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III-1. Wesen
und Zweck der Neuoffenbarungen Jesu
III-1.1. Wozu wurden Neuoffenbarungen gegeben?
Die Neuoffenbarung
ist nach den Kundgaben Lorbers
eine Siegelöffnung des Evangeliums.
Durch diese Offenbarung soll die verunreinigte Botschaft Jesu
wieder gereinigt und zugleich den Menschen der Endzeit der
wirkliche Inhalt und der Sinn der Lehre verkündet werden. "Deswegen
blieb die Bibel erhalten, damit sie euch den größsten und stärksten
Beweis geben soll, wie dort schon alles aufgezeichnet wurde, was in
späteren Zeiträumen sich stufenweise entwickeln musste." (gm.pred.021,20)
III-1.2. Wann ist der Zeitpunkt zur Veröffentlichung der
Neuoffenbarungen reif?
"Es hat diese Meine große lebendige Gnadengabe (die Neuoffenbarung)
wohl die Bestimmung, in die Welt überzugehen, aber erst dann, wenn
die verdorbene Welt den Hunger nach Meiner Mahlzeit wieder bekommen
wird. Den Hunger aber bereitet nun die römische Kirche. Wie aber?
Durch ihre schlechte Mahlzeit und durch die eben durch diese
Mahlzeit bewirkte Verschlechterung des seelischen Magens. Dieser
wird dann eine Zeitlang jede Kost fliehen und dadurch in den
gerechten Hunger gesetzt werden, dann aber mit gar großer Gier nach
diesem Meinem wahren Himmelsbrot greifen, um sich an ihm zu
sättigen zum ewigen Leben. Siehe, also will Ich es haben."
(jl.him2.275,04)
Dieser Zeitpunkt dürfte jetzt gekommen sein. Der lautlose Abfall
von der katholischen Kirche, die Interesselosigkeit an den
Sonntagsgottesdiensten und den Predigten sowie die Gleichgültigkeit
gegenüber den Äußerungen der Amtskirche ist schon weit
fortgeschritten. Das Vertrauen in ihre Lehren und ihre Autorität
ist im Schwinden begriffen; ihre Isolierung schreitet fort. Der
Mailänder Corriere della Sera zitiert das Wort eines Monsignore,
der der katholischen Kirche in ihrer jetzigen mittelalterlichen
Gestalt nur noch zehn bis fünfzehn Jahre gibt. 1
III-1.3. Enthalten die Neuoffenbarungen Kenntnisse, die sogar den
Aposteln vorenthalten wurden?
"Ich habe euch (den Lesern der Neuoffenbarung,
d. Vf.) gar vieles zu sagen, was Ich selbst den Aposteln zu sagen
vorenthalten habe." (jl.him1.053,03)
III-1.4. Entstammen die Neuoffenbarungsinhalte dem Wissen ihres
Niederschreibers?
Ausdrücklich wird gesagt, dass nichts, was in dem gewaltigen Werk
der Neuoffenbarung
an Weisheit und wissenschaftlichen Kundgaben zu finden ist, aus dem
Kopf Lorbers
stammt. Lorber wisse, dass er von all dem gar nichts weiß. "Er
redet nichts aus sich und kann es auch nicht, da er viel weniger
als jeder von euch in irgend etwas eine Wissenschaft hat. Eben
darum ist er Mir ein ziemlich taugliches Werkzeug, da in seinem
Kopf fast nichts drinnen ist, aber zeitweise desto mehr in seinem
Herzen..." (jl.him1.174,03)
Dennoch werden "die Vernünftler, die Gelehrten und Priester alles
aufbieten, um die Menschheit vom Gegenteil dessen zu überzeugen,
was Ich ihm (jetzt) sagen werde". (gm.pred.027,08).
III-1.5. Warum muss jede wahre Offenbarung mit Akzeptanz-Problemen
rechnen?
