Die Fähren von Kripp
eBook - ePub

Die Fähren von Kripp

Querung des Rheins von 1400 bis 2006

  1. 172 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Die Fähren von Kripp

Querung des Rheins von 1400 bis 2006

Über dieses Buch

Klein und versteckt in der Ecke von Rhein und Ahr. Ganz bestimmt nicht Kripp. Kripp hat Großstadtcharakter. Das belegen die Zahlen. Durch Kripp sind mittlerweile über 100 Millionen Fahrzeuge gefahren, der Fähre wegen, die hier am Ort den Querverkehr über den Rhein sicherstellt. Über 250 Millionen Menschen sind bislang, im Auto sitzend, zu Fuß, auf dem Motorrad oder mit dem Fahrrad gefahren, um die dortige Fähre zu benutzen. Das sind dreimal mehr, wie Deutschland Einwohner hat. Keine Großstadt in Deutschland kann das vorweisen, und somit ist es auch verständlich, dass heute nur die größten Fähren auf dem Rhein hier in Kripp ihre Heimat haben.Kripp hat Großstadtcharakter. Nicht zu vergessen die Millionen von Schiffen, die im Kripper Leben schon an Kripp vorbeigefahren sind und den Fähren beim Querverkehr zugeschaut haben. Täglich schwimmen tausende von Fischen an den Kripper Fähren vorbei. Für die vielen Touristen auf den Ausflugsbooten sind die Fähren ein abwechslungsreiches Highlight.Die Lebendigkeit unseres Dorfes wurde stets durch unsere Fähren geprägt. Dafür danken wir im Sommer mit bunten Fahnen und blühenden Blumen auf der Rheinufermauer.Die Fähren legen ab Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden eine Pause ein, erst dann geht auch Kripp zur Ruhe. Wie oft saß ich hier am Rhein auf der Uferbank und sah dem Treiben der Fähren zu. Noch heute höre ich die Geräusche, wenn die Autos von den Fährrampe herunterfahren. Dieses Klacken ist tief in mir eingebrannt.Horst Krebs

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Die Fähren von Kripp von Horst Krebs im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Tecnologia e ingegneria & Trasporto e navigazione. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Kripper Fährboote ab 1905

