Bildungs- und Erziehungspartnerschaft in Kindertageseinrichtungen
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Bildungs- und Erziehungspartnerschaft in Kindertageseinrichtungen

  1. 132 Seiten
  2. German
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Bildungs- und Erziehungspartnerschaft in Kindertageseinrichtungen

Über dieses Buch

In Kindertageseinrichtungen erwarten Eltern neben einer guten Betreuung, Erziehung und Bildung ihres Kindes auch Elternveranstaltungen, Gesprächsangebote, Unterstützung bei der Familienerziehung und Beratung bei Problemen. Damit kommt der Elternarbeit eine große Bedeutung zu. In den Bildungsplänen der Bundesländer - und in den meisten aktuellen Fachpublikationen - wird gefordert, dass "die Arbeit an den Eltern" (im Sinne einer Dienstleistung) durch eine gleichberechtigte Kooperation zwischen Erzieher/innen und Eltern ersetzt werden solle - im Sinne einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.Im Buch wird zunächst auf zentrale Aussagen der Bildungspläne eingegangen. Die bislang in den Tageseinrichtungen angewandten Formen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt. Ferner werden die Gesprächsführung mit Eltern, ihre Beratung und das Erschließen von Hilfsangeboten thematisiert. Dann werden innovative Ansätze der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft wie die verstärkte Einbindung von Eltern in Bildungsangebote und Projekte dargestellt. Schließlich werden die Partizipation von Eltern und die Erziehungspartnerschaft mit Migrantenfamilien beschrieben.

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Information

Formen der Erziehungspartnerschaft

Ein „Standard-Angebot“ der Elternarbeit entspricht weder der Vielfalt der Familienformen, den unterschiedlichen Lebenslagen und der „Entstandardisierung“ familialer Lebensläufe noch den von Eltern geäußerten Wünschen, Interessen und Bedürfnissen. So müssen aus der Vielzahl der Formen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft diejenigen ausgesucht werden, die dem Bedarf der Familien vor Ort entsprechen und mit denen man möglichst alle Eltern erreicht. Nur so können die Ziele und Vorgaben der Bildungspläne erfüllt werden.
Die Auswahl von Formen der Erziehungspartnerschaft, die in einer bestimmten Kindertagesstätte zum Tragen kommen sollen, ist jedoch ein Balanceakt. Beispielsweise muss berücksichtigt werden, dass manche Eltern gerne Angebote während der Öffnungszeit der Einrichtung hätten, andere zur Abholzeit (mit paralleler Kinderbetreuung) und wieder andere am Abend. Einige vollerwerbstätige Eltern können nur am Freitagnachmittag oder Samstag kommen. Wenn den entsprechenden Wünschen und Erwartungen entsprochen wird, ist jedoch bei einzelnen Angeboten die Teilnehmerzahl recht gering. Dies ist für die Erzieher/innen frustrierend – sollte es aber nicht sein: Entscheidend ist eben, dass alle Eltern erreicht werden! Und wenn zu einem Bastelnachmittag nur fünf Migrantenmütter kommen, die bei allen anderen Angeboten der Elternarbeit fehlen, so kann dies sogar als großer Erfolg verbucht werden.
Nur durch Experimentieren mit den verschiedenen Formen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft kann herausgefunden werden, welche sich für die jeweilige Elternschaft am besten eignen. Das macht die Elternarbeit für Erzieher/innen interessant und abwechslungsreich, verlangt aber auch eine Portion Neugier und Mut – insbesondere wenn Formen ausprobiert werden sollen, für die sich eine Fachkraft nicht genügend qualifiziert fühlt. Prinzipiell sollte das Angebot aber nicht zu groß werden, da sich sonst die Elternschaft aufsplittert und die Teilnehmerzahlen bei den einzelnen Aktivitäten zu klein werden. Diese Gefahr ist jedoch eher gering, da die Zeit der Erzieher/innen für Elternarbeit recht knapp bemessen ist. Auch muss berücksichtigt werden, dass sich eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft am intensivsten in Termingesprächen realisiert. Für sie sollte immer genügend Zeit eingeplant werden. Deshalb können nur einige weitere Angebote gemacht werden.
In diesem Kapitel sollen nun einige der wichtigsten Formen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft vorgestellt werden, und zwar weitgehend in der Reihenfolge, wie sie im Verlauf eines Kita-Jahres auftreten. Selbstverständlich können in einer Kindertageseinrichtung nicht alle diese Formen angeboten werden – wie bereits erwähnt, ist eine den Zielen der Erziehungspartnerschaft und dem Bedarf entsprechende Auswahl zu treffen.

