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Unter dem Regenbogen
25 Kanzelreden aus Süddeutschland aus dem Jahr 2019
- 488 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Das Buch "Unter dem Regenbogen. 25 Kanzelreden aus Süddeutschland aus dem Jahr 2019" versammelt Predigten, die Pfarrer Dr. Thomas O. H. Kaiser 2019 im Klettgau und in Kadelburg bei verschiedenen Anlässen gehalten hat.
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Information
1. „Suche Frieden…“ (Ps 34,15)
Zur Jahreslosung 20193
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Liebe Gemeinde! „Suche Frieden und jage ihm nach!“4 Das ist die Jahreslosung für das Jahr 2019. Wie Sie wissen, steht jedes Jahr unter einer bestimmten Losung, die uns Christ*innen das ganze Jahr über begleitet. Es gibt Tageslosungen, Wochensprüche, Monatssprüche und, wie gesagt, die Jahreslosung. Und die lautet für dieses Jahr: „Suche Frieden und jage ihm nach!“ Ich habe schon im diesjährigen Gemeindebrief5 auf diese Losung Bezug genommen.
Denn die über 2000 Jahre alte biblische Botschaft des Friedens verstehen wir heute Lebende ganz unmittelbar. Das ist nicht bei allen Texten der Bibel immer so einfach der Fall. Diese Rede vom Frieden aus Psalm 34 ist auch heute noch aktuell – in unserer Welt voller Unfrieden, voller Streit, voller Ungerechtigkeit und Krieg. Ein Blick in die Nachrichten ist ernüchternd: Bürgerkrieg in Syrien, Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea, Handelskriege mit China und der Europäischen Union, gewaltsame Konflikte in Frankreich – Stichwort `Gelbwesten´ –, jetzt der Ausstieg der USA aus dem Abrüstungsvertrag und ein Nachziehen Russlands. Droht damit, 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, ein erneutes atomares Wettrüsten?6 Wir wissen, wie gefährdet der Frieden sein kann. Wir wissen das gerade in Europa.
Im letzten Jahr hat sich zum 400. Mal der Ausbruch des 30jährigen Krieges gejährt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich darf Ihnen allen gratulieren, denn Sie alle haben diesen Krieg überlebt. Ich meine, genetisch: Ihre Vorfahren, die zu Zeiten des 30jährigen Krieges in Deutschland oder auch anderswo gelebt haben, haben es geschafft, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen oder irgendwie dieses kriegerische Wüten zu überleben, diesen furchtbaren Krieg, der die Welt von 1618 bis 1648 wie ein Flächenbrand überzogen hat. Viele sind gestorben damals, in Zahlen ungefähr acht Millionen, allerdings bei weniger europäischer Gesamtbevölkerung als heute. Ausgelöst worden war der Dreißigjährige Krieg – wir erinnern uns – durch den zweiten Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618: Damals hatten die protestantischen Stände7 den Vertretern des Königs kurzen Prozess gemacht und sie aus einem Fenster der böhmischen Kanzlei in der Prager Burg gestürzt. Es ging um Religionsfreiheit: Die protestantischen Stände in Böhmen warfen ihrem katholischen Landesherrn, Kaiser Matthias8, und dem böhmischen König, Ferdinand von Steiermark9, vor, die Glaubensfreiheit verletzt zu haben. Diese Freiheit war den Protestanten im Jahr 1609 durch Kaiser Rudolf II.10 zugesichert worden.11 Der Fenstersturz ist im Prinzip als verschärfte Gangart des Werfens eines Fehdehandschuhs zu sehen.12 Diese Sprache verstand der böhmische König Ferdinand II., der schon lange im Lager der Gegenreformation stand, und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.13 Im Wesentlichen war der 30jährige Krieg ein Kampf um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und in Europa. Begonnen als Krieg gegen die Rekatholisierungsversuche des böhmischen Königs und des römisch-deutschen Kaisers aus dem Hause Habsburg, weitete er sich bald zu einem Hegemonialkonflikt aus. Erst mit dem Westfälischen Frieden14 fand der 30jährige Krieg sein Ende: Friedensreiter verkündeten nach fast dreißig Jahren Brennen, Rauben und Mordschatzen der Soldateska und unendlich großem Leid unter der Zivilbevölkerung, dass der Krieg nun beendet war und Frieden bei den Konfliktparteien einziehen konnte. „Suche Frieden und jage ihm nach!“ Ihre Vorfahren haben genau wie meine Vorfahren den Dreißigjährigen Krieg, der damals jede Gegend in Deutschland erfasste, überlebt und sie haben auch den Ersten und Zweiten Weltkrieg überlebt. Sie haben wirklich Glück gehabt. Andere hatten nicht so viel Glück.15
