Zwischen
Tradition und
Moderne
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Valencia hat viele sehr verschiedene Sehenswürdigkeiten und kann so jedem Geschmack etwas bieten.
Jardín del Turia
Wie bereits in Kapitel zwei erwähnt, durchzieht das trockengelegte Flussbett des Río Turia seit den 1980er Jahren das gesamte Stadtbild und ist somit eine Sehenswürdigkeit, die man nicht vermeiden kann. Doch der Park ist es wert, dass man ihn nicht nur zufällig durchquert, um von einer Sehenswürdigkeit zur Nächsten zu gelangen, sondern es ist durchaus empfehlenswert sich Zeit zu nehmen, um bewusst durch den Jardín del Turia zu flanieren. So bietet er dem Auge viele Anblicke: Wiesen, Bäume, Brunnen jeglicher Formen, Statuen, Blumen, Parkanlagen und vieles mehr. Für Sportler ist es der ideale Ort zum Joggen, Walken oder auch für den Kraftsport, da es immer wieder Freilicht-Stationen mit Trainingsgeräten gibt. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass man sehr viele Einheimische im Jardín del Turia beim Sport beobachten kann.
Auch für Kinder gibt es einige Spielplätze, besonders sehenswert ist der Parc Gulliver. Das ist ein Abenteuerspielplatz voller Rutschen und Klettermöglichkeiten auf der Figur eines auf dem Rücken liegenden Riesen, Gulliver, der dem Roman „Gullivers Reisen“ nach am Strand angespült und anschließend von Liliputanern an den Boden gefesselt wurde. Die Figur ist etwa 70 Meter lang und bietet so ausreichend Platz zum Toben und Spielen.
Zudem lohnt sich ein Spaziergang am Abend durch den Park, da die Wasserflächen und Wege wunderschön beleuchtet sind. Außerdem finden im Jardín del Turia, vorzugsweise im Sommer, verschiedene Fiestas statt, wie zum Beispiel das große Volksfest im Oktober, auf dem es allerlei Speisen und Biere bei Livemusik zu genießen gibt.
Porta de Serrans
Direkt vom Jardín del Turia aus gelangt man zur Porta de Serrans. Das Stadttor wird umrahmt von den ehemaligen Türmen, den Torres de Serranos, der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, die bis heute sehr gut erhalten sind. Sie bilden eines der bekanntesten Wahrzeichen Valencias. Sie sind etwa 30 Meter hoch und direkt von einer Brücke aus zu erreichen, mit welcher man früher den Río Turia überqueren musste. Dadurch war die Porta de Serrans ursprünglich der Zugang zur Stadt, wenn man aus dem Nordwesten, beispielsweise aus Zaragoza oder Barcelona, nach Valencia kam. Zusammen mit den ähnlich beeindruckenden Torres de Quart, die etwas westlicher liegen, sind sie die einzigen Überbleibsel der ehemaligen Stadtmauer Valencias.
Ciutat de les Arts i les Ciències
(Kastilisch: Ciudad de las Artes y las Ciencias)
Folgt man dem Jardín del Turia weiter südlich, so erreicht man die Ciutat de les Arts i les Ciències. Übersetzt bedeutet das: Stadt der Künste und Wissenschaften. Die sogenannte Stadt ist ein großes Areal, das aus imposanten futuristischen Gebäuden, Wasserflächen und betonierten Freiflächen besteht. Sie wurde in den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre vom Architekten Santiago Calatrava entworfen, der in Valencia geboren wurde. Schon wenn man nur über das Gelände spaziert, fühlt man sich wie ein Besucher der Zukunft und staunt über die postmoderne Architektur. Aber die Ciutat hat noch mehr als nur den Blick von außen zu bieten. Denn im gesamten Komplex gibt es ein 3D-Kino, ein Wissenschaftsmuseum, ein Aquarium, eine Oper und ein Veranstaltungszentrum. Es lohnt sich also, das Programm zu lesen und sich für die ein oder andere Besichtigung zu entscheiden:
Das Museum Museo de las Ciencias Principe Felipe bietet ein wechselndes Programm von wissenschaftlichen Ausstellungen und Workshops an.
