stark war, noch 1 Stunde weiter und quartierte mich in einem Dorf ein.
Den 21ten gegen Morgen marschierte das ganze österreichsiche Korps mit Ausnahme der zurückgebliebenen Avantgarde durch. 5 Regimenter Kavallerie unter denen sich Kaiser-Husaren und Riesch-Dragoner vorzüglich auszeichneten, machten den Anfang. Es ist eine herrliche Kavallerie und Pferde und Mannschaften waren in vortrefflichem Zustande. Auf diese folgte die Linien-Infanterie, welche der General Bianchi führte. Ich kannte ihn von Preßburg her und wir freuten uns beiderseits dieses so freundschaftlichen Wiedersehens.
Den Abschluss machte eine wunderschöne Brigade ungarischer Grenadiers, welche der brave General Alois Lichtenstein anführte. Ihn, den erklärtesten Feind Frankreichs, der noch vergangenes Jahr in Teplitz mir so oft gesagt hatte, es sei ihm unbegreiflich, wie man mit den Franzosen fechten könne, hier zu sehen verwunderte mich höchlich und ich konnte es ihm auch nicht verschweigen. Er antwortete mir lachend: „ Was will man machen, wenn man gern in Krieg geht und es keinen andern gibt?“.
Den 21ten marschierte ich nach Zaboll über Kartusa Beriusa, Auf dem Marsche begegneten mir die ganze österreichische Equipage, davon das Korps sehr viel hat; indes haben alle Wagen eigne Bespannung.
Die Equipagen sind vernünftigerweise alle wie die gewöhnlichen Frachtwagen und nicht wie bei uns wie Chatoullen gebaut.
Fürst Schwarzenberg, ein schöner Mann, dem bayrischen General Seydewitz ähnelnd, begegnete uns auch und war äußerst artig; schien jedoch höchst verwundert, als ich ihm sagte, dies sei die ganze Kavallerie, welche zur Ablösung bestimmt wäre und sagte mir, er habe stets 3 – 4.000 Mann Kavallerie auf Vorposten gehabt.
In Jaboll hatten wir sehr gute Quartiere und gingen den 22ten bis Trziokowicy ohnweit Pruzanna.
Den 23ten ging das Regiment bis Tewel, ich aber mit Geka bis Kobryn, um mich über die Lage der Dinge und Aussetzung der Vorposten zu instruieren. Wir trafen daselbst den österreichischen General Zechmeister, der mit einem Husaren-Regiment und den Jägern zu Besetzung der nötigen Posten zurückgelassen worden war. Er ist ein sehr artiger und soviel sich auf den Augenblick beurteilen lässt, sehr kluger und instruierter Mann. Er sagte mir, dass sicheren Nachrichten zufolge General Kaminskoy mit ohngefähr 18.000 Mann bei Kowel stände und seine Vorposten bis Dywyn und Mokrany habe, auch die Gegend von Brzesz sehr oft beunruhigen ließe. Hinter ihm bei Luzk stünde General Tormassow mit ohngefähr 20.000 Mann
Über die Bestimmung dieser Armee ließe sich gar nichts Sicheres urteilen; die Vernichtung mehrerer Magazine nach hiesiger Gegend zu, sowie das Verbrennen einiger Brücken schienen zwar zu beweisen, dass sie sich gegen den Dnieper zuwenden wolle, allein es könnten dies auch falsche Demonstrationen sein. Er versicherte mir, er sei sehr froh, von diesem Posten abgelöst zu werden. Seitdem das österreichische Haupt-Korps die Gegend verlassen habe und insofern General Reynier – von dem übrigens weder ich noch der General Klengel, seit wir ihn in Bytyn verlassen, kein Wort gehört hatten und auch gar nicht wussten, in welche Gegend er marschiert war – sich uns nicht sehr bald nähere, so glaubte er, dass wir hier einen äußerst bedenklichen Posten hätten, vorzüglich da der Feind eine sehr große Anzahl leichter Truppen habe. – Die Stadt Kobryn, welche für ein polnisches Städtchen recht artig gebaut ist, liegt auf beiden Seiten des Muchawiez-Baches, der größere Teil nach der feindlichen Seite zu. Eine Brücke führt hinüber, doch gehen rechts und links eine Reihe Furte durch. Ohnweit der Brücke, auf der Seite der Stadt selbst, ist – einem Kloster gegenüber – eine alte Schanze, wahrscheinlich der Ort, wo vor alten Zeiten die Toten begraben wurden, wie man dies in mehreren Städten in hiesiger Gegend findet, denn ihre Lage lässt nicht glauben, dass sie einen militärischen Zweck gehabt habe.
