Endlich Schmerzlinderung!
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Endlich Schmerzlinderung!

  1. 52 Seiten
  2. German
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Endlich Schmerzlinderung!Dieser Ratgeber bietet verständliche Hilfen zur Schmerzlinderung

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Information

1. Grundlegende Informationen über den Schmerz

Bevor Sie mit den Schmerzübungen anfangen können, habe ich zunächst grundlegende Informationen über den Schmerz für Sie aus aktuellen Studien zusammengetragen. Anhand dieser Informationen lassen sich die psychologischen Einflüsse auf die Schmerzen besser verstehen.

1.1 Psychologische Einflüsse auf den Schmerz

In den 70er Jahren haben verschiedene Autoren Persönlichkeitsfaktoren als bedeutsam für die Entwicklung der Schmerzen angesehen. Fleck (1975) beschrieb in klinischen Fallberichten, dass besonders Rückenschmerzpatienten eine ausgeprägte Helfereinstellung hätten und sich deswegen oft selbst überfordern würden. Diese Eigenschaften würden im Verhalten mit einem ausgeprägten Tatendrang einhergehen. Gedanken wie „Rückgrat haben“ oder „sich stark zeigen“ sollen bei diesen Patienten gehäuft auftreten. Kütemeyer (1979) fasste dieses in den 70er bekannt gewordenen Muster in dem so genannten „Durchhaltesyndrom“ zusammen. Das Zulassen passiver Bedürfnisse wie „sich fallen lassen“ und „sich pflegen lassen“ ist schwierig für die Patienten.
Diese psychodynamischen Betrachtungsweisen beruhen auf Annahmen, die von einem fehlenden Wechsel zwischen An- und Entspannungsphasen ausgehen, was zu einer Muskelverspannung und Schmerz führt.
Obwohl die Beteiligung psychologischer Einflüsse bei vielen Schmerzerkrankungen mittlerweile als bewiesen gilt (Egle & Hoffmann 1993, Basler 1990), sind die Vorstellungen über die Wirkweise dieser Einflüsse nicht einheitlich.
Während Vertreter psychoanalytischer Therapieansätze versuchen zwischen psychisch verursachtem und organisch bedingtem Schmerz zu trennen, gelangen Vertreter verhaltenstheoretischer Konzepte (Kröner-Herwig et al. 1996) anhand mehrerer Befunde zu der Erkenntnis, dass sich Schmerzpatienten in ihrer Persönlichkeit nicht von der Normalbevölkerung unterscheiden. Das Schmerzgeschehen kann sich auf verschiedenen Ebenen auswirken:
Das Schmerzgeschehen kann sich auf der körperlichen Ebene auswirken (Abnahme der Leistungsfähigkeit), zu psychischen Beeinträchtigungen führen (Angst, Depressivität, Abnahme der Belastbarkeit) und Veränderungen im Verhalten (Schon- und Vermeidungsverhalten) bewirken. Dies kann soziale Folgen wie z.B. soziale Isolation oder Arbeitsplatzverlust haben. Studien haben gezeigt, dass die psychischen Belastungen mit fortschreitender Chronifizierungsdauer zunehmen (Pfingsten & Hildebrandt 1997).
Neben den emotionalen Auswirkungen (Angst, Depressivität) der Schmerzen spielen Lernerfahrungen bei der Krankheitsentwicklung eine Rolle. Das Erleben von Behinderung durch den Schmerz wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Disability“ bezeichnet. Dieses Erleben wird laut Studienlage von einer Vielzahl psychologischer Einflüsse mitbestimmt (Kohlmann et al. 1992). Wenn man Schmerzen hat, denkt er/sie vielleicht dass Arbeit, Aktivität, Belastung und Bewegung schädlich sind und man beginnt dem Schmerz mit Vermeidung von Bewegungen und Belastungen zu reagieren. (Pfingsten & Hildebrandt 1997). Dieses schonende Verhalten wiederum führt zu Fehlhaltungen und zur Schwächung wichtiger Muskelgruppen. Neben den körperlichen Auswirkungen treten aufgrund des oft ausgeprägten Rückzugsverhaltens von Schmerzpatienten auch psychosoziale Probleme (Isolation, Arbeitslosigkeit, finanzielle Not) auf. Gerade die körperliche Passivität wird von der Umgebung oft durch Anweisungen wie „schone dich“ verstärkt.
Die beschriebenen Bewältigungsstrategien führen häufig zur Ausprägung einer depressiven Stimmungslage. Der Schmerzpatient fühlt sich durch die körperliche Schädigung bedroht und weiß nicht wie er mit dem Schmerz richtig umgehen soll (Rudy et al. 1988).

