
- 140 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Es sind Geschichten und Gedichte von Begegnungen und Kontakten, nicht nur von Menschen untereinander, sondern auch von Tier und Mensch. Manchmal rundet ein Bild in Scherenschnitt ein Ereignis ab. Es geht um Familien, um Tiere, Freunde und andere Begegnungen.
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Information
Aus Familien
Menschenbegegnungen
Begegnung
ist manchmal
oberflächlich und flüchtig.
Manchmal tief, nachhaltig sogar
für mein Wesen, meine Gedanken;
erfrischend oder auch niederdrückend.
Leben wäre eintönig
ohne menschliche
Begegnungen.
Schönes für Mama
Der Sechsjährige hielt eine wunderschöne Rose in den Händen, kaum erblüht, zart gelb mit roten Rändern. Strahlend stand er vor seiner Mutter: „Die schenke ich dir."
Wie sollte Margret darauf reagieren? Solch eine Rose wächst nicht wild am Straßenrand. Niemand schien den Jungen beim Abpflücken erwischt zu haben, sonst könnte er nicht derart unbeschwert vor ihr stehen.
Sie sagte: „Die Rose ist herrlich! Ich danke dir", und knuddelte sein Haar. „Aber mach das nicht so oft. Die wilden Blumen von den Wiesen gefallen mir auch. "Berni nickte nur verständnisvoll lächelnd.
Jahre später. Bernd war mit seiner Mutter zum Einkaufen gegangen, um ihr beim Tragen zu helfen. Plötzlich stupste er Margret an und zeigte auf einen Vorgarten: „Sieh mal, sie blühen wieder! Hier hatte ich die Rose für dich gepflückt."
Jetzt ist die Mutter alt, ihr Sohn ein gestandener Mann. Die tiefe Zuneigung des Kindes hat sich altersgemäß verändert.
Manchmal, wenn es seine beruflichen Wege zulassen, kommt Bernd zu Besuch, und wenn es nur ein halber Tag ist. Er nimmt sie nicht mehr wie einst kraftstrotzend in die Arme und hebt sie dabei hoch. Der stattliche Mann umarmt sie immer noch, doch in der Art, dass sie sich Wärme suchend an seine Brust schmiegen kann. Noch ist es nicht zu mitfühlendem Streicheln über ihr Haar gekommen.
Margret träumt davon, wieder einmal die Liebe eines Kindes erleben zu dürfen, eine bedingungslose und kompromisslose Zuneigung.
Blockflötenspiel
Lange Zeit konnte sich ihr Gehirn gar nicht mit den alltäglichen Dingen in der Familie befassen. Es war zu sehr damit beschäftigt, den Schock des Unfalls zu verarbeiten. Sie musste mit dem langsamen Wiederaufbau ihrer Persönlichkeit nach der schweren Gehirnprellung fertig werden.
Wenn Monika etwa zwei Stunden außerhalb ihres Bettes verbracht hatte, folgten anschließend bis zu drei Stunden Tiefschlaf. Das besserte sich nur langsam über Wochen. Sie konnte sich zwar an Vieles aus der Vergangenheit erinnern, es aber nicht mit der aktuellen Wirklichkeit verbinden. Sie dämmerte zeitlos durch die Gegenwart. Was zur Vorbereitung des nahen Weihnachtsfestes gehörte, drang nicht in ihre Gedankenwelt ein.
Erst Wochen später konnte sie ihrem dreizehnjährigen Sohn für seinen Einsatz im Haushalt danken: Er hatte mit seinem kleinen Bruder eine Menge Weihnachtsplätzchen gebacken. Nur ein Erlebnis vom Fest schaffte es, tief unter ihre Haut zu gehen, so dass es als Erinnerung präsent blieb.
Ja, da hatte ein geschmückter Weihnachtsbaum mit brennenden Wachskerzen gestanden. Darunter lagen nett eingepackte Geschenke. Auf dem Tisch standen bunte Teller voller Leckereien. Das hatte der große Sohn zusammen mit ihr arrangiert.
