Liebeszauber für Anfänger

Betrachtungen, Meditationen, Rituale und Methoden

Harry Eilenstein

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2020
• ISBN drucken: 9783750451247
• eBook-ISBN: 9783751938716
• Auflage: 1
• Thema: Philosophy
• Thema: Philosophy History & Theory

Liebeszauber gehören zu den ältesten undbeliebtesten Formen der Magie - das Thema "Beziehungen" berührt fast jeden Menschen.Es gibt viele Formen des Liebeszaubers – von dem versuchten Zwang einer konkreten Person bis hin zur freilassenden Einladung einer Beziehung in das eigene Leben, von der Fernhypnose bis zu Liebestränken, von der Planetenmagie bis zur Verwendung der Chakren, von der Selbstheilung bis zur Schwarzen Magie.Es gibt jedoch auch eine Form der "Liebesmagie" die an dem inneren Mann und der inneren Frau ansetzt, die mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht nur dazu führt, daß man zum siebzehnten mal indiesselbeunangenehmeSituationgerät, sondern das findet, was man eigentlichsucht.

II Analyse

Man kann ein heftiges Verlangen haben und einfach lospreschen und dabei alle Zauber benutzten, die man kennt. Dann wird sicherlich etwas passieren – aber nicht unbedingt das, was man sich ersehnt hat.

Man kann auch erst einmal innehalten, wenn das Leid sehr groß ist, aber sich nicht einfach auflöst, oder wenn das Verlangen sehr heftig ist, aber sich nicht einfach spontan erfüllen läßt – und dann etwas genauer schauen, in welcher Situation man sich eigentlich befindet.

Also: erst Diagnose, dann Therapie.

II 1. Der eigene Charakter

Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter und sieht daher die Welt und das sinnvolle Verhalten in ihr anders als andere Menschen. Es ist daher hilfreich, sich selber zu kennen und zudem zumindestens auch im Groben zu wissen, wie verschieden die Sicht der Menschen auf die Welt sein kann.

Wenn man weiß, daß man vor allem Harmonie sucht oder daß man auf Abenteuer aus ist oder daß man ganz schlicht seinen Willen haben will, kann man das eigene Handeln klarer ausrichten als wenn man diese Selbstkenntnis nicht zur Verfügung haben würde. Je klarer und differenziert diese Selbsterkenntnis ist, desto effektiver wird das eigene Handeln und folglich auch die eigene Magie sein.

Von dem eigenen Charakter einschließlich der eigenen Wertvorstellungen hängt es u.a. auch ab, welche Methoden man in der Magie anwenden wird: die freundliche Bitte an die Götter oder den Befehl an die Geister, das Streben nach einer allgemeinen Wunscherfüllung oder nach einem ganz konkreten Ereignis, die eigene magische Handlung oder der Auftrag an einen Magie-Profi usw.

II 2. Analyse der Situation

Wenn man etwas erreichen will und das nicht sofort mühelos möglich ist, ist es in aller Regel hilfreich, das, was man erreichen will, einmal genauer zu betrachten.

Dazu kann man sich einige Fragen stellen, wobei die folgende Auswahl ohne große Mühe noch deutlich erweitert werden könnte:

„Kenne ich diese Situation schon gut? Habe ich sie sie schon des öfteren erlebt? Was ist in diesen Situationen geschehen? Wie sind sie ausgegangen? Was habe ich da eigentlich gewollt?“

Diese Fragen können helfen, eventuell vorhanden Muster im eigenen Leben zu erkennen, die man gerade möglicherweise zum siebzehnten mal wiederholen will.

Falls man feststellen sollte, daß man immer dieselben Dinge erlebt und daß andere Menschen diese Dinge nicht ebenfalls ständig erleben, ist die Wahrscheinlichkeit ausgesprochen groß, daß das Auftreten dieser sich wiederholenden Ereignisse in einem selber begründet liegen. In diesem Fall ist es sehr wahrscheinlich nicht sehr produktiv, wenn man dasselbe noch ein siebzehntes mal erlebt.

Es wäre vermutlich deutlich zielführender, sich das eigene Erlebnis-Muster einmal genauer anzusehen – einschließlich seines ersten Auftretens und vor allem auch der mit diesem Muster verbundenen Gefühle. Die Heilung und Verwandlung der Gefühle in diesem Erlebnis-Muster ist in einem solchen Fall das, was wesentlich angenehmere Früchte tragen wird als die siebzehnte Wiederholung desselben Erlebnisses – mit steigender Intensität des Desasters am Ende dieser Wiederholungen.

„Ist mein Wunsch ein entspannter 'Ja!'-Wunsch oder ist er ein verkrampfter „'Ja, aber ...'-Wunsch?“

In der Magie setzt sich niemals nur der ausformulierte und ausgesandte Wunsch um, sondern immer dieser Wunsch zusammen mit allen wichtigen Assoziationen, die man zu diesem Wunsch in sich trägt. Man erhält also immer eine Spiegelung des gesamten Bildes, das man zu dem betreffenden Thema in sich trägt.

Für die magische Praxis bedeutet dies, daß man darauf achten sollte, nur einsgerichtete Wünsche auszusenden, aber keine Wünsche, zu denen man einen Widerspruch in sich trägt – denn dieser Widerspruch wird auch ein Bestandteil dessen sein, was einem das Leben als Antwort auf den eigenen Wunsch zusenden wird.

Falls man diese Widersprüche in der magischen Wunscherfüllung in Ordnung findet, braucht man sich nicht weiter um sie zu kümmern – falls man unter dem „Pferdefuß“, den diese Wunscherfüllungen dauernd haben, jedoch leidet, sollte man sich darum kümmern, alle inneren Widersprüche aufzulösen, um nicht makelbehaftete Wunscherfüllungen zu erhalten.

