Abschiebung

Notwendigkeit/Menschlichkeit

Torsten Bastuck

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2018
• eBook-ISBN: 9783752810103
• Auflage: 1
• Thema: Philosophy
• Thema: Philosophy History & Theory

Aus empfundener Ungerechtigkeit geboren, entstand dieses Buch, das sich mit den Wellen an Schutzsuchenden und dem Umgang mit ihnen widmet. Es klärt darüber auf, warum wir wie mit ihnen umgehen sollten und bietet einen Lösungsansatz für viele heutige Probleme.

Torsten Bastuck

Abschiebung Notwendigkeit/Menschlichkeit

Das geht an alle Seehofers und sonstigen Personen, die, Grüße an die AfD, dagegen sind, dass Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Länder, die von diesem Problem betroffen sind.

Ich muss nicht lange um den heißen Brei herum reden. Ich denke, wir sind uns einig, dass es gar keine Flüchtlinge geben sollte. Auf derSuche nach den Ursachen finden wir schnell mögliche Gründe, warum diese Menschen derart große Gefahren auf sich nehmen, um in Länder wie unsere zu kommen.

Darunter befindet sich sicherlich die Angst um das eigene Leben bei den Migranten, die aus Gebieten kommen, in denen Krieg herrscht. Hinzu kommen diejenigen, die sich ein besseres Leben erhoffen, weil die Lage in den Herkunftsländern weniger vorteilhaft ist.

Allein die Trennung dieser zwei Gruppen in politische und Wirtschaftsflüchtlinge ist bereits unbegründet, aus Gründen, die ich gleich exemplizieren will. Dazu will ich verdeutlichen, warum es zwischen diesen, künstlich aufgemachten Gruppen keinen Unterschied gibt, wie er nur zu gern proklamiert wird. Wie kann ich so etwas behaupten, wo doch die einen aus Kriegsgebieten fliehen und die anderen nur aus wirtschaftlich schwachen Gegenden? Verstehen Sie mich nicht falsch. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen, nur sind die Namen sehr irreführend, weil, wie es bereits derleguan in der Gmünder Tagespost vom 22.01.2017 um 16:50 schrieb, auch Wirtschaftsflüchtlinge politische Flüchtlinge sind. Um dem folgen zu können, muss Ihnen klar sein, das die Politik den Rahmen setzt, in dem die Wirtschaft florieren kann oder eben nicht. So sind repressive Systeme das reinste Gift für die Ökonomie, weil sie nur darauf zielen, die eigene Macht zu erhalten.

Ja, mir ist klar, dass alle Verallgemeinerungen einschließlich dieser gefährlich sind (s. Alexandre Dumas), nur hat sich dieser Fakt in der Geschichte als Annahme bewährt. Das ist auch der Grund, warum so viel Wert auf den sogenannten freien Handel gelegt wird, den Leute wie Donald Trump zu unterminieren suchen. Zumindest was den Welthandel angeht, der aus unserer heutigen Wirtschaft nur sehr schwer wegzudenken ist.

Mit diesem Argument auf meiner Seite gehe ich in den Kampf und versuche mich selbst zu schlagen. Hier fällt es mir leicht Argumente gegen Flüchtlinge zu finden, weil die Medien diese bei allen Protesten gegen Flüchtlinge und in den politischen Debatten, gerade von der AfD, zur Verfügung gestellt werden. Hinzu kommen die Argumente, die mir im Alltag begegnen.

Ich beginne damit, dass Flüchtlinge nur zu uns kommen, um unser Sozialsystem zu genießen, mit dessen Hilfe sie sich auf die faule Haut legen. Oft schicken sie einen kleinen Teil zu ihren Familien ins Ausland, womit diese dann in ihren Ländern in Saus und Braus leben.

Obwohl es mich in den Fingern juckt, dies sofort zu widerlegen, beherrsche ich mich und spare mir das für eine Generalentkräftung jedes einzelnen Argumentes.

Ein weiteres Argument gegen Flüchtlinge sagt, dass sie uns die Arbeitsplätze wegnehmen.

Es geht weiter, dass sie alle Verbrecher seien, weil sie denken hier alles machen zu dürfen.

Damit einher geht die Vergewaltigung der einheimischen Frauen, weil diese in ihren Herkunftsländern nichts wert seien.

Ein weiterer Vorwurf lautet, dass sie den Mut aufbringen sollten, in ihrem Land gegen die Unterdrückung zu kämpfen, statt feige zu fliehen.

Sie hätten eine andere Kultur und haben vor unsere ureigene durch ihre zu ersetzen.

Sie berauben uns unserer Symbole und ersetzen sie durch welche, die in ihren Ländern geläufig sind.

Zu höherer Bildung fehlen ihnen aufgrund ihrer Geschichte evolutionstechnisch die Voraussetzungen, womit sie automatisch weniger wert seien.

In der Hoffnung, dass ich keinen essenziellen Vorwurf vergessen habe, schließe ich mit der Idee, dass es hier einfach viel bequemer ist, weil die Regierung den Flüchtlingen alles bezahle.

Nachdem ich zumindest die meisten Vorwürfe vorgebracht habe, Dinge wie Verunreinigung des Blutes zählen für mich nicht als rationales Argument, entkräfte ich diese im Folgenden in umgekehrter Reihenfolge, das heißt, dass ich mit der Bequemlichkeit beginne.

Hierzu bitte ich Sie, mich auf einen Rundgang durch die Gassen der Stadt zu begleiten, als frisch angekommener Flüchtling. Ich gestehe Ihnen zu, dass Sie einen Sprachkurs absolviert haben und der Sprache mächtig sind, wobei hierin schon die ersten Schwierigkeiten zu finden wären. Sie gehe also durch eine fremde Stadt und fühlen sich nicht zugehörig. Alle sehen Sie nur abschätzend oder mitleidig an, aber niemand redet mit Ihnen. Mehr noch! Sie merken, dass die Leute Angst vor Ihnen haben und wissen nicht warum. Sie haben noch nie jemandem etwas angetan und haben es auch nicht vor. Wie alle anderen wollen Sie doch nur leben. Aus diesem Grund sind Sie gerade unterwegs, um ihre Sozialhilfe...

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