Dass die Neuoffenbarung
manche traditionellen Lehren der Kirche, die durch die
historisch-kritische Forschung suspekt geworden sind, bestätigt,
mag weite Kreise, die vom rationalistischen und materialistischen
Zeitgeist erfasst sind, davon abhalten, diese Offenbarung zu
akzeptieren. Aber haben sich Propheten
jemals um die Irrwege des Zeitgeistes geschert? Was im Laufe der
Zeiten durch die Fälscher in frühchristlicher Zeit und durch die
zerstörerische Hermeneutik der liberalen Theologen am Evangelium
gefrevelt wurde, ist erschütternd. "Man wird nur mit Mühe erkennen
können", heißt es treffend in der Neuoffenbarung, "wo einst unter
lauter Lügengeweben die reine Wahrheit verborgen lag." (gm.pred.035,19)
"Eine solche Denkungsweise war aber schon seit Entstehung des
Menschen immer bei einzelnen die Basis ihrer Handlungen, und in
jetziger (unserer, d. Vf.) Zeit predigen solches eure gelehrten
Materialisten ohne Scheu und finden ein großes Publikum, welches
ihren Ansichten ganz beistimmt und ihnen Beifall klatscht."
(gm.pred.043,10)
"Nun, diesen sogenannten starken Geistern setze
ich eine unendlich große Langmut entgegen, und am Ende werden wir
sehen, ob sich nicht ein Mittel finden lässt, auch ihre Taubheit zu
heilen." (gm.pred.052,21)
III-1.6. Wozu sollen die umfangreichen Neuoffenbarungen in der
Endzeit dienen?
Die folgende Kundgabe der Neuoffenbarung
wird in naher Zukunft zunehmende Bedeutung erlangen: "Jetzt, da
bald die Zeit herannaht, wo die Menschen strenger gefragt werden,
wozu sie auf der Welt sind, und ob sie auch wissen, warum Ich auf
diese Erde kam, jetzt ist es an der Zeit, die Rinde des Buchstabens
und Wortlautes Meiner Evangelien
wegzunehmen und den Menschen unter dieser scheinbar harten Rinde
den glänzenden Strom des göttlichen Lichtes zu zeigen, damit sie in
dieser letzten Zeit noch das Versäumte an sich und anderen einholen
und so ihre Mission erfüllen können. Deswegen Meine vielen
Erläuterungen und Erklärungen." (gm.pred.047,14)
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III-2. Die
Erschaffung der Geister
Die geistige Existenz der Menschen geht unendlich weit in die graue
Vorzeit zurück. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem
Fall Luzifers.
Mögen heute manche eine solche Botschaft als Mythologie ansehen,
sie ist es nicht; sie ist - wie die Neuoffenbarung
ausdrücklich mitteilt - ein Faktum. Gott hat vor
undenklichen Zeiten Myriaden von Geistern
geschaffen. Auch in Gott bestehen "die ausgebildetsten Gegensätze",
ohne "die Er so gut wie gar kein Wesen wäre". "In Gott waren aber
all die Gegensätze schon von Ewigkeit her
in der höchst besten Ordnung." "Wollte nun Gott aus sich heraus Ihm
ähnliche Wesen erschaffen, so musste Er sie ja auch mit eben diesen
streitenden Gegensätzen versehen, die Er in sich selbst von aller
Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogenen
Verhältnissen besaß und besitzen musste , ansonsten Er sicher nie
wirkend dagewesen wäre. Die Wesen wurden also völlig nach seinem
Ebenmaße gestaltet und es ward ihnen am Ende darum auch die
Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu konsolidieren im Kampfe
mit den ihnen aus Gott
niedergelegten Gegensätzen." "Bei vielen Wesen haben die Gegensätze
ein rechtes Maß nach der Ordnung Gottes erreicht, und ihr Sein ist
darum ein vollkommenes." (jl.ev02.229,09)
Die Zeit von der Erschaffung der urgeschaffenen Geister bis zu
dem Zeitpunkt, wo sie in den Vollgebrauch ihres freien Willens
gestellt wurden, wird in der Neuoffenbarung
für menschliche Begriffe als "beinahe endlose Dauer" angegeben.
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III-3. Der Fall eines Teils der Geister unter Führung Luzifers
III-3.1. Warum ist es wichtig, über die Urschöpfung und den Abfall Luzifers wahrheitsgemäß Bescheid zu wissen?
