Das Gefühl ist der Auslöser
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Das Gefühl ist der Auslöser

Wie Sie mit Empathie und Intuition ausdrucksstarke Bilder fotografieren

  1. 157 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Das Gefühl ist der Auslöser

Wie Sie mit Empathie und Intuition ausdrucksstarke Bilder fotografieren

Über dieses Buch

Empathie ist der Schlüssel zu ausdrucksstarken Bildern

  • Konzentriert sich auf die 'Soft Skills' statt auf die Technik.
  • Hilft, Aufnahmesituationen mit Menschen besser zu meistern und so bessere Bilder zu machen.
  • Zeigt den Weg zu eigenem fotografischen Ausdruck und Stil.

Der Schlüssel zu Ihrem eigenen Ausdruck und Stil liegt nicht in Ihrem Umgang mit der Kamera, sondern in Ihrem Vermögen, sich in Aufnahmesituationen einzufühlen und sich in ihnen angemessen zu bewegen. Empathie erlaubt Ihnen einen Zugang zu den porträtierten Menschen. Und Ihr Bewusstsein dafür, wie Sie auftreten und wahrgenommen werden, lässt Sie zu einem Teil der Szenerie werden, die Sie fotografieren. Aus der Nähe und mit der gebührenden Zeit entstehen so Momente, wie sie der Fotograf Steffen Rothammel auf seinen Reisen in ausdrucksstarken, berührenden Bildern eingefangen hat.
Mit diesem Buch hilft Ihnen Steffen Rothammel, an Ihrem eigenen fotografischen Ausdruck und Stil zu arbeiten. Er zeigt Ihnen, wie Sie dank Vorbereitung bewusster fotografieren, wie Sie Ihre Intuition schulen und nutzen, und wie Sie Ihr Einfühlungsvermögen, Ihre Eigenwahrnehmung, Geduld und Ausdauer trainieren. Sie lernen, wie Sie sich im Alltag der Menschen vor Ort bewegen, ohne Spuren zu hinterlassen, wie Sie Momente für packende Bilder finden und mit diesen die Geschichten der Menschen erzählen.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2019
ISBN drucken
9783864907203
eBook-ISBN:
9783960888673
Thema
Kunst

1Was Fotografie leistet

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Die Unendlichkeit des Moments

Der Ablauf der Zeit ist eine Konstante im gesamten Universum, wenn man von der näheren Umgebung schwarzer Löcher einmal absieht. Da wir uns aber nicht dort, sondern auf diesem prachtvollen Planeten befinden, werden wir uns zum jetzigen Stand der Technik wohl mit dieser Tatsache auseinandersetzen müssen. Jeder Moment ist im Augenblick seiner Gegenwart bereits Geschichte und wir schreiten mit jeder Sekunde unausweichlich unserem Ende entgegen. Die schönen Augenblicke wollten wir schon immer in die Länge ziehen und die weniger schönen am liebsten abkürzen. Leider empfinden wir es genau anders herum und können nichts dagegen tun. Wir versuchen, die angenehmen Erlebnisse in unseren Erinnerungen abzuspeichern, und erinnern uns immer wieder gerne an das erste Date mit unserem Partner oder lassen die Gedanken zurück zu einer schönen Reise schweifen. Doch nicht selten verändern sich Erinnerungen oder verschwimmen in unseren Köpfen zu schwer greifbaren Bildern. Und auch die mit diesen Erinnerungen verbundenen Gefühle verändern sich in die eine oder andere Richtung.
Die Felsmalereien in der Höhle von Lascaux werden mittlerweile auf ca. 36.000 bis 19.000 v. Chr. datiert. In Afrika gab es diese Art von Kunst sicher schon deutlich früher. Aufgrund der Exponiertheit und ohne den Schutz der Höhlen, die die Menschen im kalten Europa aufsuchten, sind diese Malereien aber zum Großteil der Witterung zum Opfer gefallen. Uns Menschen scheint es also schon seit Anbeginn wichtig gewesen zu sein, uns über Bilder auszudrücken und Momente festzuhalten. Die Beweggründe für diese Malereien waren sicher vielfältig und sind bis heute nicht ganz verstanden. Aber sie werden in großen Teilen denen ähneln, die in unserer heutigen Kultur hinter Malerei und Fotografie stehen: einen erlebten Moment festhalten, die damit verbundenen Emotionen ausdrücken und aufrufen, Geschichten erzählen oder einfach nur informieren zu wollen.
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In den Tempelanlagen von Angkor Wat lassen kambodschanische Kinder die Steinarbeiten ihrer Vorfahren auf sich wirken. Die Aufzeichnungen der Vergangenheit beeindrucken uns in jeder Epoche und wirken zeitlos in die Zukunft.
Hier eröffnet uns die Fotografie eine wunderbare Art, unsere begrenzte Zeit zu nutzen. Sie hilft uns, Momente für immer festzuhalten, so dass sich später, beim Betrachten der Bilder, unsere Erinnerung an ihnen entzünden kann. Vor und während der Aufnahme sind Ihre Sinne geschärft, Sie nehmen Ihre Umgebung und Ihr Inneres intensiver wahr als sonst, sind inspiriert und versuchen, dies alles in ein Bild zu fassen. Diese Sinneseindrücke werden – vielleicht nur zum Teil – beim späteren Betrachten des Bilds zurückkehren. Das Erlebte wird greifbarer und erlebbarer, als wenn Sie versuchen, sich ohne eine Fotografie daran zu erinnern. Viele Situationen in unserem Leben verbinden wir automatisch mit bestimmten Sinneseindrücken und indem wir sie aufrufen, wird Vergangenes für uns wieder fühl- und erlebbar. Dies gibt unserem bereits verbrachten Leben mehr Inhalt. Wenn Sie mit allen Sinnen – ich sage auch: »bewusst« – fotografieren, werden Sie nicht nur Ihre jeweilige Umgebung, sondern auch sich selbst besser kennenlernen.
Viele so erlebte Situationen wären ohne meine Kamera und die Absicht zu fotografieren nie entstanden: Kontakte zu Menschen ebenso wenig wie das Gefühl eines skandinavischen Regens, der seinen Weg vom Gesicht bis in die Socken findet. Solche Situationen werden Sie nie vergessen. Fotografie lässt Sie im Augenblick der Aufnahme intensiv in den Moment eintauchen und diesen für immer einfrieren.
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Vorbereitung und Offenheit: bewusst fotografieren