Im letzten Jahr haben wir des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gedacht. Er dauerte von 1914 bis 1918. Manche denken, dass wir heute in einer ähnlichen Zeit leben wie vor 100 Jahren. In Frankreich ist der Erste Weltkrieg als `La Grande Guerre´ in Erinnerung, mehr als bei uns. Bei uns in Deutschland ist es eher der Zweite Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 dauerte. In den Familien in Deutschland wird, denke ich, die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg eher wach gehalten als die an den Ersten Weltkrieg. Der Zweite Weltkrieg hat viele Opfer gekostet und hat die Welt in jedem noch so kleinen Winkel erfasst. Auch für mich ist er noch relativ nah. Mein Vater Willi Müller hat am Zweiten Weltkrieg an der russischen Front teilgenommen. Er war damals 18 Jahre alt. Er hat den Krieg und die russische Gefangenschaft, in die er geraten war, nachdem er seine Kompanie verloren hatte, überlebt – zum Glück, denn sonst stünde ich nicht hier. Wegen Unterernährung ist er aus sibirischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Mein Vater hat seine Erlebnisse zu Papier gebracht. Ich zitiere aus seinem Bericht mit Titel `Mein Marsch in die Gefangenschaft´:
„Es war am 15. Juli 1944. Abends 9.00 Uhr bekamen wir plötzlich Bescheid, unsere Stellung noch in derselben Nacht zu räumen. Weshalb, warum, aus welchem Grunde war keinem Menschen klar. Die Front war ruhig. Gegen Mitternacht näherten sich unsere Brotzen [das sind Kanonen]. Es ging alles lautlos und schnell von statten. Am anderen Morgen stellte sich heraus, dass es eine planmäßige Absatzbewegung war. Morgens 8.30 Uhr erfuhren wir dann, dass uns der Russe schon auf den Fersen saß. Dieses erregte im ersten Augenblick Aufsehen. Doch später wurde es zur Gewohnheit. Es gab manche kritische Stunde. Der Russe drückte mit einer erheblichen Macht von Menschen- und Materialunterstützung nach. Am 19. d. M. erreichte uns die Nachricht, dass wir eingeschlossen waren. Es war nicht mehr zu verheimlichen. Wir bekamen Beschuß von allen Seiten. Die russischen Tiefflieger- und Schlachtfliegerverbände flogen laufenden Einsatz. Eigene Flieger sah man nicht. Ich gehörte damals zu einer schweren Art.-Abt. Erst jetzt wusste ich, was es bedeutete, wenn es hieß: „Feindliche Tieffliegerverbände griffen Art.Stellungen mit guter Wirkung an“. Tag für Tag ging es km um km weiter rückwärts. Am 21. Juli erfolgte dann der erste Durchbruchsversuch. Er wurde aber vom Feinde vereitelt. Man sah ganze Divisionen, die den Kessel durchquerten, um eine Durchbruchsstelle zu finden. Doch überall war der Feind überlegen. Es befanden sich 7 Divisionen in unserem Kessel. Wir waren auf engstem Raum zusammengedrängt. Was Verpflegung anbetrifft, war nicht besonders. Wenn es was gab, so nur durch Fallschirmabwurf.… So war dann ein Durchbruch aller 7 Divisionen auf den 22. Juli 1944 geplant. Es fehlte jedoch an der höheren Führung. Man schickte eine kleine Kampftruppe voran, die mit etwas Art. Unterstützung eine Lücke aufbrechen sollte. Dieses gelang ihr zum Teil. Gegen Abend des 21. Juli hatten alle 7 Divisionen, sowie sie noch vollständig waren, an einem hierfür bestimmten Platz Aufstellung genommen, um gegen Mitternacht auszubrechen. Morgens 4.00 Uhr waren wir bei der Durchbruchsstelle angelangt. Der Feind war wach geworden und legte mit Mgs und leichten Waffen Sperrfeuer auf die durchbrechende Masse. Jedoch als nach einer halben Stunde der Morgen nahte, sah man, was los war. Ein großer Teil befand sich gerade an einem großen Abhang, der vom Feinde gut einzusehen war. In diesem Raum legte er ein unbeschreibliches Art. Feuer, so dass die Fahrer ihre Pferde und Fahrzeuge im Stich ließen und als Infanteristen mit davon liefen. Zum Glück zog sich jedoch einige 100 m vor uns ein Bahndamm entlang, der uns für kurze Zeit Deckung bot. Der Feind drängte aber nach und man war gezwungen, sich einen günstigen Moment auszusuchen, um über den Bahndamm hinwegzukommen. In einem gegenüberliegenden höheren Waldstück hatte sich der Feind jedoch vorübergehend festgesetzt, und strich daher das ganze Gelände mit seinen Waffen ab. Jedoch musste er gegen Mittag die Stellung räumen und unser Durchgang als Infantr. war gesichert. Den ganzen Tag und die ganze Nacht irrten wir in kleinen Gruppen umher, ohne was vom Feinde zu merken. Als jedoch am 23. Juli der Morgen nahte, legten wir uns in ein Kornfeld, um den Tag über dort zu bleiben. Wir wussten ja nicht, wie weit wir uns den feindlichen Stellungen genähert hatten. Vor Müdigkeit waren wir kurz darauf eingeschlafen.
