Vielfalt
Sehenswürdigkeiten
Wenn ich meine Augen schließe, dann erinnere ich mich an die vielen bunten Lampions, die die schmalen Gassen der Altstadt beleuchten. Vor allem am Abend des Vollmondes, nach Sonnenuntergang, wenn das Vollmond Fest beginnt. Gerade an diesem besonderen Tag wird deutlich, weshalb Hoi An den Namen Stadt des Friedens trägt. Restaurants erstrecken sich am Ufer des Flusses Song Thu Bon, alte Fischerboote zieren seine Oberfläche und kennzeichnen die Geschichte eines fast vergessenen Fischerdorfes. Köstliche traditionelle Gerichte werden zu kleinen Preisen angeboten. Es duftet nach Cau Lao, ein traditionelles Gericht aus gedämpften Reisnudeln. Außerdem rieche ich Tra Thao Moc, ein traditioneller Tee, der eine Komposition aus verschiedenen Gewürzen ist und sowohl warm als auch kalt serviert wird.
Ich gehe weiter die Thran Phu Straße entlang und laufe durch die traditionellen Märkte. Einwohner, die die typischen asiatischen Kegelhüte tragen, verkaufen Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch. Außerdem werden Schnitzereien aus Holz oder Kokosnussschalen angeboten. Sehr kreativ und sehr einzigartig. Es berührt mich zu sehen, dass wahres Handwerk hoch wertgeschätzt wird, egal ob Malerei, Fotografie, Lederarbeiten oder Keramik, wo es doch so selten wird auf dieser Welt. Sehr besonders und wahrlich einzigartig in solch einer Vielzahl sind die Taylors, die vietnamesischen Schneidereien. Sie bieten maßgeschneiderte Kleidung an – und hochlobend sollte gesagt sein: in hervorragender Qualität zu einem geringen Preis. Weiter geht es entlang des Flusses, ich bestaune die Architektur, die vielen gelben Häuser. Es gibt viele Tempelanlagen und Museen und überall riecht es nach Räucherstäbchen. Damals, zur Zeit des großen Handels, waren die Gebäude alte Versammlungsorte.
Bei einer Tasse Kaffee lasse ich meine Gedanken schweifen und stelle mir vor, wie die Stadt vor ein paar Jahrhunderten wohl aussah… Ich frage mich: Wer hat hier gelebt? Wieso fühle ich so viel Lebendigkeit und woher stammt die Vielfalt an Eindrücken? Und zu guter Letzt: Wieso ist solch ein wunderschöner Ort noch so unbekannt? Und gleichzeitig bin ich sehr dankbar für die wenigen Touristen, denn es ist ein unberührter Ort, der sich in einer Natürlichkeit präsentiert, die leider immer seltener zu finden ist.
WÜNSCHE WERDEN WAHR - Kaufen Sie eine Seerose aus Papier und zünden Sie ein Teelicht an. Dann wünschen Sie sich etwas und lassen die Rose auf dem Fluss schwimmen.
ANCIENT TOWN
Um die Altstadt zu besichtigen brauchen sie KEIN Ticket! Sie können sich jedoch dazu entscheiden eines zu kaufen, wenn Sie Hoi An unterstützen möchten. Die Gelder fließen nämlich in einen Fond, der unter anderem dem Zweck dient, die Stadt sauber zu halten. Außerdem benötigen sie das Ticket dann, wenn Sie in eines der Museen oder Versammlungshäuser gehen möchten. Umgerechnet zahlen Sie dafür 4,50 Euro und können fünf verschiedene Gebäude ansehen, unter anderem die überdachte, japanische Brücke. Sie diente einst dem Zweck, die japanischen und chinesischen Wohngebiete zu trennen. Heute ist sie das Wahrzeichen Hoi Ans. Obwohl sie häufigen Zerstörungen ausgesetzt war, blieb sie fast unverändert in ihrem Erscheinungsbild.