Ja, ihr Mann und die Söhne fingen an zu singen - ohne sie selbst, weil ihr gebrochener Kehlkopf ausheilen musste.
Mitten in einem Lied sprang Berni auf, rannte ins Kinderzimmer und kam mit seiner Blockflöte zurück. Bei der nächsten Strophe spielte er die Melodie, fehlerfrei; die anderen hörten zu. Danach wurde wieder gesungen. Nicht nur bei einem Lied, bei allen anderen auch, die Monika immer mit ihren Kindern gesungen hatte. Sie weinte vor Freude.
Im Januar erst wusste sie, Berni könnte diese Melodien noch gar nicht im Flötenunterricht gelernt haben. Sie fragte ihn, wo er die Noten dazu gefunden habe. Entrüstet kam die Antwort:
„Dazu brauchte ich keine Noten! Ich kannte die Lieder doch. Und Du konntest nicht mitsingen ...."

Die Kette
Fand mein Junge eine Kette,
nahm sie mit nach Haus.
Er beschenkte mich, die Mutter,
weil ich's sicher gerne hätte!
Und der Schmuck sah golden aus!
Diese kleine dünne Kette
trug ich jahrelang
um den linken Arm gewickelt;
Handgelenk war ihre Stätte,
welches viermal sie umschlang.
„Du erinnerst dich an dein Geschenk?“
fragt ich ihn nach dreißig Jahren.
„Weiß ich gar nicht!" lachte er.
Gesten, die ich gern bedenk,
ihm schon längst vergangen waren.
Mittagsruhe
Es ist wunderschönes Sommerwetter. Die beiden Kleinen sind draußen, der Große sitzt noch bei Hausaufgaben in seinem Zimmer. Sein Fenster zur Loggia hin ist weit geöffnet.
Seine Mutter möchte sich in die Sonne legen und ausruhen, bis der Papa nach Hause kommt. Also zieht sie sich aus und geht mit einer Decke zur Loggia. Die Familie wohnt in der ersten Etage im ersten Haus, direkt am Wald.
Als sie sich auf der Bank ausstreckt, bittet sie ihren Ältesten, zur Tür zu gehen, wenn es schellen sollte. Denn je nachdem, wer hinauf käme, müsste sie sich schnell wieder ihr Kleid überziehen.
Das helle Licht der Sonne stört ihre Augen. Sie steht wieder auf, bricht sich zwei Blätter von dem Blumenstrauß im Wohnzimmer und räkelt sich erneut auf der Bank. Zuletzt legt sie die kleinen frischen Blätter auf ihre Augenlider.
Ihre Gedanken schweifen ab. Es ist schön hier. Sie fühlt sich wohl. Sie gleitet ins Träumen. Die Mütter unten im Ort müssen ihre kleinen Kinder draußen ständig begleiten. Hier macht das keine Mutter. Die Siedlung liegt außerhalb am Wald, die Straße ist nur eine Sackgasse. Es gibt zwei große Sandkästen, und immer findet sich eine Gruppe von Kindern zusammen.
Es klingelt. Wortlos steht der große Sohn auf. „Kannst liegen bleiben. Es ist der Lütte." „Wo ist Mama?" ruft der. „Auf dem Balkon."
Noch ehe sie erfährt, was der Junge möchte, fragt er ganz entgeistert: „Wieso hast du Blätter auf die Augen?" Sie lacht. Nicht nur über die Fragestellung, auch über ihre spontanen Erinnerungen: ihre eigenen Eltern hatte sie niemals nackt gesehen. Und ihren Vater kannte sie noch nicht mal in Unterwäsche!
Ihr Jüngster möchte etwas zu trinken haben und verschwindet wieder. „Rabenmutter!", denkt sie, „du lässt dein zweieinhalbjähriges Kind alleine draußen herum laufen ..." Sie döst wieder vor sich hin. Die Zeit steht still.
„Huhu, Mama!"
