Der LL.M. 2016
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Der LL.M. 2016

Das Expertenbuch zum Master of Laws

,
  1. 242 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Der LL.M. 2016

Das Expertenbuch zum Master of Laws

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Über dieses Buch

"Der LL.M." bietet die wichtigsten Informationen rund um Auswahl, Planung und Finanzierung eines LL.M.-Studiums. Bei den zahlreichen Studienangeboten ist es schwierig, das geeignete Programm zu finden: Ist ein Studium im In- oder Ausland sinnvoller? Was bedeutet "Taught-LL.M." oder "LL.M. by Research"? Wann ist der beste Zeitpunkt für das Aufbaustudium? Wie bewirbt man sich an Universitäten und um Stipendien? Wie sieht ein gutes Empfehlungsschreiben aus, und wie finanziert man ein LL.M.-Studium? Dieser Ratgeber hilft bei den wichtigen Entscheidungen und zeigt auch Alternativen zum Master of Laws auf. LL.M.-Absolventen und Law Schools aus dem In- und Ausland stellen abschließend ihre Studienprogramme vor.

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Information

Jahr
2016
eBook-ISBN:
9783941144781
Auflage
10
Thema
Jura

1. Der LL.M. und andere postgraduale Qualifi­ka­tionen im Vergleich

von Dr. Daniel Voigt, MBA (Durham)
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften stehen Absolventen viele Wege der Weiterqualifikation offen. Eine naheliegende – aber keineswegs die einzige – Möglichkeit ist ein LL.M.-Aufbaustudium. LL.M. steht für Master of Laws und kommt vom lateinischen Legum Magister. Gemeint ist damit ein Aufbaustudium mit Schwerpunkt Rechtswissenschaften. Auch Programme, die zu anderslautenden Abschlusstiteln wie zum Beispiel dem M.C.L. (Master of Comparative Law) führen, werden im Folgenden in die Darstellung mit einbezogen, da es sich um mit einem LL.M.-Studium vergleichbare Aufbaustudiengänge handelt. Um es vorwegzunehmen: Grundsätzlich kann jeder Nachwuchsjurist ein LL.M.-Studium absolvieren, auch wenn er schlechtere Noten hat. Einige, aber nicht alle Universitäten verlangen Mindestpunktzahlen. Wenn man diese nicht vorweisen kann, kann man auf die Angebote anderer Universitäten ausweichen.
Angesichts der fast unüberschaubaren Angebote ist es nicht einfach, das LL.M.-Programm zu finden, das den persönlichen Interessen und Plänen am besten entspricht. Schon bei einer ersten Suche im Internet findet man in den USA über 170 (siehe www.petersons.com) und in Großbritannien über 110 Hochschulen (siehe www.educationuk.org) mit LL.M.-Studiengängen. Die weitere Recherche zeigt, dass die britischen Hochschulen rund 1.000 LL.M.-Programme anbieten, die sich in Ausrichtung, Dauer und Studienmodus unterscheiden, 27 davon allein am Queen Mary College der University of London. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche LL.M.-Studiengänge. Wer noch weitere Graduierten-Programme (z. B. MBA-Studiengänge) in seine Suche einbezieht, hat die Wahl zwischen mehreren Tausend Angeboten weltweit. Entscheidend für die Auswahl sollte das Ziel sein, das man mit der Weiterqualifikation erreichen will. „Den“ LL.M. gibt es nicht, sondern nur das zu den jeweiligen Interessen des Absolventen passende Programm. Hilfreich ist es, zur besseren Übersicht die Programme nach Kriterien wie Kursschwerpunkte, Studienmodus, Studienkosten, Studienland oder Studienort einzuteilen.
Um das passende Programm zu finden, sollten sich Interessenten in Anbetracht der Fülle der Angebote und ihrer Details nicht nur frühzeitig informieren, sondern auch systematisch an die Auswahl herangehen. Die Ausbildungszeitschriften Jura, JuS und JA berichten regelmäßig über LL.M.-Studiengänge. Sie sind in jeder Universitätsbibliothek vorhanden und bieten einen guten Einstieg in das Thema. Es ist wichtig, sich über die Chancen zu informieren, die gerade ein LL.M.-Studium bietet, und auch Alternativen oder Kombinationsmöglichkeiten in die eigenen Überlegungen einzubeziehen. Erst wenn man die spontan favorisierte Möglichkeit mit Alternativen verglichen hat, kann man sich seiner Entscheidung sicher sein. Der zusätzliche Aufwand bei der Entscheidungsfindung zahlt sich später garantiert aus.
Fünf Schritte zur Wahl des richtigen LL.M.-Programms

Der LL.M.

