1. Einleitung
Digitale Medien bestimmen im 21. Jahrhundert den Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, seien folglich im alltäglichen Leben selbstverständlich (vgl. Brandhofer 2012, S. 137; vgl. Hoffmann, Antritter 2016, S. 5; Flocken 2016, S. 37; vgl. Appel, Scheiner 2014, S. 2) und führen dazu, dass vermehrt Zeit im virtuellen Netz verbracht wird. Nach Spitzer würden in den Vereinigten Staaten von Amerika junge Menschen vermehrt Zeit mit digitalen Medien als mit Schlafen verbringen (vgl. Spitzer 2012, S. 11). Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre werde das Internet in den Industrienationen vermehrt verwendet (vgl. Ertelt, Röll 2008, S. 7). Spätestens seit den 1990er Jahren des letzten Jahrtausends sei eine Mediengesellschaft entstanden und Medien würden nahezu alle Lebensbereiche tangieren (vgl. Schorb 2016, S. 9). „Die Entwicklung hin zur permanenten Information und Kommunikation ist gekoppelt an die Mediatisierung sämtlicher Lebensbereiche“ (Schorb 2016, S. 10). Medien seien demzufolge nicht ausschließlich ein Mittel zur Unterhaltung und zur Information, sondern beeinflussen die Lebenswelt in den Industrieländern (vgl. Schorb 2016, S. 9)
„In den letzten fünf Jahrzehnten sind die Medien aus einer mehr oder minder marginalen Rolle als Mittler von Unterhaltung und Information gerichtet an ein Massenpublikum zu einem integralen Bestandteil aller Bereiche der hochindustralisierten kapitalistischen Gesellschaft geworden. Sie regeln und organisieren nahezu das gesamte Leben“ (Schorb 2016, S. 9).
Das Internet sei im 21. Jahrhundert ein zentrales Medium, das als Mittel zur Unterhaltung, Kommunikation und zum Wissenserwerb fungiert (vgl. Pencun 2005, S. 11) und digitale Medien werden für unterhaltsame, informative und soziale Zwecke benutzt (vgl. Döring 2002, S. 247). Nahezu jedes Kind habe im 21. Jahrhundert ein Mobiltelefon, welches ein individueller kleiner Computer sei und verbesserte Leistungen erbringen würde, als ein Computer in der Vergangenheit (vgl. Jürgens 2014, S. 9). Das Web 2.0 sowie sogenannte „smart devices“ (Dittler 2011b, S. 6), wie I-Phones und Tablets ermöglichen eine veränderte Verwendung des Internets und das Medium sei demzufolge kontinuierlich verfügbar (vgl. ebd.). Die sogenannten Digital Natives gebrauchen beispielsweise das Internet, um sich zu verabreden, Veranstaltungen zu besuchen und ihre Freizeit zu planen und benutzen dabei ihr Gehirn, um sich interessante Informationen zu merken (vgl. Stöcklin 2012, S. 68). Die so genannten Digital Natives können bereits ohne Handbuch und Hilfen beispielsweise Telefonbücher bei Smartphones importieren, aktuelle Anwendungen auf dem Gerät installieren sowie mit einem neuen Smartphone umgehen (vgl. Herzig, Martin 2012, S. 20). Die Nutzung innovativer Displaytechnik, Betriebssysteme und Eingabegeräte ermöglichen intuitive Benutzungen, die weiterhin kontinuierlich optimiert werden (vgl. Petko 2014, S. 9). Das Internet sei ein „(…) nahezu weltumspannendes Informations- und Kommunikationsnetzwerk, in dem immer schnellere Datenverbindungen und größere Serverkapazitäten in Verbindung mit sich rasant entwickelnden Softwarestandards ständig neue Funktionen erlauben“ (ebd.).