Erste Elternkontakte

Erziehungspartnerschaft beginnt bereits mit dem ersten Kontakt zu Eltern – wenn diese ihre Kinder in der Einrichtung anmelden. Ab diesem Zeitpunkt bis hin zum Ende der Eingewöhnungsphase werden die Erwartungen der meisten Eltern geprägt – in Richtung Teilnahmslosigkeit oder in Richtung aktiver Beteiligung am Kita-Geschehen. Vielen Eltern ist bei der Anmeldung nicht bewusst, dass Erzieher/innen mit ihnen zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten wollen und eine Erziehungspartnerschaft anstreben. Deshalb muss ihnen vom ersten Augenblick an – und immer wieder – deutlich gemacht werden, dass ihre Mitarbeit erwünscht ist und geschätzt wird.
Das Anmeldegespräch
Das Aufnahmegespräch bietet eine gute Gelegenheit, einen ersten Schritt in Richtung Offenheit und Transparenz zu tun. So sollten möglichst beide Eltern mit ihrem Kind zu dem Termin kommen und vorab erfahren, dass sie sich auf ein längeres Gespräch einstellen sollten. Im ersten Teil des Anmeldegesprächs geht es darum, die Eltern mit der Einrichtung vertraut zu machen und ihnen einen ersten Einblick in die pädagogische Arbeit zu gewähren. Hier bietet es sich an, die Konzeption als Grundlage zu nehmen – die den Eltern möglichst vorab zugeschickt werden sollte (zusammen mit Merkblättern, Betreuungsvertrag usw.), sodass sie sich schon damit befassen und bei Unklarheiten nun im Gespräch nachfragen können. Auf diese Weise erfahren die Eltern, welche Erziehungsziele und -schwerpunkte, pädagogische Ansätze und Prinzipien von den Fachkräften vertreten werden – und was an Erziehungspartnerschaft praktiziert bzw. an Elternmitarbeit erwartet wird. Während manche Eltern über die Mitwirkungswünsche erfreut sind, reagieren andere eher zurückhaltend, insbesondere wenn sie sich von der Einrichtung Entlastung (und nicht eine neue „Belastung“) erwartet haben. Aber auch im letztgenannten Fall wurde bereits ein Zeichen gesetzt, das es erlaubt, in Zukunft ein gewisses Mindestmaß an persönlichem Engagement von den Eltern zu fordern. Schließlich wirkt der erste Eindruck lange nach!
Haben sich die Fachkräfte offen über ihre Arbeit und ihre Erwartungen geäußert, bietet es sich an, den Eltern alle Räume der Einrichtung zu zeigen und die anwesenden Kolleg/innen vorzustellen. Während dieses ersten Teils des Anmeldegesprächs sind die Eltern laut Bernitzke und Schlegel (2004) vor allem mit Folgendem beschäftigt: „Neben den räumlichen Gegebenheiten werden auch Stimmungen, die besondere Atmosphäre der Einrichtung sowie die Haltung der Erzieherinnen zu den Eltern sensibel wahrgenommen und interpretiert. Die Eltern sehen die Einrichtung unter der Perspektive: Wie wird es meinem Kind hier ergehen? Ist diese sozialpädagogische Einrichtung optimal für mein Kind? Inwieweit werde ich hier mit meinen Anliegen gehört?“ (S. 76).
Während einige Eltern vielleicht noch eine andere Kindertagesstätte anschauen wollen, haben sich die meisten nun endgültig entschieden, ihr Kind anzumelden. So fällt es ihnen leicht, im nächsten Teil des Anmeldegesprächs von ihrem Kind, seiner bisherigen Entwicklung, seinen besonderen Bedürfnissen und ihren Familienverhältnissen zu berichten. Das ist besonders wichtig, wenn ein Baby, ein einjähriges oder auch ein zweijähriges Kind aufgenommen werden soll. Da Kleinstkinder ihre Bedürfnisse und Wünsche noch nicht klar äußern können, sind Erzieher/innen auf entsprechendes Wissen der Eltern angewiesen. So sollten diese die Fachkräfte z.B. „über die Gewohnheiten, besonderen Bedürfnisse und Kommunikationsformen ihrer Kinder sowie deren tägliche Routineabläufe in Kenntnis setzen. Zur Information dieser Art sollte gehören, wann und wie viel das Kind schläft, wie das Kind einschläft, was für Essgewohnheiten, Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen es hat, wie seine Verdauung funktioniert, wie es mit der Flüssigkeitsaufnahme und -abgabe aussieht, was für Kuschelbedürfnisse es hat, welche Trostspender es braucht usw.“ (Gonzales-Mena/Widmeyer-Eyer 2008, S. 486). Zudem bedeutet die Aufnahme in die Kindertageseinrichtung zumeist die erste längerfristige und regelmäßige Trennung zwischen Eltern und Kind – was beiden Seiten zumeist schwerer fällt als dies bei älteren Kleinkindern der Fall ist.
Vor dem Erledigen der Formalitäten kann schließlich noch gemeinsam die Eingewöhnungsphase (s.u.) geplant werden. Da insbesondere bei unter Dreijährigen der Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung ein längerfristiger und elternbegleiteter Prozess ist, sollten die Eltern darauf hingewiesen werden, dass ihre Mitwirkung durchaus zwei Wochen und länger dauern kann – je nach Verhalten des Kindes. Deshalb sollte eine eventuelle Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit möglichst erst einen Monat nach Beginn der Betreuung erfolgen.
