Über den Tod
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Über den Tod

Allein Hoffnung macht Sinn

  1. 44 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Über den Tod

Allein Hoffnung macht Sinn

Über dieses Buch

Da alles auf der Welt, einschließlich der Religion, geschichtlich entstanden ist, unterliegen deren Aussagen Zeitbedingtheiten. Das Leben wie der Tod und seine möglichen Folgen wollen im kulturhistorischen Zusammenhang gesehen und beurteilt werden. Die religiösen wie theologischen Aussagen, die von einem Sein nach dem Tode sprechen, werden auf ihrem geschichtlichen Hintergrund bedacht. Die Leitidee des Denkens ist die Zukunftgerichtetheit der Weltwirklichkeit. Die Ausführungen beinhalten keine Systematik, da sie zu eigenen Überlegungen anregen wollen.

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Information

Die agrarische Epoche: Das Zeitalter der Hochkulturen

Die Einzelschritte vom vergangenen Zeitalter zum darauf folgenden werden übergangen, denn für unsere Frage geht es um das Typische der jeweiligen Epoche und nicht eigentlich um die einzelnen Schritte eines Werde-Prozesses.
Das agrarische Zeitalter schaffte die Grundlage für das Entstehen der Hochkulturen. Als Zentren entstanden Babylon, Ägypten, Persien, Israel und Griechenland.
Was diese Hochkulturen an Weltvorstellungen und Deutungen der Lebenswelt entwickelt haben, gehört zu den unabdingbaren Voraussetzungen der neuzeitlichen Kulturgeschichte, vor allem der westlichen Welt. Ein einziger kurzer Hinweis soll das verdeutlichen: Die drei monotheistischen Religionen des Westens entstanden im agrarischen Zeitalter. Aber auch die asiatischen sind in der Antike, also in dem fraglichen Zeitraum, entstanden. Was in späterer Zeit in Erscheinung tritt, sind Modifikationen der Tradition, nichts grundlegend Neues. Beurteilt man die Lage der Religionen heute, so kann man feststellen, dass sie sich in einem Wandlungsprozess befinden, da sich alte wie neue Glaubensformen nebeneinander zeigen, aber nicht sterben. Sterben können nur Organisationsformen, die immer zeitbedingt sind und deshalb auch eine Geschichte haben. Ein Weltverstehen in Form von Religion ist ein integraler Bestandteil menschlichen Lebens, besonders im kollektiven Verständnis. Ein Lebensverständnis als private Überzeugung ist dazu kein eigentlicher Widerspruch, mehr eine Bestätigung.
Was von den Hochkulturen vor allem unser Welt- und Lebensverständnis bestimmt, - vor allem was unsere Frage angeht - ist eine unter bestimmten historischen Bedingungen entstandene Einheit von griechischer Philosophie und biblischer Weltsicht.
In der Tradition der Bibel ist Jahwe der Gott der Geschichte, d.h. die im Kollektiven wie Individuellen bestimmende Macht. Diese Geschichte wird eingeleitet in der Schöpfungserzählung, die das Zeugnis des Bundes Gottes mit seinem Volk ist, denn er hat Israel eigentlich schon mit der Schöpfung erwählt. Dieser Bund wird erneuert am Sinai, wo er Israel Weisungen fürs Leben gibt, wie auch später mit David, dem er ebenfalls Weisungen gibt. Indirekt wird die Bedeutung des Gottesglaubens deutlich, wenn man bedenkt, dass die Gebote vom Sinai prägend sind für die ganze weitere Ethik-und Sozialgeschichte bis heute.
Jahwe hat Israel aus Ägypten geführt und ihm das Land Kanaan gegeben. Das alles ging nicht friedlich zu. Die Siegestaten dieser Zeit werden als Heilstaten besungen.
Nach der Zerstörung des Tempels durch Babylon 586 und dem anschließenden Exil soll ein neuer König kommen und dem Gott Israels die ihm gebührende Stellung als Haupt aller Völker sichern. In den Schriften des NT ist Gott - neben dem Menschen - das Thema schlechthin. Jesu Rede von Gott ist vor allem bestimmt von der Zusage der Nähe Gottes. Im Zeichen der Nähe Gottes hält er Mahl mit dem Volk wie auch mit Zöllnern und Sündern.