Der Master of Laws ist der von Juristen am häufigsten gewählte Postgraduierten-Abschluss. Dahinter verbirgt sich ein meist knapp einjähriges Aufbaustudium mit rechtswissenschaftlichem Schwerpunkt, das nicht nur zum Abschluss LL.M., sondern auch zu Abschlüssen wie dem M.C.L. (Master of Comparative Law) oder dem Master of Arts in Criminology führen kann. Die abweichende Bezeichnung sagt nichts über die Wertigkeit des Titels aus: Die renommierte Oxford University zum Beispiel verleiht ihren Absolventen den Titel eines M.Jur. (Magister Juris). Auch wenn diese Studiengänge zu anderen Abschlüssen führen, handelt es sich de facto um LL.M.-Studiengänge im Sinne von Postgraduierten-Studiengängen mit rechtswissenschaftlichem Schwerpunkt.

Der „Wert“ des LL.M.

Der „Wert“ des LL.M. hängt maßgeblich vom gewählten Programm und natürlich vom Absolventen selbst ab. Ein LL.M. kann die Chancen des Absolventen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Nach Ansicht des Bundesfinanzhofs sind die Chancen, „den erstrebten Arbeitsplatz zu erhalten“ mit einem LL.M. sogar „erheblich verbessert“.1 Viele Arbeitgeber legen Wert auf Zusatzqualifikationen; deren Bedeutung dürfte auch weiter steigen. Denn mit der Einführung universitärer Schwerpunktprüfungen als Teil des Ersten Staatsexamens ist die Zahl der Absolventen mit Prädikatsexamina deutlich gestiegen. Absolventen können und müssen sich deswegen vielleicht in Zukunft unter anderem stärker über Zusatzqualifikationen abheben. Hinweise auf eine steigende Bedeutung sind auch die zunehmende Zahl an LL.M.-Programmen. Ein LL.M. kann bei Bewerbungen zudem ein weniger geglücktes Examen aufwerten.
Auch finanziell kann sich ein LL.M.-Titel beim Berufseinstieg lohnen. Bei einigen Kanzleien schlägt sich dieser in einem höheren Einstiegsgehalt nieder. Während ein erhöhtes Einstiegsgehalt früher oft schematisch nach dem Vorhandensein einer Zusatzqualifikation gewährt wurde, erfolgt aktuell häufig eine individuelle Gesamtwürdigung des Kandidaten. Bei dieser kann sich ein LL.M. auch positiv auf das offerierte Gehalt auswirken.
Klar ist aber auch: Der LL.M. ist eine Zusatzqualifikation, die die berufsqualifizierenden Abschlüsse ergänzt. Daher setzen Arbeitgeber einen LL.M.-Abschluss regelmäßig nicht für eine Einstellung voraus. Ein LL.M.-Abschluss dient Arbeitgebern eher als Nachweis dafür, dass der Absolvent über den Tellerrand geschaut und sich weiterentwickelt hat – auch fachlich. Primäres Auswahlkriterium für eine Einstellung ist ein LL.M. nicht.

1 BFH, BFH/NV 2004, S. 32 f.

Wie wichtig sind Qualität und Reputation?

