Städte entdecken
Neben dem sportlichen Vergnügen in einer natürlichen Umgebung bietet Salzburg aber natürlich auch die Möglichkeit, neue Städte zu erkunden. Auch hier kann man viel lernen, indem man sich die historische Entwicklung und architektonische Entfaltung von den größeren Städten, aber auch den kleineren Gemeinden ansieht. Zudem lässt es sich in Salzburg auch ganz gepflegt einkaufen und der modebewusste Urlauber braucht keine Sorge zu haben, keine adäquaten Geschäfte vorzufinden. Denn obwohl es in Salzburg keine weltlich anerkannten Modemetropolen gibt, hat auch hier die Globalisierung Einzug gefunden und neben kleineren österreichischen Marken kommen auch die bekannten Marken auf einige Quadratmeter Ladenfläche. Zusätzlich gibt es aber eben auch noch sehr viele traditionelle Geschäfte, was mit der Entwicklung zusammenhängt. Bevor im Folgenden also die großen Städte einzeln vorgestellt werden, ist es ratsam, erst einmal einen allgemeinen Überblick zu bekommen.
Salzburg hat sich aufgrund von natürlichen Gegebenheiten und auch aus politischen Gründen anders entwickelt als so manche Region in Deutschland. Durch die Berge war das Land nach Norden hin komplett abgeschnitten und auch in die anderen Himmelsrichtungen befand es sich abgegrenzt durch eine kesselartige Lage. So hat sich das Land relativ unabhängig vom Rest entwickelt und ist sehr traditionell geblieben, auch weil die Infrastruktur selbst in heutigen Zeiten nicht ausreichend ausgebaut ist. In frühester Zeit haben sich die Menschen auf die Land- und Viehwirtschaft konzentriert, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Industrie gab es in Salzburg nie und wird es wohl auch zukünftig nicht geben. Aus den bäuerlichen Kleinbetrieben haben sich mit der Zeit natürlich auch größere spezialisierte Betriebe gebildet und zudem wurden in den Gemeinden auch andere Geschäfte für den alltäglichen Bedarf geöffnet. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts kam es durch verschiedene PR-Maßnahmen zu einem ersten touristischen Andrang.
Als im Jahre 1909 die neue Alpenbahn, die heutige Tauernautobahn, eröffnet wurde, welche Süddeutschland mit Salzburg verband, brachte dies auch vermehrt ausländische Besucher ins Land, die die Alpen einmal von der anderen Seite aus erkunden wollten. Im ersten und Zweiten Weltkrieg ist dies natürlich eingebrochen, jedoch wurden schon 1920 die Salzburger Festspiele etabliert, die auch heute noch weltweit als bedeutendes Festival für klassische Musik stehen und jede Menge Touristen, damals wie heute, anziehen (dazu mehr im Kapitel Kultur).
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam noch die Wiedergründung der Universität Salzburg im Jahre 1962 und die Erhebung des Mozarteums zur Hochschule für Schauspiel, Musik und Kunst den Einwohnern zu Gute und machte die Region auch im eigenen Land attraktiver. Trotzdem sind viele Dörfer nur zu Gemeinden herangewachsen und nicht zu großen Städten, was natürlich neben der historischen Entwicklung auch mit dem natürlichen Bevölkerungswachstum zusammenhängt.
Dafür hat der Tourist heute die Möglichkeit, sowohl große Städte als auch kleinere Gemeinden zu besuchen, wobei beides seine Vorteile besitzt. In großen Städten lässt sich natürlich deutlich mehr über den alltäglichen Bedarf hinaus einkaufen, es gibt ein großes kulturelles und kulinarisches Angebot, aber es ist auch sehr voll und laut und manch einer wird die Übernahme der kleinen Geschäfte von großen Marken vielleicht auch als störend empfinden. Die Gemeinden hingegen bieten nur vereinzelt Geschäfte. Stets wird Ihnen ein Lebensmittelmarkt begegnen, häufig tatsächlich nur eine Art kleiner Krämer Laden, da die großen Supermärkte nur an der Hauptstraße außerhalb vertreten sind.
