Marc Aurel: Selbstbetrachtungen
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Marc Aurel: Selbstbetrachtungen

  1. 168 Seiten
  2. German
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Marc Aurel: Selbstbetrachtungen

Über dieses Buch

Marc Aurel: Selbstbetrachtungen | Neuausgabe, 2019 || Marc Aurels philosophische Betrachtungen und Aphorismen fußen auf der Lehre der Stoa. Diese begreift den ganzen Kosmos als harmonisch, durchdrungen von einer höheren Macht. Alles was geschieht, geschieht in vorbestimmten Kausalketten, und der Mensch muss sich in sein Schicksal fügen. Der stoische Gelehrte hat verstanden, dass die Welt ist wie sie ist, und er sich mit ihr versöhnen muss. Der Stoiker reflektiert sich und seine Taten, bemüht sich um eine realistische Sicht der in der menschlichen Natur angelegten Möglichkeiten und Grenzen und bleibt bei allem, was kommt, gelassen. || Marc Aurel ist nicht nur als einer der bedeutendsten römischen Kaiser in Erinnerung geblieben, sondern auch als großer Philosoph; und seine Betrachtungen, die er auf griechisch verfasste, zählen zur Weltliteratur. Von der »ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher« wurde das Werk in die Reihe der einhundert wichtigsten Sachbücher aller Zeiten aufgenommen.

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SIEBTES BUCH
1
WAS IST SCHLECHTIGKEIT? Nichts anderes, als was du schon oft gesehen hast. Und so halte bei jedem Zufall den Gedanken bereit: »Es ist nur etwas, das du schon oft gesehen hast.« Dann wirst du erkennen, dass alles, wovon die Geschichte alter, mittlerer und neuer Zeit handelt, und womit sich der Staat wie die Familie jetzt beschäftigt, in jeder Beziehung das nämliche sei. Nichts Neues, alles gewöhnlich und von kurzer Dauer.
2
Deine Lebensgrundsätze werden stets ihre Gültigkeit für dich behalten, solange dir die ihnen entsprechenden Grundbegriffe nicht abhanden gekommen sind. Das aber kannst du verhindern, indem du dieselben immer wieder zu neuem Leben in dir anfachst und über das, was notwendig ist, nicht aufhörst nachzudenken – : Wobei dich nichts zu stören vermag, weil alles, was zu deinem Gedankenleben von außen hinzutritt, als solches keinen Einfluss auf dasselbe hat. Halte dich also nur so, dass es dir äußerlich bleibt! Hast du aber deine Lebenshaltung einmal eingebüßt: Du kannst sie wieder gewinnen. Sieh die Dinge wieder gerade so an, wie du sie angesehen hattest! Darin besteht alles Wiederaufleben.
3
Das Leben ist freilich weiter nichts als ein eitles Jagen nach Pomp, als ein Bühnenspiel, wo Züge von Last- und anderem Vieh erscheinen, oder ein Lanzenrennen, ein Herumbeißen junger Hunde um den hingeworfenen Knochen, ein Geschnappe der Fische nach dem Bissen, die Mühen und Strapazen der Ameisen, das Hin- und Herlaufen unruhig gemachter Fliegen, oder ein Guckkasten, wo ein Bild nach dem andern abschnurrt: Aber mitten in diesem Getriebe festzustehen mit ruhigem und freundlichem Sinn, das eben ist unsere Aufgabe.
4
Bei einer Rede gilt es achtzuhaben auf die Worte, bei einer Handlung auf den erstrebten Erfolg. Dort ist die Frage nach der Bedeutung jedes Ausdrucks, hier handelt sich’s um den Zweck, der verfolgt wird.
5
Die Frage ist, ob meine Einsicht ausreicht, was ich mir vorgenommen, auszuführen oder nicht. Genügt sie, so brauche ich sie als ein Werkzeug, das die Natur mir an die Hand gegeben. Reicht sie nicht aus, dann überlasse ich entweder das Werk dem, der besser imstande ist es zu vollbringen, wofern dies nicht für mich geradezu unziemlich ist, oder ich handle so gut ich kann mit Zuziehung dessen, den zur Vollendung eines gemeinnützigen Werkes eben meine Einsicht als Ergänzung bedarf. Denn alles, was ich tue, mag ich es nun durch meine eigene Kraft oder mit Hilfe eines andern zustande bringen – dem Wohl des Ganzen muss es immer dienen.