Im Aufnahmegespräch können Erzieher/innen darauf hinweisen, dass sie immer wieder das Gespräch mit den Eltern über ihr Kind suchen werden, da nur auf diese Weise beide Seiten ein vollständiges Bild von seiner Persönlichkeit und seinem Verhalten gewinnen können. Dies erlaubt es zugleich, die Bedeutung der Kontinuität zwischen Familien- und Kita-Erziehung für die kindliche Entwicklung zu betonen. Dazu müssten beide Seiten in eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft eintreten.
Vorbesuche
Die Öffnung der Kindertageseinrichtung zur Familie hin kann noch dadurch verstärkt werden, dass dem jeweiligen Kind und seinen Eltern Vorbesuche in seiner zukünftigen Gruppe ermöglicht werden. Diese können aktiv oder beobachtend am Geschehen in der Kindergruppe teilhaben und einen ersten Eindruck von dem Leben in der Einrichtung erhalten. Zugleich wird den Eltern verdeutlicht, dass die Erzieher/innen zu ihrer Arbeit stehen und bereit sind, diese „öffentlich“ zu machen. Vorbesuche sollten so gestaffelt werden, dass nie mehr als eine Familie in der jeweiligen Gruppe anwesend ist, sodass die anderen Kinder wenig gestört werden. Sinnvoll sind Nachmittagstermine, da dann zumeist weniger Kinder anwesend sind und die Erzieherin mehr Zeit für die Besucher hat.
Miniclubs
Eine Alternative zu Vorbesuchen in der Kindertagesstätte sind „Miniclubs“, also Spielnachmittage, zu denen alle zukünftigen Kinder und ihre Eltern eingeladen werden. Diese ermöglichen den „Gästen“ das Kennenlernen der Einrichtung, ihrer Räume und Ausstattung. Für das Kind wichtige Fragen, z.B. nach den Toiletten, können geklärt werden. Allerdings lernen die Kinder und ihre Eltern häufig nicht den zukünftigen Gruppenraum, die später für sie zuständigen Fachkräfte und den „normalen“ Kita-Alltag kennen, bleiben die anderen Gruppenmitglieder eine „unbekannte Größe“.
Orientierungsabend
Werden viele Kinder neu aufgenommen, bietet es sich an, die Eltern zu einem „Orientierungsabend“ einzuladen. Hier können Konzeption und Praxis der pädagogischen Arbeit ausführlicher und effizienter als bei den Anmeldegesprächen vorgestellt werden. Zudem können Dias oder Videofilme zur Verdeutlichung von Aktivitäten eingesetzt werden. Bei dieser Gelegenheit werden auch alle Eltern über den Tagesablauf, das Essen, das Verhalten bei Erkrankung, die Kleidung des Kindes, Geburtstagsfeiern usw. informiert, werden noch offene Fragen beantwortet. Auf diese Weise ersparen sich die Fachkräfte das „gebetsmühlenartige“ Wiederholen gleicher Informationen bei den Anmeldegesprächen, was z.B. dem Austausch über das jeweilige Kind und seine Erziehung zugutekommen kann.
Hausbesuche vor Aufnahme eines Kindes
Eine kaum praktizierte Form der Erziehungspartnerschaft sind Hausbesuche. Diese können aber durchaus schon in dem Zeitraum vor Aufnahme des jeweiligen Kindes in die Einrichtung sinnvoll sein. Beispielsweise kann die Gruppenleiterin ihre „zukünftigen Kinder“ und deren Eltern kurz vor Beginn des Kita-Jahres aufsuchen. Der zuvor deutlich verbalisierte Zweck ist, dass die Eltern ihr Kind zu Hause „in die Obhut der Erzieherin“ geben sollen. Zugleich fällt es ihnen auf „ihrem Terrain“ leichter, mit der Fachkraft über das Kind, seine bisherige Entwicklung, besondere Bedürfnisse oder die Familiensituation zu sprechen. Außerdem wird ihnen die Botschaft vermittelt, dass auch von der Familie eine Öffnung hin zur Kindertageseinrichtung erwartet wird. Wenn das Personal über eine Kamera verfügt, kann bei dem Hausbesuch ein Foto von der Erzieherin und dem Kind für das Familienalbum sowie von den Eltern und dem Kind für die Fotowand der Kindertageseinrichtung gemacht werden. Der Gruppe wird dieses Bild gezeigt, sodass sie sich auf das neue Kind und seine Eltern einstellen kann.
Telefonkontakte
Da Hausbesuche recht zeitaufwändig sind und oftmals eine Hemmschwelle auf Seiten der Erzieher/innen und Eltern besteht, sind Telefonkontakte eine gute Alternative. So kann die Gruppenleiterin die Eltern neuer Kinder kurz vor Beginn des Kita-Jahres anrufen, den Wunsch nach einer engen Zusammenarbeit und nach Mitwirkung der Eltern formulieren sowie letzte Informationen über das Kind einholen. Auch kann den Eltern angekündigt werden, dass die Erzieherin mehrmals im Jahr mit ihnen telefonieren wird, um sich mit ihnen über die Entwicklung des Kindes und aktuelle Ereignisse zu unterhalten.
So werden Telefongespräche zu einem normalen, nicht angstbesetzten Geschehen. Sie machen oftmals zeitaufwändigere Gespräche im Büro unnötig und sind vielfach – z.B. bei „Buskindern“ in Landkindergärten oder bei Kindern, die von Großeltern gebracht und abgeholt werden – die einzige Möglichkeit, mit den Eltern in Kontakt zu kommen. Unter diesen Umständen wird es auch wahrscheinlicher, dass Eltern von sich aus die Fachkräfte anrufen, wenn sie Fragen haben oder Verhaltensweisen ihres Kindes besprechen wollen.
E-Mails
Da nahezu alle Eltern über einen Internetanschluss verfügen, können sie von Erzieher/innen auch per E-Mail kontaktiert werden. Insbesondere wenn nur kurze Nachrichten übermittelt werden sollen, bietet sich diese Möglichkeit an. E-Mails können jederzeit versandt und vom Empfänger abgerufen werden – so entfällt das lästige „Hinterhertelefonieren“.