Im direkten Bezug aus unsere Frage ist zu sagen: Im AT finden sich Zeugnisse zur Unsterblichkeit des Menschen erst in späteren Texten, und da nur selten. Über Jahrhunderte ist die Frage nach dem, was ist jenseits des Todes, kein Thema. Dieses jetzige Leben ist von Gott, unter dessen Beistand lebt Israel als Glaubensgemeinschaft wie auch der einzelne Gläubige. Sie sollen sich an seine Weisungen halten und so ihre Zeit verbringen. Die obigen weit ausholenden Darlegungen sollen diese damalige, man könnte fast sagen immanente und im geläufigen Sinn wenig transzendente Weltsicht, die das biblische Zeitalter auf weite Strecken zeigt, verdeutlichen.
Der griechische Einfluss auf das biblische Denken wird leider unterschätzt oder bewusst nicht bedacht, um die eigenständige Wahrheitserkenntnis der Religion nicht in Frage zu stellen. Die Religion ist ein sich fortentwickelnder Faktor der Geschichte, der zu neuen Einsichten führt, hier zu einer neuen Sicht des Menschen, wodurch das Jenseitige des Lebens neu gesehen wird. So setzt sich unter griechischem Einfluss in der biblischen Spätzeit der Glaube an ein Fortleben im Jenseits durch. In der Zeit nach Jesus werden diese Vorstellungen von Unsterblichkeit mit dem Weltgericht und der Auferstehung der Toten fortgeführt.
Bei Paulus geschieht die Auferstehung, - und das ist interessant, er ist ja schließlich griechisch gebildet, - nicht als einfache Wiederbelebung sondern als Verwandlung (1 Kor.15, 51-53). Daneben finden sich auch andere Vorstellungen, die aber den grundsätzlichen Glauben der Transzendenz nicht in Frage stellen.
Dass das Denken der Bibel nicht nur unter griechischen, sondern unter dem Einfluss anderer es umgebender Kulturen - vor allem der ägyptischen und babylonischen - entstanden ist, ist bekannt, trägt aber zu unserer Untersuchung wenig bei und wird deshalb nur kurz erwähnt. Wesentlich für unsere Frage ist das biblische wie auch griechische Denken, was für unsere ganze Kultur überhaupt gilt.
War für das biblische Denken die Geschichte der Ausgangspunkt, besser das Paradigma, so ist dies für das griechische Denken die Natur (physis).
Für unsere Frage ist bedeutsam, wie eine die spätjüdisch und früh- christlich bestimmende Glaubenslehre ihre eigentlichen Wurzeln in der griechischen Philosophie hat. Da die Griechen philosophisch allem, was ist, eine bestimmte Art zu sein zuschreiben, wird aus dem biblischen Lebenshauch als Lebensprinzip eine Geistseele. Von dieser Begriffsbestimmung ist in der ganzen westlichen Religionsgeschichte bis in unsere Tage, ob zu Recht oder nicht, die Rede. Ausgangspunkt ist hier die biblische Religionsgeschichte, aber der Inhalt, der unsere Frage betrifft, ist der geistige Seelenbegriff, der unserer Glaubenslehre zugrunde liegt; er ist nicht biblisch, er ist philosophisch erdacht. Als Spiegel der griechischen Religion darf der Hymnus auf Zeus dienen:
Nichts kann ohne Dein Zutun, o Gott, geschehen auf Erden, Nichts im göttlichen Äther des Himmels, noch drunten im Meere.
Die Macht des Göttlichen wird als “Umfassen“ und „Lenken“ der Welt gedacht. So in der Zeit vor Sokrates. Hier ist die Menschenseele ein Stück von Gott.
Für Plato ist Gott die Idee des Guten und damit die Ursache alles Guten. In Bezug auf das ewig Seiende ist er allwissend. Der Kosmos als beseeltes Lebewesen ist gleichsam wahrnehmbarer Gott. Nach Aristoteles ist Gott das Prinzip, das den Himmel und alle Bewegung in Gang hält als unbewegter Beweger. Der Mensch soll das Göttliche als das Überlegene lieben, denn das Ziel aller Lebensvollzüge ist es, am Ewigen und Göttlichen teilzuhaben. Weiterhin sagt Aristoteles: Der Mensch muss sich bemühen unsterblich zu sein und nach dem Besten – das ist sein Geist – in ihm zu leben. Der Geist kann wie das Ewige vom Vergänglichen getrennt werden. Hier begegnet uns, was für das griechisch...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Grundsätzliche Überlegungen zum Tod
  4. Das Werden der Welt im Zeitalter der Jäger und Sammler
  5. Die agrarische Epoche: Das Zeitalter der Hochkulturen
  6. Die wissenschaftlich-technische Kulturepoche
  7. Das Alte in der Neuen Zeit
  8. Die Aufklärung - eine Bewusstseinswende
  9. Die Moderne - eine säkulare Welt
  10. Leben heißt hoffen
  11. Nachträgliche Überlegungen
  12. Über den Autor
  13. Impressum