Methoden der Theaterwissenschaft
  1. 455 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Über dieses Buch

Die Frage nach den Methoden der Theaterwissenschaft geht bis in die Anfangsphase der akademischen Professionalisierung und Konstitutionalisierung des Faches zurück: Schon Max Herrmann spricht in seinen "Forschungen zur deutschen Theatergeschichte des Mittelalters und der Renaissance" (1914) von der Notwendigkeit eines eigenständigen methodischen Instrumentariums, um der Theaterwissenschaft ein eigenes wissenschaftliches Profil zu verschaffen. Seit den 1990er-Jahren lässt sich eine Pluralisierung der Forschungsansätze im Fach beobachten, die mit einer zunehmenden ästhetischen Heterogenität des Theaters und der Öffnung des Faches zum interdisziplinären Dialog korrespondiert. Diese Erweiterung ist bis dato jedoch ohne Reflexion der damit notwendig verbundenen methodischen Fragen geblieben. Ziel der vorliegenden Publikation ist es daher, eine Auswahl der Methoden unseres Faches vorzustellen, zu reflektieren und zu diskutieren sowie die Grenzen und Probleme zu thematisieren.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Methoden der Theaterwissenschaft von Christopher Balme, Berenika Szymanski-Düll, Christopher Balme,Berenika Szymanski-Düll im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Medien & darstellende Kunst & Theater. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Fußnoten

Einleitung

Der letzte Versuch, das Fach umfassend methodisch-theoretisch zu reflektieren, stammt aus dem Jahr 1990: Renate Möhrmann (Hg.), Theaterwissenschaft Heute: Eine Einführung, Berlin 1990.
Zu den Einführungen vgl. Christopher Balme, Einführung in die Theaterwissenschaft, Berlin 2014 [1999]; Jörg von Brincken und Andreas Englhart, Einführung in die moderne Theaterwissenschaft, Darmstadt 2008; Andreas Kotte, Theaterwissenschaft: Eine Einführung, Köln 2005; Erika Fischer-Lichte, Theaterwissenschaft: Eine Einführung in die Grundlagen des Fachs, Tübingen 2010; Jens Roselt und Christel Weiler, Aufführungsanalyse: Eine Einführung, Tübingen 2017.
Ulrike Jureit und Michael Wildt (Hg.), Generationen. Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, Hamburg 2005.

Aufführungs- und Inszenierungsanalyse

Der Begriff social turn wird vor allem auf Entwicklungen in der Kunst bezogen, die soziale Beziehungen und weniger einzelne Werke thematisieren. Hierzu grundlegend Claire Bishop, Artificial Hells. Participatory Art and the Politics of Spectatorship, London 2012. Vgl. auch Dominic Büker, Esteban Sanchino Martinez und Haimo Stiemer (Hg.), Social Turn? Das Soziale in der gegenwärtigen Literatur(-wissenschaft), Weilerswist 2017. Die Herausgeber konstatieren eine Diskrepanz zwischen einer sozialen Themen zugewandten Gegenwartsliteratur und einer strukturalistisch und poststrukturalistisch geprägten Literaturtheorie, die Wirklichkeitsbezüge desavouriere.