Schorb merkt darüber hinaus an, dass Beziehungen, sei es persönlich sowie institutionalisiert, medial gestaltet und gesteuert seien. Die menschliche Kommunikation sowie der Lebensraum seien von Medien geprägt und diese finden folglich nicht ausschließlich real, sondern ebenso virtuell statt (vgl. Schorb 2016, S. 9). Medien würden somit vorwiegend den sozialen Alltag bestimmen und ein Leben ohne Medien sei nicht vorzustellen (vgl. Schweer 2001, S. 9). Das digitale Netzwerk tangiere Kommunikation, Handeln, persönliche und gesellschaftliche Orientierungen und die Kognition der Menschen (vgl. ebd., S. 11). Digitale Medien beeinflussen ebenso den Alltag und die Kommunikation von Schülern, Eltern, Lehrkräften und Schulleitern (vgl. Schiefner-Rohs 2016, S. 23). Medien würden zudem nicht ausschließlich für Kommunikationszwecke verwendet werden, sondern seien ebenso produktives Arbeitsmittel und würden einen Großteil technischer Geräte, wie Automobile, Kühlschränke und Ticketgeräte regulieren (vgl. Petko 2014, S. 20).
Digitale Medien sowie Mulitmedia wirken sich im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen Sektor sowie auf den Bildungs-, Finanz-, und Unterhaltungsbereich aus (vgl. Issing, Klimsa 2002, S. 1), beeinflussen demnach divergente Lebensbereiche (vgl. Moser, Zumbach 2012, S. 149) und würden das Leben verändern (vgl. Spitzer 2012, S. 11; vgl. Petko 2014, S. 20). Differente Branchen seien in unterschiedlichem Maße in die Entwicklung und in die Veränderung bezüglich neuer Medien involviert. Zeitungen und Buchverlage sowie die Musik- und Filmbranche seien vermehrt betroffen und das Bildungswesen stehe vor Herausforderungen (siehe Kapitel Der digitale Wandel, seine Auswirkungen und Herausforderungen) (vgl. Stöcklin 2012, S. 70).
„Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber computergestützte Informations- und Kommunikationstechnologien haben sich bis zu einem Punkt weiterentwickelt, dass sie eine wichtige und nicht mehr wegzudenkende Rolle für das menschliche Lernen im Alltag und in Bildungsinstitutionen spielen“ (Seel, Ifenthaler 2009, S. 13).
Herzig und Martin heben hervor, dass Medien nicht ausschließlich im außerschulischen Bereich für kommunikative und unterhaltsame Zwecke dienen, sondern ebenso Lernprozesse, die zu Kompetenzen, Kenntnissen und Erfahrungen führen und in Form von Lernvoraussetzungen für schulische Lernprozesse signifikant sein können, mit der Nutzung einhergehen (vgl. Herzig, Martin 2015, S. 18 und S. 31).
Derzeitig würden Medien in der Vorschule und an Universitäten verwendet werden, um zu einer Unterstützung bezüglich des Wissenserwerbs und der Wissensvermittlung beizutragen (vgl. Issing 2001, zit. n. Stiller 2001, S. 119). Lehren und Lernen sei im Bezug der Thematik Digitalisierung derzeitig relevant (vgl. Mayrberger 2016, S. 27). Durch eine Virtualisierung der Lernorte seien nicht ausschließlich weiter Bildungseinrichtungen für das arrangierte Kollektiv verantwortlich (vgl. Zimmer 2001, S. 238). Bildungsinstitutionen, wie Schule und Universität könnten durch die Entwicklung und die Zunahme informellen Wissens nicht ausschließlich als Bildungsorte gelten (vgl. Dittler 2011b, S. 15). Das Internet vermittle neben Bildungsinstitutionen, wie Schule und Hochschule Wissen (vgl. ebd.). „Die Informationen und das auf ihnen aufbauende Wissen, das der Mensch benötigt, um bewusst und überlegt handeln zu können, wird weitgehend über das Netz vermittelt“ (Schorb 2016, S. 11). Aufgrund dessen seien hinsichtlich der Bildung mannigfaltige Potentiale vorhanden. „Die technologischen Errungenschaften im Bereich Kommunikation und Informationsverarbeitung machten nun vieles möglich, das bisher eher als pädagogischer Anachronismus galt“ (Deimann 2012, S. 82f.).