23. Juli 1944: Kurz vor 8.00 Uhr morgens wurden wir gerade nicht höflich aus unserem Schlafe geweckt. Unsere schlechte Tarnung hatte uns verraten. Die Russen standen vor uns. Wir lagen am Rande einer russ. art. Feuerstellung. Wir schmissen sofort unsere Waffen fort. Dann wurden wir gleich an Ort und Stelle untersucht. Aber nicht nach Munition, sondern das erste war nach Uhren, dann nach dem Übrigen, was wir bei uns hatten. Gebrauchen konnten die jedenfalls alles, und wenn es ein dreckiges Taschentuch war. Wo sie nichts mit anfangen konnten, z. B. mit unseren Fotoaufnahmen usw. schmissen sie uns frech vor die Füße. Aufnehmen durfte sich keiner etwas. Noch nicht einmal ein einziges Familienbild. Das war der Anfang der Gefangenschaft. Dann wurden wir zu größeren Kolonnen zusammengestellt und ruhten uns am Wegesrand etwas aus. Aber jeder der feindlichen Frontsoldaten, der dort vorbei kam, wollte was erben. Das nächste war, wer gute Stiefel oder eine Reithose an hatte, musste sie ausziehen… Die Schuhe der Russen spotteten jeder Beschreibung. Entweder nicht besohlt oder die Sohle hing noch gerade so ein bisschen drunter. Die Fronttruppen waren nicht gerade gut auf uns Deutsche zu sprechen. Es gab da manchmal viel Unannehmlichkeiten. So waren wir den ganzen Tag unterwegs, um den Regimentsgefechtsstand zu suchen, waren dabei aber schon ein paar Mal im Kreise herumgelaufen. Gegen 10.00 Uhr abends wurden wir dann in einer Scheune untergebracht. Von Verpflegung war den ganzen Tag aber nicht die Rede. Es fragte auch keiner, wann wir zuletzt was bekommen hatten.“
Soweit ein Teil des Berichts, der hier erstmals veröffentlicht wird. Mein Vater schreibt dann weiter, wie er mit Gefangenen auf Tagesmärschen in Russland unterwegs ist, wie er hungert, wie seine Mitgefangenen und er aus Bächen, an denen sie vorbeikamen, getrunken haben; auch davon, wie sich immer wieder einmal Ukrainer ihrer erbarmten und Milch und Brot an sie verteilten. Er schreibt, wie er per Güterwaggon über Proskurow in der Ukraine nach Caltorin hinter dem Ural verschleppt wurde, 1000 Kilometer hinter Moskau. Wie er dort mit den anderen Gefangenen bei Wind und Wetter bis zum Umfallen arbeiten musste und so wenig zu essen bekam, dass er sich von Abfällen ernähren musste; wie seine Mitgefangenen und er von Stechmücken geplagt wurden und wie er schließlich wegen Arbeitsunfähigkeit entlassen wurde und dann am 30. Oktober 1945 – der Krieg war seit dem 8. Mai 1945 aus – per Güterzug zurück nach Deutschland zurücktransportiert wurde. „Was Tote angeht“, schreibt er, „die wurden beim Halten auf freier Strecke gleich neben den Bahnkörper gelegt.“ Genau nach einem Monat des Unterwegsseins, Ende November 1945, kam mein Vater wieder zu Hause an. Er schreibt:
„Am 24.11.45 wurden wir wieder verladen und waren am 25. um 20.00 Uhr in Münsterlager angekommen. Am 30.11. um 8.00 Uhr brachte uns der Engländer mit Lastwagen nach Hildesheim. Von hier mit dem Zuge nach Kreiensen. Hier eine Nacht im Wartesaal gewesen. Vor neugierigen Blicken hatten wir uns verkrochen. Morgens um 6.00 fuhren wir weiter über Vorwohle nach Holzminden. Man hatte uns in Hildesheim noch klargemacht, wir mussten uns in Holzminden auf dem Arbeitsamt melden. Und dieses machten wir auch. In den Zügen war kein Licht, und so verkrochen wir uns, mein Vater bediente den Morgen – es war der 1.12.45 – den Zug mit Post [mein Großvater Hermann Müller war Postbeamter, TOHK]. Wir meldeten uns aber nicht. Wir wussten ja nicht, wie der Krieg hier gewütet hatte. Trifft man noch die Angehörigen an? In Holzminden angekommen, war es schon etwas hell geworden. Die ausgestiegenen Arbeiter bewunderten uns, denn wir waren ja die ersten, die aus russ. Gefangenschaft gekommen waren – mit Russenmütze, ein paar Lappen um die Füße und Holzpantoffeln an. Sie gaben uns zu essen. Auf dem Arbeitsamt angekommen, wurden wir gleich mit dem nächsten Zug nach Hause geschickt. So waren wir um 9.00 Uhr wieder in Vorwohle. Mein Vater war am Bahnhof und musste mit der Kleinbahn nach Bodenwerder-Linse fahren, um Post hinzubringen. Er konnte es nicht fassen, denn wir kamen ja als Vermisste. Meine Mutter verständigte man, die mich dann abholte. Ich ging am Stock nach Hause.“
Mit diesem Satz endet der Bericht meines Vaters. Der Bericht ist sehr spannend zu lesen, so dass man sich gut vorstellen kann, wie es im Krieg und in der Gefangenschaft gewesen sein muss. Jeder, der das liest, bekommt eine realistische Vorstellung von dem, was Krieg wirklich bedeutet. Anlässlich von Beerdigungen bekomme ich hier in unserer Gemeinde immer wieder mal mit, wie der Krieg in den Familien derer, die 1945 oder danach fliehen mussten und hier im Klettgau eine neue Heimat gefunden haben, seine Spuren hinterlassen hat.