6
Wieviel Hochgepriesene sind bereits der Vergessenheit überantwortet und wie viele, die ihnen Loblieder sangen, sind schon hinweggeräumt!
7
Du hast dich nicht zu schämen, wenn du Hilfe brauchst. Tu nur dein Mögliches! wie bei der Erstürmung einer Mauer jeder Soldat eben auch nur sein Möglichstes tun muss! Denn wenn du gelähmt auch die Brustwehr allein nicht erklimmen kannst, bist du es mit Hilfe eines andern wohl imstand.
8
Lass dich das Zukünftige nicht anfechten! Du wirst, wenn’s nötig ist, schon hinkommen, getragen von derselben Geisteskraft, die dich das Gegenwärtige beherrschen lässt.
9
Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Eines schließt sich dem anderen an und schmückt mit ihm vereint dieselbe Welt. Aus allem, was ist, bildet sich doch nur die eine Welt; in allem, was ist, lebt nur der eine Gott. Es ist nur ein Stoff und ein Gesetz, in den vernunftbegabten Wesen die eine Vernunft. Nur eine Wahrheit gibt’s und für die Wesen derselben Gattung auch nur eine Vollkommenheit.
10
Alles Stoffliche verschwindet gar bald im Urstoff des Ganzen und jede wirkende Kraft wird gar bald in die Vernunft des Ganzen aufgenommen. Aber ebenso schnell findet die Erinnerung an alles ihr Grab im ewigen Zeitlauf.
11
Für die vernünftigen Wesen ist eine naturgemäße Handlungsweise auch immer zugleich eine vernunftgemäße.
12
Von selbst stehe aufrecht – nicht aufrecht gehalten!
13
Was in dem einzelnen Organismus die Glieder des Leibes, das sind in dem Gesamtorganismus die einzelnen vernunftbegabten Wesen. Auch sie sind zum Zusammenwirken geschaffen. Sagst du dir nur recht oft: Du seist ein Glied in dem großen System der Geister, so kann ein solcher Gedanke nicht anders als dich aufs tiefste berühren. Siehst du dich aber nur als einen Teil dieses Ganzen an, so liebst du die Menschen auch noch nicht von Herzen, so macht dir das Gutestun noch nicht an sich selbst Freude, so übst du es nur als eine Pflicht, so ist es noch keine Wohltat für dich selber.
14
Mag den Teilen, die durch den Stoß berührt werden können, von außen her zustoßen, was da will, dann mögen sich die beschädigten Teile, wenn sie wollen, beschweren. Ich habe jedoch, solange ich ein Ereignis nicht für ein Übel halte, noch nicht dabei gelitten. Es aber nicht dafür zu halten, steht mir ja ganz frei.
15
Der Smaragd spricht: Was auch einer tun oder sagen mag, ich muss Smaragd sein und meine Farbe bewahren. So sprech auch ich: Mag einer tun und sagen, was er will, ich muss die Tugend bewahren.
16
Die Seele beunruhige und erschrecke sich nicht. Kann’s ein anderer, mag er’s tun. Sie selbst für sich sei solchen Regungen unzugänglich. Dass aber der Leib nichts leide, dafür mag er, wenn er kann, selbst sorgen, und wenn er leidet, mag er’s sagen. Doch die Seele, der eigentliche Sitz der Furcht und jeder schmerzlichen Empfindung, kann nicht leiden, wenn du ihr nicht die Meinung, dass sie leide, erst beibringst. Denn an und für sich, und wenn sie sich nicht selbst die Bedürfnisse schafft, ist die Seele bedürfnislos und deshalb auch, wenn sie sich nicht selbst beunruhigt, unerschütterlich.
17
Glücklich sein heißt einen guten Charakter haben. Was machst du also hier, Einbildung? Geh um der Götter willen, wie du kamst, denn ich brauche dich nicht! Du bist gekommen nach deiner alten Gewohnheit Ich zürne dir nicht, nur geh fort!
18
Wäre es möglich, dass dir der Wechsel, dem alles unterworfen ist, Furcht einjage? Was könnte denn geschehen, wenn sich die Dinge nicht veränderten? Was gibt es Angemesseneres für die Natur als diese Veränderung? Könntest du dich denn nähren, wenn die Speisen sich nicht verwandelten? Überhaupt hängt von dieser Eigenschaft der Nutzen jedes Dinges ab. Und siehst du nun nicht, dass die Veränderung, der du unterworfen bist, von derselben Art und ebenso notwendig ist für das Ganze?