Ein zentrales Thema dieses Buchs ist, wie Sie sich in der bewussten Auseinandersetzung mit dem Fotografieren als Fotografin oder Fotograf entwickeln. Etwas bewusst – mit allen Sinnen – zu tun, ist die erste Voraussetzung, um darin Leidenschaft zu entwickeln, Spaß zu haben und erste Erfolge zu erzielen. Wenn Sie bewusst fotografieren, werden Sie eine Entschleunigung feststellen und die Dinge um sich herum wesentlich intensiver wahrnehmen – mit deutlichen Auswirkungen auf Ihre Bilder. Der erste Schritt dazu ist die Vorbereitung: Sie werden sich vor dem Fotografieren Gedanken machen, was das Ziel Ihrer Fotosession sein soll. Was ist das Thema? Was und vor allem wie wollen Sie etwas festhalten? Welche Geschichten wollen Sie erzählen und welche Möglichkeiten geben Ihnen dazu verschiedene Kameras und Objektive? Wie wird das Licht sein? – Indem Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken machen und Ihre Fotounternehmung planen, schaffen Sie nicht nur entsprechendes Wissen und ein Bewusstsein für das, was Sie fotografieren möchten. Sie schaffen auch die Voraussetzung für eine intensivere Wahrnehmung im Moment des Fotografierens. Und damit legen Sie die Grundlage für bessere Bilder.
Darin liegt aber auch eine Gefahr. Wenn Sie im Zuge Ihrer Vorbereitung recherchieren, etwa für eine Reise in Online-Bildergalerien, geraten Sie schnell auf ausgetretene Pfade. So wiederholen sich auf den Naturfotografie-Accounts in den sozialen Medien die Bilder der immer gleichen Gebirgsmotive. In der Streetfotografie ist es nicht anders – hier sind die Pfade im wahrsten Sinne des Wortes ausgetreten, denn meist finden Sie sich inmitten anderer Touristen wieder, ohne Chance auf authentische Bilder. Wenn eine authentische Situation entsteht, wird sie gleich unterbrochen. Die einheimischen Menschen nehmen Sie als Tourist wahr und integrieren Sie nicht in ihr Leben.
Sie können das ändern, indem Sie bei aller Vorbereitung auch Raum für Spontaneität und Improvisation lassen. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, verlasse ich inzwischen deutlich öfter die ausgetretenen Pfade, um über einen Hügel oder auf einen Berg zu klettern oder enge Seitengassen zu erkunden. Dort erwarten mich dann Menschen, die mir wohlwollend und interessiert begegnen, oder Naturwunder, die ich aus dieser Perspektive selten oder noch nie gesehen habe. Natürlich ist es anstrengend, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Doch genau hier liegt die Chance. Wenn wir uns anstrengen und Zeit und Energie investieren, arbeiten wir meistens konzentrierter und wollen auch zum Ergebnis kommen. Nutzen Sie diesen Zusammenhang für Ihre Fotografie.
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Nach dem Besuch einer Tanzstunde für einheimische Jugendliche konnte ich Kontakt zu dieser Tanzlehrerin aufbauen. Sie war bereit zu einer Aufnahme. Mit auf das Bild musste allerdings ihr Idol.