Praxis und künstlerische Forschung

David Whitton, „The Practical Turn in Theatre Research“, in: Forum Modernes Theater 24/1 (2009), S. 79-90.
Donald Schön, The Reflective Practitioner, London 1983.
Aber auch die frühe deutschsprachige Theaterwissenschaft konnte eine vorübergehende praktische Wende in ihrer Beschäftigung mit der Rekonstruktion vergangener Inszenierungen vorweisen, vgl. Stefan Corssen, Max Herrmann und die Anfänge der Theaterwissenschaft, Tübingen 1998, S. 105.
Shannon Jackson, Professing Performance: Theatre in the Academy from Philology to Performativity, Cambridge 2004, S. 69; Christopher Balme und Nic Leonhardt, „The Workshop. On the Genesis of a Global Form“. Working Paper Series ‘Developing Theatre’ 1 (2019); S. 4-20, http://developing-theatre.de/wp-content/uploads/2019/10/Working-Papers-ERC-DT_Balme_Leonhardt_1_2019-Kopie.pdf [Zugriff am 15.11.2019].
Vgl. Dwight Conquergood, „What is really radical about theatre, performance and media studies at N(orthwestern) U(niversity) is that we embrace BOTH written scholarship AND creative work, texts and performance.“ Zit. in Whitton, „The practical turn in theatre research“, S. 81. Vgl. auch die postum veröffentlichte Aufsatzsammlung: Dwight Conquergood, Cultural Struggles: Performance, Ethnography, Praxis, hg. von E. Patrick Johnson, Ann Arbor 2013.
Whitton, „The Practical Turn in Theatre Research“, S. 80.
Baz Kershaw, „Performance, Memory, Heritage, History, Spectacle – The Iron Ship“, in: Studies in Theatre and Performance 21/3 (2002), S. 132-149. Vgl. auch Baz Kershaw, „Practice as Research“, in: Baz Kershaw und Helen Nicholson (Hg.), Research Methods in Theatre and Performance, Edinburgh 2011, S. 63-85.
Der britische Research Excellence Framework (vormals Research Assessment Exercise) akzeptiert und bewertet künstlerische Forschung seit 2008. Dies gilt auch für die größeren Forschungsförderorganisationen in Großbritannien.
Whitton, „The Practical Turn in Theatre Research“, S. 88.
Wissenschaftsgeschichtlich gliedert sich Praxeologie in zwei Schulen: Eine ökonomisch geprägte Herleitung, die mit dem Wirtschaftsliberalismus des österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises in Verbindung steht und eine von Tadeusz Kotarbiński begründete philosophische Tradition, die sich mit einer Theorie wirksamen Handelns, insbesondere in Bezug auf Arbeitsorganisation, beschäftigt.

Theaterhistoriographie

Jan Lazardzig, Viktoria Tkaczyk und Matthias Warstat, Theaterhistoriografie: Eine Einführung, Tübingen 2012, S. 87-123.
Max Herrmann, Forschungen zur deutschen Theatergeschichte des Mittelalters und der Renaissance, Berlin 1914, S. 7.
Zur Systematisierung solcher Quellen vgl. Balme, Einführung in die Theaterwis...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Einleitung
  6. Methode im Plural. Eine Methodologie des Heuristischen für die Theaterwissenschaft?
  7. Der unterbrochene Weg. Zu einer Allgemeinen und Vergleichenden Theaterwissenschaft
  8. Theatergeschichte machen. Überlegungen zu einer praxeologischen Theaterhistoriographie
  9. Transnationale Theatergeschichte(n): Der biographische Ansatz
  10. Theaterwissenschaftliche Forschung und die Methoden des Archivs
  11. Affekttheorie und das Subjektivismus-Problem in der Aufführungsanalyse
  12. Von der Aufführung zum Dispositiv
  13. Akteur-Netzwerk Theorie und Aufführungsanalyse
  14. „Gequietsche, Gewaber oder Gewummer“
  15. Die Oper und das Performative
  16. Wie stehen? Ein Vorschlag zur Kombination von Tanz- und Bewegungsanalyse mit Kontextualisierungs- und Referenzialisierungsstrategien
  17. Probe als Aufführung
  18. Im Theater-Laboratorium: Zur Methodikforschung als Partnerschaft von Theaterwissenschaft und Theaterpraxis
  19. Theater zwischen Reproduktion und Transgression. Theaterwissenschaft als sozialwissenschaftliche Differenzierungsforschung
  20. Empirisch-quantitative Methoden in der Theaterforschung
  21. Intendanzwechsel als Auslöser institutionellen Wandels. Eine qualitative Studie am Fallbeispiel der Münchner Kammerspiele
  22. Die Ethnografie als Methode der Theaterwissenschaft?
  23. Dramaturgie als Methode? Prolegomena für eine ‚Arbeit am Drama‘
  24. Zum Verhältnis von Drama und Theater. Wirklich? Nochmals?
  25. Bild-Anthropologie als Methode im Kontext der Theaterwissenschaft. Eine Re-Vision.
  26. Bühnenbild und Szenographie als Arbeitsfelder der Theaterwissenschaft: Forschungsansätze, Perspektiven, Methoden
  27. Autorinnen und Autoren
  28. Bibliographie
  29. Abbildungsverzeichnis
  30. Fußnoten