1.2 Akuter und chronischer Schmerz

Für das Verständnis und den Umgang mit chronischen Schmerzen ist die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Schmerz sinnvoll.
Schmerz wird von der International Association for the Study of Pain (1986) als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis definiert, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.
Akute Schmerzen haben eine Warnfunktion und weisen auf eine drohende oder bereits eingetretene Gewebeschädigung hin. Sie treten im Alltag häufig als Begleitsymptom einer akuten Erkrankung oder als Folge einer darauf ausgerichteten Behandlungsmaßnahme (z.B. Operation) auf. Die Schmerzempfindung lässt nach erfolgreicher Behandlung der Schmerzursache in der Regel nach. Der akute Schmerz kann somit zunächst hinsichtlich seines Verlaufs und seiner Auslösung vom chronischen Schmerz unterschieden werden
Im Vergleich zum akuten Schmerz hat der chronische Schmerz seine Warnfunktion verloren, ihm liegt somit keine klare biologische Funktion. Unter dem Einfluss von Bonica entstand 1976 die International Association for the Study of Pain (IASP), die 1986 eine Schmerzdefinition und ein Klassifikationssystem für die verschiedenen Schmerzarten entwickelte.

1.3 Theorien zur Schmerzentstehung

Melzack & Wall formulierten 1965 die so genannte Tor - Theorie („Gate-Control-Theorie“), die erstmals den Versuch unternimmt, psychologische und physiologische Einflüsse in einer Schmerztheorie zu integrieren. Ich habe versucht die z.T. sehr komplizierten psychophysiologischen Zusammenhänge in einer gut verständlichen Form abzukürzen.
Diese Theorie geht davon aus, dass es im Rückenmark und im Gehirn so genannte „Tore“ gibt, von deren Öffnungszustand es abhängt, wie der Schmerz empfunden wird. Sind die Tore geschlossen, so wird der Schmerz weniger stark wahrgenommen. Sind sie hingegen geöffnet, so wird er vermehrt gespürt. Untersuchungen haben ergeben, dass bestimmte Verhaltensweisen (z.B. Ablenkung) die Tore schließen, andere Mechanismen (z.B. Konzentration auf den Schmerz) die Tore öffnen und somit den Schmerz verstärken. Sie werden Möglichkeiten kennen lernen, um Ihre eigenen positiven und negativen Beeinflussungsmöglichkeiten herauszufinden. Dies ermöglicht Ihnen einen bewusst positiveren Umgang mit Ihren eigenen Verhaltensweisen.

1.4 Schmerzbewältigung/Schmerzverhalten

Unter Schmerzbewältigung werden alle bewussten und unbewussten Versuche verstanden, um erwartete oder bereits eingetretene Schmerzen zu bewältigen (Lazarus & Launier 1981).
Alle beobachtbaren Verhaltensweisen, mit denen Sie Ihre Schmerzerfahrung ausdrücken – wie z.B. Stöhnen, gebückte Körperhaltung, Humpeln oder Reiben einer schmerzenden Stelle, werden unter dem Begriff Schmerzverhalten zusammengefasst.

1.5 Gedankliche Reaktionen bei Schmerz

Untersuchungen haben ergeben, dass besonders gedankliche Reaktionen auf den Schmerz der Bedrohung (Katastrophisieren), des Verlustes (Hilf-/Hoffnungslosigkeit) und des Durchhaltens sich für den Verlauf als ungünstig erwiesen haben und mit erhöhter Angst und Depressivität einhergehen (Fernandez & Turk 1989).
Als günstig hat sich erwiesen, wenn der Schmerz gedanklich heruntergespielt wird, man nennt dies „bagatellisieren“ (Turk et al. 1983).

1.6 Gefühlsreaktionen bei Schmerz

Wird ein Schmerz als besonders bedrohlich eingeschätzt bzw. treten Gedanken des Katastrophisierens auf, dann ist auch in der Regel mit Gefühlen von Angst/Furcht zu rechnen. Wird dagegen in Gedanken der Hilf-/ Hoffnungslosigkeit besonders der Verlustcharakter erlebt, geht dies mit Gefühlen der Niedergeschlagenheit/Deprimiertheit einher. Wird der Schmerzreiz von Gedanken des Bagatellisierens begleitet, d.h. wird er als nicht so bedeutsam eingeschätzt, kann trotz der Schmerzen eher mit einer positiven Stimmung zu gerechnet werden.

1.7 Ungünstiges Schmerzverhalten

Unter dem Begriff Schmerzverhalten werden alle Versuche zusammengefasst, den Schmerz gezielt durch eigene Maßnahmen zu bewältigen.
Dabei wird davon ausgegangen, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht zielgerichtet ausgeführt werden, sondern Patienten dieses Verhalten eher unwillkürlich zeigen. Es werden jene Verhaltenweisen aufrechterhalten, die zunächst eine Schmerzlinderung bewirken. Diese Muster tragen aber längerfristig zur Schmerzverstärkung bei.
Als besonders ungünstig hat sich die Schonhaltung bei chronischen Schmerzen erwiesen, d.h. die Nichtbeanspruchung bestimmter Körp...

Inhaltsverzeichnis

  1. Über das Buch
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Einleitende Gedanken
  4. 1. Grundlegende Informationen über den Schmerz
  5. 2. Selbstbeobachtung
  6. 3. Atmung
  7. 4. Progressive Entspannung
  8. 5. Ablenkung über die Aufmerksamkeit
  9. 6. Genuss
  10. 7. Der Stress
  11. 8. Positives Denken im Schmerz
  12. 9. Der Weg in eine erfolgreiche Therapie
  13. Schmerztherapeutische Einrichtungen
  14. Impressum