von Alex Bohrer
Das erste Motorboot für den Personenverkehr wurde im Mai 1905 von dem Fährpächter Alexander Lurz aus Linzhausen angeschafft. Vor dieser Zeit waren nur Nachen zum Übersetzen von Mensch und Kleinvieh verwendet worden.
Eiserner Nachen in Kripp
Foto A.Bohrer 2010
Ein Nachen ist ein kompakter und flachen Kahn, der von Hand von einem oder zwei Fährleuten gerudert wurde und früher aus Holz, später aus Eisen und in der heutigen Zeit aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt wird. So ein eiserner Nachen, aufgestellt vom Traditionsverein Kripp, ziert heute wieder das Kripper Rheinufer. Leider waren die Nachen nicht besonders sicher, waren sie doch sehr klein, schmal und verfügten nur über wenig Freibord. So verwundert es nicht, das gerade in früheren Zeiten beim Übersetzen über den Rhein mit seiner starken Strömung, viele Unfälle passierten, oftmals auch mit tödlichem Ausgang. So manch ein Nachen schlug um (kenterte) und die Insassen ertranken. Dies änderte sich erst durch den Einsatz von motorbetriebenen Nachen, die größer, breiter und stabiler gebaut waren und dadurch eine größere Sicherheit für die Fahrgäste boten. Aus den motorbetriebenen Nachen entwickelten sich so die Personenmotorboote und daraus schließlich die Personenfähren, wobei dabei anzumerken sei, das es eine Vielzahl von unterschiedlichsten Typen von Personenfähren gibt, die im Grunde alle nur eins gemeinsam haben, sie sind für den Personentransport zugelassen und erfüllen die dazu nötigen, gesetzlichen Auflagen und Sicherheitsvorschriften. Auch in Linz gab es Jahrhunderte lang nur jene kleinen Fährnachen. Dies änderte sich erst 1901 mit aufkommen der ersten Motorbooten.
Am Kripper Rheinufer 1893. Personen in einem Nachen.
Repro Archiv Willy Weis
Im Oktober 1901 verlangte nun die Linzer Stadtverordnetenversammlung auf der Grundlage des Abtretungsvertrages vom Oktober 1832, von der Rheinstrombauverwaltung die Einstellung eines solchen Motorbootes zur Verbesserung der Überfahrtsverhältnisse zwischen Linz und Kripp. Die Witwe Lurz, die zu diesem Zeitpunkt die Pächterin des Linzer Fahrs war, erklärte sich damit auch einverstanden, wenn man Ihr die Fähre auf weitere 25 Jahre verpachten und die Fährpacht von 1.590 Mark auf 100 Mark jährlich herabsetzen würde: Die Rheinstrombauverwaltung lehnte ihr Angebot im April 1902 ab. Am 11. September 1902 erklärt sie sich erneut bereit, ein Motorboot mit 6PS, 11,5 m lang, 2,35 m breit und 40 Sitzplätzen bauen zu lassen, wenn man ihr dafür die Fähre auf weitere 12 Jahre, mit einer jährliche Pacht von 200 Mark verpachten würde. Wenn aber der Staat das Motorboot zur Verfügung stelle, dann sei sie bereit, 2% Zinsen von den 8.000 Mark, die das Boot wohl kosten werde, jährlich zu zahlen. Dazu müsse dann aber der seit dem 07.11.1885 gültige Tarif, für das gewöhnliche Übersetzen von Personen mit der Gierponte oder dem Nachen, um das Motorboot erweitert und der Überfahrtspreis beim Motorboot von 5 Pfg. auf 10 Pfennig je Person erhöht werden. Auch dieses Angebot lehnte die Rheinstrombauverwaltung als nicht annehmbar ab.
Aus dem Fährtarif vom 07.11.1885:
Eine Person kostete bei einer gewöhnlichen Überfahrt 5 Pfg. für eine unverzügliche Überfahrt mussten 25 Pfg. gezahlt werden. Ein beladenes Fuhrwerk kostete 50 Pfg., ein unbeladenes 25 Pfg. Ein Pferd kostete 25 Pfg. ein Rindvieh oder ein Esel 12 Pfg. und Kleinvieh 5 Pfg. Für das Motorboot galt der gleiche Tarif. Dass die Rheinstrombauverwaltung die Angebote ablehnte, ist nicht schwer nachzuvollziehen, lief doch der Pachtvertrag der Witwe Lurz zum 01.01.1915 aus. Die nächste öffentliche Versteigerung sollte am 30.08.1904 erfolgen und die Möglichkeit, das ein Bieter mehr bot, war also durchaus möglich.
Quelle: Zusammenfassung aus den Akten der Provinzial Steuerverwaltung Neuwied (StAL)
Versteigerungstermin 30.08.1904:
Für eine 6 jährige Pachtzeit war in dem Termin keine richtige Stimmung vorhanden und eine Jahrespacht von 180 Mark wurde von allen Anwesenden abgelehnt. Bei der Ausbietung auf eine 12 jährigen Pachtzeit erhielt Alexander Lurz mit seinem Gebot über 1200 Mark als Höchstbietender den Zuschlag. Der neu vereinbarte Überfahrtspreis pro Person betrug 5 Pfenning mit der Gierponte und dem Nachen, und 10 Pfenning mit dem Motorboot.
Quelle: Zusammenfassung aus den Akten der Provinzial Steuerverwaltung Neuwied (StAL)
10. April 1905 / Das erste Motorboot (vom Fährpächter Alex Lurz)