Jugendliche nutzen den Computer für Unterhaltungszwecke, wie Spiele und verwenden zur Informationssuche das Internet, sodass „Googeln“ (Seel, Ifenthaler 2009, S. 13) als Synonym für das Suchen von Informationen im Internet gelten könne (vgl. ebd.). „Komplexeres Wissen wird nahezu ebenso exklusiv – und natürlich durch den Verweis von Google – auf Wikipedia erworben“ (Schorb 2016, S. 11). Dadurch, dass die Geräte mit Internetverbindungen kontinuierlich verfügbar sein können, seien Informationen jederzeit vorhanden und beliebig im Internet abrufbar (vgl. Stöcklin 2012, S. 62ff.).
„Lernende können also eigenständig zu jeder Zeit für sie aktuell wichtige Informationen abrufen. Mobiles Internet und/oder Technologien wie beispielsweise PDAs, Smartphones oder Tablet Computer machen dies zusammen mit ensprechenden didaktisch aufbereitetene digitalen Lernumgebungen möglich“ (Moser, Zumbach 2012, S. 149).
Durch diese Entwicklung würde die Forderung einhergehen, dass interessante Informationen unabhängig vom Ort abrufbar sein sollten. „Lernende wollen heute überall über relevante Informationen verfügen können“ (Moser, Zumbach 2012, S. 149).
Nach Dittler werde die Entwicklung zu einem veränderten Verständnis von Lernen, Wissen und Bildung in den Industrieländern führen, da zukünftig eine Postmedialität zu konstatieren sei, die beinhaltet, dass neue Medien ständig verfügbar, jederzeit global Informationen erreichbar und zugreifbar sind und eine innovative Art der Qualität von Daten vorhanden sei (vgl. Dittler 2011b, S. 6).
„Neben der Verfügbarkeit dessen, was wir heute als technische Infrastruktur bezeichnen, ist auch die Verfügbarkeit der Information – im Sinne eines Repräsentationsmediums, eines Übertragungsmediums und eines Informationsaustauschmediums – ein notwendiger Bestandteil der Postmedialität (…)“ (Dittler 2011b, S. 6).
Lernen habe sich im Lauf der Zeit verändert, da beispielsweise im Industriezeitalter Informationen erlernt werden sollten, um auf Wissen, das für eine längere Zeit bedeutungsvoll war, zurückzugreifen. Das Wissen war notwendig, da die Informationen für die Bevölkerung aufwändig abgerufen werden mussten (vgl. Stöcklin 2012, S. 62). Dies habe sich aufgrund des Internets signifikant verändert, da Informationen kurzlebig seien, eine „Informationsflut“ (Stöcklin 2012, S. 64) herrsche, Berufsfelder und Branchen entstehen, aufkommen, verschwinden würden sowie veränderbar seien und dies demzufolge zu einer verstärkten Schnelllebigkeit geführt habe (vgl. ebd.). „Das Internet ist jetzt etwa 5000 Tage alt, und es hat die Welt der Informations- und Kommunikationsvermittlung revolutioniert“ (Seel, Ifenthaler 2009, S. 204). Seel und Ifenthaler weisen darauf hin, dass sich die Informationsflut durch die Ausbreitung des Internet zunehmend verstärkt hat (vgl. Seel, Ifenthaler 2009, S. 79). Damit Lernende mit der Informationsflut zurechtkommen, sollten Lernende mit „(…) den Umgang mit Unbekanntem vorbereitet und mit Problemstellungen konfrontiert werden (…)“ (Seufert, Back, Häusler 2001, S. 62). In einer globalisierten Welt, die eine Wissens-, Medien- oder Informationsgesellschaft einbeziehe, sei ein Hantieren mit Informationen eine „Schlüsselressource“ (Petko 2014, S. 10). Laut Kullmann und Seidel sei eine „(…) überinformierte Gesellschaft“ (Kullmann, Seidel 2005, S. 9) vorhanden und damit das Gedächtnis entlastet werde, sei es nicht weiter relevant jede Information in der Informationsflut abzuspeichern, sondern Informationen zu selektieren (vgl. ebd.).
