
- 108 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Die Mutter aller Helikoptermütter berichtet Hochbegabt oder nicht ?
Über dieses Buch
Haben Sie auch ein grausames Familiengeheimnis? Haben militante Helikoptermütter und Hochbegabung miteinander zu tun? Diesen Fragen begegnet die Autorin.Selbst ironisch schildert sie, die sich selber als Mutter aller Helikoptermütter empfindet, ihre teils merkwürdigen, teils unangenehmen Erfahrungen damit herauszufinden, ob ihre Tochter hochbegabt ist oder eben nicht.Ein Bericht für Menschen die in ihrem Umfeld ein hochbegabtes Kind haben oder vermuten oder gerne hätten...!
Häufig gestellte Fragen
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Information
GRUNDSCHULE
ERSTE UND ZWEITE KLASSE
Ein Jahr später wurde Ella dann also endlich eingeschult. Mit der glitzerndsten und größten Schultüte, die ich in diesem schultütenfremden Land selber basteln konnte. Was Ellas Schultüte wirklich von den Anderen unterschied war das Buch, welches als Geschenk darin war, Harry Potter Teil Eins. Ich glaube, nicht viele Erstklässler lesen schon selber (!) Harry Potter. Sie allerdings erledigte dies innerhalb von zwei Wochen. Alle dreihundertfünfunddreißig Seiten! Zu Weihnachten gab es Harry Potter Teil Zwei, zu Ostern Teil Drei, zum Ende des ersten Schuljahres dann Teil Vier und so weiter („…geht ja langsam ins Geld!“, wie Oma Else sagte).
Nach drei Monaten in der ersten Klasse bekamen wir einen Brief ihrer Klassenlehrerin Frau D., die uns um einen Gesprächstermin bat. Mit gemischten Gefühlen erschienen wir zu diesem Termin. Hoffentlich war Ella nicht unangenehm aufgefallen, vielleicht war sie zu faul? Vielleicht war sie nicht ordentlich mit ihren Sachen – dabei sortierte sie ihre Hör CDs in ihrem Regal doch immer so schön der Reihe nach. Auch nach einer kurzen telefonischen Nachfrage wollte Frau D. nicht mit dem Grund des Gespräches herausrücken. Sie würde uns dies lieber persönlich erzählen, wurde mir gesagt. Auweia, das musste ja schlimmer sein, als wir dachten. Hatte Ella etwa geflucht, gespuckt, gekratzt oder war es etwas noch schlimmeres? Es konnte ja nur etwas sein, das mit sozialer Kompetenz zu tun hatte, sozusagen die Feststellung, dass das Kind ein asoziales Element wäre. Welcher Pädagoge würde nur wegen schulischer Leistungen mit Eltern sprechen wollen, wo kämen wir denn da hin? Nein, nein es musste heutzutage mindestens eine sozial belastende Aussage eines Schülers sein, am besten noch gepaart mit einem rassistischen Ausspruch, etwa „Du bist ja behindert Digga, gib mir sofort meinen Negerkuss zurück“, um ein Elterngespräch zu veranlassen. Oder haben Sie es schon einmal geschafft, als ganz normale Helikoptermutter einen Gesprächstermin für den Elternsprechtag zu ergattern? Ich jedenfalls bis zum heutigen Tage noch nicht, doch darüber später mehr. Wir machten uns also gründlich Sorgen über die soziale Entwicklung unserer Tochter und wurden somit auch komplett überrumpelt von Frau D., gleich nach der Begrüßung. „Ja, schön dass Sie gekommen sind. Der Grund unseres Treffens ist nämlich folgender: Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass Ella die erste Klasse überspringt.“ Uff, dieser Satz katapultierte uns aus unserem emotionalen Abgrund hoch in den Olymp elterlicher Eitelkeit. Ich starrte Frau D. sprachlos an. Mein Mann auch. Das kam überraschend. Ella würde jetzt „Krass!