Das Aquarium L´Oceanográfic ist mit ungefähr 500 verschiedenen Meerestierarten eines der größten und beliebtesten Aquarien Europas. Zudem bietet es den Freiluftgarten L´Umbracle, der auch eine große Terrasse hat, von welcher man den tollen Ausblick auf die gesamte Ciutat genießt. Außerdem ist hier eine exklusive Diskothek vorhanden, in der man in futuristischem Ambiente und mit Blick über Valencia feiern kann.
Das 3D-Kino L’Hemisfèric ist schon von außen sehenswert, da es als Auge, das sich öffnen und schließen kann, konstruiert wurde.
Im Veranstaltungszentrum L’Àgora finden unter anderem Ausstellungen, Sportveranstaltungen und Konzerte statt.
Auffällig ist außerdem die Schrägseilbrücke El Puente de I’Assut de I’Or. Die Pfeiler der Brücke bilden mit etwa 125 Metern den höchsten Punkt der Stadt.
Neben Einzeltickets ab sechs Euro, sind auch Kombi-Tickets zum Beispiel für das Museum, das Aquarium und das Kino für ungefähr 30 Euro erhältlich. Die gesamte Anlage hat meistens von zehn bis vierundzwanzig Uhr geöffnet.
Zusätzlich lohnt sich auch ein Besuch des eleganten Musikpalasts und Opernhauses Palau de les Arts Reina Sofía, das der Königin Spaniens gewidmet ist. Das Gebäude beinhaltet vier verschiedene Säle und erstreckt sich über eine Fläche von knapp 40.000 m2. Das Programm variiert zwischen Oper, Konzert, Ballett und Theater. Der größte Hauptsaal bietet Platz für 1800 Menschen und ist mit moderner Technik ausgestattet. Doch auch ohne den Besuch einer Veranstaltung ist eine Besichtigung schon lohnenswert, da die Architektur eindrucksvoll ist: Neben glitzernden Wasserspielen gibt es auch mediterrane Gärten oder symmetrische Korridore im Gebäude. Wenn man eine Führung bucht, erhält man zusätzlich sogar eine dreißigminütige Operndarbietung zu Beginn der Führung. Die Oper hat wie die Ciutat von zehn bis vierundzwanzig Uhr geöffnet.
Lonja de la Seda
Eine weitere Sehenswürdigkeit Valencias ist die Seidenbörse Lonja de la Seda aus dem 15. Jahrhundert. Damals verhalf der Handel mit Seide Valencia zu weitem Ansehen und Reichtum und verschaffte dem Hafen internationale Handelsbedeutung. Heute gilt das Gebäude als eines der bedeutendsten gotischen Gebäude Europas und ist sehr sehenswert. Es ist etwa 2.000 m2groß und gehört seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das gesamte Areal setzt sich zusammen aus einem Innenhof voller Orangenbäume, einem Säulensaal, dem bekannten Raum Consulado del Mar und vier Türmen. Besonders beeindruckend sind die steinernen Wasserspeier, die spitzen Tor- und Fensterbögen und die Kuppeldecken. Eine weitere Besonderheit ist eine steinerne Wendeltreppe, die keine zentrale Achse hat. Die Lonja de la Seda kann man von Montag bis Samstag täglich von neun bis neunzehn Uhr besichtigen, sonntags nur bis fünfzehn Uhr, allerdings ist an diesem Tag der Eintritt frei.
Kathedrale von Valencia
Im 13. Jahrhundert wurde auf den Grundmauern einer Moschee die heute weit bekannte Kathedrale von Valencia erbaut. Heute befindet sie sich auf der Plaza de la Reina. Da sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgestaltet wurde, sind heute diverse romanische, barocke und gotische Elemente zu entdecken: So weist die Kathedrale zwei Portale aus dem 14. Jahrhundert, die Puerta de los Apóstoles und die Puerta del Palau, sowie das Portal Puerta Barroca mit romanischen Einflüssen auf. Außerdem existiert aus dem 14. Jahrhundert noch ein gotischer Turm, der Torre del Miguelete, der inzwischen als ein Wahrzeichen Valencias gilt. Er kann er auch bes...