Stöcklin weist zudem darauf hin, dass der Medienkonsum, der derzeitigen Generation von 16 bis 29 Jahren, Auswirkungen auf Wertvorstellungen und Meinungen habe. Beispielsweise würden die jungen Menschen vermehrt selbstbestimmt sowie freier leben wollen und ihre individuellen Perspektiven und Meinungen ausdrücken und vertreten wollen (vgl. Stöcklin 2012, S. 66). Stöcklin beschreibt die Entwicklung der nachvollgenden Generation folgendermaßen.
„In den nächsten Jahren wächst eine Generation heran, die es gewohnt ist, Informationen jederzeit und überall abzurufen – eine Generation, die keinen Fahrplan ausdruckt und vor der Reise an der wartenden Kolonne am Fahrkartenautomaten vorbei geht, weil sie den Fahrschein digital hat; die beim Verfassen eines Textes nicht die korrekte Schreibweise komplizierter Wörter nachschlägt, sondern sich auf die Rechtschreibefunktion des Textverarbeitungsprogrammes verlässt; die vor einem Verkaufsgespräch kurz den digitalen Fingerabdruck ihres Gesprächpartners anschaut und so gezielt auf dessen Interessen und Vorlieben eingehen kann (…); die von einem Social-Media-Dienst darauf aufmerksam gemacht wird, dass ein Freund aus einer anderen Ortschaft sich gerade in einem Café ums Eck befindet (…)“ (Stöcklin 2012, S. 69).
Die Menschen der zukünftige Generation „(…) erwarten von Firmen, Institutionen und Regierungen eine offene und persönliche Kommunikation. Ihre Arbeit, die Bildung und ihr Sozialleben sollen durch Unterhaltung und Spiel angereichert sein. Zusammenarbeit und Beziehungen untereinander sollen ein wichtiger Bestandteil ihres Tuns sein. Sie wollen Informationen unmittelbar abrufen können und Antworten auf ihre Fragen umgehend erhalten. Und sie sind immer auf der Suche nach Abwechslung (…)“ (Tapscott 2009, zit. n. Stöcklin 2012, S. 66).
Das Lernen mit neuen Medien sei nicht ausschließlich in der Institution Schule erforderlich, sondern werde bereits in beruflichen Sektoren, wie im Wirtschaftsbereich genutzt und eine Arbeitswelt ohne digitale Medien sei derzeitig nicht weiter vorstellbar (vgl. Brandhofer 2012, S. 139; vgl. Dittler 2011a, S. V und S. 206; vgl. Seufert, Back, Häusler 2001, S. 22f.; vgl. Maurer 2003, S. 133). Lebenslanges Lernen sei im 21. Jahrhundert eine wesentliche Komponente einer Wissens- und Informationsgesellschaft (vgl. Moser, Zumbach 2012, S. 145; vgl. Dittler 2011b, S. 17) und eine dauerhafte Lernresistenz sei lebensbedrohlich (vgl. Siebert 2003, S. 77).
„Der gesellschaftliche Wandel hin zu einer Informationsgesellschaft bewirkt etwa, dass die Übergänge zwischen den Bildungsinstitutionen (z.B. zwischen Schule und Hochschule) immer weicher werden oder dass aufgrund der rapide abnehmenden Halbwertszeit von Wissen ein lebenslanges Lernen unabdingbar wird“ (Moser, Zumbach 2012, S. 145).