Hier ist es jedoch nicht allzu empfehlenswert, einzukaufen, da die Preise in den meisten Fällen sehr erhöht sind. Zudem gibt es stets einen Bäcker, der traditionelle Ware vertreibt und entweder dort oder im Krämer Geschäft werden Sie auch andere heimische Produkte wie frische Milch, Eier und Käse finden, die direkt von einem der benachbarten Höfe kommen. Frischer geht es kaum. Zusätzlich kann es noch weitere, diverse kleine Geschäfte geben, häufig ist noch eins für Outdoor-Ausrüstung dabei, was mit der touristischen Nutzung der Region zusammenhängt. Wenn Sie durch das Dorf geschlendert sind und die meist schon sehr alten Gebäude bewundert haben, dann können Sie sich in einem Gasthof stärken. Einen werden Sie in jeder Gemeinde vorfinden und dieser bietet sowohl Kaffee und Kuchen am Nachmittag als auch deftige, traditionelle Speisen am Abend an. So können Sie ganz in Ruhe Landluft schnuppern und kommen vor allem leichter mit Einheimischen ins Gespräch.
Im Folgenden nun eine Auflistung der empfehlenswerten, zu besuchenden Städte.
SALZBURG
Die gleichnamige Landeshauptstadt ist Pflicht bei einem Besuch der Region. Sie ist mit 154.211 Einwohnern nicht nur die am stärksten besiedelste Fläche, sondern kommt auch durch ihr kulturelles Erbe am nächsten an eine große Metropole heran.
Salzburg liegt dort, wo früher die römische Stadt Iuvavum stand. Diese keltische Siedlung wurde im 15. Jahrhundert vor Christus von den Römern besetzt und erlebte unter Kaiser Claudius eine Epoche des Aufschwungs, bevor sie 171 von germanischen Invasoren vollständig zerstört wurde und niemals wieder auf eine solche Größe herangewachsen ist. Diese historische Vergangenheit kann man heute an einigen Stellen in Salzburg noch vorfinden, wenn man beispielsweise in der Kaisergasse, dem Furtwänglerpark oder am Max-Reinhardt-Platz vorbeigeht. Überall dort stehen Funde, die unter Denkmalschutz gestellt sind und bei Ausgrabungen entdeckt wurden, wie Steine, Stücke von Säulen oder Ähnlichem.
Leider sind diese Ausstellungsstücke rar, denn man fand nicht viel unter der Erde von Salzburg. Die einzige große Ausgrabung, die es je gab, befand sich unter dem heutigen Residenzplatz, wo man eine Stadtvilla, das sogenannte Peystillhaus, ausgrub und untersuchte. Aber auch ohne bedeutende Römerfunde gibt es in der Stadt genügend zu entdecken. Später war Salzburg lange Zeit Bayern unterstellt und begann dort zu einer florierenden Stadt heranzuwachsen. Seit der großen Schlacht bei Mühldorf im Jahre 1322 begann jedoch die Verfeindung und die Stadt war auf sich gestellt und wurde im Folgenden von verschiedensten Erzbischöfen regiert. Während des Dreißigjährigen Krieges konnte sich die Stadt heraushalten und sich zu eine der besten gesicherten Städte Europas etablieren.
Leider wurden die groß angelegten Mauern und Sicherungsanlagen im 19. Jahrhundert abgerissen, da deren Wert geschwunden war. In der Residenzstadt gediehen zahlreiche Barockkirchen, von denen noch heute viele zu besichtigen sind. Zwischenzeitlich etablierte sich Salzburg unter Österreich zu einem Kurort und insbesondere die erste Bahnlinie zwischen Wien und Salzburg sowie Salzburg und München, die im Jahre 1860 entstand, brachte die Tourismusbranche nach vorn. Den Ersten Weltkrieg überstand die Stadt relativ unbeschadet, im zweiten wurden große Te...