“ sagen. Frau D. erzählte uns, dass sie Ella eigentlich bis zum Ende des ersten Schuljahres nichts mehr beibringe könne, „Sie kann ja schon alles“. Und was sie noch nicht könne, würde Ella, der Meinung von Frau D. nach, leicht aufholen. Auf meinen lahmen Einwand, ich wüsste nicht ob Ella es denn emotional verkraften würde, in eine höhere Klasse zu gehen, hatte Frau D. auch schon die passende Antwort. Sie hatte nämlich, in vorauseilendem Gehorsam (wie Jens es nennen würde), die Schulpsychologin beauftragt, unsere Tochter zu beurteilen, was diese auch getan hatte. Zwei Tage lang war unsere Tochter, ohne unser Wissen, von dieser Schulpsychologin genauestens unter die Lupe genommen worden, befragt worden und dann für emotional stabil genug befunden worden, wie eine importierte Banane, die in die EU-Schablone passen muss. Du meine Güte, was sollte man denn da als Eltern noch sagen. Wir fühlten uns sehr geschmeichelt, Oma Inga würde sagen „gebumsfidelt“, aber auch überrumpelt und baten um Bedenkzeit bis nach Weihnachten und verabschiedeten uns.
Zurück daheim wurde, nachdem wir fertig mit Jubeln und uns gegenseitig-auf-die-Schulter-Klopfen waren, die ganze Sache erstmal ausgiebig diskutiert. Bei mir ließ die anfängliche Euphorie schnell nach und ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken. Wir diskutierten lange darüber, ob Ella überspringen sollte, wollten aber noch keine endgültige Entscheidung treffen, bevor wir nicht mit der Familie darüber gesprochen hatten. Wir verbrachten nämlich Weihnachten in unserem Haus in Deutschland und feierten mit der Familie, der wir bei dieser Gelegenheit von der ganzen Sache erzählten. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon entschieden, dass ich Ella nicht springen lassen wollte und meinen Mann konnte ich auch leicht überzeugen, der Rest der Familie stimmte auch zu. Ich wollte hauptsächlich nicht, dass Ella dann die Jüngste in der Klasse wäre, was ich besonders während der Pubertät als problematisch empfunden hätte, von wegen „Busen kriegen“ und wer-als-erstes-knutscht usw. Außerdem fragte ich mich, warum Ella denn überspringen und in der höheren Klasse nur durchschnittliche Leistungen bringen sollte, wo sie doch in ihrer jetzigen Klasse ohne Anstrengung sozusagen der Lokalmatador war. Warum ihr das Leben unnötig schwer machen, war meine Devise, ganz uncharakteristisch für eine Mutter von meinem Kaliber. Ob Ella eigentlich klüger sein könnte als andere Kinder, fragten wir uns gar nicht erst, wir waren zum damaligen Zeitpunkt einfach nur froh, dass es in der Schule gut funktionierte. „Läääuft!“ Das hätte mir auch noch gefehlt, wenn ich mit ihr genauso lange hätte lesen üben müssen, wie meine Mutter angeblich früher mit mir. Ella ging einfach gerne zur Schule, hatte null Probleme dort und stöhnte auch nie über die Hausaufgaben. Ich konnte nie verstehen, warum sich die anderen Mütter über die angeblich vielen und schwierigen Hausaufgaben beschwerten, wie arrogant von mir.
Als wir nach Weihnachten wieder mit Frau D. sprachen und ihr mitteilten, dass wir Ella nicht überspringen lassen wollten, staunte diese nicht schlecht. Sie hatte fest damit gerechnet, dass wir Ella in die höhere Klasse geben würden. Schließlich musste sie sich aber unseren Argumenten und Wünschen beugen, wir bezahlten dort nämlich Schulgeld, da war der Kunde noch König.