Erziehungspartnerschaft zu Beginn des Kita-Jahres

In diesem Abschnitt sollen einige Formen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft beschrieben werden, die in den ersten zwei, drei Monaten des Kita-Jahres praktiziert werden können.
Anwesenheit von Eltern während der Eingewöhnung
Die Eingewöhnungszeit ist für neu aufgenommene Kinder eine schwierige Übergangsphase (Transition), insbesondere wenn sie unter drei Jahre alt sind. Sie werden mit ihnen unbekannten Erwachsenen, Kindern, Räumen, Spielangeboten, Tagesabläufen, Regeln, Rollenerwartungen usw. konfrontiert, haben noch nicht ihren Platz in der Gruppe gefunden, müssen erste Kontakte zu Gleichaltrigen und Fachkräften knüpfen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Kinder in dieser ihnen ungewohnten Situation verängstigt und unsicher sind. Deshalb benötigen sie in der Eingewöhnungszeit – vor allem wenn sie noch nie in einer größeren Gruppe von Kindern gespielt haben – eine besondere Unterstützung.
In vielen Kindertageseinrichtungen können Eltern eines neu aufgenommenen Kindes während der ersten Tage der Eingewöhnungsphase in der Gruppe anwesend sein. Ihr Kind fühlt sich sicher und geborgen, wenn es in seiner Nähe die ihm vertraute Mutter oder den Vater sieht. Die Eltern sollten am Kita-Geschehen aktiv teilhaben, also z.B. als Spielkameraden zur Verfügung stehen. Es ist sinnvoll, sie explizit darauf hinzuweisen, dass sie sich so wenig wie möglich mit ihrem eigenen Kind beschäftigen sollen, da nur auf solche Weise eine baldige Eingewöhnung erreicht werden kann. Mit der Zeit...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Erziehungspartnerschaft aus Perspektive der Bildungspläne....
  4. Formen der Erziehungspartnerschaft
  5. Einbindung von Eltern
  6. Elternberatung und Weitervermittlung
  7. Elterngespräche erfolgreich führen
  8. Erziehungspartnerschaft mit Migranteneltern
  9. Partizipation von Eltern
  10. Hemmende und förderliche Faktoren
  11. Ausblick
  12. Literatur
  13. Autor
  14. Quellenangaben
  15. Impressum