In der Arbeitswelt sowie aufgrund informellen Lernens (siehe Kapitel Formales, informelles und informales Lernen) sei ein lebenslanges Lernen relevant (vgl. Drittler 2011, S. 17). Nach Gardner und Thielen sei aufgrund der ansteigenden Flexibilisierung des Arbeits- und Familienlebens eine zeitlich und örtliche unabhängige Fortbildung unabdingbar (vgl. Gardner, Thielen 2015, S. 9). Es sei ein zunehmender Lernaufwand für jedes Individuum notwendig, um handlungsfähig zu bleiben und am Wandel partizipieren zu können sowie diesen zu beeinflussen (vgl. Jürgens 2014, S. 7). Es sei, laut Stöcklin, relevant mit neuen Medien umzugehen, um ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Flexibilität und Individualisierung in einem schnelllebigen und hoch spezialisierten beruflichen Zeitalter zu entwickeln (vgl. Stöcklin 2012, S. 71).
„Immer neue Möglichkeiten führen zu einem Berufsalltag, der permanent in Bewegung ist und sich verändert. Wir müssen uns anstrengen, um mit den Veränderungen Schritt zu halten. Wir müssen fortwährend dazulernen“ (Stöcklin 2012, S. 64).
Durch die ansteigende Globalisierung, das Erfüllen der kontinuierlichen Vermittlung, das Erneuern von Wissen sowie das Vorbereiten auf die schnelllebigen Entwicklungen hinsichtlich der Technik seien Aufgaben in der Aus- und Weiterbildung innerhalb eines Betriebes vorhanden (vgl. Seufert, Back, Häusler 2001, S. 22).
Aus-, Weiter-, und Fortbildung seien in Unternehmen in Deutschland zunehmend relevant, damit sich der Flexibilisierung und Umstrukturierung hinsichtlich des jeweiligen Unternehmens, der Gesellschaft und der Arbeitssituation angepasst wird (vgl. Hof 2009, S. 24f., zit. n. Gardner, Thielen 2015, S. 115). Um den veränderten Ansprüchen der Aus- und Weiterbildung gerecht zu werden, verwenden Unternehmen neue Medien (vgl. Seufert, Back, Häusler 2001, S. 25). Aufgrund dessen wurden neue Medien und E-Learning eingesetzt, um Lernschwachstellen zu beseitigen (vgl. Achtenhagen 2003, S. 85). Es seien elektronische Medienlernangebote vorhanden, um eine Aus-, Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen (vgl. Gardner, Thielen 2015, S. 9).
„E-Learning ist in zahlreichen Unternehmen nachhaltig integriert und hat sich als selbstverständliche Lehr- und Lernform neben Präsenztrainings etabliert. Leistungsfähige Lerning [sic!]-Management-Systeme sind nicht mehr nur in finanzstarken Großkonzernen zu finden, sondern zwischenzeitlich zunehmend auch zu einer Selbstverständlichkeit für klein- und mittelständische Unternehmen geworden“ (Dittler 2011a, S. V).
E-Learning werde demzufolge insbesondere in der Aus-, Weiter- und Fortbildung angewendet, sei folglich in diesem Sektor besonders bedeutsam und der Markt bezüglich des E-Learnings umfasse 91 Milliarden Dollar und werde in Zukunft an über 20 Prozent zunehmen. Im Jahre 1995 verwendeten 4 Prozent der amerikanischen Firmen E-Learning, derzeitig seien es 77 Prozent und 3.000 europäische Unternehmen seien im Bereich E-Learning im Dienstleistungssektor tätig (vgl. Roland Berger Strategy Consultants 2014, S. 4, zit. n. Gardner, Thielen 2015, S. 26). Nach Kerres würden sich insbesondere Personen, neben ihrer Berufstätigkeit, online weiterbilden (vgl. Kerres 2013, S. 35).