Letztendlich erwies es sich aber als kluge Entscheidung Ella dort zu lassen wo sie war, denn zwei Monate später entschieden wir uns kurzentschlossen, den Arbeitsvertrag meines Mannes dort nicht verlängern zu lassen und kehrten dann im Februar nach Deutschland zurück. Da diese Rückkehr nun mitten im Schuljahr stattfand, war es doch sehr gut gewesen, dass Ella sich nicht innerhalb von zwei Monaten zweimal in eine neue Klasse eingewöhnen musste. Es war genug, dass sie schon wieder ihr damaliges gewohntes Umfeld verlassen musste. Es war für sie schon das vierte Mal, dass sie wie ein Radieschen im Frühbeet umgepflanzt wurde von ihren sich als supercoole Weltenbummler fühlende Eltern.
In ihrer neuen Klasse in Deutschland wurde sie erst einmal herzlich aufgenommen von der Lehrerin und auch von den anderen Kindern. Wir konnte es uns nicht verkneifen, ihrer neuen Klassenlehrerin Frau K. auch sofort brühwarm mitzuteilen, dass Ella eigentliche die erste Klasse hätte überspringen sollen, wir aber dagegen gewesen waren. Nur um auf Nummer Sicher zu gehen und die neue Lehrerin gleich mal einzunorden. Nicht kleckern sondern klotzen - oha welch übler Charakterzug. Ich sah dort in der Grundschule dann das erste Mal, dass einzelne Kinder draußen auf dem Flur an Tischen saßen und ihre Schreibarbeiten erledigten. Ich fragte mich entsetzt, welche Freveltaten die kleinen Monster denn begangen hatten, um so bestraft zu werden. Auf meine leise Nachfrage erklärte mir Frau K. dass diese Kinder nur schneller wären als die Anderen und deswegen getrennt säßen. Ich fand das grässlich. Für seine gute Arbeit nach draußen geschickt zu werden, um alleine im Flur zu sitzen und nichts von dem ganzen Spaß und Gequatsche in der Klasse mitzubekommen. Also trat ich, auch bei der neuen Lehrerin, erstmal gründlich ins Fettnäpfchen, das ist nämlich meine Spezialität. Ich trage quasi das Fettnäpfchen wie an einer Angelrute vor mir her, sodass ich bei Bedarf jederzeit reintreten kann. Ich bat also Frau K., ein und für alle Mal, Ella keine „Extrawurst“ zu geben und sie bitte im Klassenraum bei den Anderen sitzen zu lassen und ihr auch sonst keine besondere Behandlung zuteilwerden zu lassen. An diesen Wunsch hielt sich Frau K. auch gewissenhaft für die restlichen Grundschuljahre.
Während der Grundschulzeit entwickelte sich bei Ella eine ganz besonders außergewöhnliche Neigung, ja ein geradezu verwunderliches Interesse für..... Fernsehen! Ach nee. Wir konnten das Kind kaum vom Fernseher wegbekommen. Deswegen mussten wir die Zeit vor der Glotze schließlich eingrenzen. Sie durfte nach dem Abendessen eine Stunde schauen bis zum Sandmännchen. Diese Zeiten wurden von ihr auch penibelst genau eingehalten, egal wo wir waren oder was wir machten. Die einzige Ausnahme war Heiligabend. Da wurde nämlich nur bis 18.30 geschaut, „Sonst verpasst du noch den Weihnachtsmann!“ Jedes Mal, wenn sie ein Jahr älter wurde, durfte sie ein bisschen länger schauen, da die Serien für „Ältere“ erst nach dem Sandmännchen anfingen. Als sie dann täglich bei eineinhalb Stunden angelangt war, sprach ich ein Machtwort und beendete das progressive TV-Schauen. Sie war ja immer sehr gut in der Schule, deswegen konnten wir ihr noch nicht Mal mit dem, an uns als Kindern erprobten Spruch kommen, dass zu viel Fernsehen dumm machen würde, weil sie selber das lebende Gegenbeispiel war. Es war also nicht einfach, den TV-Konsum einzuschränken, bzw. abzustoppen aber durch endlose Diskussionen mit viel Gezeter wurde die TV Zeit seitdem um viertel vor acht beendet.