Angesichts der stetig wachsenden Zahl von LL.M.-Angeboten und -Absolventen kommt es zunehmend auf die Qualität des LL.M.-Programms an. Einen Titel zu erwerben ist relativ einfach, Qualität und langfristigen Nutzen zu sichern dagegen sehr schwierig. Nur bei überzeugender Qualität des LL.M.-Programms wird sich der Absolvent durch seinen Titel positiv von seinen Mitbewerbern abheben.
Die Auswahl eines qualitativ überzeugenden Programms sollte daher mit einer gewissen Mühe und Sorgfalt erfolgen. Universität und Studienland spielen neben der Qualität des Programms eine gleichermaßen wichtige Rolle. Den Namen der Universität trägt der Absolvent schließlich ein Leben lang im Titel. Der Ruf der Universität oder Fakultät allein ist aber keine Garantie dafür, dass das gewählte Programm ebenfalls gut ist. Selbst an renommierten Universitäten sind LL.M.-Programme häufig „Massenprogramme“ mit manchmal mehr als 400 Teilnehmern.
Tipp: Hat eine Universität wissenschaftlich einen herausragenden Ruf, weil Koryphäen des Fachs dort Professoren sind, heißt das nicht, dass diese Professoren in dem gewählten Programm auch lehren. Gerade im angloamerikanischen Bereich gibt es sogenannte Research Professors, die in der Lehre kaum in Erscheinung treten.
Der LL.M.-Interessent muss natürlich seine Ausgangsbedingungen und finanziellen Ressourcen berücksichtigen. Einige Universitäten erwarten Mindestpunktzahlen für die Zulassung zu ihren Programmen. Programme bekannter Universitäten sind außerdem häufig teurer als Programme unbedeutenderer, ohne dass letztere inhaltlich schlechter sein müssen. Für deutsche Kanzleien ist der Ruf einer Universität zwar oft weniger wichtig als für Kanzleien in den USA oder in Großbritannien, aber man kann davon ausgehen, dass auch in Deutschland ein Bewerber mit einem LL.M.-Abschluss von einer Spitzenuniversität eine bessere Ausgangsposition hat als ein Absolvent einer weniger renommierten Universität.2
Der Aufwand bzw. die Kosten für den Besuch eines LL.M.-Programms einer renommierten Universität dürften sich dabei im Regelfall lohnen. Denn ein prestigeträchtiger Universitätsname ist auch Indiz für eine gewisse Mindestqualität des Programms und damit für eine ernsthafte juristische Weiterqualifikation. Zudem kann es auch förderlich sein, auf die häufig sehr gut gepflegten Alumni-Netzwerke solcher Universitäten zurückgreifen zu können. Allerdings sollte der Kandidat nicht allein das Renommee einer Universität zum Entscheidungskriterium machen, sondern gerade angesichts des finanziellen Aufwands das erstrebte LL.M.-Programm auf seine Inhalte und die Qualität prüfen. Näheres zur Auswahl von Universität und Programmen findet sich in Kapitel 3.
Tipp: Wer nach dem LL.M.-Studium den oft schwierigen Berufseinstieg im Gastland plant, sollte besonders auf den Ruf der Universität achten. Hilfreiche Tipps finden sich im zweiten Kapitel unter „LL.M. im Ausland“/„Berufseinstieg im Gastland“.
Wählt man ein Programm mit geringen inhaltlichen Anforderungen, besteht auch die Gefahr, dass dieser LL.M. bei Arbeitgebern als eine Art besserer Sprachnachweis gesehen wird. Als Sprachkurs ist der LL.M. aber nicht geeignet und auch zu teuer. In diesem Fall lässt sich der LL.M. unter Umständen weder als Bonus im Lebenslauf noch als Argument bei Gehaltsverhandlungen einsetzen. Im Idealfall sollte ein LL.M. Zusatzkenntnisse vermitteln, die mit Blick auf das angestrebte Tätigkeitsfeld weiterhelfen. Ein LL.M. in internationaler Schiedsgerichtsbarkeit kann beispielsweise das Wissen und die Kontakte vermitteln, die einen beruflichen Einstieg in diesen Bereich in Kanzleien oder mit Schiedsverfahren betrauten Organen erleichtern.
Tipp: Soll der LL.M. vor allem im Hinblick auf die berufliche Perspektive genutzt werden, empfiehlt sich eine sehr sorgfältige Auswahl des Programms. Nur dann wird man mit dem LL.M. nicht nur zusätzliche Kenntnisse erwerben, sondern diese auch einem potenziellen Arbeitgeber überzeugend darstellen können.

2 Vgl. Göthel/Sandmann, Jura 2000, S. 605. Von „leuchtenden Augen der Personalchefs“ zu sprechen dürfte übertrieben sein, so aber Erwin, JuS 2001, S. 1241 unter FN 1 m.w.N.

Vorteile des LL.M.: Formale und inhaltliche Qualifikation

Neben einem LL.M. gibt es eine Reihe weiterer Qualifikationsmöglichkeiten. Davon führen einige allerdings formal nicht zu Abschlüssen, die zum Tragen eines Titels berechtigen. Der mit dem LL.M.-Studium erworbene Titel kann bei einer späteren beruflichen Tätigkeit zur Außendarstellung (etwa auf der Visitenkarte) verwendet werden und wird deswegen von einigen Kanzleien zusätzlich vergütet.
Zu den juristischen Weiterbildungsmöglichkeiten, die nicht zu einem Titel führen, zählen unter anderem Legal Certificates oder Legal Diplomas, bei denen man einen bis zu sechsmonatigen Kurs besucht und hierfür eine Art Teilnahmebescheinigung (Certificate, Diploma) erhält. Wenn man insbesondere Auslandserfahrung sammeln will, können Auslandsstationen im Referendariat, Auslandspraktika oder Auslandssemester (beispielsweise über Erasmus+) interessant sein.
Auch inhaltlich können sich Legal Certificates, Praktika oder Auslandssemester nicht mit einem LL.M. messen. Ein umfassender Einblick in ein fremdes Rechtssystem ist mit Praktika und Auslandsstationen in der Regel allenfalls begrenzt möglich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Autoren
  2. Vorwort
  3. 1. Der LL.M. und andere postgraduale Qualifikationen im Vergleich
  4. 2. Grundentscheidungen bei der Auswahl eines LL.M.-Programms
  5. 3. Suche nach einem geeigneten LL.M.-Programm im Ausland
  6. 4. Erfolgreich bewerben um Studienplatz und Stipendien
  7. 5. Finanzierung des LL.M.-Studiums
  8. 6. Stipendienmöglichkeiten für LL.M.-Studenten
  9. 7. Erfahrungsberichte von LL.M.-Absolventen
  10. 8. Porträts von Hochschulen und Unternehmen
  11. Weitere Titel aus der Reihe e-fellows.net wissen
  12. Impressum