Mit „Widerspruch“ sind hier solche inneren Konstellationen wie „Ich will! – Und ich will auf gar keinen Fall!“ gemeint. Das kann z.B. aus Sehnsucht nach Nähe und gleichzeitiger Angst vor Nähe geschehen. Aus einer solchen Haltung heraus Magie zu betreiben ist, als ob man mit dem einen Fuß auf dem Gaspedal steht und mit dem anderen auf der Handbremse – das tut dem Motor nicht gut.

Es gibt auch Widersprüche, die keine sind – sie treten vor allem bei Quadrat-Aspekten im eigenen Horoskop auf. In einem solchen Fall will man gleichzeitig zwei Dinge, die gegensätzlich sind und sich zumindestens auf den ersten Blick ausschließen.

Bei einem Quadrat zwischen Pluto und Saturn will man z.B. jederzeit tun können, was man will (Pluto), aber trotzdem Sicherheit in einer Beziehung haben (Saturn). Diese Art des (scheinbaren) Widerspruchs erfordert vor allem Aufrichtigkeit, Mut und Kreativität, um zusammen mit einem anderen eine Lebensweise zu finden, in der beides seinen Raum hat.

„Will ich allgemein eine Beziehung, eine Liebschaft oder ein erotisches Abenteuer – oder will ich diese Dinge mit jemand ganz Konkretem leben und erleben?“

Die Antwort auf diese Frage entscheidet in großem Maße über die Art des Liebeszaubers, der gebraucht wird: Bei einem allgemeinen Wunsch lädt man das betreffende Erlebnis ein und schaut, was der „sinnvolle Zufall“ einem dann bringt – bei dem konkreten Wunsch übt man Druck auf eine andere Person aus, damit diese das tut, was man selber von ihr will.

Während die meisten Menschen den Einladungs-Liebeszauber akzeptabel finden werden, werden sehr viele Menschen den Zwang-Liebeszauber verwerflich finden. Wenn man sich jedoch das Verhalten von Menschen genauer anschaut, wird man feststellen, daß die Menschen sehr verschiedene Vorstellungen von Grenzen haben, von sinnvoller Selbstdurchsetzung, von „übergriffiger Verantwortung“, von „berechtigtem Anspruch an den anderen“ u.ä. Dingen.

Die Grenze zwischen „Einladung“ und „Zwang“ ist keineswegs so klar und deutlich und für alle gleich, wie man vielleicht zunächst einmal denken könnte.

Es ist sinnvoll, sich sowohl diese beiden Arten von Liebeszauber genauer anzusehen als auch die eigene Situation sowie die eigenen Maßstäbe dafür, was man als richtiges Verhalten und was man als inakzeptabel empfindet.

So gibt es z.B. Menschen, für die nachdrückliches Überreden und leichter physischer Druck vollkommen normal ist, während andere dies bereits als Mißbrauch empfinden würden. Zudem gibt es in jeder Kultur eine andere Art der allgemeinen Definition davon, was ein akzeptables und was ein unakzeptables Verhalten ist – im Alltag und folglich auch bei der Anwendung von Liebeszaubern.

„Welchen Wunsch habe ich genau? Zu welchem der astrologischen Planeten gehört dieser Wunsch?“

Ganz platt gesagt: Liebeszauber ist nicht gleich Liebeszauber – und die Motivation des einen für einen Liebeszauber kann sich sehr stark von der Motivation des anderen für einen Liebeszauber unterscheiden.

Man kann die häufigen Motivationen in fünf Kategorien einteilen, von denen die drei ersten die wichtigsten sind:

• Mond: der Wunsch nach Nähe, Wärme und Geborgenheit
• Venus: verliebt sein und Liebeskummer
• Mars: das Verlangen nach Sex
• Jupiter: ein gemeinsames Leben führen
• Saturn: einen festen Halt im Leben brauchen

Auch die übrigen fünf astrologischen Planeten könnten eine mögliche Motivation sein, doch sie kommen eher selten vor:

• Merkur: zusammen mit dem anderen Gespräche führen
• Sonne: den anderen zum eigenen Selbstausdruck brauchen
• Uranus: gemeinsam Neues erleben
• Neptun: gemeinsame mystisch-symbiotische Erlebnisse haben
• Pluto: den anderen als das Zentrum des eigenen Lebens empfinden

Es liegt nahe, sich den jeweiligen Wunsch einmal genauer anzusehen, seine Geschichte im eigenen Leben zu betrachten und zu schauen, was man da eigentlich will – und ob das, was man da will, wirklich der primäre, ursprüngliche und eigentliche Wunsch ist.

Diese Betrachtung gibt auch schon eine erste Orientierung, welchen Planeten man bei einem eventuellen Liebeszauber um Hilfe bitten könnte.

„Suche ich die ideale Beziehung?“

Hier ist der Ansatz sehr einfach: Wenn man selber innerlich heil und widerspruchsfrei ist und dies auch nach außen hin strahlend lebt, werden auch die Menschen im eigenen Leben sein, die genau zu dieser eigenen strahlenden Mitte passen – das Zusammenleben mit ihnen wird eine ständige Freude sein.

Wenn man selber nicht im heilen, widerspruchsfreien Zustand ist, wird das Leben mithilfe der Menschen, mit denen man zu tun...

Inhaltsverzeichnis

• Inhaltsverzeichnis
• I. Liebeszauber
• II. Analyse
• III. Liebeszauber: Einladung
• IV. Liebeszauber: Zwang
• V. Schutz gegen Liebeszauber
• VI. Der Sonnen-Liebeszauber
• Bücher-Verzeichnis
• Weitere Informationen
• Impressum