Über den Fall Luzifers - des größten Lichtgeistes - und seines großen Anhangs wird berichtet, dass "eine übergroße Menge der Urgeister ... vom gebotenen und wohlgezeigten Ordnungswege Gottes abwichen und den Weg ihres höchst eigenen Verderbens betraten". (jl.ev02.231)
In der Neuoffenbarung wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass das Heilsgeschehen, der Rettungsplan Gottes und der Sinn des menschlichen Lebens nicht zu verstehen sei, wenn nicht klar werde, wer Luzifer sei. "Erst bei rechter Klarstellung dieser wichtigen Frage ist es möglich, die Schöpfung, Mein Darniederkommen, Mein Leiden und Sterben richtig aufzufassen."
[Wichtige Anm. d. Hrsg.: Die nachfolgenden Zitate entstammen Leopold Engels sog. 11 Bd. 'Das Gr. Evangelium Johannes'. Bei diesem Band wird aus schwerwiegenden Gründen bezweifelt, dass er tatsächlich den Abschluss der übrigen 10 Bände des Gr. Evangeliums Johannes von Lorber darstellt.
Vor allem die nun folgenden Ausführungen über Luzifer bzw. Satana sind sehr fraglich, da sie die Macht, Aufgabe und Stellung Luzifers im Vergleich zu den Angaben in Lorbers Werken ziemlich überhöhen und seinen Anteil am Abfall lediglich als einen Irrtum bagatellisieren.
Die nachfolgenden Zitate K. Eggensteins aus Leopold Engels fragwürdigem Werk werden daher vom Herausgeber nur mit grossen Vorbehalten der Vollständigkeit halber wiedergegeben:]
III-3.2. Welche Motive bewegten Gott, Luzifer als erstes Geistwesen zu schaffen?
"So höre denn die Welt, völlig entkleidet jeden Bildes, das große Geheimnis Meines Schöpfungs- und Erlösungsplanes.
Als die Gottheit sich durch Vorgänge, die euch stets geheimnisvoll bleiben werden, gefunden und in sich den schaffenden und alles umfassenden Weltengeist erkannt hatte, da entstand in ihr ein mächtiges Wogen und Drängen, und sie sprach in sich: 'Ich will Meine Ideen aus Mir herausstellen, damit Ich an diesen erschaue, was Meine Kräfte vermögen!' Denn solange keine Tätigkeit entsteht, kann die Gottheit sich selbst nur in geringem Maße erkennen. Erst an ihren Werken erkennt sie ihre Macht immer mehr und freut sich daran (gleichwie jeder Meister an seinen Produkten erst erkennt, was in ihm ruht und seine Freude daran hat).
Sie wollte also schaffen und sagte sich weiter: 'In Mir ruht alle Kraft der Ewigkeiten; also schaffen Wir ein Wesen, das ausgerüstet sei mit aller Kraft gleich Mir Selbst, jedoch so, dass es in sich trage die Eigenschaften, an denen Ich Mich Selbst erkennen kann!' Und es ward ein Geist erschaffen, der ausgerüstet wurde mit aller Kraft aus Mir, Meine in Mir ruhenden Kräfte beschaulich der Gottheit vorzuführen." (jl.ev11.017,04 ff.)
III-3.3. Warum bekam Luzifer den Namen 'Lichtträger'? Welche Fähigkeiten und Macht bekam er?
"Wenn Ich euch nun sage, dass dieser erstgeschaffene Geist 'Luzifer' (d. h. Lichtträger) hieß, so werdet ihr jetzt auch begreifen, warum er so und nicht anders hieß. Er trug in sich das Licht der Erkenntnis und konnte als erstes Geistwesen die Grenzen der innergeistigen Polaritäten recht wohl erkennen. Er, ausgerüstet mit Meiner völligen Macht, rief nun andere Wesen ins Leben, die völlig ihm ähnlich waren, auch die Gottheit in sich empfanden und dasselbe Licht der Erkenntnis in sich erbrennen sahen wie er, ebenfalls selbstschöperisch auftraten und ausgerüstet wurden mit aller Kraft Meines Geistes." (jl.ev11.017,12)
III-3.4. Welche Motive und Irrtümer führten zu Luzifers Rebellion gegen Gott?
"Luzifer, wohl wissend, dass er in sich den Gegenpol Gottes vorstellen sollte, vermeinte nun zu ermöglichen, die Gottheit gewissermaßen in sich aufsaugen zu können, und verfiel in den Irrtum, als geschaffenes und damit endliches Wesen die Unendlichkeit in sich aufnehmen zu können; denn auch...