Am 10. April 1905 erhält der neue Fährpächter Alexander (Alex) Lurz, Sohn der Witwe Lurz, (der vom 01. Januar 1905 bis zum 31. Dezember 1913 der Fährpächter der Linzer Fähre war), von der Strombauverwaltung die Erlaubnis, am rechten Rheinufer bei Linz und am linken Rheinufer bei Kripp je eine Motorbootlandebrücke für den Personenfährbetrieb zwischen Linz und Kripp anzulegen. Das dazu geeignete Motorboot beschaffte Alex Lurz dann im Mai 1905. Die noch benötigte Genehmigung durch den Linzer Stadtrat war dann nur noch eine Formsache, aber der Rat bestand darauf, dass das Motorboot ausschließlich dem Fährbetrieb dienen solle und das es nicht zu Vergnügungszwecken benutzt werden dürfe. Mit dieser Auflage erhielten die Fährpächter Alexander und Simeon Lurz am 12. August 1905 die Erlaubnis, in den Sommermonaten von abends 8 Uhr ab, Reisende von Linz nach Remagen zu fahren, damit diese dort Ihre Zuganschlüsse erreichen konnten.
Die Fahrerlaubnis wurde auf den Fährmann Alexander Lurz ausgestellt. Der Fahrpreis nach Remagen kostete in der einfachen Fahrt für 1 bis 4 Personen 3 Mark und für Hin- und Rückfahrt 4,50 Mark.
01. Januar 1914 / (Albert Dörries und die Schiffsbrücke)
Am 01.01.1914 übernahm der ehemalige Lehrer und spätere Wirt Albert Dörries den Fährbetrieb. Auch Ihm wurde durch die Rheinstrombauverwaltung die Auflage gemacht, das er ein Motorboot für mindestens 25 – 50 Personen zum Übersetzen bereit zuhalten hatte. Ob er das Motorboot mit samt dem Fährinventar von den Gebrüder Lurz übernahm oder ein eigenes Boot beschaffte, konnte bisher nicht geklärt werden. Belegt ist jedenfalls, das Dörries vom 01.10.1914 an, die Brückengelderhebung für die in Linz stationierte, ehemalige Kölner Schiffbrücke übernahm und zugleich mit einem Motorboot bei geöffneter Brücke Personen überfuhr. Von den Einnahmen wurden die Kosten der Gelderhebung und der Betriebsmaterialien für das Boote in Abzug gebracht und die verbleibende Summe zwischen der Militärverwaltung und Dörries geteilt. Ein diesbezüglich lautender Vertrag wurde zwischen Beiden geschlossen. Anfang März 1915 wurde die Kriegsbrücke in Linz wieder abgebaut.
11. August 1919 / (Ein Beschwerdebrief) Es scheint so, als habe der Pächter Dörries, während des 1. Weltkriegs, nur wenig an der Sicherheit und der Instandhaltung des Motorbootes und der Gierponte getan, jedenfalls Beschwert sich der Bürgermeister Dr. Pieper in einem Brief vom 11.08.1919 an das Wasserbauamt in Köln, das das Fährgerät zum größten Teil nicht mehr vorhanden sei und der Zustand des noch vorhandenen Gerätes in jeder Beziehung ein schlechter und die Sicherheit des die Fähre benutzenden Publikums gefährdender sei. Dann zählt er auf, das das vorhandene Motorboot nicht mehr benutzt werden kann, die Motorbootlandebrücken beide nicht mehr vorhanden sind, von der einen ist überhaupt nichts mehr da, die andere sei weggesackt. Einen Fährnachen kenne man schon seit Jahren nicht mehr und die Passagiere würden mit einer, sich in sehr schlechtem Zustand befindenden Schalupe übergefahren. Da sich die Zustände bisher nicht gebessert haben und auch die Rheinstrombauverwaltung aus Sicht der Linzer Stadtverordneten sich nach wie vor zu kulant gegenüber dem Fährpächter Dörries verhalte, beschließt man im Stadtrat schließlich, die Fähre selber zu pachten. Dies geht aus der Besprechungsprotokoll vom 20.09.1919 zwischen der Stadt Linz und dem Wasserbauamt Köln hervor. In dieser Besprechung werden die Abgeordneten der Stadt Linz auch gebeten, die Sache vertraulich zu behandeln und vor allem dem Fährpächter Dörries bei der Übernahme der Fährgerätschaften durch angemessene Preisvereinbarungen möglichst entgegen zu kommen, da Ihm doch große Unkosten und Verluste während des Krieges entstanden seien.
Quelle: StAL 2-10-7-1933
Zusammenfassender Bericht vom 01.05.1933 "Blick auf den Rhein“ vom Kripper Ufer aus. Links die Bootswerft der Fährgesellschaft. Repro Archiv Willy Weis
29. April 1920 / (Gründung der Fährgesellschaft Linz-Kripp GmbH)
So erfolgt am 29. April 1920 die Gründung der Fährgesellschaft Linz-Kripp GmbH mit einem Gründungskapital von 14.000 Mark. An Betriebsmitteln waren nur noch die Fährgeräte vorhanden, bestehend aus der eisernen Gierponte und einem altersschwachem, kleinen Personenmotorboot.
Quelle: StAL 2-10-7-1933 Zusammenfassender Bericht vom 01.05.1933
Die ersten Jahre 1920 – 1929
In den ersten 3 Jahren nach der Gründung 1920, kämpfte die Fährgesellschaft Linz-Kripp GmbH noch immer mit den Spätfolgen des 1. Weltkriegs und der stetig steigenden Inflation. Ein weiterer Grund für die wirtschaftlich schlechte Lage war auch dem niedrigen, staatlich verordneten Fährtarifen geschuldet. Darum beteiligte sich die Fährgesellschaft 1922 an der Gründung der "Vereinigung der Inhaber von Rheinfähre...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Kripper Fähren 1400-1800
  4. Kripper Fähren 1800-1914
  5. Kripper Fähren 1920-1933
  6. Kripper Fähren 1933-1952
  7. Kripper Fähren 1954-2006
  8. Gierponte/Querseil 1893-1937
  9. Motorfähre Franziska 1937
  10. Fähre Finte
  11. Fähre St. Martin
  12. Fähre Johannes
  13. Fähre Stadt Linz 1971-1997
  14. Quellenverzeichnis
  15. Kripper Fährboote ab 1905
  16. Fährnotizen von Weis/Funk
  17. Fährbilder
  18. Über den Autor
  19. Impressum