2Das Werkzeug

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»Wer schön schreiben kann,
schreibt auch mit einem schlechten Pinsel schön.«
– Japanisches Sprichwort

Eine Kamera ist wie ein Werkzeug

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob dieses Kapitel überhaupt ins Buch soll. Aber weil ich selbst eine kleine Odyssee durch die Welt der Kameratechnik hinter mir habe, möchte ich meine Erfahrungen mit Ihnen teilen. Wenn Sie bereits die richtige Kamera und die richtigen Objektive für sich gefunden haben, überspringen Sie dieses Kapitel einfach.
Nehmen wir dafür an, dass wir mit unserer Fotografie Kunst schaffen. Was trägt das Werkzeug nun zur Kunst bei? Mein Onkel ist Holzbildhauer. Als ich ein Kind war, stellte ich ihm einmal die Frage: »Warum kaufst du dir kein neues Eisen? Das sieht schon so alt aus.« Ich kann mich noch gut erinnern, wie er lächelte und sagte: »Das muss nicht neu sein, es muss zu mir passen und gut in der Hand liegen.« Mag sein, dass der Vergleich seit der Digitalfotografie ein wenig hinkt, denn anders als das Stecheisen meines Onkels hat sich das Werkzeug »Digitalkamera« über die Jahre rasend schnell und in großen Schritten weiterentwickelt. Aber im Prinzip kann die Aussage meines Onkels übernommen werden: Ihre Kamera (samt Objektiv) muss gut in Ihrer Hand liegen, auch im übertragenen Sinne – sie muss zu Ihnen passen.
Was bedeutet das? Heute sind die meisten Kameras im Amateur- oder Profibereich mehr als ausreichend für 90 % aller Arbeiten. Gehen Sie im Zeitalter des Online-Shoppings mal wieder in den Einzelhandel. Probieren Sie verschiedene Gehäuse aus: Wie leicht können Sie zwischen der Blenden- und Zeitvorwahl wechseln, wie schnell können Sie eine Belichtungskorrektur einstellen? Für mich haben sich dazu Einstellräder für Blende, Belichtungszeit und ISO bewährt. Treffen Sie eine Vorauswahl. Denken Sie auch über den häufigsten Einsatzzweck der Kamera nach und nehmen Sie dann Größe und Gewicht mit auf Ihre Liste der Entscheidungskriterien. Fotografien entstehen nur, wenn Sie Ihr Werkzeug dabeihaben und es nicht aufgrund seiner Unhandlichkeit oder seines Gewichts zu Hause liegen lassen. Und da Sie ein visueller Mensch sind, sollte Ihre Kamera Ihnen auch gefallen. Mit etwas Schönem werden Sie sich viel lieber beschäftigen.

Ihre Motive bestimmen Ihre Ausrüstung

Was Sie fotografieren möchten, bestimmt die Wahl vor allem Ihrer Objektive. Wenn Sie Tiere in freier Wildbahn fotografieren, werden Sie um ein lichtstarkes Teleobjektiv (f/2.8 oder stärker) mit langer Brennweite nicht herumkommen. Sie werden oft aus großer Entfernung und nicht immer unter optimalen Lichtbedingungen arbeiten müssen. Zusätzlich erlaubt Ihnen die hohe Lichtstärke, schnelle Bewegungen mit kurzen Belichtungszeiten einzufrieren (was auch gegen Verwacklungsunschärfe hilft). In der Streetfotografie werden Sie eher mit Weitwinkel- oder leichten Teleobjektiven arbeiten wollen. Ein geringes Gewicht und eine gewisse Unauffälligkeit spielen hier auch eine Rolle. Lichtstärke ist – wie eigentlich immer – wichtig, da die Straßen der Innenstädte oder die Gassen alter Dörfer nicht immer ausreichend ausgeleuchtet sind. Außerdem wollen Sie ohne Stativ auskommen und vom Freistellungspotenzial hoher Lichts...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über den Autor
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Widmung
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Vorwort
  8. 1 Was Fotografie leistet
  9. 2 Das Werkzeug
  10. 3 Ihr Instrument
  11. 4 Fotografieren sollte anstrengend sein
  12. 5 Sie machen die Bilder
  13. 6 Ihr Ziel ist der eigene Ausdruck
  14. 7 Ihr Zugang zu den Menschen
  15. 8 Der Moment
  16. 9 Geschichten, die Sie schreiben
  17. 10 Natur- und Landschaftsfotografie
  18. 11 Streetfotografie
  19. 12 Porträts
  20. 13 Entwickeln Sie sich und Ihre Aufnahmen
  21. 14 Ausblick
  22. Index