Die Innenstadt befindet sich entlang der Straßen Thran Phu und Nguyen Thai Hoc. Autos fahren hier nur in bestimmten Abzweigungen und sind nicht überall zulässig. Selbst Roller und Motorräder werden nicht überall durchgelassen. In der Altstadt finden Sie unzählige Restaurants und Cafés, alle möglichen Geschäfte für Kleidung, Schuhe, Keramik, Seide, Malereien… tatsächlich könnte man sich einen ganzen Tag lang Zeit nehmen, um sich gemächlich umzuschauen.
Brauchen Sie noch Souvenirs? Wie wäre es mit Lederarbeiten oder einer schönen Keramikschale?
Museen
Hoi An besitzt eine Vielzahl an unterschiedlichen Museen. Viele Cafés und Bars sind ebenfalls mit Galerien ausgestattet, und einige davon sind unter der Kategorie Nightlife zu sehen.
Die March Gallery ist ein Museum der neu-modernen Kunst, sowohl von heimischen als auch internationalen Künstlern. Neben Gemälden, werden auch Bücher, Skulpturen, Schmuck, typisch vietnamesische Kleidung und Seidenmalerei ausgestellt. Die Gründerin dieser Galerie ist Bridget March, wer weiß, vielleicht ist Sie sogar persönlich anzutreffen und erzählt Ihnen etwas aus dem Nähkästchen.
Das Museum of Trade Ceramics beinhaltet, wie der Name schon verrät, Keramikarbeiten in verschiedenen Ausführungen. Sie wurden in Schiffswracken gefunden, die aus der Zeit der Blüte Hoi Ans kommen, als hier noch der Mittelpunkt des Handels war. Das Museum ist relativ klein, jedoch ist das Gebäude an sich schon einen Anblick wert und nebenbei können Sie sich an einem heißen Tag schön abkühlen. Die handgefertigten Antiquitäten sind wahre Meisterwerke, schauen Sie selbst.
Au Lac Wood Art – wahrlich einzigartig bietet das Museum eine Vielzahl an Schnitzereien. Sie können die Künstler beobachten, während sie an ihren Werken sitzen. Sehr bemerkenswert daran ist, mit wie viel Feingefühl und Hingabe gearbeitet wird.
Weitere Museen: Thahn Cong Art Gallery, Hoi An Museum, ALLEY Artist House und viele mehr. Sie werden schon sehen, hier gibt es Museen wie Sand am Meer.
Welche Art von Kunst spricht Sie am meisten an?
Versammlungshäuser und Tempelanlagen
Ich muss gestehen, dass ich bis zum Zeitpunkt meiner Reise durch Vietnam kaum Vorstellungen darüber hatte, was der Buddhismus genau ist. Klar, jeder weiß, dass es eine Glaubensrichtung ist und jeder kennt den lachenden Buddha mit dem dicken Bauch, der seine Erleuchtung fand. Buddha bedeutet so viel wie „Erwachter“, der die Leiden seines Lebens überwand. Er fand einen Mittelweg zwischen dem Hedonismus, also dem Streben nach Lust und Freude und der Askese, also dem völligen Verzicht, z. B. in Form von Enthaltsamkeit. Der Buddhismus ist vielmehr eine Lebenseinstellung als eine Religion, geprägt von ethischem Verhalten, Mitgefühl und Liebe.
Sind Sie noch auf der Suche nach einer Urlaubslektüre? Wie wäre es mit Siddhartha von Hermann Hesse?
Es sei gesagt, dass die meisten Gebäude ihrem ursprünglichen Zweck abgedient haben und zu buddhistischen Tempelanlagen umgebaut wurden. Sie sollten sich dementsprechend kleiden und Knie, sowie Schultern und Dekolleté bedeckt halten. Erweisen Sie der Kultur Ehre.
Die Fujan Assembly Hall – oder Phuc Kien, ist eines der ältesten Gebäude. Die Bewohner Fujans aus China versammelten sich hier, während sie in Hoi An lebten. Sie verehrten eine Meeresgöttin und zu ihrer Wertschätzung und Hochachtung wurde das atemberaubende Gebäude erbaut.
Die Tempelanlage My Son wurde von der Cham-Kultur geprägt. Sie erschufen sich ein eigenes Reich mit dem Namen Champa. Sie verehrten den Gott Shiva, der für das Männliche und Mächtige steht, als auch für Sch...