Es kann konstatiert werden, dass sich neue Medien auf das alltäglich Leben, den Schul- und den Berufsalltag auswirken. Anhand der rasanten Entwicklung und der zunehmenden Digitalisierung stellt sich nicht weiter die Frage, ob mit neuen Medien gelehrt und gelernt werden kann, sondern wie mit digitalen Medien gelehrt werden sollte. Ziel der Arbeit ist es, das professionelle Handeln und Verhalten beim Lehren mit neuen Medien in der Erwachsenen- und Altenbildung zu analysieren und darzustellen sowie Faktoren zu bestimmen, die das Handeln beeinflussen und tangieren können. Es interessiert, wie ein derzeitiges Unterrichten mit neuen Medien stattfindet, wie pädagogisch interveniert, agiert wird und welche Kompetenzen hierzu notwendig sind. Um den Fragen nachzugehen, erscheint es zunächst sinnvoll sich mit den theoretischen Erkenntnissen und den existierenden Forschungsbefunden hinsichtlich dieser Thematik auseinanderzusetzen. Nachdem dies behandelt wurde, ist ein zweiter Schwerpunkt, eine qualitative Studie vorhanden, in der analysiert wird, wie derzeitig ein Lehren mit digitalen Medien in der Praxis stattfindet.
Zunächst erscheint es als sinnvoll den digitalen Wandel historisch zu beleuchten und seine Auswirkungen sowie Herausforderungen darzustellen. Anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung der divergenten Begrifflichkeiten hinsichtlich des Lernens und Lehrens mit digitalen Medien. Dies beinhaltet ebenso ein Kapitel zu den divergenten Varianten und Formen des Lernens mit neuen Medien sowie eine kritische Auseinandersetzung bezüglich der Vor- und Nachteile des digitalisierten Lernens und des Lernens mit neuen Medien. Im nächsten Kapitel wird sich mit der Thematik auseinandergesetzt, ob ein Lernen mit neuen Medien besser und erfolgreich ist. Es sollte dadurch verdeutlicht werden, wie komplex und ambivalent die Thematik ist und welche Faktoren ein erfolgreiches Lernen mit neuen Medien begünstigen können.
Nachdem der Themenblock behandelt wurde, wird sich dem Phänomen Lernen zugewendet. Dieser Teil beinhaltet die Differenzierung von Lehren und Lernen, die Unterscheidung und Definierung von formalen, informellen, informalen, expliziten und impliziten Lernen sowie die Auseinandersetzung mit den divergenten Lerntheorien und den Faktoren, die Lernen begünsten und tangieren. Anschließend wird sich mit der Thematik Lernen im Alter beschäftigt. Die Ergebnisse, der Forschungsstand werden zusammengefasst und Vorab-Hypothesen gebildet. Im nächsten Kapitel wird die Methode der Studie, inklusive die Vorgehensweise, die Auswahl der Stichprobe, die Durchführung der Studie und die Methodik der Datenanalyse dargestellt. Es folgen daraufhin die Auswertungsergebnisse. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und Hypothesen, die eine Gestaltung, Planung und Durchführung tangieren können formuliert. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Ergebnissen um Hypothesen und um eine Theorie handelt. Die Arbeit möchte darauf hin weisen, dass weitere Forschungen bezüglich dieser Thematik nötig sind, damit ein erfolgreiches Lernen und Lehren mit neuen Medien gelingen kann.
2. Der digitale Wandel, seine Auswirkungen und Herausforderungen
Zu Beginn der Erfindung des Buches, wurde es von Adel und Klerus verwendet und als die Herstellung preiswerter wurde und die Lesekompetenz der Menschen zunahm, verbreiteten sich Bücher zunehmend und wurden zu einem Massenmedium (vgl. Petko 2014, S. 44). Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vermehrt Buch und Wandtafel in der Schule verwendet (vgl. Petko 2014, S. 43). „Lehrtexte und Lehrbücher haben eine lan...