Im zweiten Schuljahr hatte sie immer noch keinerlei Probleme in der Schule. Sie duellierte sich in Mathe immer mit einem Jungen aus der Klasse, den sie vom Mathe-Thron gestoßen hatte und der deswegen nicht so gut auf sie zu sprechen war. Er galt, bevor Ella in die Klasse kam, dort als Mathe-Genie, der Guru der Grundrechenarten sozusagen. Dann kam Ella und war genauso gut wie er. Dumm gelaufen für ihn. Also fochten die beiden regelmäßige Kämpfe beim Eckenrechnen aus, sehr zum Amüsement von Frau K. Etwas anderes, was mir irgendwann auffiel, mich allerdings durchaus nicht amüsierte war, dass Ella in Mathe oftmals versuchte eine Art System zu finden, nach dem sie vorgehen konnte. Wenn als Antworten bei den ersten drei Aufgaben eines Blockes z.B. jeweils 2, 4, 6 als Ergebnis rauskamen, so schaute sie sich die restlichen Aufgaben gar nicht mehr an, sondern schrieb gleich als Ergebnisse 8, 10, 12 hin. Das ging eine Weile so, bis es mir auffiel, weil die Leute vom Verlag des blöden Rechenbuches sich gemeinerweise entschlossen hatten nicht zwei, sondern drei dazu zu addieren und Ellas Ergebnisse des ganzen nächsten Blockes je um eins falsch waren. Klarer Fall von dumm gelaufen für Ella. Es bedurfte wieder einer elterlichen fünzehnminütigen Ansprache, um ihr begreiflich zu machen, dass es doch durchaus von Vorteil sein könnte, die Matheaufgaben zuerst zu LESEN, bevor man sie löste. Für diese ausführliche Rede erhielt ich natürlich nur ein Augenrollen, aber danach ließ sie sich herab, die Aufgaben vor dem Ausrechnen tatsächlich erst einmal durchzulesen. In Mathe hatte sie, außer dieser kleinen Anekdote, nie Probleme, was man sich mal vorstellen muss. Sie hat mich im Fach Mathe, bis heute, also in sieben Schuljahren, nur ein einziges Mal um Rat gefragt und dabei handelte es sich auch um eine selten dämlich formulierte Textaufgabe, die auch ich nicht beantworten konnte. Allerdings hatte Ella aber auch nur selten in Mathe-Klassenarbeiten Null Fehler, weil sie immer noch auf „Systemsuche“ Flüchtigkeitsfehler machte. Zum Stichwort Flüchtigkeitsfehler stimmen natürlich 90 Prozent aller Eltern in das Klagelied ein: „Nee mein Sohn, der ist eigentlich super gut in Mathe, der macht nur immer in den Arbeiten Flüchtigkeitsfehler - der macht das zuhause bei den Hausaufgaben mit mir immer alles richtig...“ Bei Ella war es mit der Mathematik so wie bei mir mit dem Bügeln. Ich liebe es nicht und ich würde im Leben nie auf die Idee kommen es freiwillig zu machen, aber wenn ich dann mal dabei bin, geht es mir flott von der Hand. Aber als Bügel-Genie würde ich mich deswegen aber nun ...
Inhaltsverzeichnis
- Widmung
- Inhaltsverzeichnis
- Über das Buch
- Im Wartezimmer
- Der Anfang
- Kindergarten
- Grundschule 1.+2. Klasse
- Grundschule 3.+4. Klasse
- Gymnasium 5. Klasse
- Gymnasium 6. Klasse
- Der Test
- Nach dem Test
- Gymnasium 7. Klasse
- Gymnasium 8. Klasse
- Abschließende Gedanken
- Impressum