Außerdem bietet die Stadt gar kein Verteidigungs-Mittel dar, da die Gegend gegen den Feind zu ganz offen und nur mit einzelnen Sümpfen durchbrochen ist.
Den Rittmeister Heymann, der hierher vorausgegangen war, schickte ich nach Brzesz ab und hatte das Kommando von 80 Pferden, welches er kommandieren sollte, vom Regiment so abgesendet, dass es den 24ten bei guter Zeit in Brzesz eintreffen konnte.
Den 24ten beritt ich und der Major Geka mit einem österreichischen Major von Kienmeyer-Husaren die Vorposten und setzte sie, nachdem mein Regiment angekommen war, eben so aus, wie die österreichischen gestanden hatten, jedoch musste ich sie, da ich nicht den dritten Teil ihrer Kavallerie hatte, alles um vieles schwächen und doch war mit der nötigen Bereitschaft jeden Tag über die Hälfte meiner Leute im Dienst, was um so nachteiliger war, da durch die anhaltend starken Märsche die Pferde in sehr schlechtem Zustande waren.
Der Rest der Kavallerie und das Regiment Niesemeuschel blieben auf dem andern Ufer des Bachs. General Klengel, welchen ich nachher traf, überließ mir ganz das Aussetzen und Kommando der Vorposten und bewilligte mir alle dazu nötige Infanterie. Auf dem beiliegenden Plane6 zeigen die schwarz gezeichneten Marquen, die erste Aussetzung der Vorposten. Das Regiment König marschierte noch denselben Tag einige Meilen weiter auf der Straße nach Brzesz, um den 25ten dahin kommen zu können. Über alle eingezogenen Nachrichten sowie über meine Besorgnisse im Fall eines allgemeinen Angriffs erstattete ich ausführlichen Bericht an den Obersten Langenau, sowie General Klengel an General Reynier; ich bat sehr dringend um Verstärkung an Kavallerie, da ich außer Stand wäre, mit meinen abgematteten Pferden den ganzen Vorpostendienst zu verrichten, ohne sie ganz zu ruinieren. Ich nahm ganz in der Nähe des Biwaks meines Regiments Quartier und die Nacht vom 24ten zum 25ten verging ruhig. Alle Patrouillen, die ausgeschickt waren, hatten nichts vom Feind gesehen, außer eine, die auf der Straße nach Dywyn auf eine Kosaken-Patrouille gestoßen war, die sich aber sogleich zurückgezogen hatte.
Den 25ten früh kam eine Ordre vom General Reynier durch den Obersten Langenau aus Kartusa-Beriusa, welche der Leutnant Scholz überbrachte. Der General Reynier war ungehalten, keine Meldung erhalten zu haben; da uns aber gänzlich unbekannt war, wo er sich aufhielt und wohin er seinen Marsch genommen hatte, so war es allerdings schwer Rapport zu erstatten. Auch diese Ordre enthielt nicht die mindeste Instruktion und schien zu beweisen, dass man im Hauptquartier an keinen ernstlichen Angriff gegen uns glaubte. In einem Brief an mich, sagte mir der Oberst Langenau er könne mir keine Verstärkung an Kavallerie schicken, das Seidlitz selbst mit dem Feinde zu tun habe und die übrigen Kavallerie-Regimenter gleichfalls bei Janowa Affären hätten. Vormittags gegen 10 Uhr sagte mir mein Adjutant, er habe durch den Leutnant Brause von einer unglücklichen Affäre des Rittmeisters Heymann bei Brzesz gehört. Ich eilte in die Stadt. Der Herr General sagte mir dasselbe, doch waren es alles Nachrichten durch die dritte Hand, allein kurz darauf kam eine Ordonnanz mit Meldung vom Obersten Göphardt und Leutnant Bärenstein, welche leider bestätigten, dass der Rittmeister Heymann in der Nacht vom 24ten zum 25ten mit überlegener Macht angegriffen worden war und nach sehr tapferer Gegenwehr sich habe zurückziehen müssen. Er und der Leutnant Salza sind blessiert und gefangen sowie die Hälfte des Kommandos tot oder vermisst. Mit dem Rest hatte der Leutnant Bärenstein sich mit dem Obersten Göphardt bei Bulkow vereinigt, nachdem er 4 Stunden unaufhörlich verfolgt worden war. Das in Brzesz eingerückte feindliche Korps bestand der Meldung zufolge aus 8.000 Mann unter Kommando des Generals Lambert, worunter 4 Kavallerie-Regimenter unter dem Obersten Knorring.
Der Leutnant Gößnitz wurde sogleich mit dieser Meldung an den General Reyni...

Inhaltsverzeichnis

  1. Hinweise
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Johann Adolph von Zezschwitz
  5. Heinrich Christian von Klengel
  6. Weitere Informationen
  7. Impressum