Entsetzt schnellt sie empor. Das ist die Stimme ihres dreieinhalbjährigen Sohnes. Kann er sie sehen? Es klang so nah ...
„Hier bin ich!"

Da steht das Kind in der großen Eiche, gerade sechs Meter von ihr entfernt.
Bilder jagen durch ihre Vorstellung:
Wer sollte es auch anders sein als dieser Sohn? Er hatte sie schon einmal fast zur Panik gebracht, als sie ihn nirgendwo in der Wohnung fand. Er war vielleicht neun Monate alt gewesen und konnte nur krabbeln, nicht laufen. Wie sollte sie dann auf die Idee kommen, dass senkrecht eine Leiter hochzukrabbeln für ihn nichts anderes wäre als sich waagerecht auf dem Fußboden zu bewegen! Der Kleine hatte oben auf dem Etagenbett seines Bruders gesessen und ihr entgeistert zugeschaut. Es schien ihn zu wundern, warum sie ihn überall am Boden suchte, dass sie ihn überhaupt suchte! Er sah doch sie. Wieso sah sie denn nicht auch ihn?
Und nun steht dieser Sohn hier in der Eiche!
Es ist ein Urbild von Eiche: gerade gewachsen, weit ausladend, eben stattlich. Sie kann diesen Baum mit ihren Armen nicht umfassen. Sie kann nicht im Stand den untersten Ast ergreifen, ein Ast, zweimal so dick wie ihr Arm.
Fast wie gelähmt versucht sie, keinen Schrecken, keine Angst zeigen! Sie darf das Kind jetzt nicht verunsichern! Irgendwie gelingt es ihr, beinahe unbefangen zu fragen: „Bist du ganz allein da rauf geklettert?"
„Klar!", kommt die Antwort aus einem stolz lachenden Kindergesicht.
„Kannst du auch alleine wieder runter? Was meinst du? Ich könnte raus kommen und dir etwas helfen."
„Alleine!"
Inzwischen steht sein großer Bruder neben der Mutter und flüstert: "Ich gehe runter und passe auf. Sag's ihm aber nicht."
Ob ein Neunjähriger einen Dreieinhalbjährigen auffangen kann?
„Kommst aber gleich hoch, ja? Und wenn du den Lütten siehst, bring ihn bitte mit. Papa kommt in Kürze nach Hause."
„O.K."
Der Junge beginnt den Abstieg. Wie mit Katzenkrallen halten sich die kleinen Finger in der rauen Eichenrinde fest. Gebannt schaut die Mutter zu, wenn die Sandalen immer wieder einen tieferen Spalt in der Rinde ertasten. Wie ein Eichhörnchen klebt das Kind am Baumstamm. Unglaublich, diese Akrobatik ...
Sie ist immer noch geschockt, als sie dem Papa das jüngste Abenteuer erzählt.
Fünfundzwanzig Jahre später ist dieser Sohn Hubschrauber-Pilot.
Überzeugungsversuch
„Dieser Sohn hat schon immer gewusst, wie er andere von seinen Ideen, Vorstellungen und Wünschen überzeugen kann. Lass dich bloß nicht mit ihm in Diskussionen ein! Du ziehst den Kürzeren."
„Das glaube ich nicht. Wenn ich mich mit ihm unterhalten habe, war er kein bisschen rechthaberisch."
„Das ist es ja gerade. Meistens sind seine Argumente logisch aufgebaut. Du denkst gar nicht mehr daran, eine Alternative zu suchen. Das konnte er schon als Kind. Damals wusste ich noch dagegen zu halten, weil der Erfahrungshorizont von Erwachsenen einfach größer ist. Aber als er Teenager war, brach ich so manche Diskussion mit der Entschuldigung ab, ich müsste mich auf dem und dem Gebiet erst kundig machen, ehe ich weiter darüber reden könnte."
„Jetzt, wo du da...
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Gedichte
- Aus Familien
- Im Ausland
- Von Freunden und anderen Begegnungen
- Von Begegnungen mit Tieren
- Impressum