19
Alle Körper nehmen durch das Weltall, wie durch einen reissenden Strom, ihren Lauf und sind, wie die Glieder unseres Leibes untereinander, so mit jenem Ganzen innig verbunden und wirken mit ihm. Wie manchen Chrysipp, wie manchen Sokrates, wie manchen Epiktet hat schon die Welle verschlungen! Diesen Gedanken hege beim Anblick jedes Menschen und jedes Gegenstands.
20
Das eine liegt mir am Herzen, dass ich nichts tue, was dem Willen der menschlichen Natur zuwider ist, oder was sie in dieser Art oder was sie gerade jetzt nicht will.
21
Bald wird alles bei dir und bald wirst auch du bei allen vergessen sein.
22
Es ist ein dem Menschen eigentümlicher Vorzug, dass er auch die liebt, die ihm weh getan haben. Und es gelingt ihm, wenn er bedenkt, dass Menschen Brüder sind, dass sie aus Unverstand und unfreiwillig fehlen, dass beide, der Beleidigte und der Beleidiger nach kurzer Zeit den Toten angehören werden, und vor allem: Dass eigentlich niemand ihm schaden, das heißt sein Inneres schlechter machen kann als es vorher gewesen.
23
Wie man aus Wachs etwas formt, so formt die Allnatur aus den Urstoffen die verschiedenen Wesen; jetzt das Ross, dann, wenn dieses zerschmolz, den Baum, bald den Menschen, bald etwas anderes, und ein jegliches nur zu kurzem Bestand. Aber wie es dem Kistchen gleichgültig war, dass man’s gezimmert, so auch, dass man es nun wieder auseinander nimmt.
24
Ein zorniges Gesicht ist widernatürlich. Wenn die Sanftmut im Innern erstirbt, erlischt auch die äußere Zier, dass sie nicht überall wieder angefacht werden kann. Schon daraus geht hervor, dass jeder grollende Blick vernunftwidrig ist. Wem das Gewissen ausgegangen, der hat keine Ursache zu leben.
25
In kurzem wird die allwaltende Natur alles, was du siehst, verwandeln und aus demselben Stoff andere Dinge bereiten und aus deren Stoff wieder andere Dinge, damit sich die Welt immer verjüngt.
26
Sobald dir jemand weh getan hat, musst du sogleich untersuchen, welche Ansicht über Gut und Böse ihn dazu vermochte. Denn sowie dir dies klar geworden wirst du Mitleid fühlen mit ihm und dich weder wundern noch erzürnen. Entweder nämlich findest du, dass du über das Gute gar keine wesentlich andere Ansicht hast als er; und dann musst du ihm verzeihen. Oder du siehst den Unterschied; dann aber ist’s ja nicht so schwer, freundlich zu bleiben dem, der – sich geirrt hat.
27
Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, als an das, was du hast. Und wenn dir bewusst wird, was von diesem das Allerbeste sei, musst du dir klarmachen, wie du’s gewinnen könntest, im Fall du es nicht besäßest. Je zufriedener dich aber sein Besitz macht, um so mehr musst du dich hüten, ihn mit einem solchen Wohlgefallen zu betrachten, dass dich sein Verlust beunruhigen könnte.
28
Ziehe dich in dich selbst zurück! Die uns beherrschende Vernunft ist ja so beschaffen, dass sie am Rechttun und an der daraus hervorgehenden Ruhe Genügen findet.
29
Mache den Einbildungen ein Ende! Hemme den Zug der Leidenschaften! Behalte die Gegenwart in deiner Gewalt! Mache dich mit dem vertraut, was dir oder einem anderen begegnet. Trenne und zerlege alles in seine Urkraft und seinen Stoff. Gedenke der letzten Stunde! Fehler, die andere begehen, lass ruhen, wo sie begangen sind.
30
Richte deine ganze Aufmerksamkeit auf das, wovon gesprochen wird, versenke deinen Geist in die Betrachtung der Begebenheiten und ihrer Ursachen.
31
Dein Schmuck s...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Über das Buch
  3. Über den Autor
  4. Erstes Buch
  5. Zweites Buch
  6. Drittes Buch
  7. Viertes Buch
  8. Fünftes Buch
  9. Sechstes Buch
  10. Siebtes Buch
  11. Achtes Buch
  12. Neuntes Buch
  13. Zehntes Buch
  14. Elftes Buch
  15. Zwölftes Buch
  16. Hinweise
  17. Impressum