„Suche Frieden und jage ihm nach!“, heißt es im Psalm 34,15. Man kann es eigentlich nicht genug betonen, wie wichtig der Frieden besonders in Europa ist. Die Europäische Union, in der wir heute leben, ist ein großes Friedensprojekt – vielleicht das größte, das Europa bisher gesehen hat. Es wird täglich bedroht von Nationalismus und Terrorismus.
„Suche Frieden und jage ihm nach!“ Man könnte angesichts der täglichen Nachrichten den Glauben und die Hoffnung verlieren: Doch immer wieder gibt es in dieser unfriedlichen Welt zum Glück auch Zeichen des Friedens. Ich denke an Friedensinitiativen in Israel und in den palästinensischen Gebieten, die ich im vergangenen Jahr bei einem Besuch im Heiligen Land persönlich kennenlernen durfte. Manchmal denke ich: Weiß man eigentlich nur noch im Vorderen Orient, wie wichtig und auch wie verletzlich der Frieden eigentlich ist? Dort ist man sich dessen bewusst, dass man den Frieden wir...
Inhaltsverzeichnis
- Hinweise
- Motto
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. „Suche Frieden...“ (Ps 34,15) Zur Jahreslosung 2019
- 2. „... der Gott deines Vaters...“ (2. Mose 3,6) Zum Gedenktag der Shoah
- 3. „… seek peace and pursue it.” (Ps 34,14) Kurzansprache zur Jahreslosung
- 4. „… wer Gott fürchtet…“ (Koh 7,18) Unterwegs in Kansas-Oklahoma
- 5. „… lasst uns festhalten…“ (Hebr 4,14) Krakau und Auschwitz
- 6. „… also hat Gott die Welt geliebt…“ (Joh 3,16) Über Gott
- 7. „… wird leben in Ewigkeit.“ Von der Unsterblichkeit
- 8. „… dass er gekreuzigt würde…“ (Joh 19,16) Vom Kreuz
- 9. „… in Christus auferstehen…“ (1. Thess 4,16) Fridays for Future
- 10. „Gott ist die Liebe“ (1. Joh 4,16) Zur Konfirmation I
- 11. „Gott ist die Liebe“ (1. Joh 4,16) Zur Konfirmation II
- 12. „Du stilles Geschrei“ Zur Mystik
- 13. „… Gott sei Ehre und Preis…“ (1. Tim 1,17) Über Till Eulenspiegel und die Schildbürger
- 14. „… und heilten alle Krankheiten…“ (Mt 10,1) „Tumoröses Gewebe haben wir keins entdeckt“
- 15. „… was zum Frieden dient!“ (Lk 19,42) Über Theodor Herzl
- 16. „Kannitverstan“ Über Johann Peter Hebel
- 17. „Ihr seid das Salz der Erde.“ (Mt 5,13) Vom Salz
- 18. Kommen Tiere in den Himmel? Zum Erntedank
- 19. „… das Eiapopeia vom Himmel…“ Über Heinrich Heine
- 20. „Freude schöner Götterfunken…“ Über Friedrich Schiller
- 21. „Seid nüchtern und wacht…“ (1. Petr 5,8) Zum 9. November
- 22. „... nicht Leid noch Geschrei... (Offb 21,4) Vom Tod und vom Leben
- 23. Zum 1. Advent Über die Bibel
- 24. Zum 2. Advent Über Maria
- 25. Zum 3. Advent Über Goethe und die Bibel
- Zum Autor
- Zum Buchcover und zur Künstlerin
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